OGH 2Ob732/50; 2Ob826/53; 2Ob656/53; 5Ob230/60; 6Ob306/60 (RS0041608)

OGH2Ob732/50; 2Ob826/53; 2Ob656/53; 5Ob230/60; 6Ob306/6025.4.2023

Rechtssatz

Die Anwendung des § 89 GOG hat zur Voraussetzung, dass die Anschrift der Postsendung an jenes Gericht lautet, bei dem die Eingabe gesetzmäßig zu überreichen ist, andernfalls entscheidet nur der Tag ihres Einlangens bei dem zuständigen Gericht.

Normen

AVG §33 Abs3
ArbVG §169
GOG §89
ZPO §464 I
ZPO §505

2 Ob 732/50OGH16.11.1950

Veröff: SZ 2/71

2 Ob 826/53OGH23.04.1954
2 Ob 656/53OGH04.09.1953
5 Ob 230/60OGH23.06.1960
6 Ob 306/60OGH26.10.1960
6 Ob 46/67OGH22.02.1967
7 Ob 263/72OGH13.12.1972

Beisatz: Die Bestimmung des § 89 GOG kommt demjenigen nicht zugute, der das Rechtsmittel (hier im Außerstreitverfahren) im Ausland der österreichischen Botschaft zur Weiterleitung an das zuständige österreichische Gericht übermittelt. (T1)

7 Ob 56/73OGH28.03.1973
7 Ob 167/74OGH05.09.1974
8 Ob 73/75OGH09.04.1975
5 Ob 905/76OGH25.01.1977
3 Ob 545/77OGH31.05.1977
8 Ob 507/78OGH15.02.1978
7 Ob 549/78OGH06.04.1978
7 Ob 634/78OGH07.09.1978
7 Ob 691/78OGH12.10.1978
6 Ob 783/79OGH16.01.1980
7 Ob 598/80OGH29.05.1980

Auch

8 Ob 61/80OGH18.09.1980
2 Ob 252/81OGH09.02.1982
6 Ob 654/82OGH01.07.1982
8 Ob 582/82OGH20.01.1983

Auch

2 Ob 529/83OGH12.04.1983
3 Ob 147/82OGH15.06.1983

Auch

8 Ob 528/83OGH06.10.1983
7 Ob 623/84OGH13.09.1984

Auch

6 Ob 653/84OGH27.09.1984

Auch

2 Ob 583/84OGH27.11.1984
6 Ob 572/85OGH25.04.1985

Auch

1 Ob 593/85OGH28.08.1985

Auch

2 Ob 611/86OGH17.06.1986

Vgl; Beisatz: Die unrichtige Adressierung ist dann nicht entscheidend, wenn das Rechtsmittel noch am Tag seines Einlangens beim unzuständigen Gericht dem zuständigen Gericht zugekommen ist. (T2)

7 Ob 734/86OGH15.01.1987
9 ObA 60/87OGH02.09.1987

Vgl auch

14 ObA 84/87OGH30.09.1987

Beisatz: Zufolge des vom Gesetz angeordneten Überganges der anhängigen Rechtssachen gemäß § 101 Abs 1 Z 1 ASGG sind das Vorgängergericht und das Nachfolgegericht in Bezug auf die Adressierung von Rechtsmitteln, die sich gegen eine Entscheidung des Vorgängergerichtes richten, wie ein und dasselbe Gericht zu behandeln. Die Revisionsfrist bleibt gewahrt, wenn die Revision wie hier rechtzeitig an das nach dem im Zeitpunkt der Urteilsfällung maßgebenden Vorschriften zuständige Gericht adressiert zur Post gegeben wurde. (T3)

9 ObA 45/87OGH30.09.1987

Beis wie T3; Veröff: SZ 60/192

3 Ob 1035/87OGH13.01.1988
6 Ob 527/88OGH25.02.1988
4 Ob 70/88OGH12.07.1988

Beisatz: Hier: Zurückweisung einer beim Erstgericht eingebrachten Beantwortung einer außerordentlichen Revision. (T4)

