Rechtssatz
Über den Umfang der Begründungspflicht bei gerichtlichen Entscheidungen insbesondere in Ansehung der Beweiswürdigung.
11 Os 198/63 | OGH | 19.11.1963 |
Veröff: RZ 1964,38 |
12 Os 20/66 | OGH | 22.06.1966 |
Veröff: EvBl 1966/488 S 611 |
11 Os 136/66 | OGH | 06.12.1966 |
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11 Os 146/66 | OGH | 27.10.1966 |
Beisatz: Das Gericht braucht nicht zu allem Vorbringen des Angeklagten Stellung zu nehmen und alle Umstände einer Erörterung zu unterziehen, die durch das Beweisverfahren hervorgekommen sind. Es genügt vielmehr, wenn der Gerichtshof im Urteil in gedrängter Darstellung die entscheidenden Tatsachen bezeichnet, die er als erwiesen annimmt, und die Gründe anführt, die zu seiner Überzeugung von der Richtigkeit ihrer Annahme geführt haben. (T1)<br/>Veröff: SSt 27/38 |
12 Os 36/68 | OGH | 16.02.1968 |
Beis wie T1 |
12 Os 212/68 | OGH | 04.12.1968 |
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12 Os 244/68 | OGH | 05.02.1969 |
Beisatz: Bei der Würdigung der Aussage eines vom Erstgericht persönlich vernommenen Zeugen genügt grundsätzlich die Feststellung, dass das Gericht auf Grund seines persönlichen Eindruckes die Überzeugung von der Glaubwürdigkeit oder Unglaubwürdigkeit der Aussage des zeugen gewonnen habe. (T2) |
11 Os 135/68 | OGH | 23.01.1969 |
Beis wie T1 |
10 Os 194/68 | OGH | 16.09.1969 |
Beis wie T1; Veröff: RZ 1970,16 |
12 Os 197/69 | OGH | 24.10.1969 |
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10 Os 201/69 | OGH | 10.02.1970 |
Beis wie T2 |
12 Os 298/69 | OGH | 18.02.1970 |
Beis wie T1 |
12 Os 294/69 | OGH | 18.02.1970 |
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11 Os 7/70 | OGH | 05.02.1970 |
Beis wie T1; Beisatz: Vgl auch SSt 27/63. (T3) |
9 Os 15/70 | OGH | 05.05.1970 |
Beis wie T1 |
11 Os 146/66 | OGH | 12.05.1970 |
Beis wie T1 |
10 Os 139/69 | OGH | 14.05.1970 |
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9 Os 108/69 | OGH | 26.05.1970 |
Beis wie T1 |
9 Os 34/70 | OGH | 15.07.1970 |
Beis wie T1 |
10 Os 116/70 | OGH | 10.07.1970 |
Beis wie T2 |
12 Os 120/70 | OGH | 09.10.1970 |
Beisatz: Der vom erkennenden Gericht gewonnene unmittelbare persönliche Eindruck ist entscheidend für die Beurteilung der Glaubwürdigkeit der Aussagen in der Hauptverhandlung. (T4) |
10 Os 164/70 | OGH | 27.10.1970 |
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11 Os 146/66 | OGH | 30.11.1970 |
Beis wie T1 |
12 Os 180/70 | OGH | 18.12.1970 |
Beis wie T2 |
12 Os 205/70 | OGH | 16.12.1970 |
Beis wie T2 |
9 Os 4/69 | OGH | 29.12.1970 |
Beis wie T1; Veröff: EvBl 1971/243 S 440 |
10 Os 202/70 | OGH | 26.01.1971 |
Beis wie T2 |
10 Os 36/71 | OGH | 23.02.1971 |
Beis wie T1 |
10 Os 155/70 | OGH | 30.03.1971 |
Beis wie T1 |
10 Os 134/69 | OGH | 23.03.1971 |
Beis wie T1 |
10 Os 40/71 | OGH | 27.04.1971 |
Beis wie T1 |
11 Os 125/70 | OGH | 05.05.1971 |
Beis wie T1 |
10 Os 109/70 | OGH | 27.04.1971 |
Beis wie T1; Veröff: EvBl 1972/17 S 21 |
9 Os 59/69 | OGH | 16.06.1971 |
Beis wie T1 |
12 Os 174/71 | OGH | 28.10.1971 |
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11 Os 156/71 | OGH | 29.10.1961 |
Beisatz: Die Annahme der höheren Glaubwürdigkeit einzelner Angaben des Beschwerdeführers ist der Anfechtung entzogen. (T5) |
