OGH 12Os119/06a; 12Os66/07h; 14Os117/07y; 15Os126/07d; 15Os56/08m; 14Os74/08a; 11Os130/08i; 15Os55/09s; 12Os188/08a; 14Os7/09z; 14Os42/09x; 11Os16/10b; 14Os82/09d; 11Os21/10p (RS0122138)

OGH12Os119/06a; 12Os66/07h; 14Os117/07y; 15Os126/07d; 15Os56/08m; 14Os74/08a; 11Os130/08i; 15Os55/09s; 12Os188/08a; 14Os7/09z; 14Os42/09x; 11Os16/10b; 14Os82/09d; 11Os21/10p28.11.2023

Rechtssatz

Der Nichtigkeitsgrund des § 281 Abs 1 Z 10 StPO setzt voraus, dass die der Entscheidung zugrunde liegende Tat einem Strafgesetz unterzogen wurde, das darauf nicht anzuwenden ist, wogegen die versuchte Tat dem selben Gesetz zu unterstellen ist wie die vollendete, nämlich der durch sie verletzten materiellen Strafnorm. Erst bei der dem Subsumtionsvorgang nachgelagerten Strafbemessung wird die Frage der Abgrenzung zwischen dem Versuchs- und dem Vollendungsstadium rechtlich relevant (§ 34 Abs 1 Z 13 StGB [iVm § 23 Abs 2 FinStrG]).

Normen

StGB §15
StPO §281 Abs1 Z10
StPO §281 Abs1 Z11
FinStrG §13

12 Os 119/06aOGH03.05.2007

Verstärkter Senat

12 Os 66/07hOGH28.06.2007

Auch; nur: Erst bei der dem Subsumtionsvorgang nachgelagerten Strafbemessung wird die Frage der Abgrenzung zwischen dem Versuchs- und dem Vollendungsstadium rechtlich relevant. (T1)

14 Os 117/07yOGH13.11.2007

Vgl auch; nur T1

15 Os 126/07dOGH22.11.2007

Vgl auch

15 Os 56/08mOGH05.06.2008

Vgl; Beisatz: Ob aber der Erfolg allenfalls - zum Beispiel weil der Risikozusammenhang fehlt - nicht objektiv zurechenbar ist, betrifft bei strafbaren Handlungen, die wie § 176 Abs 1 StGB auch hinsichtlich des Erfolgs Vorsatz erfordern, die für die Strafbemessung bedeutsame und demgemäß aus Z 11 zweiter Fall relevante Frage, ob nur Versuch und damit ein Milderungsgrund vorliegt. (T2)

14 Os 74/08aOGH08.07.2008

Vgl auch

11 Os 130/08iOGH21.10.2008

Vgl auch

15 Os 55/09sOGH13.05.2009

nur T1

12 Os 188/08aOGH26.03.2009

Vgl; Beisatz: Der teils unrichtigen Bezeichnung von Beteiligungsform (§ 12 StGB) und Verwirklichungsstadium (§ 15 StGB) im Ausspruch nach § 260 Abs 1 Z 2 StPO kommt keine Nichtigkeitsrelevanz zu, weil sie nicht den für den Schuldspruch maßgeblichen Tatbestand des Verbrechen des Mordes nach § 75 StGB betrifft. (T3)<br/> Bem: Vgl WK-StPO § 260 Rz 30. (T4)

14 Os 7/09zOGH21.04.2009

Vgl

14 Os 42/09xOGH21.07.2009

Vgl; Beisatz: Hier: Schwerer Betrug nach §§ 146, 147 Abs 1 Z 1, Abs 3 StGB. Die Frage des tatsächlichen Eintritts eines Vermögensschadens ist - bei hier bejahtem und von der Beschwerde nicht in Abrede gestelltem Schädigungsvorsatz in Bezug auf einen 50.000 Euro übersteigenden Betrag - nicht schuld- oder subsumtionsrelevant. (T5)

11 Os 16/10bOGH02.03.2010

Auch; nur T1

14 Os 82/09dOGH26.01.2010

Vgl; Beisatz: Hier: Begünstigung eines Gläubigers nach § 158 Abs 1 (iVm § 161 Abs 1 StGB). Aus der angestrebten (ex post) niedrigeren Bewertung der Liegenschaften durch den Sachverständigen wäre nämlich allenfalls der - nicht entscheidende - Schluss auf bloß versuchte statt vollendeter Tatbegehung abzuleiten gewesen. (T6)

