Rechtssatz
Es kann nicht ein gesamter Gerichtshof mit dem Präsidenten wegen Befangenheit pauschaliter abgelehnt werden. Es können nur namentlich bezeichnete Richter aus bestimmten Gründen abgelehnt werden.
Nk 4/53 | OGH | 23.05.1953 |
Beisatz: Ablehnung einer Rückstellungskommission. (T1) |
1 Nd 270/48 | OGH | 30.06.1948 |
Veröff: EvBl 1948/622 |
1 Ob 370/53 | OGH | 22.04.1953 |
Beisatz: Deshalb ist auch ein Ablehnungsantrag mit dem Begehren, die Namen der bekannten und befangenen Richter durch Befragen des Antragsgegners zu ermitteln, unbeachtlich. (T2) |
3 Ob 387/53 | OGH | 24.06.1953 |
Beis wie T2; Beisatz: Ablehnung eines Senates des OGH. (T3) |
3 Ob 452/56 | OGH | 19.09.1956 |
Beisatz: Ablehnung aller Richter eines OLG - Sprengels. (T4) |
5 Ob 64/68 | OGH | 22.05.1968 |
Veröff: RZ 1968,213 |
8 Ob 234/74 | OGH | 12.11.1974 |
Beisatz: Notwendig: Bestimmte persönliche Gründe gegen bestimmte Personen. (T5) |
10 ObS 3/87 | OGH | 16.06.1987 |
Beisatz: Ablehnung eines ganzen Gerichtes wäre nur durch Ablehnung jedes einzelnen seiner Richter unter Angabe von detaillierten Ablehnungsgründen für jede einzelne Person möglich. (T6) <br/>Veröff: SSV - NF 1/2 |
7 Ob 569/88 | OGH | 28.04.1988 |
nur: Es kann nicht ein gesamter Gerichtshof mit dem Präsidenten wegen Befangenheit pauschaliter abgelehnt werden. (T7) |
4 Nd 512/88 | OGH | 12.12.1988 |
Vgl auch; Beisatz: Auch ein Delegierungsantrag kann nicht auf eine pauschale Ablehnung gestützt werden. (T8) |
3 Nd 513/91 | OGH | 13.11.1991 |
nur T7 |
1 N 512/93 | OGH | 23.02.1993 |
Beisatz: Dies gilt auch für eine Mehrzahl von Richtern eines Gerichts. (T9) |
6 Ob 2014/96m | OGH | 30.09.1996 |
Beisatz: Beinhaltet aber ein Ablehnungsantrag keine indifferente Pauschalablehnung des Gerichtshofes als Institution, sondern ist dem Antrag zu entnehmen, dass bei jedem einzelnen Richter im wesentlichen dieselben Ablehnungsgründe vorliegen, ist die namentliche Anführung aller betroffenen Richter entbehrlich. (T10) |
3 Ob 2228/96k | OGH | 26.03.1997 |
Beisatz: Eine unzulässige indifferente Pauschalablehnung etwa eines Gerichtshofes als Institution ist dann nicht gegeben, wenn dem Antrag zu entnehmen ist, dass bei jedem einzelnen Richter im wesentlichen dieselben Ablehnungsgründe vorliegen. (T11) |
1 Ob 299/97w | OGH | 25.11.1997 |
Auch; Beis wie T6; Beisatz: Es kann immer nur ein Richter als Person, niemals aber das Gericht als Institution abgelehnt werden kann. (T12) |
8 Na 2/98 | OGH | 01.09.1998 |
Auch; Beis wie T6; Beis wie T12 |
5 N 504/99 | OGH | 27.04.1999 |
Vgl auch; nur T7; Beis wie T6; Beis wie T11 |
3 N 3/99 | OGH | 28.04.1999 |
Beis ähnlich wie T11 |
5 N 518/99 | OGH | 28.09.1999 |
Vgl auch; Beis wie T6; Beis wie T11 |
1 N 4/00 | OGH | 21.06.2000 |
Beis wie T5; Beis wie T8 |
6 Ob 192/00d | OGH | 30.08.2000 |
Vgl auch; Beis wie T9; Beisatz: Pauschal und ohne Anführung bestimmter Gründe zu namentlich bezeichneten Richtern eingebrachte Ablehnungserklärungen sind nicht dem Gesetz gemäß ausgeführt. (T13) |
8 N 16/99 | OGH | 07.09.2000 |
Auch; nur T7; Beis wie T11 |
1 N 515/00 | OGH | 06.10.2000 |
nur T7; Beisatz: Ist die Ablehnungserklärung daher nicht ausreichend substantiiert, bedarf es keiner Äußerung des abgelehnten Richters zum Ablehnungsantrag (§ 22 Abs 2 JN). (T14) |
3 Ob 47/02m | OGH | 20.03.2002 |
Beis wie T6; Beisatz: Dies gilt auch, wenn namentlich nicht genannte Richter eines Berufungssenats mit mehr als drei Mitgliedern abgelehnt werden. (T15) |
3 N 503/02 | OGH | 20.03.2002 |
Auch; Beis ähnlich T6; Beisatz: Aus der nicht näher konkretisierten Behauptung eines Telefonats eines Richters mit einem "Juristen" des OLG Wien ergibt sich kein konkreter Vorwurf; daher ist auch das Begehren, den Namen der Person, mit der dieses Telefonat geführt worden sei, zu ermitteln, unbeachtlich. (T16) |
2 Ob 213/03t | OGH | 25.09.2003 |
Beis wie T6; Beis wie T10; Beis wie T11 |
