OGH 10Os127/66; 9Os159/68; 10Os35/69; 12Os192/68; 12Os112/69; 9Os180/69; 10Os215/69; 9Os85/69; 9Os195/69; 11Os93/70; 11Os137/71; 10Os217/71; 12Os219/71; 9Os29/72; 13Os68/72; 13Os65/72; 12Os160/72; 9Os92/72; 11Os162/72; 12Os136/72; 9Os60/73; 12Os97/73; 13Os48/74; 11Os137/74; 13Os31/75; 12Os113/76; 11Os129/77; 9Os26/78; 11Os63/78; 12Os150/78; 11Os183/78; 9Os61/78 (RS0092588)

OGH10Os127/66; 9Os159/68; 10Os35/69; 12Os192/68; 12Os112/69; 9Os180/69; 10Os215/69; 9Os85/69; 9Os195/69; 11Os93/70; 11Os137/71; 10Os217/71; 12Os219/71; 9Os29/72; 13Os68/72; 13Os65/72; 12Os160/72; 9Os92/72; 11Os162/72; 12Os136/72; 9Os60/73; 12Os97/73; 13Os48/74; 11Os137/74; 13Os31/75; 12Os113/76; 11Os129/77; 9Os26/78; 11Os63/78; 12Os150/78; 11Os183/78; 9Os61/7821.3.2024

Rechtssatz

Die Feststellung, welchen Sinn eine Äußerung hat, ist eine solche tatsächlicher Natur, welche von mehreren nach dem Sprachgebrauch, nach den Gewohnheiten und nach dem Bildungsgrad des Sprechenden sowie nach den Begleitumständen in Betracht kommende Bedeutung einer Äußerung zukommt, hat das Gericht nach § 258 StPO festzustellen.

Normen

MedienG §6
StGB §74 Z5
StGB §111
StPO §258 Abs2 Bb

10 Os 127/66OGH13.09.1966

Veröff: EvBl 1967/41 S 50 = SSt 37/39 = RZ 1966,201

9 Os 159/68OGH22.10.1968

Veröff: RZ 1969,30

10 Os 35/69OGH22.04.1969

Veröff: EvBl 1969/384 S 579

12 Os 192/68OGH11.06.1969
12 Os 112/69OGH22.10.1969
9 Os 180/69OGH19.01.1970
10 Os 215/69OGH17.02.1970
9 Os 85/69OGH23.04.1970
9 Os 195/69OGH11.06.1970

nur: Die Feststellung, welchen Sinn eine Äußerung hat, ist eine solche tatsächlicher Natur. (T1)

11 Os 93/70OGH02.07.1970
11 Os 137/71OGH29.09.1971
10 Os 217/71OGH23.11.1971
12 Os 219/71OGH01.02.1972
9 Os 29/72OGH18.05.1972

nur T1

13 Os 68/72OGH17.08.1972

Beisatz: Ob eine Äußerung den Sinngehalt einer Drohung hat, ist eine Tatfrage, ob sie die Eignung aufweist, dem Bedrohten gegenüber Besorgnisse einzuflößen, dagegen eine Rechtsfrage. (T2)

13 Os 65/72OGH17.08.1972

nur T1; Beis wie T2<br/>Veröff: EvBl 1973/47 S 104

12 Os 160/72OGH13.11.1972

nur T1

9 Os 92/72OGH28.11.1972

nur T1

11 Os 162/72OGH06.12.1972

nur T1

12 Os 136/72OGH06.03.1973

nur T1

9 Os 60/73OGH08.06.1973

nur T1; Beis wie T2

12 Os 97/73OGH25.09.1973
13 Os 48/74OGH18.04.1974

nur T1

11 Os 137/74OGH19.12.1974
13 Os 31/75OGH22.04.1976

nur T1

12 Os 113/76OGH06.09.1976

nur T1

11 Os 129/77OGH02.09.1977

nur T1

9 Os 26/78OGH14.03.1978

nur T1

11 Os 63/78OGH23.05.1978

Beisatz: Hier: Zu § 111 StGB. (T3)

