Rechtssatz
Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei beziehungsweise die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden und nicht etwa - wie bei der Verjährung (§ 1501 ABGB) - eine ausdrückliche Vorschrift besteht, die den Erstrichter hinderte, ohne diesbezügliche Einwendung der Partei auf diese Rechtsfrage einzugehen. Zur Frage der Einwendung der Sittenwidrigkeit im Rechtsmittelverfahren.
3 Ob 252/51 | OGH | 23.05.1951 |
Veröff: JBl 1952,16 |
6 Ob 54/66 | OGH | 23.02.1966 |
Veröff: JBl 1966,471 |
1 Ob 266/70 | OGH | 10.12.1970 |
Veröff: MietSlg 22070 |
6 Ob 274/71 | OGH | 17.11.1971 |
nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei bzw die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden. (T1) |
7 Ob 10/73 | OGH | 31.01.1973 |
nur T1; Beisatz: Hier: Geltendmachung eines Verstoßes gegen Treu und Glauben. (T2) <br/>Veröff: VersR 1973,877 |
5 Ob 123/73 | OGH | 05.09.1973 |
nur T1; nur: Zur Frage der Einwendung der Sittenwidrigkeit im Rechtsmittelverfahren. (T3) |
3 Ob 125/75 | OGH | 10.06.1975 |
nur T1 |
1 Ob 550/77 | OGH | 25.05.1977 |
nur T1 |
1 Ob 740/77 | OGH | 22.12.1977 |
nur T1; Veröff: RZ 1978/58 S 132 |
5 Ob 735/78 | OGH | 20.03.1979 |
nur T1 |
6 Ob 503/79 | OGH | 25.04.1979 |
nur T1 |
5 Ob 561/79 | OGH | 22.05.1979 |
nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei bzw die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden und nicht etwa - wie bei der Verjährung (§ 1501 ABGB) - eine ausdrückliche Vorschrift besteht, die den Erstrichter hinderte, ohne diesbezügliche Einwendung der Partei auf diese Rechtsfrage einzugehen. (T4) |
2 Ob 249/80 | OGH | 07.04.1981 |
nur T1 |
7 Ob 27/81 | OGH | 25.06.1981 |
nur T1 |
2 Ob 173/81 | OGH | 06.10.1981 |
nur T1 |
2 Ob 129/82 | OGH | 09.11.1982 |
nur T1 |
6 Ob 664/83 | OGH | 08.09.1983 |
nur T1 |
6 Ob 820/83 | OGH | 22.12.1983 |
Vgl auch; nur T1; Beisatz: Das Neuerungsverbot betrifft nur den Tatsachenbereich. (T6) |
7 Ob 519/88 | OGH | 28.04.1988 |
Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Mit der Geltendmachung, dass die klagende Partei die Dienstbarkeit auf Basis der Feststellungen der Vorinstanzen nur im geringeren als dem begehrten Umfang erworben habe, handelt es sich bloß um das Vorbringen eines neuen rechtlichen Gesichtspunktes. (T7)<br/>Veröff: JBl 1988,730 |
5 Ob 523/95 | OGH | 21.09.1995 |
Vgl auch; Beisatz: Das Neuerungsverbot bezieht sich aber nicht auf von Amts wegen zu beachtende Umstände, zu denen auch die Rechtswegszulässigkeit gehört. (T8) |
1 Ob 128/98z | OGH | 19.01.1999 |
nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden. (T9) |
3 Ob 196/02y | OGH | 28.11.2002 |
Auch; Beisatz: Neue rechtliche Gesichtspunkte können ohne Verletzung des Neuerungsverbots vorgetragen werden, soweit dabei das bisherige tatsächliche Vorbringen zu Grunde gelegt wird (T10)<br/>Beisatz: Für das spezielle Widerspruchsverfahren nach § 84 EO idF EO-Novelle 1995 bedeutet dies, dass das Fehlen der nach Art IV des New Yorker Übereinkommens erforderlichen Beglaubigungen jederzeit ohne Verstoß gegen das Neuerungsverbot geltend gemacht werden kann, weil dieser Umstand aus dem von sämtlichen Instanzen in gleicher Weise zu beurteilenden Schiedsspruch und/oder der Schiedsvereinbarung ablesbar ist. (T11) |
8 ObS 22/03y | OGH | 26.02.2004 |
nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei beziehungsweise die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet wurden. (T12) |
9 ObA 155/07w | OGH | 05.06.2008 |
nur T1; Beisatz: Hier: Unzulässige Neuerung aufgrund neuer tatsächlicher Behauptungen. (T13) |
4 Ob 142/12d | OGH | 18.09.2012 |
Beis wie T4; Beisatz: Ob dies nach den konkreten Umständen des Einzelfalls zutrifft, wirft grundsätzlich keine erhebliche Rechtsfrage nach § 502 Abs 1 ZPO auf. (T14) |
4 Ob 64/17s | OGH | 26.09.2017 |
Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 2017/97 |
1 Ob 137/20h | OGH | 27.11.2020 |
auch; Beisatz wie T6<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/111 |
10 Ob 51/22f | OGH | 22.11.2022 |
Vgl; Beisatz: Hier: In erster Instanz erkennbar nur eine zivilrechtliche Verkehrsbeschränkung nach § 19 Abs 1 K-GVG geltend gemacht, sodass das erst im Berufungsverfahren zum Tatbestand des § 19 Abs 2 K-GVG erstattete Vorbringen gegen das Neuerungsverbot verstößt. (T15) |
6 Ob 141/22m | OGH | 24.03.2023 |
vgl; nur T9; nur T12; Beisatz wie T14 |
9 ObA 21/23p | OGH | 27.04.2023 |
vgl; nur T1; nur T12; Beisatz wie T10; Beisatz wie T13 |
9 ObA 16/23b | OGH | 31.05.2023 |
vgl; nur T1; nur T12; Beisatz wie T10; Beisatz wie T13 |
2 Ob 65/24h | OGH | 28.05.2024 |
vgl; nur: Eine bloß ergänzende rechtliche Argumentation ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig und verstößt nicht gegen das Neuerungsverbot. (T16) |
10 Ob 30/24w | OGH | 09.07.2024 |
vgl; Beisatz wie T10; Beisatz wie T13 |
Dokumentnummer
JJR_19590415_OGH0002_0060OB00046_5900000_001
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