OGH 6Ob152/61; 6Ob110/62; 6Ob218/64; 6Ob60/66; 7Ob14/69; 8Ob63/69; 8Ob137/70; 5Ob137/72; 5Ob16/73; 7Ob111/75; 1Ob557/81; 3Ob611/83; 1Ob656/84; 3Ob555/86; 8Ob680/86; 7Ob536/87; 4Ob624/88; 3Ob557/89; 8Ob717/89; 8Ob511/90; 5Ob514/90; 3Ob596/90; 6Ob505/91; 10Ob514/94; 1Ob610/94; 1Ob1531/96; 1Ob2078/96m; 4Ob2288/96s; 9Ob43/99k; 10Ob25/00z; 9Ob177/00w; 9Ob194/00w; 6Ob219/00z; 8Ob222/00f; 1Ob74/01s (RS0006893)

OGH6Ob152/61; 6Ob110/62; 6Ob218/64; 6Ob60/66; 7Ob14/69; 8Ob63/69; 8Ob137/70; 5Ob137/72; 5Ob16/73; 7Ob111/75; 1Ob557/81; 3Ob611/83; 1Ob656/84; 3Ob555/86; 8Ob680/86; 7Ob536/87; 4Ob624/88; 3Ob557/89; 8Ob717/89; 8Ob511/90; 5Ob514/90; 3Ob596/90; 6Ob505/91; 10Ob514/94; 1Ob610/94; 1Ob1531/96; 1Ob2078/96m; 4Ob2288/96s; 9Ob43/99k; 10Ob25/00z; 9Ob177/00w; 9Ob194/00w; 6Ob219/00z; 8Ob222/00f; 1Ob74/01s19.10.2023

Rechtssatz

Sachverhaltsänderungen nach dem erstgerichtlichen Beschluss sind von der Rechtsmittelinstanz (auch vom OGH) zu berücksichtigen, wenn dies das Interesse des pflegebefohlenen Kindes erfordert (vgl 6 Ob 55/61).

Normen

AußStrG §10 B
AußStrG 2005 §49 A
AußStrG 2005 §49 C
AußStrG 2005 §66 Abs2 B

6 Ob 152/61OGH17.05.1961
6 Ob 110/62OGH25.04.1962
6 Ob 218/64OGH21.07.1964
6 Ob 60/66OGH16.03.1966
7 Ob 14/69OGH19.02.1969

Veröff: EFSlg 12667

8 Ob 63/69OGH20.05.1969

Veröff: EFSlg 12667

8 Ob 137/70OGH09.06.1970
5 Ob 137/72OGH11.07.1972
5 Ob 16/73OGH06.06.1973
7 Ob 111/75OGH19.06.1975

Beisatz: Vermeidung kurzfristiger Pflegeplatzwechsel. (T1)

1 Ob 557/81OGH08.04.1981

Auch

3 Ob 611/83OGH16.11.1983

Vgl auch; Beisatz: Hier: Ordentlicher Revisionsrekurs bezüglich der Maßnahme der gerichtlichen Erziehungshilfe durch Entfernung des Kindes aus der väterlichen Obhut. (T2)

1 Ob 656/84OGH08.10.1984
3 Ob 555/86OGH02.07.1986

Auch

8 Ob 680/86OGH04.12.1986

Auch

7 Ob 536/87OGH05.03.1987
4 Ob 624/88OGH13.12.1988
3 Ob 557/89OGH28.06.1989
8 Ob 717/89OGH14.12.1989
8 Ob 511/90OGH25.01.1990
5 Ob 514/90OGH30.01.1990
3 Ob 596/90OGH19.12.1990
6 Ob 505/91OGH07.02.1991
10 Ob 514/94OGH11.05.1994

Auch; Beisatz: Die auch bei der Regelung des Verkehrsrechtes vorgeschriebene Berücksichtigung des Kindeswohls (§ 178a leg cit) erfordert es , dass der Oberste Gerichtshof bei der Erledigung eines Revisionsrekurses alle während des Verfahrens eingetretenen Entwicklungen berücksichtigt. (T3)

1 Ob 610/94OGH11.10.1994

Auch

1 Ob 1531/96OGH26.03.1996

Auch

1 Ob 2078/96mOGH26.07.1996

Auch

4 Ob 2288/96sOGH15.10.1996

Beisatz: Insoweit gilt keinerlei Neuerungsverbot. (T4)