12 Os 150/78OGH19.10.1978

nur T1; Beisatz: Ob dann die festgestellte Drohung die Eignung im Sinne des § 74 Z 5 StGB aufweist, ist Rechtsfrage. (T4)

11 Os 183/78OGH06.03.1979
9 Os 61/78OGH24.04.1979
9 Os 130/79OGH23.10.1979

Ähnlich; Beisatz: Die Ernstlichkeit der Drohung, die Zielrichtung des Tätervorsatzes, ist Tatfrage. (T5)

13 Os 18/80OGH28.02.1980
13 Os 17/80OGH20.03.1980

nur: Welche von mehreren nach dem Sprachgebrauch, nach den Gewohnheiten und nach dem Bildungsgrad des Sprechenden sowie nach den Begleitumständen in Betracht kommende Bedeutung einer Äußerung zukommt hat das Gericht nach § 258 StPO festzustellen. (T6)

12 Os 80/80OGH04.09.1980

nur T1; Beis wie T2

12 Os 58/80OGH04.09.1980

Ähnlich; nur T1; Beisatz: Die Beurteilung des Bedeutungsinhalts einer Drohung ist tatsächlicher Natur. (T7)

13 Os 72/80OGH09.10.1980

nur T1; Beisatz: Hier: Versteckte Drohung, deren Sinn nicht für jedermann erkennbar war ("wir sehen uns noch!"). (T8)

12 Os 142/80OGH30.10.1980

Beis wie T4

9 Os 152/80OGH18.11.1980

nur T1

12 Os 105/80OGH17.09.1980

nur T1

13 Os 168/80OGH11.12.1980

nur T1; Beis wie T2

9 Os 104/80OGH24.02.1981

nur T1; Beisatz: Äußerungen wie: "montenegrinische Blutrache", "zweites Sarajevo" als Todesdrohung. (T9) <br/>Veröff: SSt 52/9

12 Os 35/81OGH07.05.1981

Vgl auch; Beis wie T7; Beisatz: Daher aus einem materiell-rechtlichen Nichtigkeitsgrund nicht bekämpfbar. (T10)

12 Os 128/81OGH13.08.1981

nur T1

13 Os 127/81OGH22.10.1981

Vgl auch; nur T1<br/>Beisatz: Tatfrage (T11)

10 Os 4/82OGH27.04.1982

nur T1; Beisatz: Hier: Zu § 111 StGB. (T12)

9 Os 73/82OGH15.06.1982

nur T1

10 Os 65/82OGH25.05.1982

Vgl auch; nur T1

12 Os 140/82OGH21.10.1982

nur T1

12 Os 39/83OGH30.06.1983

nur T1; Beisatz: Hier: Zur Tatsachenmitteilung im Sinne des MedG. (T13) <br/>Veröff: SSt 54/55

10 Os 119/83OGH20.09.1983

Vgl auch; Beisatz: Für Bedeutung und Tragweite einer Drohung ist nicht allein deren Wortlaut ausschlaggebend, sondern ihr für den Bedrohten erkennbarer Sinngehalt. (T14)

13 Os 180/83OGH01.12.1983

nur T1; Beis wie T7

12 Os 147/83OGH15.12.1983

nur T1

10 Os 207/83OGH10.01.1984

Vgl auch

12 Os 14/84OGH02.02.1984

nur T1; Beis wie T14

12 Os 64/84OGH09.05.1984

Vgl auch; nur T1

13 Os 89/84OGH12.07.1984

Vgl auch; Beisatz: Auf die Form der Bedrohung - ob in Worten, Gesten oder sachlichen Vorkehrungen - kommt es niemals an; es ist Aufgabe des Gerichts, Sinn und Tragweite derartiger Handlungsweisen im Einzelfall festzustellen. (T15)

9 Os 115/84OGH11.09.1984

nur T1

12 Os 112/84OGH13.09.1984

Vgl auch; nur T1; Beisatz: Zu eine als Bestimmung beurteilten "Empfehlung" zur falschen Beweisaussage. (T16)

