Normen
GRBG §1 Abs1
GRBG §2 Abs1
GRBG §3
StPO §5
StPO §170 Abs3
StPO §173 Abs1 B
StPO §174 Abs3 Z4
StPO §174 Abs4
StPO §176 Abs1 Z2
StPO §177 Abs1 B
StPO §180 Abs1
StPO §193 Abs1
13 Os 48/06t | OGH | 15.05.2006 |
14 Os 59/06t | OGH | 13.06.2006 |
Auch |
13 Os 70/06b | OGH | 12.07.2006 |
14 Os 77/06i | OGH | 28.07.2006 |
Auch |
15 Os 98/06k | OGH | 20.09.2006 |
Auch |
11 Os 84/06x | OGH | 22.08.2006 |
Vgl auch; Beisatz: Die bloße Behauptung einer Verletzung der „Bestimmung des § 193 StPO insoweit, als Verfahrensverzögerungen ursächlich für die unangemessene lange Dauer der Untersuchungshaft sind" wird dem Begründungsgebot des § 3 Abs 1 Satz 1 GRBG nicht gerecht, sodass sich das Rechtsmittel einer meritorischen Erledigung entzieht. (T1) |
15 Os 24/07d | OGH | 19.03.2007 |
Auch; nur: Eine ins Gewicht fallende Säumigkeit in Haftsachen ist auch ohne Verletzung des § 180 Abs 1 zweiter Satz StPO grundrechtswidrig im Sinn einer Verletzung des § 193 Abs 1 StPO. (T2) |
15 Os 55/07p | OGH | 30.05.2007 |
Auch; Beis ähnlich wie T1 |
11 Os 69/07t | OGH | 19.06.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Auch in Bezug auf eine Übergabe ist eine Verhältnismäßigkeitsprüfung anzustellen. (T3) |
13 Os 79/07b | OGH | 09.07.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Bei vorläufiger Anhaltung gemäß § 429 Abs 4 StPO hat sich die Verhältnismäßigkeitsprüfung im Hinblick auf die fehlende zeitliche Beschränkung einer Maßnahme nach § 21 Abs 1 StGB nur an der Bedeutung der Sache zu orientieren. (T4) |
15 Os 69/07x | OGH | 21.06.2007 |
Auch; Beisatz: Hier: Grundrechtsverletzung infolge Untätigkeit des Gerichtes. (T5) |
12 Os 77/07a | OGH | 05.07.2007 |
14 Os 106/07f | OGH | 22.08.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Die Festsetzung der Hauptverhandlung auf einen mehr als drei Monate nach Übermittlung des Aktes an die Vorsitzende liegenden Termins in einem keineswegs umfangreichen oder rechtlich schwierigen Verfahren, in dem die Angeklagte zudem seit fast zwei Monaten in Untersuchungshaft angehalten ist und neben der Ausschreibung der Hauptverhandlung, in der lediglich die Einvernahme von vier im Inland wohnhaften Zeugen geplant ist, keine weiteren Erhebungen im Zwischenverfahren erforderlich sind, widerspricht dem sich aus § 193 Abs 1 StPO ergebenden Beschleunigungsgebot. (T6) |
12 Os 148/07t | OGH | 29.11.2007 |
Auch; Beisatz: Die (grundrechtlich geforderte) im österreichischen Strafverfahrensrecht durch den Begriff der Verhältnismäßigkeit bestimmte Angemessenheit der Dauer einer Untersuchungshaft entzieht sich einer schematischen Beurteilung. Die Schwere der angelasteten Tat, die im vom Erstgericht gefundenen und trotz fehlender Rechtskraft Indizwirkung entfaltenden Strafmaß einen messbaren Ausdruck findet, sowie das Gewicht des angenommenen Haftgrundes sind bei der nach den Umständen des jeweiligen Einzelfalls vorzunehmenden Abwägung von essentieller Bedeutung. (T7)<br/>Beisatz: Umstände der von der Grundrechtsbeschwerde reklamierten Art - nämlich die sich aus der Haft ergebenden, bei jeder inhaftierten Person in mehr oder weniger starker Ausprägung auftretenden Beeinträchtigungen persönlicher, insbesondere familiärer Beziehungen - sind keine die Verhältnismäßigkeit der Untersuchungshaft nach § 180 Abs 1 StPO mitbestimmenden Faktoren. (T8) |
15 Os 151/07f | OGH | 08.01.2008 |