10 ObS 292/88OGH25.10.1988

Auch

7 Ob 721/88OGH19.01.1989
7 Ob 561/89OGH06.04.1989

Beisatz: Diese Grundsätze gelten auch im Verfahren außer Streitsachen (so schon EFSlg 44528). (T5)

7 Ob 567/89OGH20.04.1989
7 Ob 651/89OGH09.11.1989
10 ObS 388/89OGH21.11.1989
10 ObS 344/89OGH21.11.1989

Veröff: SSV - NF 3/141

1 Ob 525/90OGH04.04.1990
7 Ob 663/90OGH27.09.1990
7 Ob 665/90OGH22.11.1990

Veröff: RZ 1991/31 S 121

8 Ob 614/90OGH31.01.1991
3 Ob 22/91OGH05.06.1991
1 Ob 1577/91OGH18.09.1991

Vgl auch

6 Ob 1627/91OGH10.10.1991
8 Ob 1519/92OGH20.02.1992
3 Ob 509/92OGH07.07.1992

Veröff: EvBl 1992/188 S 796

10 ObS 45/93OGH04.03.1993
10 ObS 43/93OGH11.05.1993

Veröff: SSV - NF 7/50

6 Ob 604/93OGH10.11.1993
1 Ob 592/93OGH17.11.1993

Auch

4 Ob 540/94OGH14.06.1994
2 Ob 551/94OGH30.06.1994
3 Ob 192/94OGH13.03.1995
6 Ob 642/95OGH28.03.1996
7 Ob 2071/96aOGH26.06.1996

Auch

8 Ob 3/96OGH08.02.1996

Auch; Beisatz: Dabei ist es egal, ob die Eingabe bei sofortiger Weiterleitung durch das unzuständige Gericht noch vor Ablauf der Frist beim zuständigen Gericht eingelangt wäre. (T6)

10 Ob 1519/96OGH20.02.1996

Beis wie T5

1 Ob 100/97fOGH29.04.1997

Auch

2 Ob 121/97aOGH24.04.1997

Auch; Beisatz: Eine Frist ist nur dann gewahrt, wenn ungeachtet der unrichtigen Adressierung der Schriftsatz noch innerhalb der offenen Frist beim zuständigen Gericht einlangt. (T7)

9 ObA 202/97iOGH25.06.1997

Auch

1 Ob 417/97yOGH27.01.1998

Auch

4 Ob 134/98dOGH05.05.1998

Auch; Beis wie T7

1 Ob 101/98dOGH28.08.1998

Auch

3 Ob 135/98vOGH24.06.1998

Veröff: SZ 71/110

9 Ob 74/99vOGH14.04.1999
9 ObA 357/98kOGH17.03.1999

Vgl; Beis wie T7

9 ObA 133/99wOGH16.06.1999

Beis wie T7

6 Ob 264/99pOGH21.10.1999

Vgl auch

10 ObS 93/00zOGH18.04.2000

Auch; Beis wie T7

9 Ob 184/00zOGH12.07.2000
3 Ob 261/99zOGH20.06.2000

Veröff: SZ 73/100

7 Ob 309/00tOGH23.01.2001

Auch

7 Ob 284/00sOGH14.02.2001

Auch

10 Ob 89/00mOGH03.04.2001

Auch; Beisatz: Wird ein Rechtsmittel beim Rechtsmittelgericht überreicht (oder dorthin adressiert zur Post gegeben), dann ist es ehestens dem Erstgericht zu übermitteln; die Rechtzeitigkeit des Rechtsmittels ist diesfalls nach dem Zeitpunkt des Einlangens beim Gericht erster Instanz zu beurteilen. (T8)