11 Os 176/71 | OGH | 08.11.1971 |
Beis wie T2 |
10 Os 205/71 | OGH | 14.12.1971 |
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10 Os 274/71 | OGH | 28.12.1971 |
Beis wie T1 |
11 Os 27/71 | OGH | 23.06.1971 |
Beis wie T1 |
12 Os 238/71 | OGH | 01.02.1972 |
Beis wie T1 |
12 Os 219/71 | OGH | 01.02.1972 |
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11 Os 7/72 | OGH | 01.03.1972 |
Beis wie T1 |
12 Os 14/72 | OGH | 06.04.1972 |
Beis wie T1 |
9 Os 39/72 | OGH | 18.05.1972 |
Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Die Urteilsbegründung ist in gedrängter Darstellung abzufassen. (T6) |
12 Os 80/72 | OGH | 14.07.1972 |
Beis wie T1 |
13 Os 9/73 | OGH | 08.03.1973 |
Beis wie T1 |
9 Os 64/73 | OGH | 16.08.1973 |
Beis wie T2 |
12 Os 77/73 | OGH | 28.08.1973 |
Beis wie T1; Beis wie T2 |
10 Os 142/73 | OGH | 04.12.1973 |
Beis wie T1 |
12 Os 58/75 | OGH | 27.06.1975 |
Beis wie T1 |
12 Os 7/76 | OGH | 20.04.1976 |
Beis wie T1 |
12 Os 60/76 | OGH | 03.06.1976 |
Beis wie T1 |
12 Os 88/76 | OGH | 04.11.1976 |
Beis wie T1; Beis wie T6 |
12 Os 120/77 | OGH | 22.09.1977 |
Ähnlich; Beis wie T2 |
9 Os 171/77 | OGH | 24.01.1978 |
Beis wie T1 |
12 Os 49/80 | OGH | 18.09.1980 |
Beis wie T1 |
15 Os 31/90 | OGH | 08.03.1991 |
Vgl auch; Beis wie T1 |
13 Os 135/00 | OGH | 29.11.2000 |
Beis wie T1; Beisatz: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert und darauf untersucht, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen, und sich nicht mit jedem gegen seine Beweiswürdigung möglichen, im Rahmen der Nichtigkeitsbeschwerde konkret erhobenen Einwand im Voraus auseinandersetzt (EvBl 1972/17). Es genügt vielmehr, wenn der Gerichtshof im Urteil in gedrängter Form die entscheidenden Tatsachen bezeichnet und logisch einwandfrei und zureichend begründet, warum er von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt ist, ohne dagegen sprechende wesentliche Umstände mit Stillschweigen zu übergehen. Dass aus den (formell einwandfrei) ermittelten Prämissen auch für den Angeklagten günstigere Schlussfolgerungen möglich wären, sich die Erkenntnisrichter aber dennoch für die den Angeklagten ungünstigeren entschieden haben, ist ein Ausfluss der freien Beweiswürdigung, die mit der Mängelrüge unbekämpfbar ist. (T7) |
13 Os 31/02 | OGH | 16.10.2002 |
Vgl auch; Beis wie T7 nur: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert und darauf untersucht, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen. Es genügt vielmehr, wenn der Gerichtshof im Urteil in gedrängter Form die entscheidenden Tatsachen bezeichnet und logisch einwandfrei und zureichend begründet, warum er von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt ist, ohne dagegen sprechende wesentliche Umstände mit Stillschweigen zu übergehen. Dass aus den (formell einwandfrei) ermittelten Prämissen auch für den Angeklagten günstigere Schlussfolgerungen möglich wären, sich die Erkenntnisrichter aber dennoch für die den Angeklagten ungünstigeren entschieden haben, ist ein Ausfluss der freien Beweiswürdigung, die mit der Mängelrüge unbekämpfbar ist. (T8) |
15 Os 150/02 | OGH | 09.01.2003 |