13 Os 86/84OGH13.09.1984

Vgl auch

13 Os 132/84OGH25.10.1984

Vgl auch; Beis ähnlich wie T14

11 Os 145/84OGH31.10.1984

nur T1

11 Os 176/84OGH08.01.1985

nur T1; Beis wie T4

9 Os 6/85OGH27.03.1985

Vgl auch; Veröff: SSt 56/23

11 Os 146/85OGH29.10.1985

nur T1

10 Os 64/86OGH27.05.1986

nur T1

13 Os 60/86OGH22.05.1986

nur T1

10 Os 189/86OGH10.03.1987

Vgl auch

9 Os 18/87OGH18.03.1987

Vgl auch; Beisatz: Der OGH hat gemäß § 288 Abs 2 Z 3 StPO seiner Entscheidung die vom Erstgericht getroffenen Feststellungen über den Sinn einer (hier nach § 111 StGB, § 6 MedG) inkriminierten Äußerung zugrunde zu legen. (T17) <br/>Veröff: EvBl 1987/126 S 451 = SSt 58/14

13 Os 53/87OGH07.05.1987

Vgl auch; nur T1; Beisatz: Die prozessordnungsgemäße Darstellung einer Rechtsrüge erfordert demnach das Festhalten auch an der von den Tatrichtern dieser Äußerung zugemessenen Bedeutung. (T18)

14 Os 109/87OGH02.09.1987

Vgl auch

11 Os 30/88OGH15.03.1988

nur T1

13 Os 162/88OGH22.12.1988

nur T1; Beis wie T10

12 Os 127/88OGH19.01.1989

nur T1; Beis wie T10<br/>Veröff: SSt 60/4

11 Os 32/89OGH02.05.1989

Vgl auch; Beisatz: Feststellung des Sinns einer (falschen) Zeugenaussage. (T19)

11 Os 93/89OGH08.08.1989

Vgl auch; Beisatz: Für die Beurteilung einer Äußerung ist sowohl der Wortlaut als auch der ihr in der konkreten Situation zukommende Sinn maßgebend. Eine vom Wortlaut abweichende Bedeutung ist von dem mit der Lösung der Tatfrage befassten Gericht denkrichtig und erfahrungskonform zu begründen. (T20)

13 Os 21/90OGH21.03.1990

nur T1

11 Os 81/90OGH24.10.1990

nur T1

11 Os 17/91OGH09.04.1991

nur T1

11 Os 63/91OGH06.08.1991

Vgl auch; Beis wie T11

11 Os 87/91OGH24.09.1991

Vgl auch; Beis wie T5

14 Os 86/91OGH03.09.1991

Vgl auch; Beis wie T14

15 Os 5/91OGH17.10.1991

nur T1

13 Os 11/92OGH19.02.1992

nur T1

14 Os 17/92OGH10.03.1992

Vgl auch; nur T1

13 Os 16/92OGH06.05.1992

Vgl auch; Beisatz: Die Frage der Ernsthaftigkeit einer ihrem Wortlaut nach drohenden Äußerung ist ebenso wie deren Sinngehalt und Bedeutungsgehalt ausschließlich eine im Rahmen der freien Beweiswürdigung zu lösende Tatfrage. (T21)

13 Os 57/92OGH15.07.1992

nur T1

13 Os 136/92OGH11.02.1993

nur T1

12 Os 72/92OGH11.03.1993

Vgl auch; nur T1; Beisatz: Die Beurteilung des Sinngehaltes einer in einem Druckwerk enthaltenen Äußerung ist als Tatfrage nicht in die Rechtsbelehrung aufzunehmen. (T22)

13 Os 31/93OGH31.03.1993

nur T1

13 Os 125/92OGH29.09.1993

Vgl auch

11 Os 133/93OGH23.11.1993

nur T1

14 Os 44/95OGH16.05.1995

Vgl auch

12 Os 101/95OGH25.08.1995

Vgl auch; Beisatz: Ernsthaftigkeit der Drohung. (T23)

