OGH 4Ob306/74 (RS0080065)

OGH4Ob306/7422.10.2024

Rechtssatz

Für die Wiederholungsgefahr spricht die Vermutung, dass derjenige, welcher gegen das UWG verstoßen hat, hiezu neuerlich geneigt sein wird. Er hat daher jene besonderen Umstände darzutun, die eine Wiederholung seiner Handlung als völlig ausgeschlossen oder doch äußerst unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Normen

MschG §10 Abs1
UWG §14 A2

4 Ob 306/74OGH26.03.1974
4 Ob 307/77OGH08.02.1977

Veröff: ÖBl 1977,108

4 Ob 365/77OGH27.09.1977

nur: Er hat daher jene besonderen Umstände darzutun, die eine Wiederholung seiner Handlung als völlig ausgeschlossen oder doch äußerst unwahrscheinlich erscheinen lassen. (T1)

4 Ob 307/78OGH07.03.1978

nur T1

4 Ob 345/78OGH04.07.1978

nur T1

4 Ob 400/78OGH19.12.1978

nur T1

4 Ob 305/79OGH30.01.1979

nur T1; Veröff: ÖBl 1979,80

4 Ob 307/79OGH13.03.1979

nur T1

4 Ob 318/79OGH27.03.1979
4 Ob 322/79OGH10.04.1979

nur T1

4 Ob 366/79OGH10.07.1979

Veröff: JBl 1980,374

4 Ob 406/79OGH15.01.1980

Veröff: JBl 1980,65

4 Ob 418/79OGH15.01.1980

nur T1; Veröff: JBl 1980,128

4 Ob 312/80OGH25.03.1980

Beisatz: Griechenland - Reisen (T2) Veröff: JBl 1981,45

4 Ob 372/80OGH23.09.1980

nur T1

4 Ob 377/80OGH04.11.1980

nur: Für die Wiederholungsgefahr spricht die Vermutung, dass derjenige, welcher gegen das UWG verstoßen hat, hiezu neuerlich geneigt sein wird. (T3)

4 Ob 340/80OGH17.03.1981

nur T1

4 Ob 342/80OGH05.05.1981

nur T1; Veröff: ÖBl 1981,122

7 Ob 598/81OGH11.06.1981

nur T1

4 Ob 375/81OGH07.07.1981

nur T1

4 Ob 374/81OGH15.09.1981

nur T1

4 Ob 380/81OGH29.09.1981
4 Ob 383/81OGH04.11.1981
4 Ob 317/82OGH30.03.1982
4 Ob 354/82OGH13.07.1982

nur T1

4 Ob 404/82OGH11.01.1983

nur T1

4 Ob 387/83OGH08.11.1983

nur T1; Beisatz: Flüssiggasflaschenabfüllung (T4)

4 Ob 322/84OGH17.04.1984

nur T1; Veröff: MR 1984 H4, Archiv 13 (Korn, Archiv 10) = ÖBl 1984,135 = RdW 1984,372 = GRURInt 1985,58

4 Ob 357/84OGH11.09.1984

nur T1; Veröff: JBl 1985,430 = ÖBl 1984,161

4 Ob 362/84OGH25.09.1984

nur T1; Veröff: ÖBl 1985,43

4 Ob 370/85OGH29.10.1985

nur T1; Veröff: MR 1986,29

4 Ob 331/86OGH13.05.1986
4 Ob 383/86OGH02.12.1986

nur T1; Beisatz: Gilt auch bei einer einmaligen Gesetzesverletzung. (T5) Veröff: ÖBl 1988,79 (F Prunbauer, 63)

4 Ob 310/87OGH30.06.1987

Auch; Beisatz: Die Wiederholung muss ernstlich und greifbar zu besorgen sein, nicht nur bloß denkbar. (T6)

4 Ob 336/87OGH30.06.1987
4 Ob 360/87OGH15.09.1987
3 Ob 541/87OGH07.10.1987

Veröff: MR 1988,20 (Korn) = GesRZ 1988,107

4 Ob 395/87OGH30.11.1987

Veröff: ÖBl 1989,52

2 Ob 664/87OGH26.01.1988

nur T1; Beisatz: Eine Verurteilung wegen des Vergehens der üblen Nachrede nach § 111 Abs 1 und 2 StGB und der Umstand, dass seit dem Vorfall mehr als zwei Jahre vergingen, ohne dass ein neuerlicher Vorfall in dieser Richtung aufgezeigt worden wäre, lassen die Gefahr einer Wiederholung der verpönten Äußerungen äußerst unwahrscheinlich erscheinen. (T7) Veröff: MR 1988,87

4 Ob 28/88OGH31.05.1988

Veröff: MR 1988,205 = ÖBl 1989,56 = GRURInt 1990,74

4 Ob 27/88OGH31.05.1988

nur T1

4 Ob 49/89OGH09.05.1989

Beisatz: Die bloße Behauptung, er werde von künftigen Störungen Abstand nehmen, genügt nicht. (T8)

4 Ob 44/90OGH03.04.1990
4 Ob 120/90OGH10.07.1990

nur T1; Beisatz: Hier: Wegfall der Wiederholungsgefahr wegen Nichtfortführung des Unternehmens durch eintretenden Masseverwalter. (T9)

