OGH 6Ob692/76; 6Ob676/76; 5Ob588/78; 1Ob727/81; 7Ob505/82; 7Ob812/81; 2Ob551/81; 7Ob777/81; 5Ob564/82; 1Ob31/82; 5Ob595/82; 7Ob703/82; 8Ob577/82; 1Ob610/83; 3Ob572/83; 1Ob713/83; 3Ob605/83; 7Ob603/84 (RS0013947)

OGH6Ob692/76; 6Ob676/76; 5Ob588/78; 1Ob727/81; 7Ob505/82; 7Ob812/81; 2Ob551/81; 7Ob777/81; 5Ob564/82; 1Ob31/82; 5Ob595/82; 7Ob703/82; 8Ob577/82; 1Ob610/83; 3Ob572/83; 1Ob713/83; 3Ob605/83; 7Ob603/8419.3.2024

Rechtssatz

Bei der Beurteilung einer Handlung auf ihre konkludente Aussage ist größte Vorsicht geboten, weil die Gefahr besteht, dass dem Handelnden Äußerungen unterstellt werden, die nicht in seinem Sinn waren. Eine konkludente Handlung darf nur angenommen werden, wenn sie nach den üblichen Gewohnheiten und Gebräuchen eindeutig in einer bestimmten Richtung zu verstehen ist. Es darf kein vernünftiger Grund übrig sein, daran zu zweifeln, dass der Wille, eine Rechtsfolge in einer bestimmten Richtung herbeizuführen vorliegt.

Normen

ABGB §861
ABGB §863 A

6 Ob 692/76OGH28.10.1976
6 Ob 676/76OGH28.10.1976
5 Ob 588/78OGH30.05.1978

nur: Eine konkludente Handlung darf nur angenommen werden, wenn sie nach den üblichen Gewohnheiten und Gebräuchen eindeutig in einer bestimmten Richtung zu verstehen ist. Es darf kein vernünftiger Grund übrig sein, daran zu zweifeln, dass der Wille, eine Rechtsfolge in einer bestimmten Richtung herbeizuführen, vorliegt. (T1)

1 Ob 727/81OGH06.11.1981

nur T1; Veröff: SZ 54/163 = JBl 1982,509 = MietSlg 33075(22)

7 Ob 505/82OGH21.01.1982

nur T1; Veröff: MietSlg 34228(6)

7 Ob 812/81OGH11.02.1982

Auch; nur T1

2 Ob 551/81OGH23.03.1982
7 Ob 777/81OGH15.04.1982
5 Ob 564/82OGH20.04.1982
1 Ob 31/82OGH01.09.1982

nur T1; Veröff: MietSlg 34036

5 Ob 595/82OGH12.10.1982

nur T1

7 Ob 703/82OGH23.09.1982

nur T1

8 Ob 577/82OGH24.03.1983
1 Ob 610/83OGH01.06.1983
3 Ob 572/83OGH15.06.1983

nur T1

1 Ob 713/83OGH09.11.1983

nur T1

3 Ob 605/83OGH11.01.1984

Auch; nur T1

7 Ob 603/84OGH30.08.1984
1 Ob 682/84OGH26.11.1984
1 Ob 515/85OGH16.01.1985

nur T1; Veröff: SZ 58/11 = JBl 1985,620

8 Ob 502/85OGH21.03.1985
3 Ob 578/84OGH08.05.1985

Auch; nur T1

4 Ob 70/85OGH25.06.1985
8 Ob 649/85OGH11.12.1985

Auch

7 Ob 666/85OGH19.12.1985
7 Ob 533/86OGH24.04.1986
7 Ob 556/86OGH24.04.1986
6 Ob 669/86OGH13.11.1986

Auch; nur T1

6 Ob 609/86OGH15.01.1987

nur: Bei der Beurteilung einer Handlung auf ihre konkludente Aussage ist größte Vorsicht geboten, weil die Gefahr besteht, dass dem Handelnden Äußerungen unterstellt werden, die nicht in seinem Sinn waren. (T2) <br/>Veröff: ÖBA 1987,573

