OGH 5Ob335/98w; 6N2/99 (RS0111290)

OGH5Ob335/98w; 6N2/9923.10.2023

Rechtssatz

Weder die (angebliche) Unrichtigkeit einer Gerichtsentscheidung noch die Vertretung einer bestimmten Rechtsmeinung durch den Richter bildet einen Ablehnungsgrund; dies selbst dann, wenn die Rechtsansicht von der herrschenden Rechtsprechung abgelehnt wird. Meinungsverschiedenheiten in Rechtsfragen sind nicht im Ablehnungsverfahren auszutragen. Das Ablehnungsverfahren soll nicht die Möglichkeit bieten, dass sich Parteien ihnen nicht genehmer Richter entledigen können.

Normen

JN §19

5 Ob 335/98wOGH12.01.1999
6 N 2/99OGH28.05.1999

Vgl auch; nur: Die Vertretung einer bestimmten Rechtsmeinung durch den Richter bildet keinen Ablehnungsgrund; dies selbst dann, wenn die Rechtsansicht von der herrschenden Rechtsprechung abgelehnt wird. (T1)

1 Ob 175/00tOGH25.07.2000

Auch; nur: Die Vertretung einer bestimmten Rechtsmeinung durch den Richter bildet keinen Ablehnungsgrund. (T2)

5 Ob 113/01fOGH15.05.2001

Vgl auch; nur T2

3 Ob 214/01vOGH21.11.2001

nur: Weder die (angebliche) Unrichtigkeit einer Gerichtsentscheidung noch die Vertretung einer bestimmten Rechtsmeinung durch den Richter bildet einen Ablehnungsgrund. (T3)

4 Ob 107/02tOGH28.05.2002

nur T1

9 Ob 90/04gOGH15.09.2004
6 Ob 90/05mOGH19.05.2005

Ähnlich; nur T1; Beisatz: Sinn und Zweck der Ablehnung wegen Besorgnis einer Befangenheit ist nicht die Abwehr einer unrichtigen Rechtsauffassung des Richters. Die Unrichtigkeit seiner Entscheidung ist vielmehr durch die Rechtsmittelinstanzen zu überprüfen und keine Angelegenheit des Ablehnungsverfahrens. (T4)

6 Ob 198/05vOGH06.10.2005

Auch; Beisatz: Vermeintliche Entscheidungsfehler sind in der Regel kein Ablehnungsgrund. (T5)

6 Ob 235/05kOGH03.11.2005

Beisatz: Weder die Veröffentlichung einer Rechtsmeinung selbst noch auch eine Bezugnahme darauf geben für sich allein begründeten Anlass für die Befürchtung einer Voreingenommenheit, solange nicht weitere Umstände vorliegen, denen entnommen werden könnte, dass der Verfasser nicht bereit wäre, gegebenenfalls seine Meinung neuerlich zu überprüfen. (T6)

6 Ob 236/05gOGH15.12.2005

Beis wie T6

6 Ob 232/05vOGH15.12.2005

Beis wie T6

8 Ob 43/06sOGH11.05.2006
9 Ob 85/06zOGH11.08.2006
6 Nc 24/06sOGH31.08.2006

Vgl auch; Beis wie T5

8 Nc 21/06iOGH23.11.2006

Vgl auch; Beisatz: Eine angebliche Unrichtigkeit einer Gerichtsentscheidung kann nicht die Befangenheit eines Richters nach sich ziehen, weil es nicht Aufgabe des Ablehnungsverfahrens ist, die Rechtmäßigkeit von Entscheidungen zu überprüfen. (T7)

8 Ob 162/06sOGH31.01.2007
8 Nc 28/06vOGH31.01.2007

Vgl; Beis wie T7

8 Ob 83/07zOGH30.07.2007

nur: Die (angebliche) Unrichtigkeit einer Gerichtsentscheidung bildet keinen Ablehnungsgrund. (T8)<br/>Veröff: SZ 2007/117

4 Ob 217/07aOGH11.12.2007

nur T3; Beis wie T4

8 Nc 25/07dOGH28.02.2008

Auch; nur T8

3 Ob 117/09sOGH23.06.2009

Auch

8 Ob 87/09sOGH30.07.2009

Auch; Beisatz: Dass dem abgelehnten Richter ein Verstoß gegen § 48a BAO vorgeworfen wurde, reicht zur Begründung seiner Befangenheit nicht aus. (T9)