4 Ob 155/90OGH06.11.1990

Veröff: WBl 1991,138 = ÖBl 1991,134 = MR 1991,70 (M Walter)

4 Ob 73/91OGH28.05.1991

Beisatz: Ist die Wiederholungsgefahr auf Grund des vom Beklagten begangenen Wettbewerbsverstoßes zu vermuten, dann muss es genügen, wenn der Kläger den Wettbewerbsverstoß behauptet; damit wird die Vermutung, dass der Beklagte auch in Zukunft zu gleichartigen Verstößen neigen werde, ausgelöst. (T10) Veröff: ÖBl 1992,42

4 Ob 130/93OGH19.10.1993
4 Ob 3/94OGH25.01.1994
4 Ob 164/93OGH11.01.1994

nur T3; Beisatz: Haben die Beklagten die beanstandete Werbeankündigung zu einer Zeit versandt, da sie gesetzlich zulässig war, dann fehlt jede Grundlage für die Vermutung, sie würden, zur Begehung weiterer rechtswidriger Eingriffe geneigt sein, da sie ja schon vorher eine solche unlautere Wettbewerbshandlung begangen haben müssten. (T11)

4 Ob 34/94OGH26.04.1994

nur T1

4 Ob 74/94OGH28.06.1994

nur T3

4 Ob 22/95OGH25.04.1995

Beis wie T6; Beis wie T8; Beisatz: Der Beklagte muss ein Verhalten an den Tag legen, das wichtige Rückschlüsse auf seine Willensrichtung zulässt; oder es muss ein Sachverhalt eingetreten sein, der eine Wiederholung praktisch ausschließt. (T12)

4 Ob 74/95OGH19.09.1995

Auch; nur T1

4 Ob 2051/96pOGH16.04.1996

Beisatz: Hier: Dass der Beklagte die Gewerbeberechtigung in Zukunft verlieren, das Gewerbe aber dennoch ausüben würde, wurde als außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit liegend beurteilt. (T13)

4 Ob 2109/96tOGH29.05.1996

nur T1; Beis wie T8

4 Ob 2062/96fOGH29.05.1996

nur T1

4 Ob 2281/96mOGH01.10.1996
4 Ob 2264/96mOGH17.09.1996

Beisatz: Dabei kommt es vor allem darauf an, wie sich der Verletzer seit der Beanstandung verhalten hat und ob diesem Verhalten gewichtige Anhaltspunkte dafür entnommen werden können, dass er ernstlich gewillt ist, künftig Störungen zu vermeiden. (T14)

4 Ob 163/97tOGH27.05.1997

nur T1

4 Ob 320/97fOGH28.10.1997

nur T1; Veröff: SZ 70/227

4 Ob 270/97bOGH28.10.1997

nur T1

4 Ob 158/98hOGH30.06.1998

Vgl; Beis wie T8; Beisatz: Vor allem dann nicht, wenn die Erklärung unter dem Druck eines drohenden Prozesses abgegeben wird. (T15)

4 Ob 290/98wOGH10.11.1998

Auch; nur T3; Veröff: SZ 72/49

10 Ob 416/98vOGH26.01.1999

Vgl auch; Beis ähnlich wie T14

1 Ob 296/98fOGH23.03.1999

nur T1

4 Ob 192/99kOGH14.09.1999

Auch; Beis wie T14

4 Ob 168/99fOGH28.09.1999

Auch

4 Ob 310/99bOGH23.11.1999

Auch; nur T1

4 Ob 111/00bOGH12.04.2000
4 Ob 220/00gOGH13.09.2000

Auch; nur T1

4 Ob 193/00mOGH03.10.2000

Auch; nur T1

4 Ob 283/00xOGH14.11.2000

Auch; nur T1; Beis wie T14

4 Ob 145/01dOGH10.07.2001

Beisatz: Allein im Ausscheiden eines Gesellschafters als Geschäftsführer liegen noch keine solchen besonderen Umstände, hat es doch der zweite Gesellschafter dessen Gesellschaftsanteil mehr als die Hälfte des Stammkapitals beträgt, allein in der Hand, auf Grund eines entsprechenden Gesellschafterbeschlusses wieder in diese Position zurückzukehren. (T16)

4 Ob 82/02sOGH28.05.2002

Auch; Beisatz: Aufklärungsmaßnahmen können ein Indiz für den Sinneswandel sein. Die Abgabe der strafbewehrten Unterlassungserklärung durch die Beklagte ist eine Maßnahme in diesem Sinn; sie zeigt, dass es ihr mit ihrer Unterlassungsverpflichtung ernst ist, so dass keine Wiederholungsgefahr besteht. (T17)