7 Ob 111/01aOGH17.05.2001

Auch; Beis wie T5; Beis wie T7

7 Ob 146/01yOGH31.07.2001

Vgl auch; Beis wie T7

3 Ob 111/01xOGH19.09.2001
5 Ob 275/01dOGH11.12.2001

Auch; Veröff: SZ 74/195

6 Ob 183/02hOGH29.08.2002

Auch

10 ObS 326/02tOGH22.10.2002

Auch

7 Ob 234/02sOGH27.11.2002

Auch; Beisatz: Die Tage des Postlaufes eines befristeten Schriftsatzes sind bei der Beurteilung der Einhaltung der Frist nur dann außer Betracht zu lassen, wenn die Postsendung an das zuständige Gericht adressiert war. (T9)

3 Ob 13/03pOGH24.04.2003

Vgl aber; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Hier: Zusammenlegung von Bezirksgerichten. (T10)<br/>Beisatz: Rechtzeitigkeit eines Revisionsrekurses, obwohl die Auflösung des Erstgerichts bereits fast fünf Monate vor Zustellung der angefochtenen Rekursentscheidung an die nunmehrige Rechtsmittelwerberin durch das nunmehr zuständige Gericht wirksam geworden ist. (T11)<br/>Veröff: SZ 2003/42

6 Ob 302/02hOGH20.03.2003

Auch

8 ObA 104/03gOGH30.10.2003
8 Ob 1/04mOGH12.03.2004

Vgl auch; Beis wie T8

8 Ob 14/04yOGH12.03.2004
7 Ob 87/04aOGH28.07.2004

Auch

7 Ob 190/04yOGH20.04.2005

Vgl auch

7 Ob 146/05dOGH11.07.2005
7 Ob 166/05wOGH31.08.2005

Vgl auch; Beis wie T2

6 Ob 39/06pOGH09.03.2006

Beisatz: Zwar sind nach § 89 Abs 1 GOG die Tage des Postlaufes in die Frist nicht einzurechnen. Voraussetzung ist jedoch, dass das Schriftstück an das zuständige Gericht adressiert ist. Andernfalls ist es nur dann als rechtzeitig anzusehen, wenn es noch innerhalb der Frist beim zuständigen Gericht einlangt. (T12)<br/>Veröff: SZ 2006/35

10 Ob 20/06yOGH28.03.2006

Beis wie T6; Beisatz: Der Rekurs gegen eine vom Rekursgericht verhängte Ordnungsstrafe ist nach herrschender Meinung nicht beim Rekursgericht, sondern beim Gericht erster Instanz einzubringen. (T13)

2 Ob 120/06wOGH12.06.2006

Beis wie T5

7 Ob 172/07fOGH17.10.2007

Beis wie T5

7 Ob 65/08xOGH09.04.2008

Beis wie T5; Beis wie T9

2 Ob 100/08gOGH26.06.2008

Auch; Beis wie T5; Auch Beis wie T9

6 Ob 159/08pOGH07.08.2008

Beis wie T7; Beis wie T8

8 ObA 80/08kOGH27.01.2009

Auch; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Auch in Arbeits- und Sozialrechtssachen sind - abgesehen vom hier nicht relevanten Fall des § 35 Abs 8 ASGG - schriftliche Anträge (hier: Kündigungsanfechtungsklage) immer direkt an das Prozessgericht zu richten und die Rechtzeitigkeit eines befristeten Antrags ist in einem solchen Fall nur gewahrt, wenn der Antrag innerhalb der Frist beim Prozessgericht einlangt. Im Übrigen gilt der mit der hier zu beurteilenden Regelung des § 33 Abs 3 AVG (iVm § 169 ArbVG) praktisch idente § 89 Abs 1 GOG nicht nur in Streitverfahren, sondern auch in Verfahren außer Streitsachen, in Exekutions-, Konkurs-, Ausgleichs- und Anfechtungsverfahren, also auch in Verfahrensarten, in denen nach § 44 JN ebenfalls eine amtswegige Überweisung vorgesehen ist. (T14)