8 Ob 678/86OGH23.04.1987

Vgl; Beisatz: Hier: Für Konkludenz ist ein strenger Maßstab anzulegen. (T3)

4 Ob 590/87OGH15.12.1987
3 Ob 547/86OGH28.01.1988

Auch

3 Ob 630/86OGH10.02.1988

Beis wie T3; Veröff: JBl 1989,782

7 Ob 549/88OGH19.05.1988

nur T2; nur: Es darf kein vernünftiger Grund übrig sein, daran zu zweifeln, dass der Wille, eine Rechtsfolge in einer bestimmten Richtung herbeizuführen vorliegt. (T4)

10 ObS 147/89OGH23.05.1989

nur T1; Beisatz: Hier: Die Frage, ob sich ein Ehemann, der Unterhaltszahlungen ohne förmliche Verpflichtung leistete, auch für die Zeit nach Rechtskraft der Scheidung weiterhin zu Unterhaltszahlungen verpflichten wollte, wurde verneint. (T5)

8 Ob 507/88OGH06.04.1989

nur T1

2 Ob 593/89OGH28.02.1990

Auch; Beis wie T3

6 Ob 527/90OGH10.05.1990

Veröff: ÖBA 1990,722 = ecolex 1990,541

1 Ob 18/90OGH19.12.1990

nur T1; Beis wie T3

8 Ob 702/89OGH31.01.1991

nur T1; Veröff: ecolex 1991,381 = JBl 1991,727

4 Ob 513/92OGH25.02.1992

Beisatz: Bei der Beurteilung der Frage, ob ein Vertrag durch schlüssige Handlungen zustande gekommen ist, muß das gesamte Verhalten der Vertragsteile berücksichtigt werden. (T6)

1 Ob 547/93OGH11.05.1993

nur T2

9 ObA 139/94OGH28.09.1994

Auch; nur T3

1 Ob 564/95OGH29.05.1995

Auch; nur T1; Veröff: SZ 68/105

7 Ob 637/95OGH22.11.1995
2 Ob 506/96OGH11.01.1996

nur T1; Beis wie T3

8 Ob 1523/96OGH13.06.1996

nur T2; Beis wie T3

1 Ob 142/97gOGH24.03.1998

Auch; nur T1

1 Ob 414/97gOGH19.05.1998

Auch; nur: Eine konkludente Handlung darf nur angenommen werden, wenn sie nach den üblichen Gewohnheiten und Gebräuchen eindeutig in einer bestimmten Richtung zu verstehen ist. (T7)<br/>Beisatz: Die Fahrbereitschaft eines Gebrauchtwagens - und damit seine Verkehrssicherheit und Betriebssicherheit - gilt im Falle eines Kaufs beim gewerblichen Kraftfahrzeughändler mit Werkstättenbetrieb als schlüssig zugesichert. Kaufinteressenten müssen nach der redlichen Verkehrssitte nicht damit rechnen, daß an einem im gewerblichen Handel zum Kauf angebotenen, rund zweieinhalb Jahre alten Kraftfahrzeug etwas weniger als neuneinhalb Jahre alte Reifen montiert sein würden. (T8) <br/>Veröff: SZ 71/88

4 Ob 171/98wOGH12.08.1998

nur T2

9 Ob 309/98aOGH25.11.1998

nur T4

9 ObA 357/98kOGH17.03.1999
6 Ob 177/98tOGH22.04.1999

nur T2; Beisatz: Es darf kein vernünftiger Grund bestehen, an einem Willensentschluss desjenigen, der ein bestimmtes Verhalten gesetzt hat, zu zweifeln. (T9)

5 Ob 201/01xOGH18.12.2001

nur T2; Beis ähnlich wie T3

10 Ob 99/02kOGH22.10.2002

Auch

8 ObA 51/03pOGH07.08.2003

Auch; nur T4

7 Ob 21/04wOGH26.05.2004
3 Ob 126/04gOGH21.07.2004

nur T7

4 Ob 197/05gOGH24.01.2006

Auch; Beisatz: Aus der Tatsache, dass die Streitteile in einem anderen Geschäftsfall ausdrücklich die Anwendung von Ö-Normen vereinbart haben, kann nicht zwingend geschlossen werden, dass auch im gegenständlichen die Ö-Normen zugrunde zu legen sind. (T10)

