Rechtssatz
Die Verletzung der richterlichen Anleitungspflicht durch das Erstgericht fällt nicht unter den Revisionsgrund der unrichtigen rechtlichen Beurteilung, sondern unter jenen der Mangelhaftigkeit des Verfahrens.
3 Ob 665/80 | OGH | 11.03.1981 |
Auch |
7 Ob 662/81 | OGH | 24.09.1981 |
nur: Die Verletzung der richterlichen Anleitungspflicht durch das Erstgericht fällt unter jenen der Mangelhaftigkeit des Verfahrens. (T1) |
6 Ob 599/81 | OGH | 16.12.1981 |
Auch; nur T1; Beisatz: Unterlassene Erörterung führt zu Feststellungsmangel. (T2) |
8 Ob 1637/92 | OGH | 08.10.1992 |
Auch; Beis wie T2; Beisatz: Eine Verletzung der Prozessleitungspflicht bildet nur dann den Rechtsmittelgrund der unrichtigen rechtlichen Beurteilung, wenn der Richter bei Vernachlässigung der ihm nach § 182 ZPO obliegenden Pflichten von einer unrichtigen rechtlichen Beurteilung des vorgetragenen Sachverhaltes ausgegangen ist, nicht auf die für die Entscheidung erheblichen Angaben und das erforderliche Beweisanbieten gedrungen hat und dem Urteil deshalb Feststellungsmängel anhaften. (T3) |
1 Ob 215/05g | OGH | 31.01.2006 |
Vgl; Beisatz: In einer Verfahrensrüge wegen Verletzung der Pflichten des § 182a ZPO hat der Rechtsmittelwerber darzulegen, welches zusätzliche oder andere Vorbringen er auf Grund der von ihm nicht beachteten neuen Rechtsansicht erstattet hätte. Solches Vorbringen verstößt nicht gegen das Neuerungsverbot, weil es noch nicht als Prozessvorbringen zu werten ist; der Rechtsmittelwerber muss aber dartun, dass der Verfahrensmangel erheblich ist, sich also auf das Ergebnis des Verfahrens auswirken kann; dies kann er nur durch Anführung jenes Vorbringens, das er, über die relevante Rechtsansicht informiert, erstattet hätte. (T4) |
2 Ob 189/07v | OGH | 18.10.2007 |
Vgl auch; Beis wie T4 nur: In einer Verfahrensrüge wegen Verletzung der Pflichten des § 182a ZPO hat der Rechtsmittelwerber darzulegen, welches zusätzliche oder andere Vorbringen er auf Grund der von ihm nicht beachteten neuen Rechtsansicht erstattet hätte. (T5) |
1 Ob 204/07t | OGH | 29.11.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Der Rechtsmittelwerber hat in einer Verfahrensrüge wegen Verletzung des Verbots der Überraschungsentscheidung die Relevanz des behaupteten Verfahrensverstoßes darzutun, also darzulegen, welchen Verlauf das Verfahren genommen hätte, wenn der Fehler unterblieben wäre. Im Falle der mangelnden Schlüssigkeit wegen des Fehlens anspruchsbegründender Tatsachenbehauptungen hat der Rechtsmittelwerber somit darzulegen, welche konkreten Behauptungen er aufgestellt hätte, wenn ihm nach Erörterung Gelegenheit dazu geboten worden wäre. (T6) |
1 Ob 160/07x | OGH | 18.12.2007 |
Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Verfahrensrüge wegen Verletzung der Pflichten des § 182a ZPO durch das Berufungsgericht. (T7) |
5 Ob 143/08b | OGH | 14.07.2008 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T5; Beis ähnlich wie T6; Beisatz: Unterlässt das Gericht einen nach § 10 Abs 4 AußStrG gebotenen Verbesserungsauftrag, begründet dies die Mangelhaftigkeit des Verfahrens. (T8)<br/>Beisatz: Hier: Außerstreitiges Verfahren, Schlüssigstellung des Sachantrags. (T9) |
6 Ob 156/08x | OGH | 07.08.2008 |
Auch; Beisatz: Eine vom Berufungsgericht aufgetragene zusätzliche Erörterung des Prozessstoffes kann niemals einen Verfahrensmangel im Rechtssinne darstellen, ist diese doch schon begrifflich nicht geeignet, die erschöpfende Erörterung und gründliche Beurteilung der Streitsache zu hindern (§ 496 Abs 3 ZPO). (T10)<br/>Veröff: SZ 2008/104 |
2 Ob 95/08x | OGH | 27.11.2008 |
Auch; nur: Die Verletzung der richterlichen Anleitungspflicht fällt unter den Revisionsgrund der Mangelhaftigkeit des Verfahrens. (T11)<br/>Auch Beis wie T4; Auch Beis wie T5; Auch Beis wie T6 |
1 Ob 186/08x | OGH | 31.03.2009 |
Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Außerstreitiges Verfahren. (T12) |
2 Ob 203/08d | OGH | 29.04.2009 |
Vgl auch; Beis wie T5; Vgl Beis wie T6 |
5 Ob 265/09w | OGH | 11.02.2010 |
nur T11; Beis wie T8; Bem: Hier: Grundbuchsverfahren. (T13) |
1 Ob 18/09t | OGH | 26.02.2009 |
nur T1; Beisatz: Eine Mangelhaftigkeit des Berufungsverfahrens als Folge eines Verstoßes gegen die §§ 182, 182a ZPO (kein Auftrag zur Verbesserung) setzt voraus, dass der Revisionswerber die Relevanz des Mangels darlegt, indem er das unterlassene Vorbringen nachholt (hier eine allerdings unterlassene Nennung des Kündigungstermins in der Revision). (T14) |
2 Ob 9/10b | OGH | 24.08.2010 |
nur T1; Auch Beis wie T7; Vgl Beis wie T14 |
6 Ob 237/10m | OGH | 28.01.2011 |
Vgl; nur T11; Beis wie T4; Beis wie T6 |
6 Ob 7/11i | OGH | 24.02.2011 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T6 |
4 Ob 46/11k | OGH | 10.05.2011 |
Vgl; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T5; Beis ähnlich wie T6 |
3 Ob 46/11b | OGH | 06.07.2011 |
Vgl; Beisatz: Sorgt das Gericht nicht von Amts wegen für eine vollständige Sachaufklärung, stellt dies einen wesentlichen Verfahrensmangel dar. (T15) |
1 Ob 93/12a | OGH | 22.06.2012 |
nur T11; Beis wie T14 nur: Eine Mangelhaftigkeit des Berufungsverfahrens als Folge eines Verstoßes gegen die §§ 182, 182a ZPO (kein Auftrag zur Verbesserung) setzt voraus, dass der Revisionswerber die Relevanz des Mangels darlegt und er das unterlassene Vorbringen nachholt. (T16) |
2 Ob 219/11m | OGH | 20.09.2012 |
Vgl; Auch Beis wie T4; Auch Beis wie T6; Auch Beis wie T16 |
3 Ob 222/12m | OGH | 23.01.2013 |
Auch; Beis wie T6; Beisatz: Diese Konkretisierungspflicht darf jedoch nicht überspannt werden (vgl 1 Ob 183/09g). (T17) |
2 Ob 71/14a | OGH | 28.04.2014 |
Auch; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T16 |
10 Ob 31/14b | OGH | 15.07.2014 |
Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T6 |
4 Ob 182/14i | OGH | 20.01.2015 |
Auch; Beis wie T4, Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T16 |
4 Ob 66/15g | OGH | 22.04.2015 |
Auch; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14 |
4 Ob 91/15h | OGH | 16.06.2015 |
Beis wie T10; Beisatz: Ein Verfahrensmangel kann immer nur in einem „zu wenig“, niemals in einem „zu viel“ an Verfahrensergebnissen liegen. (T18) |
1 Ob 128/16d | OGH | 27.09.2016 |
Auch; Beisatz: Eine erfolgreiche Geltendmachung der Mangelhaftigkeit des Berufungsverfahrens als Folge eines Verstoßes gegen die §§ 182, 182a ZPO setzt aber voraus, dass die Partei die Relevanz des Mangels darlegt und das Unterlassene nachholt. (T19) |
3 Ob 119/16w | OGH | 24.08.2016 |
Auch |
3 Ob 204/16w | OGH | 26.01.2017 |
Auch; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T16 |
3 Ob 175/18h | OGH | 21.09.2018 |
Vgl; Beis wie T4; Beis wie T5; Beisatz: Nicht ausreichend, wenn sich Rechtsmittelwerber nur vage auf „weiteres Vorbringen und Beweise“ bzw „die einzuräumende Möglichkeit des Gegenbeweises“ beschränkt. (T20) |
2 Ob 174/19f | OGH | 17.12.2019 |
Vgl; Beis wie T5; Beis wie T9; Beis wie T12 |
1 Ob 185/22w | OGH | 22.11.2022 |
Vgl; Beis wie T14; Beis wie T16; Beis wie T19 |
6 Ob 141/22m | OGH | 24.03.2023 |
vgl; Beisatz wie T4; Beisatz wie T5; Beisatz wie T6 |
10 Obs 90/23t | OGH | 24.07.2023 |
vgl; Beisatz wie T4; Beisatz wie T6; Beisatz wie T14; Beisatz wie T16; Beisatz wie T19; Beisatz wie T20 |
1 Ob 6/24z | OGH | 05.03.2024 |
Beisatz wie T5; Beisatz wie T6; Beisatz wie T7<br/>Beisatz: Hier: Mit der Behauptung, bei Erörterung wäre ein der Rechtsansicht des Berufungsgerichts entsprechendes Feststellungsbegehren gestellt worden, wird nicht dargelegt, welches konkrete Feststellungsbegehren, das dem Anspruch zum Erfolg führen hätte können, erhoben worden wäre. (T21) |
Dokumentnummer
JJR_19760628_OGH0002_0040OB00565_7600000_001
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