OGH 6Ob46/59; 3Ob252/51; 6Ob281/63; 1Ob158/64; 8Ob163/65; 6Ob54/66; 6Ob372/66; 1Ob266/70; 6Ob274/71; 7Ob10/73; 5Ob123/73; 5Ob244/73; 3Ob125/75; 1Ob550/77; 1Ob740/77; 5Ob735/78; 6Ob503/79; 5Ob561/79; 3Ob588/78 (RS0016473)

OGH6Ob46/59; 3Ob252/51; 6Ob281/63; 1Ob158/64; 8Ob163/65; 6Ob54/66; 6Ob372/66; 1Ob266/70; 6Ob274/71; 7Ob10/73; 5Ob123/73; 5Ob244/73; 3Ob125/75; 1Ob550/77; 1Ob740/77; 5Ob735/78; 6Ob503/79; 5Ob561/79; 3Ob588/7811.1.2024

Rechtssatz

Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei beziehungsweise die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden und nicht etwa - wie bei der Verjährung (§ 1501 ABGB) - eine ausdrückliche Vorschrift besteht, die den Erstrichter hinderte, ohne diesbezügliche Einwendung der Partei auf diese Rechtsfrage einzugehen. Zur Frage der Einwendung der Sittenwidrigkeit im Rechtsmittelverfahren.

Normen

ABGB §879
EO idF der EO-Novelle 1995 §84
ZPO §482
ZPO §504 Abs2

6 Ob 46/59OGH15.04.1959
3 Ob 252/51OGH23.05.1951

Veröff: JBl 1952,16

6 Ob 281/63OGH24.10.1963
1 Ob 158/64OGH26.10.1964

Veröff: SZ 37/151

8 Ob 163/65OGH26.05.1965
6 Ob 54/66OGH23.02.1966

Veröff: JBl 1966,471

6 Ob 372/66OGH08.02.1967
1 Ob 266/70OGH10.12.1970

Veröff: MietSlg 22070

6 Ob 274/71OGH17.11.1971

nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei bzw die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden. (T1)

7 Ob 10/73OGH31.01.1973

nur T1; Beisatz: Hier: Geltendmachung eines Verstoßes gegen Treu und Glauben. (T2) <br/>Veröff: VersR 1973,877

5 Ob 123/73OGH05.09.1973

nur T1; nur: Zur Frage der Einwendung der Sittenwidrigkeit im Rechtsmittelverfahren. (T3)

5 Ob 244/73OGH09.01.1974
3 Ob 125/75OGH10.06.1975

nur T1

1 Ob 550/77OGH25.05.1977

nur T1

1 Ob 740/77OGH22.12.1977

nur T1; Veröff: RZ 1978/58 S 132

5 Ob 735/78OGH20.03.1979

nur T1

6 Ob 503/79OGH25.04.1979

nur T1

5 Ob 561/79OGH22.05.1979

nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei bzw die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden und nicht etwa - wie bei der Verjährung (§ 1501 ABGB) - eine ausdrückliche Vorschrift besteht, die den Erstrichter hinderte, ohne diesbezügliche Einwendung der Partei auf diese Rechtsfrage einzugehen. (T4)

3 Ob 588/78OGH10.10.1979

nur T1; Beisatz: Anfechtung gemäß § 879 ABGB statt § 24 WEG 1975 (T5)

2 Ob 249/80OGH07.04.1981

nur T1

7 Ob 27/81OGH25.06.1981

nur T1

2 Ob 173/81OGH06.10.1981

nur T1

2 Ob 129/82OGH09.11.1982

nur T1

7 Ob 684/82OGH16.12.1982

nur T1

6 Ob 664/83OGH08.09.1983

nur T1

6 Ob 820/83OGH22.12.1983

Vgl auch; nur T1; Beisatz: Das Neuerungsverbot betrifft nur den Tatsachenbereich. (T6)

3 Ob 612/85OGH20.11.1985

nur T1

7 Ob 644/86OGH11.09.1986

nur T1

7 Ob 35/86OGH11.09.1986

nur T3

7 Ob 519/88OGH28.04.1988

Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Mit der Geltendmachung, dass die klagende Partei die Dienstbarkeit auf Basis der Feststellungen der Vorinstanzen nur im geringeren als dem begehrten Umfang erworben habe, handelt es sich bloß um das Vorbringen eines neuen rechtlichen Gesichtspunktes. (T7)<br/>Veröff: JBl 1988,730

9 ObA 216/93OGH08.09.1993

nur T1

5 Ob 557/94OGH08.11.1994

Auch

5 Ob 523/95OGH21.09.1995

Vgl auch; Beisatz: Das Neuerungsverbot bezieht sich aber nicht auf von Amts wegen zu beachtende Umstände, zu denen auch die Rechtswegszulässigkeit gehört. (T8)

