OGH 4Ob2074/96w; 7Ob2430/96w; 9Ob2065/96h; 1Ob292/98t; 1Ob265/98x; 10ObS312/98z; 5Ob323/98f; 5Ob213/99f; 10ObS266/99m; 10ObS236/99z; 7Ob313/01g; 10ObS91/02h; 5Ob9/02p; 9Ob85/02v; 3Ob215/02t (RS0098756)

OGH4Ob2074/96w; 7Ob2430/96w; 9Ob2065/96h; 1Ob292/98t; 1Ob265/98x; 10ObS312/98z; 5Ob323/98f; 5Ob213/99f; 10ObS266/99m; 10ObS236/99z; 7Ob313/01g; 10ObS91/02h; 5Ob9/02p; 9Ob85/02v; 3Ob215/02t25.7.2024

Rechtssatz

Ein Analogieschluss setzt eine Gesetzeslücke voraus, das heißt also, dass der Rechtsfall nach dem Gesetz nicht beurteilt werden kann, jedoch von Rechts wegen einer Beurteilung bedarf. Es muss also eine "planwidrige Unvollständigkeit", dass heißt eine nicht gewollte Lücke, vorliegen.

Normen

ABGB §7
ASVG §306 Abs1

4 Ob 2074/96wOGH30.04.1996
7 Ob 2430/96wOGH02.04.1997

Auch; Veröff: SZ 69/109

9 Ob 2065/96hOGH17.12.1997

Auch

1 Ob 292/98tOGH27.10.1998

Auch; nur: Ein Analogieschluss setzt eine Gesetzeslücke voraus. Es muss also eine "planwidrige Unvollständigkeit" vorliegen. (T1)

1 Ob 265/98xOGH24.11.1998

Auch; nur T1

10 ObS 312/98zOGH12.01.1999

nur T1; Veröff: SZ 72/1

5 Ob 323/98fOGH12.01.1999

Vgl auch; nur T1

5 Ob 213/99fOGH12.10.1999

nur T1; Veröff: SZ 72/146

10 ObS 266/99mOGH09.11.1999

Vgl auch; Beisatz: Die Nichterwähnung der Teilzeitbeihilfe nach dem KGG, BSVG und GSVG im § 11 Abs 2 KGG stellt keine Regelungslücke dar. (T2)

10 ObS 236/99zOGH06.06.2000

Auch; Beisatz: Die bloße Meinung des Rechtsanwenders, eine Regelung sei wünschenswert, rechtfertigt die Annahme einer Gesetzeslücke noch nicht. Ohne Vorliegen einer Gesetzeslücke gleichsam an die Stelle des Gesetzgebers zu treten und einen Regelungsinhalt (rechtsfortbildend) zu schaffen, dessen Herbeiführung ausschließlich diesem obläge, steht den Gerichten nicht zu. (T3)<br/>Veröff: SZ 73/92

7 Ob 313/01gOGH17.04.2002

Auch

10 ObS 91/02hOGH30.04.2002

Auch; Beisatz: Eine Lücke im Rechtssinn ist dort anzunehmen, wo das Gesetz, gemessen an seiner eigenen Absicht und immanenten Teleologie, unvollständig ist. (T4)

5 Ob 9/02pOGH12.02.2002

Auch

9 Ob 85/02vOGH05.06.2002

Beis wie T3; Veröff: SZ 2002/80

3 Ob 215/02tOGH18.12.2002

Beis wie T3 nur: Ohne Vorliegen einer Gesetzeslücke gleichsam an die Stelle des Gesetzgebers zu treten und einen Regelungsinhalt (rechtsfortbildend) zu schaffen, dessen Herbeiführung ausschließlich diesem obläge, steht den Gerichten nicht zu. (T5)<br/>Veröff: SZ 2002/178

5 Ob 88/03gOGH13.05.2003

Auch; nur T1

6 Ob 112/04wOGH23.09.2004
8 Ob 84/06wOGH03.08.2006

Vgl auch; Beisatz: Eine solche Lücke wäre dann nachgewiesen, wenn das Gesetz gemessen an seiner eigenen Absicht und immanenten Teleologie unvollständig, also ergänzungsbedürftig wäre und die Ergänzung aber auch nicht vom Gesetz gewollten Beschränkungen widerspricht. (T6)

