OGH 1Ob2297/96t; 9ObA136/99m; 1Ob36/00a; 3Ob22/01h; 5Ob201/01x; 8Ob85/02m; 8Ob132/02y; 7Ob304/02k; 5Ob106/03d; 8Ob131/03b; 3Ob126/03f; 8Ob78/04k; 7Ob280/04h; 6Ob95/08a; 4Ob173/08g; 1Ob8/10y; 4Ob105/10k; 6Ob177/10p; 1Ob196/10w; 8Ob84/10a; 8Ob45/11t; 3Ob179/11m; 1Ob181/11s; 2Ob194/11k; 3Ob43/12p; 8Ob95/12x; 3Ob179/12p; 7Ob151/13a; 7Ob175/13f; 4Ob53/14v; 10Ob11/14m; 7Ob160/14a; 8Ob122/14w; 6Ob209/15a; 6Ob27/16p; 9ObA108/16x; 9ObA97/16d; 8ObS14/16s; 9Ob53/17k; 7Ob66/18h; 5Ob37/18d; 10Ob53/18v; 8ObA52/18g; 9Ob10/19i; 8ObA13/19y; 3Ob74/19g; 7Ob142/20p; 9Ob63/20k; 8Ob11/21g; 10ObS4/21t; 17Ob11/21y; 9ObA152/21z; 7Ob136/21g; 8ObA24/22w; 9ObA62/22s; 7Ob104/22b; 6Ob177/22f; 9Ob85/22y; 8ObA90/22a; 9ObA37/23s; 7Ob91/23t; 9ObA52/23x; 4Ob214/23h; 8Ob114/23g (RS0109021)

OGH1Ob2297/96t; 9ObA136/99m; 1Ob36/00a; 3Ob22/01h; 5Ob201/01x; 8Ob85/02m; 8Ob132/02y; 7Ob304/02k; 5Ob106/03d; 8Ob131/03b; 3Ob126/03f; 8Ob78/04k; 7Ob280/04h; 6Ob95/08a; 4Ob173/08g; 1Ob8/10y; 4Ob105/10k; 6Ob177/10p; 1Ob196/10w; 8Ob84/10a; 8Ob45/11t; 3Ob179/11m; 1Ob181/11s; 2Ob194/11k; 3Ob43/12p; 8Ob95/12x; 3Ob179/12p; 7Ob151/13a; 7Ob175/13f; 4Ob53/14v; 10Ob11/14m; 7Ob160/14a; 8Ob122/14w; 6Ob209/15a; 6Ob27/16p; 9ObA108/16x; 9ObA97/16d; 8ObS14/16s; 9Ob53/17k; 7Ob66/18h; 5Ob37/18d; 10Ob53/18v; 8ObA52/18g; 9Ob10/19i; 8ObA13/19y; 3Ob74/19g; 7Ob142/20p; 9Ob63/20k; 8Ob11/21g; 10ObS4/21t; 17Ob11/21y; 9ObA152/21z; 7Ob136/21g; 8ObA24/22w; 9ObA62/22s; 7Ob104/22b; 6Ob177/22f; 9Ob85/22y; 8ObA90/22a; 9ObA37/23s; 7Ob91/23t; 9ObA52/23x; 4Ob214/23h; 8Ob114/23g19.3.2024

Rechtssatz

Eine stillschweigende Erklärung im Sinne des § 863 ABGB besteht in einem Verhalten, das primär etwas anderes als eine Erklärung bezweckt, dem aber dennoch auch ein Erklärungswert zukommt, der vornehmlich aus diesem Verhalten und den Begleitumständen geschlossen wird. Sie kann in einer positiven Handlung (konkludente oder schlüssige Willenserklärung) oder in einem Unterlassen (Schweigen) bestehen. Nach den von Lehre und Rechtsprechung geforderten Kriterien muss die Handlung - oder Unterlassung - nach der Verkehrssitte und nach den im redlichen Verkehr geltenden Gewohnheiten und Gebräuchen eindeutig in einer Richtung zu verstehen sein, also den zwingenden Schluss zulassen, dass die Parteien einen Vertrag schließen, ändern oder aufheben wollten. Es darf kein vernünftiger Grund bestehen, daran zu zweifeln, dass ein ganz bestimmter Rechtsfolgewille vorliegt, wobei stets die gesamten Umstände des Einzelfalls zur Beurteilung heranzuziehen sind.