11 Os 17/96OGH13.02.1996

Vgl auch; nur T1

13 Os 19/96OGH10.04.1996

nur T1

13 Os 72/96OGH05.06.1996

Vgl auch

14 Os 126/96OGH17.09.1996
15 Os 181/95OGH28.11.1996

Vgl auch

11 Os 177/96OGH14.01.1997

nur T1

13 Os 48/00OGH07.06.2000

Beisatz: Bei der Beurteilung des Sinngehaltes und Aussagegehaltes einer Äußerung handelt es sich um eine der rechtlichen Beurteilung vorgelagerte - und daher von den Geschworenen in freier Beweiswürdigung zu lösende - Tatfrage. (T24)

14 Os 63/00OGH29.08.2000

nur T1

13 Os 38/02OGH17.04.2002

Auch; Beis wie T7

11 Os 129/02OGH22.10.2002

Auch; nur T1; Beis wie T23

11 Os 115/03OGH07.10.2003

Vgl auch; nur T1; Beis ähnlich wie T7

12 Os 84/03OGH13.11.2003

Vgl auch; Beis wie T21 nur: Die Frage der Ernsthaftigkeit einer ihrem Wortlaut nach drohenden Äußerung ist ausschließlich eine im Rahmen der freien Beweiswürdigung zu lösende Tatfrage. (T25)

11 Os 60/04OGH27.07.2004

Beis ähnlich wie T2; Beis wie T7

11 Os 91/04OGH28.09.2004

Auch; Beisatz: Bei der Beurteilung des Bedeutungsinhalts einer Aussage handelt es sich um eine Tatfrage. (T26)

15 Os 52/05vOGH28.06.2005

Auch; nur T1; Beis wie T2

14 Os 105/05fOGH18.10.2005

Auch; Beis wie T26; Beisatz: Dabei ist der grundlegende Erfahrungswert in Rechnung zu stellen, dass der Sinn eines Ausdrucks je nach Situation, Vorverständnis, Schichtzugehörigkeit, Sprachgebrauch, Umgangsformen oder Bildungsgrad der Beteiligten oder anderen Begleitumständen durchaus unterschiedlich sein kann. Für eine formal einwandfreie Beweiswürdigung genügt es keineswegs, nur auf die semantische Bedeutung eines Ausdrucks hinzuweisen und solcherart der Sache nach zu unterstellen, dass der gleiche Ausdruck von jedermann unter allen Umständen im gleichen Sinn verstanden wird. Wird die Feststellung, der Angeklagte habe mit dem Tod gedroht, ohne weitere Überlegungen allein mit der semantischen Bedeutung des Ausdrucks fundiert, leidet diese an einem Begründungsmangel, der Urteilsnichtigkeit zur Folge hat. (T27)

11 Os 10/07sOGH27.03.2007

Vgl auch; Beis ähnlich wie T4

11 Os 18/07tOGH27.03.2007

Auch; Beis wie T26; Beis wie T27 nur: Dabei ist der grundlegende Erfahrungswert in Rechnung zu stellen, dass der Sinn eines Ausdrucks je nach Situation, Vorverständnis, Schichtzugehörigkeit, Sprachgebrauch, Umgangsformen oder Bildungsgrad der Beteiligten oder anderen Begleitumständen durchaus unterschiedlich sein kann. Für eine formal einwandfreie Beweiswürdigung genügt es keineswegs, nur auf die semantische Bedeutung eines Ausdrucks hinzuweisen und solcherart der Sache nach zu unterstellen, dass der gleiche Ausdruck von jedermann unter allen Umständen im gleichen Sinn verstanden wird. (T28)<br/>Beisatz: Nach gefestigter medienrechtlicher Judikatur sowie Literatur ist der Bedeutungsinhalt einer inkriminierten Textstelle als Tatfrage aus dem Gesamtzusammenhang der mit den damit inhaltlich in Konnex stehenden Ausführungen zu ermitteln, wobei der sich Äußernde die für ihn ungünstigste von mehreren - nicht aber rein spekulative - Auslegungsvarianten gegen sich gelten lassen muss. (T29)

