OGH 10Os202/70; 12Os240/70; 12Os60/71; 10Os109/70; 12Os14/72; 11Os53/74; 9Os80/75; 9Os162/75; 12Os69/76; 10Os29/77; 12Os20/81; 10Os1/81; 11Os43/81; 11Os55/84; 9Os102/85; 11Os106/85; 9Os160/85; 13Os5/87; 14Os65/87; 12Os78/87; 14Os112/89; 13Os44/90; 13Os20/90; 11Os10/91; 15Os102/91; 11Os141/91; 15Os160/91; 14Os11/92; 13Os50/92; 14Os89/92; 11Os80/92; 12Os127/92; 11Os35/94; 15Os64/95; 15Os85/95; 11Os59/96; 15Os175/96; 15Os143/96; 15Os35/97; 15Os208/96; 15Os24/97; 13Os38/97; 15Os191/98; 13Os82/99; 13Os172/99; 13Os53/00; 13Os26/00; 14Os153/00; 14Os68/01; 14Os19/02; 14Os169/01; 13Os79/02; 14Os76/02; 15Os104/02; 11Os118/02; 15Os10/03; 13Os110/02; 14Os22/03; 14Os77/03; 11Os82/04; 12Os95/05w; 12Os8/06b; 14Os92/08y (RS0099578)

OGH10Os202/70; 12Os240/70; 12Os60/71; 10Os109/70; 12Os14/72; 11Os53/74; 9Os80/75; 9Os162/75; 12Os69/76; 10Os29/77; 12Os20/81; 10Os1/81; 11Os43/81; 11Os55/84; 9Os102/85; 11Os106/85; 9Os160/85; 13Os5/87; 14Os65/87; 12Os78/87; 14Os112/89; 13Os44/90; 13Os20/90; 11Os10/91; 15Os102/91; 11Os141/91; 15Os160/91; 14Os11/92; 13Os50/92; 14Os89/92; 11Os80/92; 12Os127/92; 11Os35/94; 15Os64/95; 15Os85/95; 11Os59/96; 15Os175/96; 15Os143/96; 15Os35/97; 15Os208/96; 15Os24/97; 13Os38/97; 15Os191/98; 13Os82/99; 13Os172/99; 13Os53/00; 13Os26/00; 14Os153/00; 14Os68/01; 14Os19/02; 14Os169/01; 13Os79/02; 14Os76/02; 15Os104/02; 11Os118/02; 15Os10/03; 13Os110/02; 14Os22/03; 14Os77/03; 11Os82/04; 12Os95/05w; 12Os8/06b; 14Os92/08y31.1.2024

Rechtssatz

Unvollständigkeit eines solchen Ausspruches liegt dann vor, wenn das Gericht in der Hauptverhandlung erörterte Tatsachen oder aufgenommene Beweise oder sonst im Beweisverfahren hervorgekommene Umstände wie Widersprüche zwischen den Aussagen der vernommenen Personen mit Stillschweigen übergeht oder ungewürdigt lässt, sofern die betreffenden Verfahrensergebnisse für die Entscheidung wichtig sind und bei deren Berücksichtigung eine andere Lösung der Beweisfrage denkbar ist.

Normen

StPO §281 Abs1 Z5 A

10 Os 202/70OGH26.01.1970
12 Os 240/70OGH16.02.1971
12 Os 60/71OGH18.05.1971
10 Os 109/70OGH27.04.1971

Veröff: EvBl 1972/17 S 21

12 Os 14/72OGH06.04.1972

Beisatz: Andere Lösung der Beweisfrage muss naheliegend sein. (T1)

11 Os 53/74OGH11.10.1974
9 Os 80/75OGH31.07.1975
9 Os 162/75OGH01.12.1975
12 Os 69/76OGH30.06.1976
10 Os 29/77OGH31.03.1977

Beisatz: Wenn die objektive und subjektive Tatseite nicht klar festgestellt ist. (T2) Veröff: SSt 48/28

12 Os 20/81OGH19.03.1981

Vgl; Beisatz: Unvollständigkeit liegt nur vor, wenn das Erstgericht bei Feststellung entscheidender Tatsachen entgegen der Anordnung des § 270 Abs 2 Z 5 bestimmte (wesentliche) Verfahrensergebnisse mit Stillschweigen übergangen, vorhandene Widersprüche zwischen den Aussagen vernommener Personen nicht gewürdigt oder seinen Konstatierungen entgegenstehende Beweisergebnisse nicht erörtert hat. (T3)

10 Os 1/81OGH17.03.1981

Vgl auch

11 Os 43/81OGH25.03.1981

Vgl auch

11 Os 55/84OGH19.12.1984

Vgl auch

9 Os 102/85OGH26.06.1985

Vgl auch; Beisatz: Unterlassene Erörterung eines Beweismittels, welches die Verantwortung des Angeklagten nicht unbedeutend unterstützt. (T4)