11 Os 21/10pOGH22.06.2010

Vgl auch

12 Os 128/10fOGH11.11.2010

Vgl auch

13 Os 129/10kOGH16.12.2010

Auch

13 Os 132/10aOGH17.02.2011

Vgl; Beisatz: Auf Vorsatz abstellende Körperverletzungsdelikte sind gegenüber vorsätzlich begangenen Tötungsdelikten (stillschweigend) subsidiär, wenn ein einheitliches Tatgeschehen vorliegt, das Angriffsobjekt ident ist und Ersteres nur als Vorstufe des Letzteren anzusehen ist, also nicht darüber hinaus greift. Demzufolge ist bei allen gestuften Erfolgsqualifikationen ‑ somit auch im Verhältnis der Fälle 3 bis 5 des § 143 StGB ‑ im Fall des Todeseintritts nur die darauf abstellende Vorschrift anzuwenden, nicht aber auch die für die Herbeiführung einer schweren Körperverletzung aufgestellte Qualifikationsnorm. Auch die Qualifikationsnorm des § 143 dritter Fall StGB wird daher vom Verbrechen des Mordes infolge stillschweigender Subsidiarität verdrängt. Dass der Mord bloß versucht wurde, ändert daran nichts. (T7)

15 Os 30/11tOGH04.05.2011

Vgl auch

11 Os 66/11gOGH30.06.2011

Vgl; Beisatz: Eine irrtümliche Vertauschung im Urteils- bzw Anklagetenor von vollendeten und versuchten Angriffen tangiert keine entscheidende Tatsache. (T8)

13 Os 71/11gOGH14.07.2011

Auch

12 Os 115/11wOGH18.10.2011

Vgl auch

15 Os 59/12hOGH27.06.2012

Vgl auch

14 Os 90/13mOGH27.08.2013

Auch

15 Os 103/13fOGH21.08.2013
13 Os 54/13kOGH29.08.2013

Vgl auch

11 Os 101/13gOGH29.10.2013

Vgl auch

11 Os 2/14zOGH11.02.2014

Auch

14 Os 60/14aOGH12.08.2014

Auch

15 Os 19/15fOGH25.03.2015

Auch

11 Os 5/15tOGH28.04.2015

Auch

11 Os 39/15tOGH25.06.2015

Auch

11 Os 87/15aOGH22.08.2015

Auch

11 Os 50/15kOGH11.08.2015

Auch

17 Os 15/15gOGH22.09.2015

Auch

12 Os 106/15bOGH17.12.2015

Auch

12 Os 77/15pOGH28.01.2016

Auch

13 Os 114/15mOGH09.03.2016

Auch

13 Os 12/16pOGH13.04.2016

Auch

13 Os 27/16vOGH13.04.2016

Auch

14 Os 29/16wOGH28.06.2016

Auch

13 Os 86/16wOGH06.09.2016

Auch

13 Os 105/15pOGH06.09.2016

Auch

13 Os 61/16vOGH06.09.2016

Auch

12 Os 119/16sOGH26.01.2017

Auch

11 Os 4/17yOGH14.02.2017

Auch

11 Os 13/27xOGH21.03.2017

Auch

12 Os 150/16zOGH02.03.2017

Auch

14 Os 21/17wOGH23.05.2017

Auch

14 Os 85/17gOGH07.11.2017

Auch

15 Os 92/17vOGH13.12.2017

Auch

14 Os 120/17dOGH13.02.2018

Auch

14 Os 20/18zOGH06.03.2018

Auch

11 Os 33/18iOGH10.04.2018

Auch; Beisatz: Im System der Nichtigkeitsgründe ressortieren diesbezügliche Urteilsfehler in den Regelungsbereich der Z 11 zweiter Fall. Sie können daher nicht aus Z 5 des § 281 Abs 1 StPO bekämpft werden. (T9)

13 Os 1/18yOGH14.03.2018

Auch

13 Os 41/18fOGH09.05.2018

Auch

12 Os 146/17pOGH19.04.2018

Auch

13 Os 102/18aOGH10.10.2018

Auch

14 Os 47/18wOGH09.10.2018

Auch

11 Os 19/20hOGH31.03.2020

Vgl

11 Os 60/20pOGH23.07.2020

Vgl

11 Os 17/21sOGH29.03.2021

Vgl

14 Os 41/21tOGH01.06.2021

Vgl

11 Os 117/22yOGH20.12.2022

Vgl

15 Os 12/23pOGH08.03.2023

vgl; Beisatz wie T9

14 Os 117/23xOGH28.11.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_20070503_OGH0002_0120OS00119_06A0000_002

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