Auch; Beisatz: Hier: Auslieferungshaft gem § 29 Abs 1 ARHG. Bei der Verhältnismäßigkeitsprüfung ist nur auf die in § 173 Abs 1 letzter Satz StPO idF BGBl I 2007/93 (§ 180 Abs 1 letzter Satz StPO aF) genannten Kriterien und den Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung abzustellen. Mit den Hinweisen auf den Stand und die voraussichtliche Dauer des beim VwGH anhängigen Asylverfahrens sowie die behauptete Unzulässigkeit der Auslieferung orientiert sich die Beschwerde in dieser Hinsicht nicht am Gesetz. (T9) |
14 Os 13/08f | OGH | 19.02.2008 |
Vgl auch; Beisatz: Nach ständiger Rechtsprechung kann eine grundrechtswidrige Verletzung des Beschleunigungsgebots aufgrund einer ins Gewicht fallenden Säumigkeit in Haftsachen auch ohne Verletzung der Verhältnismäßigkeit im Sinne des § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO nF vorliegen. (T10)<br/>Beisatz: Hier: Die bei der vorläufigen Anhaltung in diesem Zusammenhang allein maßgebliche Bedeutung der Sache ließ fallbezogen die Untätigkeit der Untersuchungsrichterin, die trotz Anhaltspunkte für die Möglichkeit einer Substituierung der vorläufigen Anhaltung einem Beweisantrag auf nochmalige Begutachtung nicht entsprach, noch gravierender erscheinen. (T11) |
15 Os 27/08x | OGH | 10.03.2008 |
Beisatz: Nach dem Strafprozessreformgesetz (BGBl I 15/2004) nunmehr § 173 Abs 1 StPO und § 177 Abs 1 StPO. (T12) |
14 Os 65/08b | OGH | 27.05.2008 |
Vgl auch; Beis wie T12 |
14 Os 68/08f | OGH | 02.06.2008 |
Beisatz: Diese Grundsätze erfahren durch die explizite Statuierung des Beschleunigungsgebots in den §§ 9 Abs 2, 177 Abs 1 der neuen StPO keine Änderung und gewähren insbesondere nicht ohne weiteres den Anspruch auf sofortige Enthaftung. Dieser ist vielmehr nach § 9 Abs 2 StPO, aber auch Art 5 Abs 3 zweiter Satz MRK und Art 5 Abs 1 PersFrG nur bei einer unverhältnismäßig langen Verfahrensdauer gegeben, zwingt aber das Gericht nicht gleichsam automatisch zur Enthaftung. (T13) |
14 Os 108/08a | OGH | 13.08.2008 |
Beisatz: Die richterliche Haftprüfung dient nicht bloß der Entscheidung über Fortdauer oder Aufhebung der Untersuchungshaft, sondern vielmehr darüber hinausgehend der Einhaltung sämtlicher haftrelevanter Vorschriften, sodass das Oberlandesgericht der Haftbeschwerde Folge geben kann, ohne den Beschwerdeführer zu enthaften (so auch schon 14 Os 43/07s). (T14)<br/>Beisatz: Prozessgegenstand jeder richterlichen Haftprüfung ist demnach stets auch die Einhaltung aller die Haft regelnden gesetzlichen Vorschriften. Dazu zählen unter anderem die Einhaltung der Begründungsvorschriften des § 174 Abs 3 Z 4 und Abs 4 zweiter Satz StPO, auf deren Befolgung der vom Zwangseingriff Betroffene demnach ebenso ein subjektives Recht hat (das er sogar mit Grundrechtsbeschwerde geltend machen kann; vgl nur RIS-Justiz RS0120817), und die Einhaltung des Beschleunigungsgebots, selbst wenn dessen Verletzung noch nicht zur Unverhältnismäßigkeit der Haft nach § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO und damit zur Enthaftung führt. (T15)<br/>Beisatz: Nach Maßgabe dieser am Erfordernis eines effektiven Grundrechtsschutzes ausgerichteten jüngeren Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs kann vermittels eines Antrags auf Freilassung nach § 176 Abs 1 Z 2 StPO auch bloß eine - die Verhältnismäßigkeit des § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO gar nicht in Frage stellende - Verletzung des Beschleunigungsgebots nach §§ 9 Abs 2, 177 Abs 1 StPO releviert werden, ohne dass der Beschuldigte (§ 48 Abs 2 StPO) indes an einem anderen - gegenüber dem in Haftsachen bestehenden Rechtszug subsidiären (grundlegend: 14 Os 62/08m) - Rechtsbehelf gehindert wäre. (T16)<br/>Bem: Zur Verpflichtung der Staatsanwaltschaft, zwecks Verfahrensbeschleunigung im Rahmen der Entscheidung über eine Haftbeschwerde erteilte Anordnungen des Gerichts zu befolgen, siehe auch RS0124006. (T17) |
