Rechtssatz
Gegenstand einer Zeugenaussage sind nur sinnliche Wahrnehmungen des Zeugen über Tatsachen; die Wiedergabe des subjektiven Eindrucks eines Zeugen fällt nicht in den Rahmen seines gerichtlichen Zeugnisses.
11 Os 48/83 | OGH | 15.07.1983 |
Beisatz: Die Nichterörterung einer solchen Wiedergabe vermag eine Unvollständigkeit in der Bedeutung des Nichtigkeitsgrundes der Z 5 des § 281 Abs 1 StPO nicht zu begründen. (T1) |
11 Os 176/84 | OGH | 08.01.1985 |
Vgl auch; Beisatz: Zeugen sind im allgemeinen nicht über ihre Werturteile, Mutmaßungen und Meinungen, sondern allein über ihre (sinnlichen) Wahrnehmungen von Tatsachen zu befragen. (T2) |
9 Os 171/85 | OGH | 20.11.1985 |
Vgl auch; Beisatz: Die persönliche Ansicht eines Zeugen über die Verschuldensfrage ist für das Gericht nicht maßgebend. (T3) |
11 Os 79/86 | OGH | 03.06.1986 |
nur: Gegenstand einer Zeugenaussage sind nur sinnliche Wahrnehmungen des Zeugen über Tatsachen. (T4)<br/>Beisatz: Zeugen vermögen naturgemäß nichts über die (wahren) Motive beziehungsweise inneren Beweggründe anzugeben, von denen sich von ihnen vernommene Personen bei ihrer Aussage haben leiten lassen. (T5) |
9 Os 76/85 | EGMR | 02.07.1986 |
Vgl auch; Beisatz: Zeugen haben über Tatsachen auszusagen, nicht aber Meinungen zu äußern. (T6) |
9 Os 6/87 | OGH | 11.02.1987 |
Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: So schon SSt 31/10. (T7) |
11 Os 64/87 | OGH | 24.06.1987 |
Vgl auch; Beisatz: Zeugen haben über wahrgenommene Tatsachen auszusagen, nicht aber Mutmaßungen, Meinungen, Werturteile oder Schlussfolgerungen zu äußern. (T8) <br/>Veröff: RZ 1988/16 S 66 |
14 Os 149/88 | OGH | 28.09.1988 |
Vgl auch; Beisatz: Gemäß §§ 167, 254 Abs 1 StPO kann Gegenstand der Zeugenvernehmung nur eine Tatsachenmitteilung, nicht aber die Bekanntgabe einer subjektiven Meinung über das gegebene Tatsachenmaterial sein. (T9) |
14 Os 128/88 | OGH | 29.09.1989 |
nur T4; Beisatz: Aussage über in der Vergangenheit wahrgenommene Tatsachen. (T10) |
14 Os 17/90 | OGH | 20.02.1990 |
Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T8 |
13 Os 25/92 | OGH | 11.06.1992 |
Vgl auch; Veröff: EvBl 1992/189 S 797 |
12 Os 72/92 | OGH | 11.03.1993 |
Vgl auch; Beisatz: Persönliche Meinungen von Zeugen und Sachverständigen stellen keine relevanten Beweismittel dar. (T11) |
12 Os 83/92 | OGH | 25.03.1993 |
Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T11 |
15 Os 75/93 | EGMR | 19.08.1993 |
Vgl auch |
12 Os 124/93 | OGH | 07.10.1993 |
Vgl auch; Beisatz: Meinungen über innere Vorgänge in anderen Personen sind keine beweisfähigen Tatsachen. (T12) |
12 Os 192/93 | OGH | 27.01.1994 |
Vgl auch; Beisatz: Die bloße Meinung über den Wahrheitsgehalt der Angaben einer anderen Person ermangelt der Tatsachenqualität und damit der Eignung, Gegenstand eines Zeugenbeweises zu sein. (T13) |
11 Os 56/94 | OGH | 28.06.1994 |
Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Keine Pflicht zur Erörterung bloßer Mutmaßungen eines Zeugen. (T14) |
11 Os 148/00 | OGH | 11.06.2001 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T11; Beisatz: Hier: persönliche Meinung der Angeklagten über die charakterlichen Eigenschaften und intellektuellen Fähigkeiten von Mitangeklagten. (T15) |
11 Os 146/03 | OGH | 09.12.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Die bloße Wertung eines Zeugen kann nicht Gegenstand eines Beweisverfahrens sein. (T16) |
11 Os 72/03 | OGH | 11.11.2003 |
Vgl; Beisatz: Subjektive Beweiswerteinschätzungen beziehungsweise Schlussfolgerungen einer anderen Behörde allein können jedoch nicht Gegenstand einer Beweisaufnahme sein. (T17) |
12 Os 147/07w | OGH | 13.12.2007 |
Auch; Beisatz: Subjektive Beweiswerteinschätzungen beziehungsweise Schlussfolgerungen eines Zeugen sind jedoch nicht Gegenstand einer Beweisaufnahme (vgl WK-StPO § 281 Rz 435). (T18) |
13 Os 67/09s | OGH | 19.11.2009 |
Vgl; Beis ähnlich wie T18; Beisatz: Hier: Schlussfolgerungen eines „Privatgutachtens". (T19) |
11 Os 57/11h | OGH | 19.05.2011 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T14 |
14 Os 127/14d | OGH | 20.01.2015 |
Auch; Beisatz: Hier: Abweisung der Anträge auf Vernehmung des Verhandlungsrichters und der Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft zum Beweis dafür, dass „der Angeklagte nicht falsch ausgesagt habe“. (T20) |
12 Os 48/18b | OGH | 05.07.2018 |
Auch |
Dokumentnummer
JJR_19811022_OGH0002_0120OS00139_8100000_002
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