9 Ob 17/06zOGH28.03.2007
9 Ob 37/07tOGH30.05.2007

nur T2

8 Ob 94/09wOGH18.02.2010

Auch

5 Ob 214/10xOGH02.12.2010

Vgl; Beisatz: Bei der Annahme der Schlüssigkeit eines Verhaltens im Hinblick auf einen rechtsgeschäftlichen Willen gemäß § 863 ABGB ist Vorsicht geboten und ein strenger Maßstab anzulegen. (T11)

9 Ob 26/10dOGH21.01.2011

Auch

2 Ob 46/11wOGH19.01.2012

Auch

1 Ob 17/12zOGH22.06.2012

nur T1; Beisatz: Hier: Frage der Annahme einer einvernehmlichen Vertragsauflösung. (T12)

5 Ob 253/12kOGH16.07.2013

nur T1; Beisatz: Hier: Schlüssiger Dienstbarkeitsvertrag. (T13)

3 Ob 113/13hOGH17.07.2013

Beisatz: Hier: Widmungserklärung des Schuldners iSd § 1415 ABGB. (T14)

2 Ob 164/12zOGH29.08.2013

Auch; Beis wie T6; Beis wie T9; Beisatz: Keine konkludente Vertragsübernahme etwa bei Übermittlung eines „neuen“ Mietvertrags an den Unternehmenserwerber. (T15)

4 Ob 4/14pOGH17.02.2014

Vgl auch; nur T2; Beis ähnlich wie T11

6 Ob 132/14aOGH17.09.2014

Auch

10 Ob 26/14tOGH25.11.2014

Vgl auch; ähnlich nur T7; Beisatz: Hier: Kündigung von Lizenzverträgen. (T16)

7 Ob 31/15gOGH30.04.2015

Auch

1 Ob 87/15yOGH21.05.2015

Beis wie T13

7 Ob 188/15wOGH19.11.2015
9 ObA 88/16fOGH28.10.2016

Auch; nur T4

3 Ob 67/17zOGH07.06.2017
7 Ob 107/17mOGH05.07.2017

Auch

5 Ob 37/18dOGH18.07.2018

Auch

1 Ob 194/18pOGH21.11.2018
4 Ob 5/19tOGH26.03.2019
6 Ob 129/20vOGH10.09.2020
4 Ob 128/22kOGH23.09.2022

Vgl; Beis wie T11

8 ObA 75/22wOGH24.10.2022

nur T2

7 Ob 206/22bOGH21.02.2023

vgl; Beisatz wie T1

8 ObA 61/23pOGH19.10.2023

nur T4<br/>Beisatz: Hier: konkludente Austritts- oder Kündigungserklärung verneint. (T17)

4 Ob 97/23bOGH17.10.2023

vgl; Beisatz wie T1

8 ObA 77/23sOGH13.12.2023

vgl; Beisatz: Hier: konkludente Austrittserklärung eines Arbeitnehmers. (T18)

4 Ob 195/23iOGH25.01.2024

nur T1<br/>Beisatz: Hier: vertretbare Ansicht des Berufungsgerichts, dass das Schweigen zum von einer Vertragspartnerin geäußerten Rechtsstandpunkt zum Bedeutungsgehalt eines Vertrags nicht als Zustimmung zu sehen ist, wobei der geäußerte Standpunkt einen bereits abgeschlossenen Vertrag abgeändert und diese Änderung die Interessen des Schweigenden spürbar beeinträchtigt hätte. (T19)

4 Ob 179/23mOGH19.03.2024

Beisatz wie T1: Hier: konkludente Erteilung eines Auftrags an einen Rechtsanwalt (T20)

Dokumentnummer

JJR_19761028_OGH0002_0060OB00692_7600000_001