11 Os 106/85OGH09.07.1985

Vgl auch

9 Os 160/85OGH23.10.1985

Vgl auch

13 Os 5/87OGH22.01.1987

Vgl auch; Beisatz: Hier: Mangelnde Erörterung der nach Lage des Falls die Glaubwürdigkeit unmittelbar berührenden manifesten Falschbezichtigungen eines Belastungszeugen. (T5)

14 Os 65/87OGH20.05.1987

Vgl auch

12 Os 78/87OGH06.08.1987

Vgl auch

14 Os 112/89OGH04.10.1989

Vgl auch

13 Os 44/90OGH10.05.1990

Vgl auch; Beisatz: Nur das Übergehen wichtiger Verfahrensergebnisse bewirkt Urteilsnichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 5 StPO. (T6)

13 Os 20/90OGH13.06.1990

Vgl auch; Beis wie T3

11 Os 10/91OGH19.02.1991

Vgl auch; Beisatz: Ungeachtet der gesetzlichen Beschränkung auf eine bloß gedrängte Darstellung (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO), erstreckt sich die richterliche Begründungspflicht doch auf eine Abwägung sämtlicher für die Lösung der Schuldfrage ausschlaggebender Verfahrensergebnisse. (T7)

15 Os 102/91OGH03.10.1991

nur: Unvollständigkeit eines solchen Ausspruches liegt dann vor, wenn das Gericht in der Hauptverhandlung erörterte Tatsachen oder aufgenommene Beweise oder sonst im Beweisverfahren hervorgekommene Umstände wie Widersprüche zwischen den Aussagen der vernommenen Personen mit Stillschweigen übergeht oder ungewürdigt lässt. (T8)

11 Os 141/91OGH29.11.1991

nur T8

15 Os 160/91OGH06.02.1992

nur T8

14 Os 11/92OGH26.05.1992

Vgl auch

13 Os 50/92OGH17.06.1992

nur T8; Beisatz: Oder die seinen Feststellungen widerstreitenden Beweisergebnisse nicht erörtert oder die Gründe nicht angibt, aus denen es diese Beweise nicht für stichhältig erachtet. (T9)

14 Os 89/92OGH01.09.1992
11 Os 80/92OGH13.10.1992

Vgl auch; nur T8; Beisatz: Eine Unvollständigkeit im Sinne des § 281 Abs 1 Z 5 StPO liegt nur dann vor, wenn Beweisergebnisse, die den getroffenen Tatsachenfeststellungen zuwiderlaufen, unerörtert bleiben. (T10)

12 Os 127/92OGH11.03.1993

Vgl auch

11 Os 35/94OGH29.03.1994

Vgl auch; nur T8; Beisatz: Eine Unvollständigkeit der Urteilsbegründung ist nur dann gegeben, wenn Beweisergebnisse von den Tatrichtern mit Stillschweigen übergangen werden. (T11)

15 Os 64/95OGH01.06.1995

Vgl auch; nur T8

15 Os 85/95OGH21.09.1995

Vgl auch

11 Os 59/96OGH04.06.1996

Vgl auch

15 Os 175/96OGH05.12.1996
15 Os 143/96OGH05.12.1996
15 Os 35/97OGH20.03.1997

Beis wie T3; Beis wie T9

15 Os 208/96OGH20.03.1997
15 Os 24/97OGH24.04.1997
13 Os 38/97OGH16.04.1997

Vgl auch; Beis wie T11

15 Os 191/98OGH28.01.1999

Vgl auch; Beis wie T3; Beis wie T9

13 Os 82/99OGH21.07.1999

Auch; Beisatz: Die bloße Erwähnung den Angeklagten belastender Angaben des Zeugen stellt keine zureichende Erörterung widerstreitender Beweismittelergebnisse dar. (T12)

13 Os 172/99OGH15.03.2000

Beisatz: Eine Erörterung aller Verfahrensergebnisse in extenso ist jedoch nicht erforderlich, sondern es genügt, wenn in gedrängter Form die entscheidenden Tatsachen bezeichnet und diese ebenso ohne Übergehen dagegen sprechender wesentlicher Umstände schlüssig und zureichend begründet werden. Dabei berechtigt der Grundsatz der freien Beweiswürdigung (§ 258 Z 2 StPO) das Gericht auch Wahrscheinlichkeitsschlüsse zu Tatsachenfeststellungen zu ziehen. Wenn daher aus formell einwandfrei ermittelten Prämissen auch für den Angeklagten günstigere Schlussfolgerungen möglich wären, sich die Erkenntnisrichter aber dennoch - logisch vertretbar - für die dem Angeklagten ungünstigeren entschieden haben, liegt ein mit Nichtigkeitsbeschwerde unanfechtbarer Akt der freien richterlichen Beweiswürdigung vor. (T13)