8 Ob 121/09sOGH22.10.2009

Auch; nur T8; Beis ähnlich wie T7

10 Bkd 10/09OGH08.03.2010

Auch; nur T3

7 Nc 10/10wOGH14.07.2010

Auch; Beis ähnlich wie T7

8 Ob 57/10fOGH18.08.2010

Auch; nur T2

2 Ob 96/10xOGH15.09.2010

nur T3; Beis wie T4

1 Ob 6/11fOGH31.03.2011

Auch; nur T1

9 Nc 6/11yOGH04.05.2011

nur T1; Beis wie T6

9 Nc 7/11wOGH27.04.2011

Vgl auch; Beis wie T6

7 Ob 80/11gOGH16.06.2011

Auch

6 Ob 127/11mOGH18.07.2011

nur T1

3 Ob 229/11iOGH18.01.2012
9 ObA 6/12sOGH27.02.2012

Auch

9 Nc 19/11kOGH25.11.2011

Auch; nur T2

8 ObA 68/12aOGH24.10.2012

Auch; nur T3; Beis wie T7

9 Nc 40/12zOGH17.12.2012

Vgl auch; Beis wie T6

8 ObA 83/12gOGH24.01.2013

nur T3; Beis wie T7

8 Ob 143/12fOGH24.01.2013

Auch

1 Ob 206/12vOGH15.11.2012

Auch; nur T2

4 Ob 118/13aOGH09.07.2013

nur T3; nur: Meinungsverschiedenheiten in Rechtsfragen sind nicht im Ablehnungsverfahren auszutragen. (T10)

6 Ob 125/13wOGH28.08.2013
4 Ob 151/13dOGH22.10.2013

nur T3; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T7

7 Nc 23/13mOGH04.11.2013

nur T2; nur T10<br/>Beisatz: Dieses soll nicht die Möglichkeit bieten, dass sich die Parteien ihnen nicht genehmer Richter entledigen können. (T11)

7 Nc 14/14iOGH21.05.2014

Auch; Beisatz: Weder die angebliche Unrichtigkeit von Gerichtsentscheidungen noch das Vertreten einer bestimmten Rechtsmeinung rechtfertigen eine Ablehnung. (T12)<br/>Beisatz: Meinungsverschiedenheiten in Rechtsfragen sind nicht im Ablehnungsverfahren auszutragen. Dieses soll nicht die Möglichkeit bieten, dass sich die Parteien ihnen nicht genehmer Richter entledigen können. (T13)<br/>Beisatz: Es ist nicht Aufgabe des Ablehnungssenats, die Rechtmäßigkeit der von anderen Senaten vertretenen Rechtsansicht zu überprüfen. (T14)

3 Ob 18/14iOGH30.04.2014

Auch; nur T2; Beis wie T13

4 Ob 104/14vOGH24.06.2014

Auch; nur T3

8 Ob 79/14xOGH29.09.2014
1 Ob 185/14hOGH27.11.2014

Vgl; Beis ähnlich wie T7; ähnlich nur T8

3 Ob 230/14sOGH18.02.2015

Auch; Beis ähnlich wie T4

3 Nc 16/15fOGH19.08.2015

Auch

9 ObA 1/15kOGH28.10.2015
9 ObA 139/15dOGH26.11.2015

Auch

1 Ob 169/16hOGH27.09.2016

nur T8

2 Ob 4/17bOGH28.03.2017

Beis wie T7; Beis wie T11; Beis wie T14

2 Ob 106/17bOGH20.06.2017

Vgl auch; nur T8

8 Ob 154/17fOGH26.01.2018

Auch

8 Ob 151/17iOGH20.12.2017
8 Ob 53/18dOGH27.04.2018

Auch

6 Ob 155/18iOGH31.08.2018

Auch; nur T8

3 Ob 137/18wOGH21.09.2018

Vgl auch

2 Ob 180/18mOGH29.11.2018
1 Ob 28/20dOGH26.02.2020

Vgl auch

9 Ob 31/20dOGH29.07.2020

Vgl

9 ObA 99/20dOGH25.11.2020

Vgl; Beis wie T7; Beis wie T14

04 Präs 11/21hOGH01.03.2021

Vgl; nur T10

4 Ob 149/21xOGH23.11.2021
2 Nc 35/21aOGH27.01.2022

Beis wie T6; Beis wie T13; Beis wie T14

04 Präs 28/22kOGH21.11.2022

Vgl; nur T3

8 Ob 163/22mOGH16.12.2022

Vgl

8 Ob 59/23vOGH03.08.2023

vgl; Beisatz: Eine Ablehnung von Richtern kann nicht mit einer behaupteten Unrichtigkeit ihrer Entscheidung begründet werden, sondern zu deren Überprüfung dient der Instanzenzug. Es begründet daher auch keinen sekundären Feststellungsmangel, wenn der Ablehnungssenat eine solche rechtliche Kontrolle nicht vorgenommen hat. (T15)

1 Ob 156/23gOGH23.10.2023

vgl; Beisatz: Hier: behauptete unrichtige rechtliche Beurteilung im Berufungsurteil bzw angebliche Unrichtigkeit der zuvor gefällten Entscheidungen des abgelehnten Rechtsmittelsenats. (T16)

Dokumentnummer

JJR_19990112_OGH0002_0050OB00335_98W0000_001