Rechtssatz
Die in ständiger Rechtsprechung zu § 503 Z 2 ZPO vertretene Auffassung, dass vom Gericht zweiter Instanz verneinte Mängel erster Instanz nicht mehr vom Obersten Gerichtshof zu überprüfen sind, hat auch für den - inhaltlich völlig gleichen - § 15 Z 2 AußStrG zu gelten.
Normen
AußStrG idF WGN 1989 §15 Z2
AußStrG 2005 §66 Abs1 Z2
7 Ob 61/98s | OGH | 22.04.1998 |
Auch; Beisatz: Verfahrensmangel erster Instanz. (T1) |
5 Ob 56/02z | OGH | 12.03.2002 |
Vgl aber; Beisatz: Wenn es die Interessen des Kindeswohls erfordern, dann kann ein vom Rekursgericht verneinter Mangel des außerstreitigen Verfahrens erster Instanz auch noch in dritter Instanz erfolgreich zum Gegenstand einer Verfahrensrüge gemacht werden. (T2) |
1 Ob 67/04s | OGH | 16.04.2004 |
Auch; Beisatz: Dies umso mehr, wenn ein behaupteter Mangel des Verfahrens erster Instanz im Rekurs gar nicht gerügt wurde. (T3) |
4 Ob 135/05i | OGH | 12.07.2005 |
Beisatz: AußStrG 2005: Die diesen Grundsatz einschränkende, von der Rechtsprechung entwickelte Negativvoraussetzung, „sofern eine Durchbrechung dieses Grundsatzes nicht aus Gründen des Kindeswohls erforderlich ist", ist im Regelfall nur in Obsorgeverfahren und Besuchsrechtsverfahren von Bedeutung. In Unterhaltsverfahren müssen besondere Umstände vorliegen, die es rechtfertigen, sowohl das grundsätzliche Neuerungsverbot des § 49 als auch die sich aus § 16 Abs 2 AußStrG ergebenden Parteienpflichten zu unterlaufen. (T4) |
8 Ob 37/07k | OGH | 18.04.2007 |
Auch; Beisatz: Ein vom Rekursgericht verneinter Mangel des Verfahrens erster Instanz kann im Revisionsrekurs grundsätzlich nicht mehr geltend gemacht werden, es sei denn eine Durchbrechung dieses Grundsatzes ist aus Gründen des Kindeswohls erforderlich. (T5) |
10 Ob 13/08x | OGH | 26.06.2008 |
Auch; Beis wie T4; Beisatz: Die diesen Grundsatz einschränkende, von der Rechtsprechung entwickelte Negativvoraussetzung, „sofern eine Durchbrechung dieses Grundsatzes nicht aus Gründen des Kindeswohls erforderlich ist", hat im Regelfall nur in Obsorge- und Besuchsrechtsverfahren Bedeutung. (T6)<br/>Beisatz: Hier: Besondere Umstände, die eine Durchbrechung dieses Grundsatzes im vorliegenden Unterhaltsvorschussverfahren angezeigt erscheinen ließen, liegen nach den konkreten Umständen des zu beurteilenden Einzelfalls nicht vor. (T7) |
5 Ob 78/09w | OGH | 12.05.2009 |
Vgl; Beisatz: Ein im Rekurs nicht geltend gemachter Mangel des Verfahrens erster Instanz, welchen das Rekursgericht nicht von Amts wegen aufgreifen musste, kann nicht mehr erfolgreich im Revisionsrekurs geltend gemacht werden. (T8) |
5 Ob 108/09g | OGH | 15.09.2009 |
Vgl; Bem: Hier: Außerstreitiges Wohnrechtsverfahren. (T9) |
6 Ob 133/09s | OGH | 18.12.2009 |
Vgl; Bem: Hier: Firmenbuchverfahren (T10) |
2 Ob 8/10f | OGH | 17.02.2010 |
Vgl; Vgl auch Beis wie T2; Vgl auch Beis wie T4; Vgl auch Beis wie T5 |
5 Ob 265/09w | OGH | 11.02.2010 |
Vgl; Bem: Hier: Grundbuchsverfahren. (T11) |