13 Os 53/00OGH07.06.2000

Auch; Beisatz: Hier wurden zur Feststellung entscheidender Tatsachen in der Hauptverhandlung vorgeführte Verfahrensergebnisse mit Stillschweigen übergangen, nämlich zu der zwar nicht ausdrücklich, jedoch im Kontext der Gründe - keine andere Deutung zulassend - konstatierten Diskretionsfähigkeit und Dispositionsfähigkeit des Angeklagten zur Tatzeit. (T14)

13 Os 26/00OGH28.06.2000

Beis wie T3; Beis wie T7

14 Os 153/00OGH27.02.2001

Auch; Beisatz: Der undifferenzierte Hinweis auf Zeugenaussagen vermag nicht die erforderliche Auseinandersetzung mit Verfahrensergebnissen zu ersetzen. (T15)

14 Os 68/01OGH04.09.2001

Auch

14 Os 19/02OGH07.05.2002

Auch; Beisatz: Unvollständig im Sinn des § 281 Abs 1 Z 5 StPO ist ein Urteil nur dann, wenn das Gericht in der Hauptverhandlung vorgekommene, entscheidende Tatsachen betreffende Umstände ungewürdigt lässt, die gegen die Richtigkeit seiner Annahmen sprechen und bei deren Berücksichtigung eine andere Lösung der Beweisfrage denkbar ist. (T16)

14 Os 169/01OGH07.05.2002

Auch

13 Os 79/02OGH17.07.2002

Auch; Beisatz: Die Erörterung in der Hauptverhandlung nicht vorgekommener Beweismittel ist keineswegs geboten. Das Gericht hat im Urteil keine beweiswürdigenden Erwägungen zu dem vom Antragsteller erhofften Ergebnis abgelehnter Beweisaufnahmen anzustellen. (T17)

14 Os 76/02OGH06.08.2002

Auch; Beisatz: Aus § 281 Abs 1 Z 5 zweiter Fall StPO kann allein die mangelnde Erörterung in der Hauptverhandlung vorgekommener Beweismittel geltend gemacht werden. (T18)

15 Os 104/02OGH10.10.2002

Auch

11 Os 118/02OGH10.10.2002

Auch; Beis ähnlich wie T16

15 Os 10/03OGH06.03.2003

Auch; Beis wie T16 nur: Unvollständig im Sinn des § 281 Abs 1 Z 5 StPO ist ein Urteil nur dann, wenn das Gericht in der Hauptverhandlung vorgekommene, entscheidende Tatsachen betreffende Umstände ungewürdigt lässt, bei deren Berücksichtigung eine andere Lösung der Beweisfrage denkbar ist. (T19)

13 Os 110/02OGH30.04.2003

Auch; Beis wie T18

14 Os 22/03OGH24.06.2003

Vgl auch

14 Os 77/03OGH24.06.2003

Vgl auch; Beis wie T4

11 Os 82/04OGH24.08.2004

Auch; Beis ähnlich wie T16

12 Os 95/05wOGH17.11.2005

Vgl auch

12 Os 8/06bOGH23.03.2006

Auch; Beis ähnlich wie T13

14 Os 92/08yOGH05.08.2008

Auch

11 Os 94/08wOGH19.08.2008

Auch; Beisatz: Unvollständigkeit liegt nur dann vor, wenn das Gericht bei der für die Feststellung entscheidender Tatsachen angestellten Beweiswürdigung erhebliche, in der Hauptverhandlung vorgekommene Verfahrensergebnisse unberücksichtigt lässt. (T20)

13 Os 31/09xOGH07.05.2009

Auch

15 Os 192/08mOGH24.06.2009

Vgl; Beis wie T11; Beisatz: Beim Vorbringen im schriftlichen Beweisantrag handelt es sich um kein in der Hauptverhandlung vorgekommenes Beweisergebnis im Sinn des geltend gemachten Nichtigkeitsgrundes. (T21)

13 Os 80/09bOGH27.08.2009

Auch

13 Os 24/10vOGH08.04.2010

Auch; Beis wie T20

15 Os 109/11kOGH25.01.2012

Auch

13 Os 7/15aOGH15.04.2015

Auch; Beis wie T13

15 Os 83/15tOGH22.07.2015

Vgl

15 Os 92/18wOGH26.09.2018

Auch

12 Os 144/19xOGH27.02.2020

Vgl

15 Os 8/21xOGH24.03.2021

Vgl

14 Os 29/21bOGH29.06.2021

Vgl

15 Os 81/21gOGH01.12.2021

Vgl

11 Os 68/23vOGH11.07.2023

vgl

15 Os 75/23bOGH30.08.2023

vgl

14 Os 83/23xOGH06.09.2023

vgl; Beisatz: Das Vorbringen des Verteidigers in der Hauptverhandlung anlässlich der Stellung von Beweisanträgen stellt kein erörterungsbedürftiges Verfahrensergebnis dar. (T22)

15 Os 118/23aOGH08.11.2023

vgl

15 Os 145/23xOGH31.01.2024

vgl; Beisatz wie T4

Dokumentnummer

JJR_19700126_OGH0002_0100OS00202_7000000_004

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