Rechtssatz
Alle gemeinsam abgeurteilten Diebstähle eines Täters bilden rechtlich eine Einheit.
11 Os 108/68 | OGH | 04.06.1968 |
Veröff: RZ 1968,193 |
9 Os 112/69 | OGH | 16.10.1969 |
Beisatz: Das bedeutet, dass bei einer Mehrzahl diebischer Angriffe diesen regelmäßig nur in ihrer Gesamtheit für die Unterstellung unter das Gesetz Bedeutung zukommt und das dem Übeltäter zur Last fallende Diebstahlsverbrechen nach dem § 174 I lit d StG (nunmehr § 129 StGB) qualifiziert ist, wenn auch nur ein einzelner der mehreren Deliktsakte die Merkmale dieser Qualifikation aufweist. (T1) |
12 Os 23/74 | OGH | 26.03.1974 |
Veröff: RZ 1974/67 S 104 |
9 Os 39/76 | OGH | 08.04.1976 |
Beis wie T1 |
9 Os 42/76 | OGH | 20.10.1976 |
Vgl; Beisatz: Die einzelnen Straftaten bleiben rechtlich selbständig, außer bei Bestehen eines Fortsetzungszusammenhangs. (T2) Veröff: EvBl 1977/123 S 249 |
9 Os 65/76 | OGH | 28.10.1976 |
Vgl; Beisatz: § 29 StGB ist keine Qualifikationsnorm, sondern eine Strafvorschrift für den Bereich gleichartiger Realkonkurrenz wertqualifizierter und schadensqualifizierter Delikte. (T3) Veröff: SSt 47/63 = RZ 1976/129 S 245 |
11 Os 138/76 | OGH | 04.11.1976 |
Beis wie T1 |
11 Os 45/77 | OGH | 09.09.1977 |
Vgl aber; Beisatz: Nur für Diebstähle vor dem 01.01.1975 gilt § 61 StGB. Solche nach diesem Zeitpunkt sind ausschließlich nach dem StGB zu beurteilen. (T4) |
9 Os 173/77 | OGH | 29.11.1977 |
Vgl; Beisatz: Unterbleiben der Anführung einer weiteren Begehungsform zu einem Faktum daher kein sachlicher Nachteil. (T5) |
12 Os 74/78 | OGH | 01.08.1978 |
Beisatz: Unterschiede in der Qualifikation einzelner Fakten sind daher (spruchgemäß) nicht zu treffen. (T6) |
9 Os 150/78 | OGH | 14.11.1978 |
Beis wie T5; Beisatz: Auch bei Verwendung des Wortes "teils" bei der Tatbezeichnung (§ 260 Abs 1 Z 1 StPO) liegt dem Täter schlechthin des Verbrechens des Diebstahls durch Einbruch zur Last. (T7) |
11 Os 34/81 | OGH | 22.04.1981 |
Beisatz: Zur Annahme einer Qualifikation genügt, dass sie auch nur bei einem einzigen von mehreren Fakten vorliegt. (T11) |
10 Os 50/82 | OGH | 14.05.1982 |
Beis wie T3; Beisatz: Ein Delikt. (T12) |
12 Os 99/82 | OGH | 01.07.1982 |
Vgl; Beisatz: Mehrere diebische Angriffe sind zwar bei der rechtlichen Beurteilung zu einer Einheit zusammenzufassen, bleiben jedoch ansonsten rechtlich selbständig, weshalb auch die Rückfallsvoraussetzungen (§ 39 Abs 2 StGB) für das (strafsatznormierende) qualifizierte Delikt selbständig zu prüfen sind. (T13) |
11 Os 116/82 | OGH | 20.10.1982 |
Beis wie T3; Veröff: EvBl 1983/78 S 302 |
9 Os 173/83 | OGH | 29.11.1983 |
Beisatz: Ohne Rücksicht auf die jeweilige Begehungsform. (T14) Beis ähnlich T1 |
13 Os 86/84 | OGH | 13.09.1984 |
Beis wie T1 |
11 Os 138/84 | OGH | 07.11.1984 |
Beisatz: Betrug (T15) Veröff: SSt 55/74 |
15 Os 141/87 | OGH | 17.11.1987 |
Vgl; Beis wie T2; Beis wie T3; Beisatz: Bloß rechtliche (Subsumtionseinheit) Einheit unbeschadet ihrer ansonsten fortbestehenden deliktischen Selbständigkeit. (T16) |