13 Os 160/08s | OGH | 05.11.2008 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T13; Beis ähnlich wie T16 |
12 Os 186/08g | OGH | 27.01.2009 |
Vgl; Beisatz: § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO stellt nämlich allein auf die Relation der Haftdauer zur Bedeutung der Sache sowie zu der zu erwartenden Strafe ab. Beurteilungsbasis dieser beiden Kriterien ist nach der Systematik der Bestimmungen über die Untersuchungshaft die - entsprechend qualifizierte - Verdachtslage (§§ 173 Abs 1 erster Satz, 174 Abs 1 erster und zweiter Satz, Abs 3 Z 2 und Z 4, 177 Abs 2 StPO). (T18)<br/>Beisatz: In concreto wird diese - wie bereits dargelegt - durch den (noch nicht rechtskräftigen) Schuldspruch determiniert. (T19) |
14 Os 43/09v | OGH | 29.04.2009 |
Vgl; Beisatz: Hier: Unverhältnismäßigkeit der zum Zeitpunkt der Entscheidung des Oberlandesgerichts etwas mehr als zwei Jahre andauernden Untersuchungshaft ist angesichts der Höhe der in erster Instanz verhängten Freiheitsstrafe nicht gegeben. (T20) |
14 Os 59/09x | OGH | 04.06.2009 |
Vgl; Beis wie T1; Beis ähnlich wie T15 |
13 Os 122/09d | OGH | 19.11.2009 |
Auch; Beisatz: Der Enthaftungsantrag des Angeklagten löste nicht bloß die Verpflichtung aus, ohne Verzug eine Haftverhandlung anzuberaumen, sondern - wie sich nicht zuletzt aus § 175 Abs 5 StPO ergibt - innerhalb dieser zeitlichen Vorgaben auch über den Antrag zu entscheiden. (T21) |
14 Os 149/09g | OGH | 15.12.2009 |
Auch; Beisatz: Keine die sofortige Enthaftung des Beschwerdeführers nach sich ziehende „Fristüberschreitung in U-Haft-Sachen", wenn die Wirksamkeit eines Beschlusses auf (Verhängung oder) Fortsetzung der Untersuchungshaft durch die Haftfrist nicht mehr begrenzt ist. (T22) |
15 Os 15/10k | OGH | 03.03.2010 |
Beis wie T1;Beisatz: § 177 Abs 1 StPO. (T23)<br/>Beisatz: Im Hinblick auf die vielfältigen und auf eine Beschleunigung hinzielenden Verfahrensschritte (Aufklärungsersuchen, Urgenzen sowie die prozessual vorgesehenen Möglichkeiten zur Äußerung von Oberstaatsanwaltschaft und Verteidigung) liegt keine Säumnis des Oberlandesgerichts vor. (T24) |
14 Os 24/10a | OGH | 30.03.2010 |
Vgl; Beis wie T12; Beis ählich wie T13 |
15 Os 165/10v | OGH | 23.12.2010 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T21; Beisatz: Hier: Keine Säumnis im Hinblick auf die angesichts der beantragten Fortsetzung der Untersuchungshaft als Hausarrest notwendige Anordnung der Bewährungshilfe, Beauftragung mit Umfelderhebungen und Klärung technischer Voraussetzungen der Überwachung durch die Justizanstalt. (T25) |
14 Os 18/12x | OGH | 21.02.2012 |
Auch; Beis ähnlich wie T13 |
11 Os 100/12h | OGH | 21.08.2012 |
Vgl auch |
15 Os 129/12b | OGH | 17.10.2012 |
Auch; nur T2 |
14 Os 95/13x | OGH | 03.07.2013 |
Vgl auch; Beisatz: Bei der Prüfung der Frage, ob der Haft‑(hier: Anhalte‑)Zweck durch gelindere Mittel erreicht werden kann, hat der Oberste Gerichtshof auf deutlich und bestimmt zu bezeichnende, in der angefochtenen Entscheidung übergangene, indes zu diesem Zeitpunkt bereits aktenmäßig belegte Tatumstände Rücksicht zu nehmen, ohne dass jedoch mangelnde Erörterung solcher Umstände für sich allein bereits eine Grundrechtsverletzung darstellen würde. (T26) |