9 Ob 43/99kOGH05.05.1999

Auch; Beis wie T4

10 Ob 25/00zOGH15.02.2000

Auch; Beis wie T4; Beisatz: Maßgeblicher Zeitpunkt für die Beurteilung der Kindeswohlgefährdung ist der Zeitpunkt der letztinstanzlichen Entscheidung, sodass alle während des Verfahrens eintretenden Änderungen zu berücksichtigen sind. (T5)

9 Ob 177/00wOGH06.09.2000

Beis wie T4

9 Ob 194/00wOGH20.09.2000

Beis wie T4; Beis wie T5

6 Ob 219/00zOGH05.10.2000

Vgl

8 Ob 222/00fOGH23.11.2000

Auch

1 Ob 74/01sOGH27.03.2001

Beisatz: Vermeidung kurzfristiger Pflegeplatzwechsel (hier jedoch nicht vorliegend). (T6)<br/>Beis wie T3

9 Ob 169/01wOGH05.09.2001

Beis wie T5

7 Ob 216/01tOGH26.09.2001

Auch

2 Ob 103/02iOGH06.05.2002

Auch

7 Ob 43/03dOGH19.03.2003

Auch; Beis wie T4; Beis wie T5

9 ObA 18/03tOGH19.03.2003

Auch; Beisatz: Durch die Behauptung, nachträglich habe sich die vom Rekursgericht seiner Entscheidung zugrunde gelegte Tatsachengrundlage geändert, wird jedoch eine erhebliche Rechtsfrage im Sinne des § 14 Abs 1 AußStrG nicht aufgezeigt. (T7)

2 Ob 84/03xOGH08.05.2003

Beisatz: Hier: Lediglich gegenüber dem Gericht abgegebenes und danach im Rechtsmittelverfahren widerrufenes Einverständnis der Mutter zur Unterhaltsherabsetzung, welches dem Tatsachenbereich zuzuordnen ist. (T8)

8 Ob 62/04gOGH24.09.2004

Auch

3 Ob 89/05tOGH11.05.2005

Beis wie T5

3 Ob 210/05mOGH20.10.2005

Beisatz: Hier: Entscheidung über einen Rückführungsantrag nach dem Haager Kindesentführungsübereinkommen. (T9)

6 Ob 148/05sOGH03.11.2005

Vgl auch; Beisatz: Der Rechtsmittelwerber hat die Zulässigkeit der Neuerungen zu behaupten und schlüssig darzulegen, dass es sich bei der Verspätung (Unterlassung) des Vorbringens um eine entschuldbare Fehlleistung handelt. Hier: „Schlichtes Vergessen" und eine fehlende Anleitung durch das Erstgericht sind kein entschuldbaren Fehlleistungen. (T10)

3 Ob 111/06dOGH13.09.2006

Beisatz: Diese Rechtsprechung ist im Geltungsbereich des neuen AußStrG aufrecht zu erhalten, erlaubt doch § 49 Abs 3 AußStrG nunmehr ausdrücklich, das Vorbringen von zur Zeit des Beschlusses noch nicht vorhandenen Tatsachen; diese sind allerdings nur so weit zu berücksichtigen, als sie nicht ohne wesentlichen Nachteil zum Gegenstand eines neuen Antrags gemacht werden können. Einen solchen wesentlichen Nachteil wird man jedenfalls schon dann bejahen müssen, wenn eine Gefahr für Minderjährige oder sonstige Pflegebefohlene besteht. (T11)

3 Ob 250/06wOGH21.12.2006

Vgl auch; Beis ähnlich wie T11; Beisatz: Hier: Ein solcher Nachteil - der sowohl gegenüber dem Rechtsschutzwerber als auch den übrigen Parteien zu berücksichtigen wäre - ist mit der Umbestellung des Sachwalters jedenfalls verbunden. (T12)