4 Ob 18/09iOGH24.02.2009
3 Ob 173/09aOGH26.08.2009

Vgl; Beisatz: Hier: Verspäteter Revisionsrekurs, da dieser an das Erstgericht zu richten gewesen wäre und bei diesem erst nach Ablauf der Revisionsrekursfrist einlangte. (T15)

5 Ob 3/10tOGH11.02.2010

Auch; Bem: Hier: Gemäß § 507a Abs 3 Z 1 iVm § 508 Abs 5 ZPO beim Berufungsgericht einzubringende, aber fälschlicherweise an das Erstgericht adressierte Revisionsbeantwortung. (T16)

5 Ob 10/10xOGH11.02.2010

Vgl; Beisatz: Die unrichtige Bezeichnung des Adressatgerichts schließt die Anwendung des § 89 GOG zu Lasten des Rechtsmittelwerbers aus. (T17)<br/>Beisatz: Hier: Verwendung eines unrichtigen Dienstellenkürzels bei Einbringung im Wege des ERV. (T18)<br/>Bem: Siehe dazu RS0124533. (T19)

4 Ob 20/10kOGH23.02.2010

Auch

2 Ob 206/09xOGH28.01.2010
3 Ob 21/10zOGH30.06.2010

Auch; Beis wie T16; Beis ähnlich wie T18

4 Ob 107/10dOGH13.07.2010

Auch; Beisatz: Hier: Fehler in zwei Ziffern der Postleitzahl bei zutreffender Bezeichnung von Gericht, Ort, Straßenname und Hausnummer: Rechtzeitigkeit bejaht. (T20)

2 Ob 101/10gOGH24.08.2010

Auch; Auch Beis wie T2; Auch Beis wie T7

1 Ob 148/11pOGH21.07.2011

Beis wie T5; Beis wie T7; Beis wie T12

5 Ob 125/11kOGH25.08.2011

Auch; Beis wie T7

5 Ob 218/11mOGH09.11.2011

Auch; Beis ähnlich wie T7; Beis ähnlich wie T8; Beis ähnlich wie T12

3 Ob 171/11kOGH08.11.2011

Vgl auch; Beis wie T17; Beisatz: Für die Beurteilung der Fristwahrung von im ERV eingebrachten Rechtsmitteln kommt dem Vorhandensein vereinigter Einlaufstellen iSd § 37 Abs 2 Geo keine Relevanz zu. (T21)

5 Ob 255/11bOGH17.01.2012

Auch

2 Ob 238/12gOGH20.12.2012

Beisatz: Der Grundsatz gilt auch bei ERV-Übermittlung. (T22)

10 Ob 48/12zOGH16.04.2013

Beis wie T22

3 Ob 83/13xOGH15.05.2013
1 Ob 155/13wOGH29.08.2013

Auch

1 Ob 221/13aOGH19.12.2013

Auch; Beis wie T22

6 Ob 189/16mOGH27.09.2016

Auch; Beis wie T8; Beis ähnlich wie T16

3 Ob 250/16kOGH10.05.2017
6 Ob 115/17fOGH21.11.2017

Auch; Beis wie T17; Veröff: SZ 2017/135

3 Ob 8/18zOGH21.03.2018

Beis wie T22

8 Ob 155/17bOGH26.01.2018

Auch; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T12; Beisatz: Dies gilt auch für den Fall, dass die Weiterleitung eines Schriftstücks (hier: Abänderungsantrag) an das zuständige Gericht im (justizinternen) ERV erfolgte. (T23)

8 Ob 122/21fOGH22.10.2021
1 Ob 114/22dOGH22.06.2022
10 ObS 2/23aOGH17.01.2023

Vgl

10 Ob 15/23pOGH25.04.2023

Beisatz wie T23

Dokumentnummer

JJR_19501116_OGH0002_0020OB00732_5000000_001