15 Os 40/07gOGH21.06.2007

Auch; Beis wie T2

13 Os 108/07tOGH03.10.2007

Vgl auch; Beis wie T7; Beis wie T26

11 Os 124/07fOGH29.04.2008

Vgl; nur T26; Beisatz: Es ist stets von deren Wortsinn auszugehen; ein verborgener Sinn darf der Äußerung nur dann beigelegt werden, wenn sich aus den Umständen des Falles hiefür konkret Anhaltspunkte ergeben. (T30)<br/>Gegenteilig zu T29; Beisatz: Wenn mehrere verschiedene Auslegungen zur Beurteilung des Sinngehalts einer Aussage nicht ausgeschlossen werden können, ist -entsprechend dem im Strafprozess geltenden Grundsatz „in dubio pro reo" - von der für den Angeklagten günstigsten Variante auszugehen (vgl § 14 StPO nF). Die gegenteilige Judikatur in Medienrechtssachen, wonach bei Vorliegen mehrerer Auslegungsvarianten einer Äußerung der Äußernde die für ihn ungünstigste gegen sich gelten lassen muss (11 Os 18/07t), ist somit - anders als bei der Prüfung nach § 485 Abs 1 Z 2 und 3 StPO - für Strafurteile nicht aufrecht zu halten. (T31)

15 Os 6/08hEGMR08.05.2008

Beis wie T29 (teilweise abweichend); Beisatz: Wenn mehrere verschiedene Auslegungen zur Beurteilung des Sinngehalts einer Aussage nicht ausgeschlossen werden können, ist - entsprechend dem im Strafprozess geltenden Grundsatz „in dubio pro reo" - von der für den Angeklagten günstigsten Variante auszugehen (vgl § 14 StPO nF). Die gegenteilige Judikatur, wonach bei Vorliegen mehrerer Auslegungsvarianten einer Äußerung der Äußernde die für ihn ungünstigste gegen sich gelten lassen muss ist somit - anders als bei der Prüfung nach § 485 Abs 1 Z 2 und 3 StPO - für Strafurteile nicht aufrecht zu halten. (T32)

15 Os 10/08xOGH11.09.2008

Vgl; Beis ähnlich wie T20; Beis ähnlich wie T27

15 Os 113/08vOGH13.11.2008

Auch; nur T1; Beis wie T13; Beisatz: Beurteilungsmaßstab sind der Gesamtzusammenhang und die Auffassung jenes Lesers, an den sich der Artikel nach seiner Aufmachung und Schreibweise sowie seinem Thema wendet (hier: MedienG). (T33)<br/>Beisatz: Wenn mehrere verschiedene Auslegungen zur Beurteilung des Sinngehalts einer Aussage vom erkennenden Gericht im Rahmen seiner Beweiswürdigung nicht ausgeschlossen werden können, ist von der für den Angeklagten (Antragsgegner) günstigsten Variante auszugehen. (T34)

15 Os 15/08gOGH13.11.2008

Vgl; Beisatz: Der Bedeutungsinhalt einer inkriminierten Textpassage ist - als Tatfrage - aus der Sicht jenes Rezipienten, an den sich die Publikation nach ihrer Aufmachung und Schreibweise sowie den behandelten Themen richtet, nach deren Wortsinn aus dem Gesamtzusammenhang der damit inhaltlich im Konnex stehenden Ausführungen zu ermitteln, sodass auf den situativen Kontext abzustellen ist, in den der fragliche Aussagegehalt einzuordnen ist. Die Feststellung bloß des Wortlauts der zu beurteilenden Textstelle reicht daher für die Konstatierung deren Bedeutungsinhalts nicht hin. (T35)<br/>Beisatz: Hier: Medienrechtssache. (T36)

13 Os 12/09bOGH19.03.2009

Auch; Beisatz: Die Konstatierung, der Angeklagte habe geäußert, seiner Stieftochter „körperliche Gewalt anzutun", er werde „sie durchwatschen" enthält, in objektiver Hinsicht keine verlässliche Klarstellung des Bedeutungsinhalts der inkriminierten Äußerung. (T37)