konkludente Versicherungsvertragsverlängerung — Ausdrückliche und schlüssige Willenserklärungen — konkludente Willenserklärung — schlüssige Willenserklärung

 

Normen

ABGB §863 A
ZPO §502 Abs1
ABGB §863

1 Ob 2297/96tOGH28.10.1997
9 ObA 136/99mOGH17.11.1999

Auch; nur: Nach den von Lehre und Rechtsprechung geforderten Kriterien muss die Handlung - oder Unterlassung - nach der Verkehrssitte und nach den im redlichen Verkehr geltenden Gewohnheiten und Gebräuchen eindeutig in einer Richtung zu verstehen sein, also den zwingenden Schluss zulassen, dass die Parteien einen Vertrag schließen, ändern oder aufheben wollten. Es darf kein vernünftiger Grund bestehen, daran zu zweifeln, dass ein ganz bestimmter Rechtsfolgewille vorliegt, wobei stets die gesamten Umstände des Einzelfalls zur Beurteilung heranzuziehen sind. (T1)

1 Ob 36/00aOGH06.10.2000

Beisatz: Jedenfalls setzt die Annahme einer schlüssigen Erklärung gewisse Kenntnisse des Erklärenden (Duldenden) über die im Zeitpunkt seines Verhaltens vorliegenden maßgeblichen Umstände voraus. (T2)

3 Ob 22/01hOGH11.07.2001

Vgl auch

5 Ob 201/01xOGH18.12.2001

Auch; nur: Stets sind die gesamten Umstände des Einzelfalls zur Beurteilung heranzuziehen. (T3)

8 Ob 85/02mOGH19.04.2002

nur T3

8 Ob 132/02yOGH08.08.2002
7 Ob 304/02kOGH29.01.2003

Vgl auch

5 Ob 106/03dOGH07.10.2003

nur T3; Beis wie T2

8 Ob 131/03bOGH18.12.2003
3 Ob 126/03fOGH25.02.2004
8 Ob 78/04kOGH24.09.2004

Auch

7 Ob 280/04hOGH15.12.2004

nur T1; Beisatz: Hier: konkludente Versicherungsvertragsverlängerung. (T4)

6 Ob 95/08aOGH05.06.2008

Vgl; Beisatz: Die Beurteilung von konkludenten Willenserklärungen ist regelmäßig einzelfallbezogen und stellt in der Regel keine erhebliche Rechtsfrage dar. (T5)

4 Ob 173/08gOGH18.11.2008

Vgl; Beisatz: Ob eine konkludente Willenserklärung vorliegt und welchen Inhalt sie gegebenenfalls hat, ist regelmäßig einzelfallbezogen und begründet daher im Allgemeinen keine Rechtsfrage erheblicher Bedeutung. (T6)

1 Ob 8/10yOGH09.03.2010

Auch; Beisatz: Hier: Keine nachträgliche (konkludente) Abänderung des bereits zustande gekommenen Vertrags. (T7)

4 Ob 105/10kOGH31.08.2010

Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T6

6 Ob 177/10pOGH22.09.2010

Vgl; Beis wie T6

1 Ob 196/10wOGH15.12.2010

nur T3; Vgl auch Beis wie T2; Vgl auch Beis wie T5; Vgl auch Beis wie T6

8 Ob 84/10aOGH22.02.2011

Ähnlich; Beis wie T5

8 Ob 45/11tOGH25.05.2011

Vgl auch; Beis wie T5

3 Ob 179/11mOGH12.10.2011

Auch

1 Ob 181/11sOGH22.12.2011

Vgl auch; Beis wie T5

2 Ob 194/11kOGH08.03.2012

nur T1; nur T3

3 Ob 43/12pOGH18.04.2012

Auch

8 Ob 95/12xOGH13.09.2012

nur T1

3 Ob 179/12pOGH17.10.2012

Auch; nur T1; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Abtretung von Unterlassungsansprüchen an die Eigentümergemeinschaft verneint. (T8)