8 ObA 76/06vOGH23.11.2006

Auch; Beisatz: Hier: Annahme einer Gesetzeslücke in § 10 Abs 7 MuttSchG; analoge Anwendung der §§ 10 Abs 2, 10a MuttSchG für den Fall der schriftlichen einvernehmlichen Auflösung in Unkenntnis der Schwangerschaft. (T7)<br/>Veröff: SZ 2006/174

4 Ob 193/06wOGH21.11.2006

Auch; Beis wie T6<br/>Veröff: SZ 2006/173

8 ObA 107/06bOGH31.01.2007

Auch; Beisatz: Annahme einer Gesetzeslücke in § 177 Abs 3 ArbVG, welche durch analoge Anwendung der aus der Bestimmung des § 91 Abs 1 ArbVG abzuleitenden allgemeinen Informationsverpflichtungen, die nach § 177 Abs 3 ArbVG auch im Verhältnis zwischen den „Schwesterunternehmen" zum Tragen kommen, geschlossen werden kann. (T8)

5 Ob 234/07hOGH06.11.2007

Auch; Beis wie T3; Beis wie T5

2 Ob 67/08dOGH28.04.2008

Veröff: SZ 2008/55

2 Ob 32/08gOGH24.09.2008

Auch; Beis wie T6

7 Ob 168/08vOGH22.10.2008

Auch; Beisatz: § 59 Abs 2 KFG. (T9)<br/>Veröff: SZ 2008/157

9 ObA 5/08pOGH17.12.2008

Auch; Beisatz: Dass eine Regelung allenfalls wünschenswert wäre, reicht für die Annahme einer Gesetzeslücke nicht aus. (T10)

9 ObA 41/08gOGH29.06.2009

Auch; nur T1; Beis ähnlich wie T6; Beis wie T10

4 Ob 227/08yOGH09.06.2009

Vgl; Veröff: SZ 2009/76

6 Ob 261/09iOGH14.01.2010

Auch; nur T1; Beis wie T6; Bem: Hier: Die Frage der Zulässigkeit einer analogen Anwendung des § 215 AktG im Privatstiftungsrecht wird ausdrücklich offen gelassen (mit eingehender Darstellung der Lehre). (T11)

7 Ob 13/10bOGH17.03.2010

Auch

5 Ob 63/10sOGH31.08.2010

Beis wie T3; Veröff: SZ 2010/104

8 ObA 88/10iOGH21.12.2010

Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Kollektivvertrag. (T12)

8 ObA 60/10xOGH22.02.2011

Auch; nur T1; Beis wie T4; Beis wie T10

5 Ob 190/10tOGH24.01.2011

Vgl auch; Beisatz: Hier: Keine Regelungslücke bei § 10 Abs 3 und 4 WEG. (T13)

7 Ob 124/11bOGH30.11.2011

Auch; Veröff: SZ 2011/140

8 ObA 91/11gOGH20.12.2011

Auch

9 Ob 65/11sOGH27.02.2012

Auch<br/>Veröff: SZ 2012/23

7 Ob 215/11kOGH27.02.2012

Auch; nur T1; Beisatz: Eine solche Lücke ist dort anzunehmen, wo das Gesetz angemessen an seiner eigenen Ansicht und immanenten Teleologie unvollständig und ergänzungsbedürftig ist, ohne dass eine Ergänzung einer vom Gesetz gewollten Beschränkung widerspricht. (T14)<br/>Beis ähnlich wie T10<br/>Veröff: SZ 2012/21

8 ObA 31/11hOGH24.04.2012

Auch; Beis wie T10

7 Ob 212/11vOGH27.02.2012

Auch; nur T1; Beis wie T14; Auch Beis wie T10

8 Ob 62/12vOGH28.06.2012

Vgl auch<br/>Veröff: SZ 2012/67

5 Ob 66/12kOGH09.08.2012
1 Ob 148/12iOGH13.12.2012

Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Keine Regelungslücke bei § 163 Abs 2 zweiter Halbsatz ABGB. (T15)

8 Ob 132/12pOGH28.05.2013

Auch; Veröff: SZ 2013/53

10 ObS 100/13yOGH12.09.2013

Beis wie T3; Beis wie T5

9 ObA 60/13hOGH27.09.2013

Auch; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Keine Regelungslücke bei §§ 5 Abs 1 und 2, 6 und 7 iVm § 1 Z 2 Stmk L‑GlBG. (T16)

