Rechtssatz
Einem Zeugen oder Angeklagten nur bezüglich eines Teiles seiner Angaben zu glauben, bezüglich anderer Angaben aber nicht, ist zulässig.
5 Os 189/56 | OGH | 23.08.1956 |
Veröff: EvBl 1957/250 S 358 |
9 Os 150/70 | OGH | 13.07.1971 |
Beisatz: Das Gericht kann denjenigen Teilen der Aussagen folgen, die durch andere Beweisergebnisse oder sonstige Überlegungen unterstützt werden. (T1) |
11 Os 176/71 | OGH | 08.11.1971 |
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11 Os 244/71 | OGH | 09.12.1971 |
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13 Os 149/73 | OGH | 14.02.1974 |
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13 Os 130/75 | OGH | 21.11.1975 |
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12 Os 7/76 | OGH | 20.04.1976 |
Beisatz: Ein Geständniswiderruf kann zum Teil als glaubwürdig, zum Teil als unglaubwürdig beurteilt werden. (T2) |
13 Os 45/76 | OGH | 27.04.1976 |
Beisatz: Bei wechselvollen Angaben eines Zeugen ist das Gericht nicht gezwungen, dieser Zeugenaussage die Glaubwürdigkeit zur Gänze zu versagen. (T3) |
12 Os 115/76 | OGH | 06.09.1976 |
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10 Os 140/80 | OGH | 25.11.1980 |
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10 Os 50/81 | OGH | 08.09.1981 |
Beisatz: Wenn dafür logische Gründe angeführt werden. (T4) |
12 Os 139/82 | OGH | 13.10.1982 |
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12 Os 59/84 | OGH | 05.04.1984 |
Vgl auch |
12 Os 101/84 | OGH | 08.11.1984 |
Vgl auch; Beisatz: Das Gericht muss sich jedoch mit den wesentlichen Tatumstände betreffenden Widersprüchen auseinandersetzen und einleuchtende, mit den Erfahrungen des täglichen Lebens im Einklang stehende Gründe dafür anführen, warum es dieses Beweismittel dennoch hinsichtlich seiner Beweiskraft positiv beurteilt und als Feststellungsgrundlage herangezogen hat. (T5) <br/>Veröff: SSt 55/75 |
12 Os 40/85 | OGH | 21.03.1985 |
Beisatz: Die Aussage einer Person entweder voll und ganz zur Feststellung zu erheben oder sie gänzlich abzulehnen, ist das Gericht nach dem Grundsatz der freien Beweiswürdigung nicht verbunden. (T6) |
15 Os 156/88 | OGH | 31.01.1989 |
Beisatz: Verantwortung eines Mitangeklagten. (T7) |
11 Os 100/90 | OGH | 03.10.1990 |
Vgl auch; Beisatz: Es gibt keine Beweisregel, wonach einem Zeugen, der in einem Teilbereich (aus menschlich verständlichen Gründen) ihm belastend erscheinende Umstände bestreitet, die Glaubwürdigkeit insgesamt abzuerkennen wäre. (T8) |
14 Os 128/90 | OGH | 15.01.1991 |
Vgl auch; Beisatz: Zur Z 5 a. (T9) |
13 Os 25/92 | OGH | 11.06.1992 |
Beisatz: Dabei handelt es sich um den im Rahmen einer kritisch-psychologischen Prüfung der Überzeugungskraft einer bestimmten Beweisaussage völlig legitimen, der freien, an keinen Beweisregeln gebundenen richterlichen Beweiswürdigung zuzurechnenden Vorgang, einem Zeugen trotz Annahme einer mit den objektiven Gegebenheiten nicht übereinstimmenden Wiedergabe von Nebenumständen in den entscheidenden Teilen seiner Tatsachenbekundungen dennoch zu folgen. (T10) <br/>Veröff: EvBl 1992/189 S 797 |
12 Os 73/92 | OGH | 24.09.1992 |
Vgl auch; Beisatz: Es widerspricht weder den Denkgesetzen noch stellt es sonst einen formellen Begründungsmangel dar, wenn eine Aussage nur teilweise für richtig angesehen wird. (T11) |
14 Os 129/92 | OGH | 20.10.1992 |
Beisatz: Keineswegs denkgesetzwidrig. (T12) |
12 Os 97/94 | OGH | 13.10.1994 |
Vgl auch; Beisatz: Eine Beweisregel "der Unteilbarkeit von Glaubwürdigkeit" ist dem österreichischen Strafprozess fremd. (T13) |
11 Os 75/04 | OGH | 28.09.2004 |
Auch; Beisatz: In solchen Fällen ist regelmäßig eine insoweit differenzierende, logisch und empirisch fehlerfreie (Z 5) sowie intersubjektiv nachvollziehbare Begründung (Z 5a) unerlässlich. (T14) |
14 Os 96/05g | OGH | 04.04.2006 |
Auch; Beisatz: Die aus den Beweisergebnissen logisch und empirisch fehlerfrei abgeleitete Annahme einer bloß partiellen Glaubwürdigkeit von Zeugen vermag keinen Begründungsmangel iSd § 281 Abs1 Z 5 StPO zu verwirklichen. (T15) |
13 Os 4/20t | OGH | 07.04.2020 |
Vgl; Es liegt kein Begründungsmangel darin, unter Berufung auf Angaben einer Zeugin teils Schuldsprüche, teils ‑ weil die Angaben insoweit nicht als ausreichend detailliert erachtet werden ‑ Freisprüche zu fällen. (T16) |
Dokumentnummer
JJR_19560823_OGH0002_0050OS00189_5600000_001
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