Vgl auch; Beis wie T7 nur: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert und darauf untersucht, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen. (T9)<br/>Beisatz: Unerhebliche Widersprüche der Beweisergebnisse sind nicht erörterungsbedürftig. (T10)<br/> Beisatz: Glaubwürdigkeit oder Unglaubwürdigkeit stellen nichts anderes als eine erhebliche Tatsache dar, deren sachverhaltsmäßige Bejahung oder Verneinung in Frage zu stellen auf eine Bekämpfung der Beweiswürdigung hinausläuft. (T11) |
15 Os 158/02 | OGH | 23.01.2003 |
Beisatz: Das Gericht ist nicht verpflichtet, den vollständigen Inhalt der Aussagen von Angeklagten und Zeugen sowie sämtliche Verfahrensergebnisse schlechthin zu erörtern, wohl aber muss es in gedrängter Darstellung die entscheidungswesentlichen Umstände erfassen. Die Beweismittel hat es in Ansehung ihrer Glaubwürdigkeit und Beweiskraft nicht nur einzeln, sondern auch in ihrem inneren Zusammenhang sorgfältig und gewissenhaft zu prüfen, letztlich aber nach freier Überzeugung zu entscheiden, ob eine Tatsache als erwiesen anzunehmen ist oder nicht. (T12) |
15 Os 13/03 | OGH | 13.02.2003 |
Vgl auch; Beis wie T9; Beis wie T10; Beis wie T11 |
15 Os 18/03 | OGH | 20.02.2003 |
Vgl auch; Beis wie T7 nur: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert und darauf untersucht, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen, und sich nicht mit jedem gegen seine Beweiswürdigung möglichen, im Rahmen der Nichtigkeitsbeschwerde konkret erhobenen Einwand im Voraus auseinandersetzt (EvBl 1972/17). (T13) |
13 Os 9/04 | OGH | 18.02.2004 |
Vgl auch; Beisatz: Das Gesetz verlangt nicht, dass sich die Tatrichter mit den Beweisergebnissen in Richtung aller denkbaren Schlussfolgerungen auseinandersetzen (WK-StPO § 281 Rz 428). (T14) |
15 Os 27/04 | OGH | 22.04.2004 |
Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T9 |
14 Os 64/04 | OGH | 10.05.2005 |
vgl auch; Beis wie T7 nur: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert. Es genügt vielmehr, wenn der Gerichtshof im Urteil in gedrängter Form die entscheidenden Tatsachen bezeichnet und logisch einwandfrei und zureichend begründet, warum er von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt ist, ohne dagegen sprechende wesentliche Umstände mit Stillschweigen zu übergehen. (T15) |
14 Os 122/05f | OGH | 17.01.2006 |
Vgl auch; Beis wie T7 nur: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert und darauf untersucht, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen, und sich nicht mit jedem gegen seine Beweiswürdigung möglichen, im Rahmen der Nichtigkeitsbeschwerde konkret erhobenen Einwand im Voraus auseinandersetzt. Es genügt vielmehr, wenn der Gerichtshof im Urteil in gedrängter Form die entscheidenden Tatsachen bezeichnet und logisch einwandfrei und zureichend begründet, warum er von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt ist, ohne dagegen sprechende wesentliche Umstände mit Stillschweigen zu übergehen. (T16) |
12 Os 8/06b | OGH | 23.03.2006 |
Auch; Beis wie T1; Beis wie T16 |
15 Os 44/06v | OGH | 08.06.2006 |
Vgl auch; Beis wie T16; Beisatz: Die Tatrichter waren - dem Gebot gedrängter Darstellung der Entscheidungsgründe (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) folgend - nicht verhalten, im Urteil den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen des Angeklagten im einzelnen zu erörtern und darauf zu untersuchen, wie weit sie für oder gegen die Feststellungen sprechen. (WK-StPO § 281 Rz 428) (T17) |