10 ObS 114/13gOGH22.10.2013

Auch; Beis wie T3; Beis wie T5; Veröff: SZ 2013/100

5 Ob 76/13gOGH17.12.2013

Vgl auch; Beis wie T13; Veröff: SZ 2013/125

10 ObS 1/13iOGH28.01.2014

Auch

1 Ob 215/13vOGH23.01.2014

Vgl

9 ObA 5/14xOGH25.03.2014
5 Ob 220/13hOGH26.09.2014

Auch; Beisatz: Der Ansicht, dass eine dem Gesetzeszweck Rechnung tragende Auslegung des § 18b MRG nicht nur eine korrigierende Auslegung seines Anwendungsbereichs auf landesgesetzlich geförderte Arbeiten, sondern auch eine korrigierende Auslegung dahin, dass in jenen Fällen, in denen nach den landesgesetzlichen Regelungen ein längerer Rückzahlungszeitraum als zehn Jahre vorgesehen sei, steht der klare und zwingende Gesetzeswortlaut betreffend die Laufzeit des geförderten oder (Förderungs-)Darlehens entgegen, welcher nach dem Wortlaut des § 18b MRG 10 Jahre nicht übersteigen darf. (T17)

10 ObS 63/14hOGH30.09.2014

Vgl; Beis wie T3; Beis wie T5; Veröff: SZ 2014/90

6 Ob 17/14iOGH19.11.2014

Beis wie T5; Veröff: SZ 2014/108

8 ObA 6/15pOGH26.02.2015

Beis wie T3; Beis wie T10; Beis wie T14

8 ObS 8/14fOGH24.03.2015

Auch; Beis wie T3

3 Ob 136/15vOGH15.07.2015

Auch; Veröff: SZ 2015/70

10 ObS 67/15yOGH02.09.2015

Auch; Beis wie T3; Beis wie T5

5 Ob 88/15zOGH30.10.2015

Vgl auch; Beis wie T3; Beis wie T10

6 Ob 179/14pOGH01.12.2015

Verstärkter Senat; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Keine analoge Anwendung von § 149 Abs 1 IO auf aufrechnungsberechtigte Insolvenzgläubiger. (T18)<br/>Veröff: SZ 2015/135

5 Ob 100/16sOGH11.07.2016
11 Os 23/17tOGH21.03.2017

Auch

8 Ob 65/16sOGH22.02.2017

Veröff: SZ 2017/17

7 Ob 74/17hOGH21.09.2017
10 ObS 154/17wOGH23.01.2018

Auch; Beis wie T3; Beis wie T14

9 ObA 78/18pOGH30.10.2018

Auch; Beis wie T3

6 Ob 126/18zOGH20.12.2018

Auch; Veröff: SZ 2018/112

6 Ob 81/19hOGH23.05.2019

Auch; Beisatz: Keine analoge Anwendung der §§ 19 ff JN und § 49 Abs 4 und 5 RstDG. (T19)<br/>Veröff: SZ 2019/41

7 Ob 45/19xOGH26.06.2019

Beis wie T4

9 ObA 131/19hOGH22.01.2020

Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Dem Gesetzgeber ist es im Rahmen seines Gestaltungsspielraums auch im Lichte des Gleichheitsgrundsatzes unbenommen, für unterschiedliche Arbeitnehmergruppen Unterschiedliches zu regeln, um seine politischen Zielvorstellungen auf die ihm geeignet erscheinende Art zu verfolgen. (T20)

4 Ob 80/20yOGH02.07.2020

Vgl; Beisatz: Hier: keine analoge Anwendung der § 1 Abs 5 BWG und § 51 BörseG auf als (Umgehungs-)Modell konstruierte Rohstofftermingeschäfte ("Forwards" bzw "Futures"). (T21)

9 Ob 35/20tOGH29.07.2020

Vgl; Beis wie T21

5 Ob 162/20iOGH18.03.2021
2 Ob 101/21yOGH21.10.2021

Beisatz: Hier: planwidrige Lücke bejaht; Der Anwendungsbereich des KHVG ist in bestimmten Fällen über den Wortlaut des § 1 Abs 1 KHVG hinaus auch auf nicht zum Verkehr zugelassene Fahrzeuge zu erstrecken. (T22)<br/>Anm: Veröff: SZ 2021/94

