Rechtssatz
Fehlt es zwar an Tatsachenfeststellungen, die bei richtiger rechtlicher Beurteilung der angeklagten Tat für den vom Erstgericht gefällten Schuldspruch unentbehrlich sind, ist aber nach der Aktenlage keinesfalls zu erwarten, dass solche Feststellungen mit zureichender Begründung auf Grund eines neuen Rechtsganges getroffen werden könnten, so verweist der OGH nach Aufhebung des angefochtenen Urteiles die Sache nicht zu neuer Verhandlung und Entscheidung an das Erstgericht zurück, sondern fällt selbst sogleich einen Freispruch.
5 Os 574/57 | OGH | 11.02.1958 |
Veröff: RZ 1958 H5,72 |
11 Os 118/65 | OGH | 21.09.1965 |
Veröff: SSt XXXVI/51 |
10 Os 197/72 | OGH | 13.02.1973 |
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10 Os 42/78 | OGH | 24.05.1978 |
Beisatz: Hier: Feststellung der Vollendung einer Tat erscheint unmöglich - sofortige Anwendung des § 15 StGB durch den OGH. (T1) |
10 Os 176/79 | OGH | 18.03.1980 |
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13 Os 9/83 | OGH | 24.02.1983 |
Vgl auch; Beisatz: So schon SSt 19/140. (T2) |
12 Os 177/83 | OGH | 16.02.1984 |
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12 Os 29/84 | OGH | 12.04.1984 |
Vgl auch |
10 Os 136/84 | OGH | 09.10.1984 |
Vgl auch; Beisatz: Zum Beginn der Verjährungsfrist. (T3) |
11 Os 37/87 | OGH | 19.05.1987 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Unterstellung unter ein milderes Strafgesetz. (T4) |
13 Os 24/90 | OGH | 03.07.1990 |
Vgl auch; Beisatz: Verurteilung wegen (einfachen) Diebstahls, wenn auf Grund des Geschehensablaufs und der Aktenlage keiner der im § 141 StGB genannten privilegierenden Umstände (zu denen das Erstgericht wegen unrichtiger Annahme einer Qualifikation nach § 129 StGB nicht Stellung bezogen hatte) in einem neuen Rechtsgang nachträglich festgestellt werden könnte. (T5) |
15 Os 158/91 | OGH | 04.06.1992 |
Vgl auch; Beisatz: Ausschaltung einer Qualifikation. (T6) |
14 Os 174/99 | OGH | 01.02.2000 |
Auch; Beisatz: Dem Obersten Gerichtshof kommt die Entscheidung darüber, ob eine formal einwandfreie Begründung der erfolgreich (§ 288 Abs 2 Z 1 StPO) gerügten Feststellung in einem zweiten Rechtsgang erwartet werden kann, anders als im Fall eines Feststellungsmangels (§ 288 Abs 2 Z 3 StPO; Mayerhofer StPO 4 § 288 E 28) nicht zu. (T8) |
14 Os 58/02 | OGH | 10.09.2002 |
Vgl auch; Beis wie T6; Beisatz: Aus Gründen der Prozessökonomie. (T9) |
14 Os 49/05w | OGH | 07.06.2005 |
Vgl auch; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Zur Verlängerung der Verjährungsfrist. (T10) |
15 Os 64/05h | OGH | 28.06.2005 |
Auch; Beisatz: Hier: Verjährungshemmende Tatsachen. (T11) |
13 Os 21/06x | OGH | 22.03.2006 |
Vgl auch; Beis wie T9; Beis wie T10 |
12 Os 36/07x | OGH | 23.08.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Verfahren nach dem Mediengesetz. (T12) |
12 Os 92/08h | OGH | 17.07.2008 |
Vgl; Beisatz: Hier: Verfolgungsverjährung nach Schweizer Strafrecht als Tatortrecht (österreichischer Täter und österreichisches Opfer mit Wohnsitz und gewöhnlichem Aufenthalt im Ausland). Eine § 58 Abs 2 StGB korrespondierende Bestimmung kannte und kennt das Schweizer Strafrecht nicht. Zwar betrifft der Entfall der Strafbarkeit nach § 65 Abs 4 StGB kein prozessuales Verfolgungshindernis, sondern einen materiellen Strafaufhebungsgrund, sodass eine Entscheidung durch den OberstenGerichtshof in der Sache selbst bei nicht ausreichender Feststellungsbasis ausscheidet. Doch kann er auch in diesem Fall - ebenso wie bei der Frage der Verjährung nach österreichischem Recht - aus prozessökonomischen Erwägungen von einer Verweisung an die erste Instanz absehen, wenn - wie hier - die vermissten Feststellungen nach der Aktenlage auch in einem weiteren Rechtsgang nicht zu erwarten sind. (T13) |
12 Os 62/11a | OGH | 09.08.2011 |
Auch |
Dokumentnummer
JJR_19580211_OGH0002_0050OS00574_5700000_001
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