5 Ob 53/04m | OGH | 29.03.2004 |
Auch; Beisatz: Die in den Prozessgesetzen vorgesehene Ablehnung muss immer durch den Anschein einer persönlichen, auf den erkennenden Richter bezogenen Befangenheit (Voreingenommenheit) gegründet sein. Der strafrechtliche Schutz von Kollegialbehörden vor öffentlichen Beleidigungen ist von anderen Erwägungen getragen und stellt daher dieses Grundprinzip des prozessualen Ablehnungsrechts nicht in Frage. (T17) |
6 Ob 214/08a | OGH | 01.10.2008 |
Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T13 |
4 Ob 143/10y | OGH | 18.01.2011 |
Auch; Beis wie T6; Beis wie T11; Beisatz: Die bloße Befürchtung einer ungünstigen allgemeinen Stimmung reicht dafür ebensowenig aus wie der bloß berufliche Kontakt mit einem Rechtsanwalt oder Notar. (T18)<br/>Veröff: SZ 2011/1 |
5 Ob 233/10s | OGH | 24.01.2011 |
Auch; Beis wie T12; Beisatz: Auch die pauschale Ablehnung eines ganzen Senats ist unzulässig. (T19) |
4 Nc 19/12z | OGH | 19.11.2012 |
Auch; Beis wie T12; Beis wie T14 |
4 Ob 118/13a | OGH | 09.07.2013 |
Vgl auch; Beis wie T12; Beis wie T14; Beisatz: Die sachliche Erledigung einer Ablehnungserklärung setzt darüber hinaus gemäß § 22 Abs 1 JN voraus, dass sämtliche die Ablehnung begründenden Umstände in dem Schriftsatz, mit dem die Ablehnung erklärt wird, genau angegeben sind. (T20) |
4 Nc 18/13d | OGH | 06.08.2013 |
Auch; nur T7; Beisatz: Hier: Ablehnung sämtlicher Richter eines Bundeslandes. (T21) |
4 Ob 151/13d | OGH | 22.10.2013 |
Auch; Beis wie T12; Beis wie T13; Beis wie T18 |
4 Ob 144/14a | OGH | 21.10.2014 |
Auch; Beis wie T18 nur: Die bloße Befürchtung einer ungünstigen allgemeinen Stimmung reicht dafür nicht aus. (T22)<br/> |
8 Ob 115/14s | OGH | 30.10.2014 |
Auch; Beis ähnlich wie T10; Beis ähnlich wie T11; Beisatz: Eine Anführung der individuellen Befangenheitsgründe bei jedem Einzelnen einer Mehrheit von abgelehnten Richtern ist dann nicht zu verlangen, wenn die dargelegten Gründe offenkundig auf sämtliche Abgelehnten gleichermaßen zutreffen. Allerdings muss es sich bei diesen Gründen um solche handeln, deren Tatsachengehalt zumindest eine Überprüfung auf ihre sachliche Berechtigung zulässt. (T23) |
6 Ob 201/14y | OGH | 15.12.2014 |
Auch; Beisatz: Die pauschale Ablehnung aller Richter Westösterreichs ohne Anführung konkreter Ablehnungsgründe jedes einzelnen Richters ist unzulässig. Selbst wenn sich in einem gegen die Mutter der Antragsteller anhängigen Strafverfahren so viele Richter befangen erklärt haben, dass die Sache an das Oberlandesgericht Graz übertragen werden musste, lässt sich daraus nicht automatisch ableiten, dass die Richter des gesamten Sprengels auch in den übrigen von der Familie angestrengten Zivilverfahren voreingenommen sind. (T24) |
1 Ob 136/15d | OGH | 08.07.2015 |
Vgl auch; Beis wie T13 |
5 Ob 135/15m | OGH | 25.09.2015 |
Auch; Beis wie T18 |
8 Nc 4/17f | OGH | 22.02.2017 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Der Ablehnungswerber verweist auf eine Homepage und die dort genannten Richter, die er in seinem Ablehnungsantrag aber nicht namentlich nennt. (T25) |
1 Nc 3/19k | OGH | 03.04.2019 |
Beis wie T6; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T14; Beis wie T23 |
8 Nc 19/20s | OGH | 25.08.2020 |
Vgl; Beisatz: Hier: Ablehnung aller Richter eines Oberlandesgerichtes bzw „jedes Organes“ als befangen aus einem pauschalen Grund. (T26) |
10 Nc 28/22g | OGH | 08.11.2022 |
Vgl; Beis nur wie T4; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20; Beis wie T23 |
9 Ob 61/24x | OGH | 23.07.2024 |
Beisatz wie T6; Beisatz wie T10; Beisatz wie T11; Beisatz wie T23 |
2 Nc 41/24p | OGH | 24.07.2024 |
Beisatz wie T6; Beisatz wie T14<br/>Beisatz: Ebensowenig bedarf es bei nicht ausreichender Substantiierung einer Anhörung der Gegenseite. (T27) |
Dokumentnummer
JJR_19520521_OGH0002_0010OB00439_5200000_001
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