4 Ob 131/02xOGH18.06.2002

Auch; Beisatz: Ob die Wiederholungsgefahr nicht verneint werden kann, wenn der Beklagte die behördliche Genehmigung erlangt, deren Fehlen den Vorwurf sittenwidrigen Handelns begründet, hängt davon ab, ob es wahrscheinlich ist, dass sich der Beklagte auch in Zukunft über die Genehmigungspflicht hinwegsetzen werde, sei es, weil die Genehmigung wieder aufgehoben werden kann, sei es, dass der Beklagte - wie bei der Genehmigungspflicht für bestimmte Tarifänderungen - auch in Zukunft jene Maßnahmen treffen wird, die genehmigungspflichtig sind. (T18)

4 Ob 169/03mOGH19.08.2003

Beis ähnlich wie T14

4 Ob 177/03pOGH23.09.2003

nur T1

4 Ob 185/04sOGH09.11.2004

Beisatz: Wenn ein Unternehmer, der durch Unterlassung der Gewerbeanmeldung gegen § 1 UWG verstoßen hat, noch vor der Entscheidung des Erstgerichts das Gewerbe anmeldet, so ist ein Sachverhalt eingetreten, der eine Wiederholung des Wettbewerbsverstoßes so gut wie unmöglich macht. (T19)

8 ObA 134/04wOGH17.03.2005
4 Ob 154/06kOGH21.11.2006

Beisatz: Hier: Markenrechtsverletzung. (T20)

4 Ob 6/07xOGH20.03.2007
17 Ob 18/07gOGH10.07.2007
17 Ob 1/08hOGH08.04.2008

Beis wie T20

4 Ob 171/08pOGH18.11.2008

Vgl; Beisatz: Es ist daher Sache des Beklagten, Umstände zu behaupten und zu beweisen, denen gewichtige Anhaltspunkte dafür zu entnehmen sind, dass er ernstlich gewillt ist, von künftigen Störungen Abstand zu nehmen. (T21)

4 Ob 34/09tOGH12.05.2009

Auch; Beis wie T21; Veröff: SZ 2009/63

6 Ob 27/09bOGH26.03.2009

Auch; Beisatz: Hier: Unterlassungsanspruch nach § 364 Abs 2 ABGB. (T22)

4 Ob 124/09bOGH20.10.2009

Vgl; Beis ähnlich T14

4 Ob 225/09fOGH19.01.2010

Vgl

4 Ob 201/10bOGH15.12.2010

Auch

4 Ob 88/11mOGH09.08.2011

Auch; Beisatz: Dass das Verhalten des Beklagten bei Schluss der Verhandlung erster Instanz rechtmäßig war, hat für die Beurteilung der Wiederholungsgefahr keine Bedeutung, solange die Möglichkeit besteht, dass sich die Verhältnisse neuerlich ändern und das Verhalten dadurch wieder rechtswidrig wird. (T23); Beisatz: Gegebenenfalls aber für den Umfang der Unterlassungspflicht. (T24)

4 Ob 139/11mOGH19.10.2011

Beis wie T14

4 Ob 4/12kOGH28.02.2012
4 Ob 192/12gOGH28.11.2012

Auch; Beisatz: Hier: Bildnisschutz nach § 78 UrhG. (T25)

4 Ob 199/12mOGH28.11.2012

Auch

10 Ob 33/13wOGH25.06.2013

Ähnlich; Beis wie T1

4 Ob 62/14tOGH17.09.2014

Vgl auch; Beisatz: Eine nachträgliche Gestattung ändert nichts an der bestehenden Wiederholungsgefahr. (T26); Veröff: SZ 2014/79

4 Ob 127/14aOGH17.09.2014
1 Ob 150/14mOGH18.09.2014

Vgl auch; Beisatz: Hier: Unterlassungsanspruch der Servitutenklage. (T27)

4 Ob 175/17iOGH24.10.2017
4 Ob 179/18dOGH23.10.2018

Beisatz: Das Vorliegen eines Unterlassungstitels aus einem anderen Verbandsverfahren nach §§ 28, 29 KSchG beseitigt die Wiederholungsgefahr nicht. (T28)

4 Ob 83/22tOGH23.09.2022

Beisatz: Hier: Die Beklagte hat nicht dargetan, dass eine Wiederholung ihrer Handlung ausgeschlossen oder äußerst unwahrscheinlich ist und überdies bestritt sie im Verfahren ihre Unterlassungspflicht. Wiederholungsgefahr angenommen. (T29)

4 Ob 132/22yOGH31.01.2023

Vgl; Beisatz: Hier: Die beklagte Prozessfinanziererin hat dargetan, dass aufgrund der - von ihr veranlassten Entscheidung 5 Ob 190/19f - die Wiederholung einer Abtretung auf Feststellung des gesetzlich zulässigen Mietzinses einschließlich des Rückforderungsanspruchs im Außerstreitverfahren äußerst unwahrscheinlich ist. Für die Geltendmachung von abgetretenen Ansprüchen im streitigen Verfahren bestehen keine Anhaltspunkte. (T30)

4 Ob 233/23bOGH22.10.2024

vgl; Beisatz wie T21<br/>Beisatz: Die Wiederholungsgefahr wird auch im MSchG vermutet. (T31)

4 Ob 56/24zOGH22.10.2024

vgl; Beisatz wie T21; Beisatz wie T31

Dokumentnummer

JJR_19740326_OGH0002_0040OB00306_7400000_004

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