7 Ob 80/12h | OGH | 04.07.2012 |
Vgl aber; Auch Beis wie T2; Auch Beis wie T5 |
3 Ob 38/13d | OGH | 13.03.2013 |
Auch; Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T8 |
5 Ob 62/13y | OGH | 16.07.2013 |
Auch; Beisatz: Hier: Unterlassener Verbesserungsauftrag nach § 82a GBG. (T13) |
8 Ob 63/13t | OGH | 30.07.2013 |
Vgl; Beisatz: Nach der Rechtsprechung können nur die in § 66 Abs 1 Z 1 AußStrG genannten Mängel auch dann in einem Revisionsrekurs geltend gemacht werden, wenn sie vom Rekursgericht verneint wurden. (T14)<br/>Beisatz: Eine sonstige, nicht unter § 66 Abs 1 Z 1 AußStrG subsumierbare und vom Rekursgericht verneinte Mangelhaftigkeit des Verfahrens erster Instanz kann aufgrund der klaren gesetzlichen Anordnung in § 66 Abs 1 Z 2 AußStrG nicht mehr im Revisionsrekurs geltend gemacht werden. (T15)<br/>Beisatz: Die Anfechtungsbeschränkung für Verfahrensmängel kann auch nicht mit der Behauptung unterlaufen werden, das Rekursgericht sei nicht ausreichend auf die Argumente im Rekurs im Zusammenhang mit einem erstinstanzlichen Verfahrensmangel eingegangen. (T16) |
7 Ob 158/13f | OGH | 13.11.2013 |
Auch; Beis wie T14; Beis wie T15; Beis wie T16 |
1 Ob 138/13w | OGH | 27.02.2014 |
Auch; Beis wie T5; Beis wie T8 Beis wie T15 |
7 Ob 64/14h | OGH | 07.05.2014 |
Auch; Beisatz: In zweiter Instanz bereits verneinte Mängel des Verfahrens sind grundsätzlich auch im Außerstreitverfahren in dritter Instanz nicht mehr anfechtbar, es sei denn, eine Durchbrechung dieses Grundsatzes ist aus Gründen des Kindeswohls erforderlich. (T18) |
4 Ob 49/15g | OGH | 24.03.2015 |
Vgl |
4 Ob 52/15y | OGH | 24.03.2015 |
Vgl; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T6 |
2 Ob 55/15z | OGH | 12.04.2016 |
Vgl; Beis wie T14; Beis wie T15; Veröff: SZ 2016/44 |
1 Ob 217/16t | OGH | 23.11.2016 |
Auch; Beisatz: Hier: Kontaktrecht. Nichtberücksichtigung von Privatgutachten. (T19) |
9 Ob 20/17g | OGH | 24.05.2017 |
Vgl aber; Beis wie T2; Beis wie T5 |
1 Ob 216/17x | OGH | 15.12.2017 |
Beis wie T6; Beisatz: Hier: Verfahren über die Einräumung eines Notwegs. (T21)<br/>Beisatz: Hier: Unterbliebene Einholung eines Sachverständigengutachtens. (T22) |
1 Ob 116/18t | OGH | 26.09.2018 |
Vgl; Beis wie T14; Beisatz: Hier: Eine im Rekurs geltend gemachte Befangenheit des Erstrichters. (T23) |
1 Ob 119/21p | OGH | 22.06.2021 |
Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T18 |
2 Ob 4/23m | OGH | 21.02.2023 |
Beisatz wie T2; Beisatz wie T5; Beisatz wie T18<br/>Beisatz: hier: keine ausreichenden Anhaltspunkte für Durchbrechung des Grundsatzes aufgrund des Kindeswohls. (T24) |
6 Ob 45/23w | OGH | 28.06.2023 |
vgl; Beisatz wie T2; Beisatz wie T18<br/>Beisatz: Hier: Obsorgeverfahren, unterlassene persönliche Befragung der Minderjährigen. (T25) |
7 Ob 61/24g | OGH | 17.04.2024 |
vgl; Beisatz wie T3; Beisatz wie T8 |
Dokumentnummer
JJR_19941018_OGH0002_0040OB01611_9400000_001
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