3 Ob 1526/96OGH13.03.1996

nur T1

8 Ob 2301/96gOGH13.03.1997

nur T1

1 Ob 128/98zOGH19.01.1999

nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet oder festgestellt wurden. (T9)

8 Ob 5/99iOGH18.05.1999

nur T1

7 Ob 137/99vOGH14.07.1999

nur T1

4 Ob 215/99tOGH14.09.1999

Auch; nur T9

2 Ob 319/01bOGH10.01.2002

Auch; nur T1

9 Ob 219/02zOGH16.10.2002

nur T9

3 Ob 196/02yOGH28.11.2002

Auch; Beisatz: Neue rechtliche Gesichtspunkte können ohne Verletzung des Neuerungsverbots vorgetragen werden, soweit dabei das bisherige tatsächliche Vorbringen zu Grunde gelegt wird (T10)<br/>Beisatz: Für das spezielle Widerspruchsverfahren nach § 84 EO idF EO-Novelle 1995 bedeutet dies, dass das Fehlen der nach Art IV des New Yorker Übereinkommens erforderlichen Beglaubigungen jederzeit ohne Verstoß gegen das Neuerungsverbot geltend gemacht werden kann, weil dieser Umstand aus dem von sämtlichen Instanzen in gleicher Weise zu beurteilenden Schiedsspruch und/oder der Schiedsvereinbarung ablesbar ist. (T11)

3 Ob 49/02fOGH26.02.2003

Auch; nur T1; nur T3

7 Ob 279/03kOGH17.12.2003

nur T1

5 Ob 292/03gOGH20.01.2004

Vgl auch; nur T1

8 ObS 22/03yOGH26.02.2004

nur: Eine Änderung der rechtlichen Argumentation einer Partei beziehungsweise die Geltendmachung eines neuen Gesichtspunktes bei der rechtlichen Beurteilung ist auch im Rechtsmittelverfahren zulässig, sofern die hiezu erforderlichen Tatsachen bereits im Verfahren erster Instanz behauptet wurden. (T12)

7 Ob 62/06bOGH29.03.2006

nur T1

9 ObA 155/07wOGH05.06.2008

nur T1; Beisatz: Hier: Unzulässige Neuerung aufgrund neuer tatsächlicher Behauptungen. (T13)

6 Ob 136/07dOGH27.02.2009

nur T1

3 Ob 195/09mOGH25.11.2009

nur T13

3 Ob 51/10mOGH26.05.2010

Auch; Veröff: SZ 2010/59

3 Ob 109/10sOGH11.11.2010

Vgl auch

1 Ob 122/11iOGH01.09.2011

nur T12

4 Ob 142/12dOGH18.09.2012

Beis wie T4; Beisatz: Ob dies nach den konkreten Umständen des Einzelfalls zutrifft, wirft grundsätzlich keine erhebliche Rechtsfrage nach § 502 Abs 1 ZPO auf. (T14)

9 ObA 7/13iOGH24.04.2013

Auch; Beis wie T14

4 Ob 160/13bOGH22.10.2013

nur T12

3 Ob 243/13aOGH19.03.2014

Auch; nur T12

6 Ob 41/14vOGH28.08.2014

Veröff: SZ 2014/74

6 Ob 48/16aOGH27.06.2016

Auch; nur T1

9 ObA 91/16xOGH26.07.2016

Auch; Beis ähnlich wie T13

4 Ob 64/17sOGH26.09.2017

Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 2017/97

4 Ob 245/17hOGH29.05.2018

Auch

9 ObA 30/18dOGH28.06.2018

Auch

1 Ob 66/20tOGH24.06.2020

Vgl auch; Beis wie T6

1 Ob 137/20hOGH27.11.2020

auch; Beisatz wie T6<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/111

6 Ob 230/20xOGH17.12.2020

Vgl; Beis wie T13

1 Ob 137/21kOGH21.07.2021

nur T1

10 Ob 51/22fOGH22.11.2022

Vgl; Beisatz: Hier: In erster Instanz erkennbar nur eine zivilrechtliche Verkehrsbeschränkung nach § 19 Abs 1 K-GVG geltend gemacht, sodass das erst im Berufungsverfahren zum Tatbestand des § 19 Abs 2 K-GVG erstattete Vorbringen gegen das Neuerungsverbot verstößt. (T15)

8 Ob 159/22yOGH23.02.2023
6 Ob 141/22mOGH24.03.2023

vgl; nur T9; nur T12; Beisatz wie T14

9 ObA 21/23pOGH27.04.2023

vgl; nur T1; nur T12; Beisatz wie T10; Beisatz wie T13

10 ObS 53/23aOGH16.05.2023
9 ObA 16/23bOGH31.05.2023

vgl; nur T1; nur T12; Beisatz wie T10; Beisatz wie T13

8 Ob 114/22fOGH27.06.2023

nur T4

8 ObA 69/23iOGH11.01.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_19590415_OGH0002_0060OB00046_5900000_001