7 Ob 151/13aOGH13.11.2013
7 Ob 175/13fOGH29.01.2014
4 Ob 53/14vOGH23.04.2014

Vgl auch

10 Ob 11/14mOGH23.04.2014

Vgl auch; Beis wie T5

7 Ob 160/14aOGH29.10.2014

Beis wie T2

8 Ob 122/14wOGH19.12.2014

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6

6 Ob 209/15aOGH26.11.2015

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6

6 Ob 27/16pOGH26.04.2016

Auch; Beis wie T5

9 ObA 108/16xOGH29.09.2016

Beis ähnlich wie T5; Beis ähnlich wie T6

9 ObA 97/16dOGH18.08.2016

Auch; Beis wie T5; Beis wie T6

8 ObS 14/16sOGH22.02.2017

Auch; Beis wie T6

9 Ob 53/17kOGH30.10.2017

Beis wie T5

7 Ob 66/18hOGH24.05.2018

Beis wie T2

5 Ob 37/18dOGH18.07.2018

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6

10 Ob 53/18vOGH17.07.2018

Auch; Beis wie T5

8 ObA 52/18gOGH24.10.2018

Vgl auch

9 Ob 10/19iOGH27.02.2019

Vgl auch; Beis wie T6

8 ObA 13/19yOGH29.04.2019

Auch; Beis wie T6

3 Ob 74/19gOGH26.04.2019

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6

7 Ob 142/20pOGH25.11.2020

nur: Eine stillschweigende Erklärung im Sinne des § 863 ABGB besteht in einem Verhalten, das primär etwas anderes als eine Erklärung bezweckt, dem aber dennoch auch ein Erklärungswert zukommt, der vornehmlich aus diesem Verhalten und den Begleitumständen geschlossen wird. Sie kann in einer positiven Handlung (konkludente oder schlüssige Willenserklärung) oder in einem Unterlassen (Schweigen) bestehen. (T9)<br/>Beis wie T2

9 Ob 63/20kOGH27.01.2021

Beisatz: Hier: Einzelfallentscheidung. (T10)

8 Ob 11/21gOGH23.02.2021

Vgl

10 ObS 4/21tOGH27.04.2021

nur T1; Beis wie T5; Beis wie T6; Beisatz: Hier: Konkludente Arbeitgeberkündigung und konkludente einvernehmliche Auflösung eines Dienstverhältnisses verneint. (T11)

17 Ob 11/21yOGH31.01.2022

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6, Beisatz: Hier: Konkludente Zustimmung des Liegenschaftseigentümers zur teilweisen Vermietung durch den Wohnungsgebrauchsberechtigten. (T12)<br/>

9 ObA 152/21zOGH17.02.2022

Vgl; Beis wie T6

7 Ob 136/21gOGH16.02.2021

Beis wie T4; Beis wie T5; nur T9

8 ObA 24/22wOGH25.05.2022

Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Frage der Auslegung im Einzelfall, ob ein nachträgliches Schreiben des Arbeitgebers die bereits zugegangene Kündigung abändern konnte. (T13)

9 ObA 62/22sOGH28.09.2022

Vgl; Beis wie T2; Beis wie T6

7 Ob 104/22bOGH28.09.2022

Beisatz: Hier: Da der Erklärte in Kenntnis der Ablehnung der Übernahme des ihm von der Voreigentümerin eingeräumten Wohnrechts durch die Erklärende war, konnte er auch allein aus dem Umstand, dass sie ihn nach der Übertragung des Eigentums nicht zum Auszug aufforderte, nicht auf die schlüssige Einräumung oder Übernahme des Wohnungsrechts schließen. (T14)

6 Ob 177/22fOGH17.05.2023

Beisatz wie T5<br/>Beisatz: Hier: (keine) konkludente Auftragserteilung an einen Rechtsanwalt (T15)

9 Ob 85/22yOGH27.04.2023

vgl; Beisatz wie T5; Beisatz wie T6

8 ObA 90/22aOGH27.06.2023

vgl; Beisatz nur wie T5

9 ObA 37/23sOGH28.06.2023

vgl; nur T3; Beisatz wie T5; Beisatz wie T6

7 Ob 91/23tOGH30.08.2023
9 ObA 52/23xOGH27.09.2023

vgl; Beisatz: Hier: Konkludenter Ausschluss der Anrechnungsregel des § 1155 ABGB verneint. (T16)

4 Ob 214/23hOGH19.03.2024

vgl; Beisatz wie T5; Beisatz wie T6

8 Ob 114/23gOGH15.02.2024

Beisatz nur wie T5

Dokumentnummer

JJR_19971028_OGH0002_0010OB02297_96T0000_003

Stichworte