OGH 13Os147/11h; 17Os19/12s; 11Os75/13h; 14Os90/13m; 17Os11/13s; 14Os15/14h; 15Os179/13g; 15Os12/14z; 13Os72/13g; 13Os92/13y; 14Os126/14g; 13Os74/14b; 11Os7/15m; 12Os3/15f; 12Os157/14a; 14Os144/14d; 15Os70/15f; 11Os86/15d; 15Os125/15v; 13Os67/15z; 12Os125/15x; 13Os48/15f; 12Os88/15f; 15Os97/15a; 12Os29/16f; 15Os175/15x; 12Os40/16y; 12Os1/16p; 12Os47/16b; 13Os62/16s; 12Os21/16d; 14Os82/16i; 14Os79/16y; 14Os61/16a; 14Os7/17m; 12Os4/17f; 11Os25/17m (RS0127315)

OGH13Os147/11h; 17Os19/12s; 11Os75/13h; 14Os90/13m; 17Os11/13s; 14Os15/14h; 15Os179/13g; 15Os12/14z; 13Os72/13g; 13Os92/13y; 14Os126/14g; 13Os74/14b; 11Os7/15m; 12Os3/15f; 12Os157/14a; 14Os144/14d; 15Os70/15f; 11Os86/15d; 15Os125/15v; 13Os67/15z; 12Os125/15x; 13Os48/15f; 12Os88/15f; 15Os97/15a; 12Os29/16f; 15Os175/15x; 12Os40/16y; 12Os1/16p; 12Os47/16b; 13Os62/16s; 12Os21/16d; 14Os82/16i; 14Os79/16y; 14Os61/16a; 14Os7/17m; 12Os4/17f; 11Os25/17m8.10.2024

Rechtssatz

Gründet das Gericht den Freispruch auf die Verneinung der Täterschaft des Angeklagten im Zweifel zu dessen Gunsten, ohne eine Aussage zu sämtlichen Tatbestandselementen zu treffen, reicht es für den Erfolg der Nichtigkeitsbeschwerde nicht hin, einen Begründungsmangel bloß in Ansehung der getroffenen Urteilsannahme (der Negativfeststellung zur Täterschaft) aufzuzeigen. Vielmehr ist hinsichtlich jener Tatbestandsmerkmale, zu denen das Urteil keine Konstatierungen enthält, unter Berufung auf derartige Feststellungen indizierende und in der Hauptverhandlung vorgekommene Verfahrensergebnisse ein Feststellungsmangel (Z 9 lit a) geltend zu machen; fehlen die dafür nötigen Indizien, bedarf es der Geltendmachung darauf bezogener Anträge aus Z 4, wurden die fehlenden Tatbestandsmerkmale verneint, ist insoweit ein Begründungsmangel geltend zu machen.

Normen

StPO §281 Abs1 Z9 lita
StPO §281 Abs1 Z4 B
StPO §281 Abs1 Z5 B
StPO §282 Abs2
StPO §259
StPO §468
DSt §49

13 Os 147/11hOGH15.12.2011
17 Os 19/12sOGH25.02.2013
11 Os 75/13hOGH18.06.2013
14 Os 90/13mOGH27.08.2013

Vgl

17 Os 11/13sOGH30.09.2013

Vgl

14 Os 15/14hOGH01.04.2014

Vgl

15 Os 179/13gOGH19.03.2014
15 Os 12/14zOGH23.04.2014

Vgl

13 Os 72/13gOGH12.12.2013

Auch; Beisatz: Hier: Der Angeklagte, Geschäftsführer einer GmbH, übertrug die Aufgabe des Abführens der Sozialversicherungsbeiträge an einen Rechtsanwalt. Das Ersturteil enthielt keine Feststellung, dass der Rechtsanwalt organschaftlicher Vertreter der GmbH gewesen sei (§ 153c Abs 2 Satz 2 StGB. (T1)

13 Os 92/13yOGH19.11.2013

Auch; Beisatz: Hier: Verneinung gerichtlicher Strafbarkeit mangels Übersteigens der in § 53 Abs 1 oder 2 FinStrG genannten Beträge. (T2)

14 Os 126/14gOGH20.01.2015
13 Os 74/14bOGH18.12.2014

Auch

11 Os 7/15mOGH10.03.2015

Auch

12 Os 3/15fOGH05.03.2015
12 Os 157/14aOGH05.03.2015
14 Os 144/14dOGH16.06.2015

Auch

15 Os 70/15fOGH22.07.2015

Auch

11 Os 86/15dOGH27.10.2015
15 Os 125/15vOGH09.12.2015

Auch; Beisatz: Eine gegen in einem freisprechenden Urteil getroffene (Negativ-) Feststellungen gerichtete Mängelrüge der Staatsanwaltschaft spricht im Fall des unbekämpft gebliebenen Fehlens weiterer für die Tatbestandsverwirklichung erforderlicher Feststellungen keine entscheidenden Tatsachen an, sodass sie als offenbar unbegründet bereits bei nichtöffentlicher Beratung zurückgewiesen werden kann. (T3)