12 Os 190/08wOGH19.02.2009

Vgl; Beis wie T2; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T21; Beis wie T25; Beis wie T26; Beisatz: Während die Frage der Eignung einer Drohung begründete Besorgnis einzuflößen Gegenstand der rechtlichen Beurteilung ist, betrifft die Ernstlichkeit einer sich nach ihrem Wortlaut als Drohung manifestierenden Äußerung wie auch deren Sinn und Bedeutungsinhalt ausschließlich den Tatsachenbereich. (T38)

15 Os 172/08wOGH24.06.2009

Beisatz: Die Beurteilung des Bedeutungsinhalts einer Textpassage, aber auch einer bildlichen oder filmischen Darstellung, ist Tatfrage. Dabei ist der Bedeutungsinhalt einer inkriminierten Textstelle, eines Bildes oder eines Films aus dem Gesamtzusammenhang der mit den damit inhaltlich im Konnex stehenden Ausführungen zu ermitteln, sohin auf den situativem Kontext abzustellen, in den der fragliche Aussagegehalt einzuordnen ist. Die urteilsmäßige Feststellung des Bedeutungsinhalts - allenfalls (angesichts des Grundsatzes „in dubio pro reo" aber keineswegs zwingend) auch in der für den Äußernden ungünstigsten Variante - obliegt dem Gericht in Ausübung des ihm nach § 258 Abs 2 StPO zukommenden Beweiswürdigungsermessens. (T39)

13 Os 130/10gEGMR16.12.2010

Auch

13 Os 14/11zOGH07.04.2011

Auch; Beisatz: Begleitumstände wie etwa Gemütsverfassung, Milieu und Alkoholbeeinträchtigung. (T40)

15 Os 189/10yOGH16.02.2011

Vgl auch; Beisatz: Die Äußerung, „etwas anzutun“, ihr werde „noch etwas passieren“, ist ‑ für sich betrachtet ‑ zu unbestimmt, um deutlich zu machen, welche konkrete Rechtsgutverletzung iSd § 74 Abs 1 Z 5 StGB damit in Aussicht gestellt werden sollte, und solcherart nicht geeignet, die Beurteilung der Gefährlichkeit der Drohung zu ermöglichen. (T41)

15 Os 5/11sOGH16.03.2011

Ähnlich; Beis wie T7

11 Os 132/11pOGH17.11.2011

Vgl auch

14 Os 127/13bOGH01.10.2013

Vgl; Ähnlich Beis wie T15; Beisatz: Dabei ist der grundlegende Erfahrungswert in Rechnung zu stellen, dass der Sinn eines Ausdrucks oder auch einer Geste je nach Situation, Vorverständnis, Schichtzugehörigkeit, Umgangsformen, Bildungsgrad der Beteiligten oder anderen Begleitumständen durchaus unterschiedlich sein kann. (T42)

14 Os 15/14hOGH01.04.2014

Vgl

15 Os 66/16vOGH19.07.2016

Auch

15 Os 130/16fOGH15.02.2017

Auch; Beis wie T33; Beis wie T35; Beis wie T39

13 Os 8/18bOGH14.03.2018

Auch

13 Os 47/18pOGH09.05.2018

Auch

15 Os 33/18vOGH23.05.2018

Auch

14 Os 49/18iOGH11.09.2018

Auch; Beis wie T15

14 Os 115/19xOGH03.12.2019

Vgl; Beis wie T39

14 Os 109/19iOGH14.01.2020

Vgl

30 Ds 5/19tOGH18.06.2020

Vgl

21 Ds 1/20iOGH16.11.2020

Vgl

12 Os 17/21yOGH25.03.2021

Vgl

28 Ds 10/21sOGH27.06.2022

Vgl

14 Os 84/22tOGH06.12.2022

Vgl; Beis wie T24; Beis wie T25

24 Ds 16/22wOGH27.03.2023

vgl

14 Os 31/23zOGH27.06.2023

vgl; Beisatz wie T15

15 Os 4/24pOGH11.03.2024

vgl

12 Os 140/23iOGH21.03.2024

vgl; Beisatz wie T22

Dokumentnummer

JJR_19660913_OGH0002_0100OS00127_6600000_001