2 Ob 203/21yOGH27.01.2022

Beis wie T6

10 ObS 175/21iOGH22.02.2022

nur T1; Beis wie T3; Beis wie T14

10 ObS 67/22hOGH21.06.2022

Vgl; nur T1; Beis wie T3; Beis wie T14

10 ObS 53/22zOGH18.10.2022

Vgl; nur T1

10 ObS 111/22dOGH22.11.2022

Vgl; Beis wie T3; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Es stellt keine planwidrige Lücke dar, dass der Kinderzuschuss nach § 262 ASVG nicht für Urenkel gebührt; diese fallen nicht unter den Kindesbegriff des § 252 Abs 1 ASVG. (T23)

7 Ob 40/23tOGH22.03.2023

Beisatz: Anspruch des Klägers ist dadurch geprägt, dass die Beklagte für ihn treuhändig Versicherungsprovisionen einhebt und diese ihm gegenüber abzurechnen hat: kein Sachverhalt, der es rechtfertigen könnte, die dreijährige Verjährungsfrist des § 11 MaklerG analog auf das Vertragsverhältnis der Parteien anzuwenden, zumal die allgemeine Verjährungsfrist von 30 Jahren nach § 1478 ABGB gilt. (T24)

3 Ob 42/23gOGH19.04.2023

Anm: Hier: (Verneinte) analoge Anwendbarkeit des § 290 EO auf Ansprüche auf Beihilfen der COFAG.

10 ObS 125/22pOGH16.05.2023

Beisatz: Keine planwidrige Lücke des § 306 Abs 1 ASVG trotz der Versorgungslücke, die dadurch entsteht, dass Umschulungsgeld frühestens ab der Feststellung des Pensionsversicherungsträgers iSd § 367 Abs 4 Z 1 ASVG gebührt (§ 39b Abs 1 Satz 2 AlVG). (T25)

2 Ob 100/23dOGH25.07.2023

Beisatz: Planwidrige Gesetzeslücke betreffend § 783 Abs 1 Satz 2 ABGB idF ErbRÄG 2015. (T26)

8 Ob 55/23fOGH03.08.2023

vgl; Beisatz: Hier: Keine analoge Anwendung des § 12 Abs 2 Pauschalreisegesetz (Ersatzfähigkeit der entgangenen Urlaubsfreude) (T27)

9 ObA 27/23wOGH26.07.2023

vgl; Beisatz wie T3; Beisatz wie T10; Beisatz wie T14<br/>Beisatz: Hier: Unterstützungsleistung nach Punkt 49.1.2 (iVm Punkt 51.1) KV-Bord; keine analoge Anwendung. (T28)

5 Ob 50/23yOGH05.10.2023

Beisatz wie T3; Beisatz wie T4; Beisatz wie T5

2 Ob 163/23vOGH25.10.2023

Beisatz: Hier: § 758 Abs 2 Satz 1 ABGB. (T29)

2 Ob 9/24yOGH21.03.2024

Beisatz: Hier analoge Anwendung des anerbenrechtlichen Übernahmspreises auf den Übergabsvertrag mit dem Neffen des Erblassers. (T30)

10 ObS 136/23gOGH16.04.2024

vgl; Beisatz wie T14<br/>Beisatz: Hier: Nachträgliche Regelungslücke in § 90 Abs 1 Z 1 ASGG. (T31)

2 Ob 123/24pOGH25.07.2024

vgl; Beisatz wie T10<br/>Beisatz: Hier: § 14 Abs 3 Satz 2 WEG regelt lediglich die Höhe des vom Überlebenden an den Nachlass zu zahlenden Übernahmspreises, trifft aber keine Aussage, wie bei der Pflichtteilsberechnung vorzugehen ist. Insoweit kommen die gesetzlich normierten allgemeinen Grundsätze zur Anwendung, aufgrund derer der Rechtsfall ohnehin beurteilt werden kann, weswegen Lückenfüllung durch Berücksichtigung des gesamten Übernahmspreises ausscheidet. (T32)

10 ObS 142/23iOGH04.06.2024

nur T1<br/>Beisatz: Hier: § 143 Abs 1 Z 4 ASVG. (T33)

10 ObS 39/24vOGH09.07.2024

vgl; Beisatz nur wie T3; Beisatz nur wie T4; Beisatz nur wie T5; Beisatz nur wie T10<br/>Beisatz: Hier: § 252 Abs 1 Z 4 ASVG. (T34)

Dokumentnummer

JJR_19960430_OGH0002_0040OB02074_96W0000_004

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