8 Ob 59/07wOGH27.06.2007

Beis wie T11 nur: Diese Rechtsprechung ist im Geltungsbereich des neuen AußStrG aufrecht zu erhalten. Einen solchen wesentlichen Nachteil wird man jedenfalls schon dann bejahen müssen, wenn eine Gefahr für Minderjährige oder sonstige Pflegebefohlene besteht. (T13)<br/>Beisatz: Nicht jeder finanzielle Nachteil rechtfertigt bereits die Berücksichtigung von Neuerungen. (T14)<br/>Beisatz: Hier: Voraussetzungen des § 49 Abs 3 AußStrG verneint. (T15)

2 Ob 130/08vOGH26.06.2008

Vgl; Beisatz: Das Neuerungsverbot ist im Obsorgeverfahren aus Gründen des Kindeswohls nur insofern durchbrochen, als der Oberste Gerichtshof nur solche nach der Beschlussfassung der Vorinstanzen eingetretene Entwicklungen berücksichtigen muss, die aktenkundig sind und die bisherige Tatsachengrundlage wesentlich verändern. (T16)

3 Ob 68/10mOGH30.06.2010

Vgl auch; Beisatz: Hier: Sachwalterschaftsverfahren. (T17)

9 Ob 71/10xOGH21.01.2011

Vgl auch; Beis ähnlich wie T8

3 Ob 41/12vOGH15.05.2012

Vgl auch; Auch Beis wie T16; Beisatz: Hier: Obsorgeverfahren. (T18)

1 Ob 98/12mOGH01.08.2012

Vgl auch; Beis ähnlich wie T11; Beis ähnlich wie T15; Beis ähnlich wie T17

1 Ob 241/12sOGH13.12.2012

Auch; Beis ähnlich wie T16

7 Ob 183/12fOGH14.11.2012

Vgl auch; Beis wie T16; Beisatz: Allein das neue Vorbringen im Rechtsmittel macht die betreffende Behauptung (hier: die Mutter sei wieder schwanger) nicht schon zur aktenkundigen und deshalb zu berücksichtigenden Tatsachengrundlage. (T19)

3 Ob 240/12hOGH20.02.2013

Auch; Beis wie T5

7 Ob 16/13yOGH27.03.2013

Vgl; Auch Beis wie T16

7 Ob 111/13vOGH03.07.2013

Auch; Beis wie T16

3 Ob 205/14iOGH19.11.2014

Auch; Beisatz: Das Gericht zweiter Instanz hätte daher das nach Fassung des erstgerichtlichen Beschlusses eingelangte und im Akt erliegende psychiatrisch‑neurologische Gutachten in die Prüfung, ob ein ausreichendes Tatsachensubstrat vorliegt, das die Einleitung und Fortsetzung des Verfahrens rechtfertigt, in seine Erwägungen einbeziehen müssen. (T20)

1 Ob 7/16kOGH25.02.2016

Vgl; Beis wie T16

10 Ob 32/16bOGH28.06.2016

Auch; Beis wie T5

7 Ob 150/16hOGH31.08.2016

Auch; Beis wie T3; Beis ähnlich wie T16

6 Ob 10/17iOGH30.01.2017

Beis wie T9; Beisatz: Hier: Infolge der Möglichkeit, einer Durchsetzung der Rückgabeanordnung entgegenzutreten, ist eine Kindeswohlgefährdung nicht zu befürchten. (T21)

1 Ob 237/18mOGH23.01.2019

Beis wie T16; Beis wie T18

4 Ob 246/18gOGH29.01.2019
4 Ob 68/20hOGH05.06.2020

Beisatz: Hier: Bloße Behauptungen eines Sachverhalts sind nicht zu berücksichtigen. (T22)

4 Ob 73/20vOGH05.06.2020
5 Ob 106/20dOGH25.08.2020

Vgl

4 Ob 136/23pOGH12.09.2023

Beisatz: Hier: Zurückziehung des dem gesamten Verfahren zugrundeliegenden Antrags, wodurch auch die vorläufige Obsorge des Kinder- und Jugendhilfeträgers nach § 211 ABGB und letztlich die Verbringung der Kinder in das Krisenzentrum hinfällig wird. (T23)

5 Ob 154/23tOGH19.10.2023

Beisatz wie T16<br/>Beisatz: hier: Obsorgeübertragung gemäß § 181 ABGB nach Einschreiten des Jugendwohlfahrtsträgers im Rahmen der Interimskompetenz. (T24)

Dokumentnummer

JJR_19610517_OGH0002_0060OB00152_6100000_001

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