15 Os 27/14f | OGH | 19.03.2014 |
Auch; Beis wie T21 |
12 Os 22/14y | OGH | 06.03.2014 |
Vgl auch; Beisatz: Bei der Prüfung der Frage, ob der Haftzweck durch gelindere Mittel erreicht werden kann, hat der Oberste Gerichtshof auf deutlich und bestimmt zu bezeichnende, in der angefochtenen Entscheidung übergangene, indes zu diesem Zeitpunkt bereits aktenmäßig belegte Umstände Rücksicht zu nehmen. (T27) |
14 Os 37/14v | OGH | 09.04.2014 |
Vgl |
15 Os 91/15v | OGH | 28.07.2015 |
Auch; Beis wie T1 |
11 Os 30/16w | OGH | 22.03.2016 |
Auch; Beis wie T26 |
14 Os 15/16m | OGH | 08.03.2016 |
Auch |
13 Os 78/16v | OGH | 25.07.2016 |
Auch |
13 Os 77/16x | OGH | 25.07.2016 |
Auch; nur T2; Beis wie T1; Beis wie T10; Beis wie T13 |
12 Os 139/16g | OGH | 24.11.2016 |
Auch |
12 Os 162/16i | OGH | 30.12.2016 |
Auch; Beis wie T3; Beisatz: Die in § 21 Abs 2 erster und letzter Satz EU‑JZG genannten Fristen sind keine Fallfristen, deren Überschreitung zur Enthaftung des Betroffenen führt (vgl § 21 Abs 3 erster Satz EU‑JZG), sondern gesetzliche Konkretisierungen des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit. (T28) |
15 Os 110/17s | OGH | 19.09.2017 |
Auch |
12 Os 114/17g | OGH | 12.10.2017 |
Auch |
14 Os 2/18b | OGH | 15.01.2018 |
Vgl |
15 Os 150/17y | OGH | 13.12.2017 |
Auch; Beisatz: Hier: Zur Verhältnismäßigkeit einer Festnahme prüft der Oberste Gerichtshof im Grundrechtsbeschwerdeverfahren, ob angesichts der vom Oberlandesgericht angeführten bestimmten Tatsachen der von diesem gezogene Schluss auf ein ausgewogenes Verhältnis zur Bedeutung der Sache (§ 170 Abs 3, § 5 StPO) vertretbar war . (T29) |
14 Os 27/18d | OGH | 06.03.2018 |
Auch; Beisatz: Hat das Oberlandesgericht ohnehin verfahrensbeschleunigende Maßnahmen durch die Staatsanwaltschaft angeordnet, hat die Grundrechtsbeschwerde darzulegen, weshalb dies keinen angemessenen Ausgleich für die anerkannte Verletzung des Beschleunigungsgebots darstellen, die Entscheidung also grundrechtswidrig sein sollte. (T30) |
12 Os 3/18k | OGH | 15.02.2018 |
Auch; Beis wie T1 |
12 Os 45/18m | OGH | 17.05.2018 |
Auch; Beis wie T1 |
12 Os 61/18i | OGH | 21.06.2018 |
Auch; Beis wie T1 |
14 Os 75/18p | OGH | 11.07.2018 |
Auch; Beis wie T26 |
14 Os 11/19b | OGH | 29.01.2019 |
Auch; Beisatz: Der Beschwerdeführer hat gemäß § 3 Abs 1 erster Satz GRBG konkret darzulegen, in welcher (genau bezeichneten) Verzögerung der im Strafverfahren tätigen Behörden eine ins Gewicht fallende und somit grundrechtswidrige Säumigkeit vorliege. (T31) |
12 Os 13/19g | OGH | 13.02.2019 |
Auch |
11 Os 104/19g | OGH | 02.08.2019 |
Vgl |
12 Os 119/19w | OGH | 15.10.2019 |
Vgl; Beis wie T8 |
15 Os 39/20d | OGH | 27.04.2020 |
Vgl |
12 Os 38/21m | OGH | 24.06.2021 |
Vgl; Beis wie T13; Beis wie T15 |
14 Os 65/21x | OGH | 22.06.2021 |
Vgl |
14 Os 129/21h | OGH | 22.11.2021 |
Vgl |
15 Os 6/22d | OGH | 27.01.2022 |
Vgl |
11 Os 31/22a | OGH | 22.03.2022 |
Vgl; Beis wie T13; Beis wie T15 |
11 Os 39/22b | OGH | 20.04.2022 |
Vgl |
15 Os 36/22s | OGH | 27.04.2022 |
Vgl |
14 Os 133/22y | OGH | 14.12.2022 |
Vgl |
13 Os 31/23t | OGH | 19.04.2023 |
vgl; Beisatz wie T1 |
13 Os 121/23b | OGH | 20.12.2023 |
vgl; Beisatz wie T1 |
14 Os 13/24d | OGH | 20.02.2024 |
vgl |
Dokumentnummer
JJR_20060515_OGH0002_0130OS00048_06T0000_001
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