14 Os 70/07m | OGH | 27.06.2007 |
Vgl; Beisatz: Hier in Zusammenhang mit einer Grundrechtsbeschwerde. (T18)<br/>Beisatz: Das Beschwerdegericht ist nicht gehalten, sämtliche Verfahrensergebnisse im Einzelnen zu erörtern und darauf zu untersuchen, wie weit sie für oder gegen diese oder jene Geschehensvariante sprechen. (T19) |
14 Os 151/07y | OGH | 18.12.2007 |
Beisatz: Das erkennende Gericht ist weder dazu verhalten, den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen (und überhaupt alle Verfahrensergebnisse) in extenso zu erörtern und darauf hin zu untersuchen, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen, noch muss es sich mit jedem gegen seine Beweiswürdigung möglichen, im Rahmen der Nichtigkeitsbeschwerde konkret erhobenen Einwand im Voraus auseinandersetzen. (T20)<br/>Beisatz: Es genügt vielmehr, wenn das Schöffengericht im Urteil in gedrängter Form (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) die entscheidenden Tatsachen bezeichnet und schlüssig und zureichend begründet, warum es von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt ist, ohne dagegen sprechende wesentliche Umstände mit Stillschweigen zu übergehen. (T21) |
13 Os 39/08x | OGH | 11.06.2008 |
Beisatz: Die Erörterung sämtlicher Aussagedetails war insoweit nicht geboten, als das Erstgericht die leugnende Verantwortung des Angeklagten mit logisch und empirisch einwandfreier Begründung als Schutzbehauptung wertete. (T22) |
12 Bkd 4/10 | OGH | 29.11.2010 |
Auch; Beis ähnlich wie T6; Beisatz: Hier: Verfahren vor der Obersten Berufungs- und Disziplinarkommission für Rechtsanwälte. (T23) |
11 Os 76/11b | OGH | 30.06.2011 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T6; Beis ähnlich wie T7; Beis ähnlich wie T13; Beis ähnlich wie T15; Beis ähnlich wie T17 |
15 Os 139/11x | OGH | 28.03.2012 |
Vgl auch; Auch Beis wie T7 nur: Es ist kein Begründungsmangel, wenn das Gericht nicht den vollständigen Inhalt sämtlicher Aussagen wie überhaupt aller Verfahrensergebnisse im Einzelnen erörtert und darauf untersucht, inwieweit sie für oder gegen diese oder jene Darstellung sprechen. (T24) |
12 Os 42/12m | OGH | 26.06.2012 |
Vgl auch; Auch Beis wie T1; Auch Beis wie T6; Auch Beis wie T9 |
15 Os 163/12b | OGH | 27.02.2013 |
Auch; Beis wie T1; Beis wie T15; Beis wie T16 |
11 Os 24/13h | OGH | 19.03.2013 |
Auch; Beis wie T9; Beis wie T14; Beis wie T17 |
13 Os 22/13d | OGH | 02.07.2013 |
Auch; Vgl auch Beis wie T6; Auch Beis wie T14 |
15 Os 5/15x | OGH | 18.02.2015 |
Auch; Beis wie T1; Beis wie T7; Beis wie T22 |
12 Ps 69/17i | OGH | 14.12.2017 |
Auch; Beis wie T7; Beis wie T16 |
15 Os 21/23m | OGH | 19.04.2023 |
vgl; Beisatz: Das Erstgericht war - dem Gebot zu gedrängter Darstellung der Entscheidungsgründe folgend (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) - nicht gehalten, sich mit allen Details der Verantwortungen der Angeklagten auseinanderzusetzen. (T25) |
Dokumentnummer
JJR_19631119_OGH0002_0110OS00198_6300000_001
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