12 Os 20/88 | OGH | 07.04.1988 |
Vgl; Beisatz: Die einzelnen Diebstahlsstraftaten bleiben zwar rechtlich selbständig, bilden jedoch nach § 29 StGB insoweit eine Einheit, als die getrennte Annahme eines Vergehens des Diebstahls neben einem Verbrechen des Diebstahls unzulässig ist. (T17) |
15 Os 118/88 | OGH | 08.11.1988 |
Vgl auch; Beisatz: Rechtliche Subsumtionseinheit; zur Hehlerei. (T18) Beis wie T11; Veröff: SSt 59/83 |
13 Os 28/89 | OGH | 13.04.1989 |
Beisatz: Zufolge des im § 29 StGB verankerten Zusammenrechnungsprinzips sind alle in einem Verfahren demselben Täter zur Last fallenden Diebstähle, mögen sie weder örtlich noch zeitlich zusammenhängen und in verschiedenen Entwicklungsstufen verwirklicht sein, bei der rechtlichen Beurteilung zu einer Einheit zusammenzufassen. (T19) Veröff: SSt 60/26 = EvBl 1989/147 S 570 = RZ 1989/65 S 173 |
16 Os 11/90 | OGH | 08.06.1990 |
Beis wie T19; Veröff: EvBl 1991/12 S 65 |
13 Os 146/90 | OGH | 30.01.1991 |
Beis wie T1; Beisatz: Hier: Zum Betrug. (T21) |
15 Os 71/91 | OGH | 27.06.1991 |
Beisatz: Subsumtionseinheit (T22) |
12 Os 115/93 | OGH | 23.09.1993 |
Beis wie T1; Beis wie T14; Beis wie T19; Veröff: RZ 1994/67 S 244 |
15 Os 22/97 | OGH | 20.03.1997 |
Vgl auch; Beis wie T6; Beis wie T19 |
14 Os 14/97 | OGH | 15.04.1997 |
Vgl auch; Beis wie T22; Beis wie T1 |
15 Os 202/98 | OGH | 28.01.1999 |
Beisatz: Sodass es zur Annahme einer Qualifikation ausreicht, wenn sie auch nur bei einem einzigen von mehreren Fakten vorliegt. (T23) |
14 Os 65/99 | OGH | 14.09.1999 |
Beis wie T3; Beis wie T17; Beis wie T19; Beisatz: Der Begriff der "strafbaren Handlung" in § 260 Abs 1 Z 2 StPO meint bei wert- oder schadensqualifizierten Delikten, anders als dort, wo der Strafrahmen (nur) nach § 28 StGB zu bilden ist, zufolge der speziellen Bestimmung des § 29 StGB eine nach Maßgabe des Zusammenrechnungsgrundsatzes entstandene Subsumtionseinheit sui generis, die aus der höchsten Wert- oder Schadensqualifikation und weiteren, in echter Konkurrenz dazu stehenden Begehungsformen und unselbständigen Abwandlungen des Grunddelikts besteht. (T24) |
11 Os 61/06i | OGH | 19.09.2006 |
Vgl auch; Beisatz: Damit entsteht nach ständiger Judikatur eine Subsumtionseinheit sui generis, die iSd §260 Abs1 Z 2 StPO als eine einzige strafbare Handlung anzusehen ist, ungeachtet dessen, dass etwa ein Teil der Einzeltaten vollendet, ein anderer bloß versucht wurde, die Taten vom Täter in verschiedenen Begehungsformen begangen wurden oder strafsatzändernde Umstände nur bei einzelnen Taten oder auch nur bei einer im Versuchsstadium gebliebenen Tat erfüllt sind. (T26) |
13 Os 85/06h | OGH | 11.10.2006 |
Auch; Beisatz: Nach § 29 StGB zu einer Subsumtionseinheit zusammenzufassende Taten bleiben rechtlich selbständig. (T27) |
Dokumentnummer
JJR_19680604_OGH0002_0110OS00108_6800000_001
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