13 Os 67/15zOGH25.11.2015

Auch

12 Os 125/15xOGH17.12.2015

Auch

13 Os 48/15fOGH25.11.2015

Auch

12 Os 88/15fOGH03.03.2016

Auch

15 Os 97/15aOGH13.04.2016

Auch; Beisatz: Gründet das Gericht einen Freispruch auf die Annahme, dass mehrere Tatbestandsmerkmale nicht erfüllt sind, und trifft es zu diesen hinreichende (negative) Feststellungen, ist es unter dem Aspekt erfolgreicher Urteilsanfechtung erforderlich, alle die Tatbestandsverwirklichung ausschließenden (negativen) Konstatierungen deutlich und bestimmt als mangelhaft begründet (Z 5) oder unter Geltendmachung darauf bezogener Anträge aus Z 4 zu bekämpfen. (T4)

12 Os 29/16fOGH12.05.2016
15 Os 175/15xOGH25.05.2016

Aber; Beisatz: Für den Erfolg einer einen Freispruch aus Z 4 bekämpfenden Nichtigkeitsbeschwerde ist es – anders als bei einer Anfechtung aus Z 5 oder Z 9 lit a – nicht unabdingbar (und Privatbeteiligten gar nicht möglich [§ 282 Abs 2 StPO]), unter einem auch alle Negativfeststellungen des Urteils mit Mängelrüge (Z 5) und das Fehlen von Feststellungen zu sämtlichen Tatbestandselementen mit Rechtsrüge (Z 9 lit a) zu relevieren. (T5)

12 Os 40/16yOGH16.06.2016
12 Os 1/16pOGH14.07.2016

Beis wie T3

12 Os 47/16bOGH18.08.2016
13 Os 62/16sOGH06.09.2016

Auch

12 Os 21/16dOGH22.09.2016

Auch; Beis wie T3; Beis wie T5

14 Os 82/16iOGH20.10.2016

Auch

14 Os 79/16yOGH20.10.2016

Auch

14 Os 61/16aOGH20.10.2016
14 Os 7/17mOGH28.02.2017
12 Os 4/17fOGH06.04.2017

Auch

11 Os 25/17mOGH25.04.2017

Auch

15 Os 137/16kOGH24.05.2017

Auch; Beisatz: Wenn sich ein freisprechendes Urteil auf die Erörterung des (fehlenden) Verfolgungsrechts beschränkt und keine (Negativ-)Feststellungen zum Tatbestand oder zur Täterschaft trifft, ist es zur erfolgreichen Anfechtung nicht erforderlich, dass die Staatsanwaltschaft ‑ neben dem Aufzeigen des erstgerichtlichen Rechtsfehlers ‑ zusätzlich Feststellungsmängel hinsichtlich fehlender Tatbestandselemente geltend macht oder entsprechende Beweisanträge in der Hauptverhandlung stellt und deren Abweisung mit Verfahrensrüge (Z4) bekämpft. (T6)

13 Os 117/16dOGH28.06.2017

Auch

14 Os 31/17sOGH04.07.2017

Auch

22 Ds 3/17mOGH27.06.2017

Auch

25 Ds 2/17mOGH23.05.2017

Beisatz: Die Anfechtung eines Freispruchs erfordert ein prozessförmiges Aufzeigen der Relevanz des behaupteten (Verfahrens‑ oder Urteils‑)Fehlers für das Ergebnis, weil das Rechtsmittelgericht mit Blick auf den "favor defensionis" des Rechtsmittelverfahrens nicht gezwungen sein soll, für die Schuldfrage dem Angeklagten nachteilige Umstände von Amts wegen zu erheben. Demnach besteht eine Vorbringensobliegenheit des den Freispruch Anfechtenden in Betreff vom angezogenen Nichtigkeitsgrund nicht berührter entscheidender Tatsachen, die ihrerseits nach Maßgabe von Nichtigkeitsgründen anzusprechen sind, soweit sie nicht im Sinn des angestrebten Schuldspruchs im Urteil festgestellt wurden. (T7)<br/>Beisatz: Das Fehlen von Feststellungen ist nicht nur dann zu relevieren, wenn im Urteil einzelne positive Feststellungen getroffen wurden, während andere zur Tatbestandsverwirklichung erforderliche fehlen, sondern umso mehr (arg a minori ad maius), wenn gar keine Feststellungen getroffen wurden. (T8)<br/>Beisatz: Diese Rechtsprechung findet auch im Verfahren nach dem DSt Anwendung. (T9)<br/>Beisatz: Im Verfahren nach dem DSt (ebenso wie im Einzelrichter‑ und bezirksgerichtlichen Verfahren) können vom Nichtigkeitsgrund nicht berührte Negativfeststellungen zusätzlich mit Beweiswürdigungskritik im Rahmen der Schuldberufung bekämpft werden. (T10)

14 Os 36/17aOGH05.09.2017

Auch

11 Os 76/17mOGH17.10.2017

Auch; Beis wie T4

14 Os 78/17bOGH12.12.2017
26 Ds 2/17vOGH28.11.2017

Auch; Beis wie T4

15 Os 156/17fOGH17.01.2018

Vgl; Beisatz: Bei der Freispruchsanfechtung mit Schuldberufung besteht hingegen keine Verpflichtung der Anklagebehörde, hinsichtlich jener Tatbestandsmerkmale, zu denen das Urteil keine Konstatierungen enthält, (zusätzlich) einen Feststellungsmangel (Anmerkung: im Rahmen einer Berufung nach § 464 Z 1 StPO) geltend zu machen. (T11)<br/>Beisatz: Vorbringen zur Schlüssigkeit der Anfechtung eines Freispruchs (mit Berufung wegen des Ausspruchs über die Schuld) kann so lange erstattet werden, als Neuerungen zur Begründung der Berufung vorgebracht werden dürfen. (T12)

12 Os 6/18aOGH15.02.2018

Auch; Beis wie T4

15 Os 18/18pOGH14.03.2018

Auch

13 Os 11/18vOGH14.03.2018
11 Os 1/18hOGH22.05.2018

Auch

14 Os 42/18kOGH03.07.2018

Vgl

12 Os 67/18xOGH05.07.2018

Auch

11 Os 63/18aOGH28.08.2018

Auch

14 Os 64/18wOGH11.09.2018

Auch

12 Os 148/17gOGH21.06.2018

Auch

14 Os 121/18bOGH11.12.2018

Auch

12 Os 49/19aOGH27.06.2019

Vgl; Beis wie T5

14 Os 54/19aOGH03.09.2019

Auch

13 Os 97/19tOGH29.01.2020
14 Os 19/20fOGH30.04.2020

Vgl; Beis wie T3; Beis wie T4

14 Os 141/19wOGH14.04.2020

Vgl

30 Ds 5/19tOGH18.06.2020

Vgl; Beis wie T9

15 Os 30/20fOGH11.12.2020

Vgl

15 Os 118/20xOGH07.12.2020

Vgl

28 Ds 10/19pOGH11.02.2021

Vgl; Beis wie T9

28 Ds 6/20aOGH24.08.2021

Vgl

13 Os 9/21dOGH29.09.2021

Vgl; Beis nur wie T4; Beisatz: Hier: In Bezug auf ein Urteil, mit dem ein Antrag auf Verhängung einer Verbandsgeldbuße (§ 21 VbVG) abgewiesen wurde. (T13)

13 Os 10/21aOGH29.09.2021

Vgl

14 Os 90/21yOGH30.11.2021

Beis wie T4

12 Os 111/21xOGH13.12.2021

Vgl; Beis wie T3; Beis wie T4

11 Os 32/22yOGH14.06.2022

Vgl; Beis wie T4

14 Os 59/22sOGH24.08.2022

Vgl

11 Os 82/22aOGH20.12.2022

Vgl

11 Os 131/22gOGH14.03.2023

vgl

12 Os 17/23aOGH23.03.2023

vgl

13 Os 122/22yOGH28.06.2023

vgl; Beisatz wie T4; Beisatz wie T13

15 Os 67/22zOGH29.06.2023

vgl

14 Os 70/23kOGH06.09.2023

vgl

14 Os 78/23mOGH06.09.2023

vgl; Beisatz wie T3; Beisatz wie T4

15 Os 139/23iOGH31.01.2024

vgl; Beisatz wie T4

15 Os 145/23xOGH31.01.2024

vgl

14 Os 20/24hOGH19.06.2024

vgl

13 Os 18/24gOGH11.09.2024

vgl; nur T4<br/>Beisatz: Hier: Abweisung des Antrags auf Verhängung einer Verbandsgeldbuße (T14)

14 Os 40/24zOGH08.10.2024

vgl; Beisatz wie T4

Dokumentnummer

JJR_20111215_OGH0002_0130OS00147_11H0000_001

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