OGH 3Ob45/88; 2Ob119/88; 2Ob64/90; 9Ob1575/95; 10Ob1606/95; 1Ob160/99g; 3Ob18/00v; 10ObS31/01h; 10ObS97/01i; 10ObS195/01a; 7Ob237/01f; 10ObS168/02g; 10ObS67/02d; 7Ob128/02b; 10ObS96/03w; 10ObS419/02v; 4Ob110/06i; 10Ob57/07s; 2Ob108/07g; 2Ob250/07i; 9ObA177/07f; 2Ob127/08b; 7Ob24/09v; 10ObS5/10y; 8ObA20/10i; 2Ob111/10b; 9Ob59/10g; 1Ob227/10d; 4Ob36/12s; 7Ob94/12t; 2Ob67/12k; 7Ob26/13v; 10Ob13/13d; 2Ob227/12i; 7Ob237/12x; 1Ob218/13k; 8Ob18/14a; 2Ob213/13g; 8Ob53/14y; 4Ob132/14m; 4Ob18/15y; 2Ob1/15h; 8Ob117/15m; 10ObS62/16i; 3Ob139/16m; 3Ob84/17z; 1Ob97/17x; 4Ob121/17y; 4Ob232/17x; 7Ob99/18m; 8Ob92/18i; 7Ob186/17d; 2Ob95/19p; 2Ob78/20i; 6Ob173/22t; 1Ob189/23k; 1Ob39/24b; 9Ob47/24p (RS0040287)

OGH3Ob45/88; 2Ob119/88; 2Ob64/90; 9Ob1575/95; 10Ob1606/95; 1Ob160/99g; 3Ob18/00v; 10ObS31/01h; 10ObS97/01i; 10ObS195/01a; 7Ob237/01f; 10ObS168/02g; 10ObS67/02d; 7Ob128/02b; 10ObS96/03w; 10ObS419/02v; 4Ob110/06i; 10Ob57/07s; 2Ob108/07g; 2Ob250/07i; 9ObA177/07f; 2Ob127/08b; 7Ob24/09v; 10ObS5/10y; 8ObA20/10i; 2Ob111/10b; 9Ob59/10g; 1Ob227/10d; 4Ob36/12s; 7Ob94/12t; 2Ob67/12k; 7Ob26/13v; 10Ob13/13d; 2Ob227/12i; 7Ob237/12x; 1Ob218/13k; 8Ob18/14a; 2Ob213/13g; 8Ob53/14y; 4Ob132/14m; 4Ob18/15y; 2Ob1/15h; 8Ob117/15m; 10ObS62/16i; 3Ob139/16m; 3Ob84/17z; 1Ob97/17x; 4Ob121/17y; 4Ob232/17x; 7Ob99/18m; 8Ob92/18i; 7Ob186/17d; 2Ob95/19p; 2Ob78/20i; 6Ob173/22t; 1Ob189/23k; 1Ob39/24b; 9Ob47/24p26.6.2024

Rechtssatz

Der Anscheinsbeweis ist nur zulässig, wenn eine typische formelhafte Verknüpfung zwischen der tatsächlich bewiesenen Tatsache und dem gesetzlich geforderten Tatbestandselement besteht; er darf nicht dazu dienen, Lücken der Beweisführung durch bloße Vermutungen auszufüllen.

Normen

ZPO §272 D

3 Ob 45/88OGH18.05.1988

Veröff: SZ 61/126

2 Ob 119/88OGH10.01.1989
2 Ob 64/90OGH24.10.1990
9 Ob 1575/95OGH25.10.1995

Auch

10 Ob 1606/95OGH23.01.1996

nur: Der Anscheinsbeweis darf nicht dazu dienen, Lücken der Beweisführung durch bloße Vermutungen auszufüllen. (T1)

1 Ob 160/99gOGH29.06.1999

nur T1

3 Ob 18/00vOGH20.09.2000

Vgl auch; Beisatz: Der Anscheinsbeweis wird in Fällen als sachgerecht empfunden, in denen konkrete Beweise von Beweispflichtigen billigerweise nicht erwartet werden können; in der Regel ist das der Fall, wenn es sich um Umstände handelt, die allein in der Sphäre des anderen liegen und daher nur ihm bekannt und auch nur durch ihn beweisbar sind. (T2)

10 ObS 31/01hOGH20.03.2001
10 ObS 97/01iOGH22.05.2001

Vgl auch; Beisatz: Fehlt es an der Typizität eines Geschehensablaufs, ist ein Anscheinsbeweis nicht zulässig. (T3)

10 ObS 195/01aOGH10.07.2001

Vgl auch; nur: Der Anscheinsbeweis ist nur zulässig, wenn eine typische formelhafte Verknüpfung zwischen der tatsächlich bewiesenen Tatsache und dem gesetzlich geforderten Tatbestandselement besteht. (T4)

7 Ob 237/01fOGH17.10.2001

Auch

10 ObS 168/02gOGH28.05.2002

Beisatz: Der bloße Verdacht eines bestimmten Ablaufs, der auch andere Verursachungsmöglichkeiten offen lässt, erlaubt die Anwendung des Anscheinsbeweises nicht. (T5)

10 ObS 67/02dOGH28.05.2002
7 Ob 128/02bOGH26.06.2002

Vgl auch; nur T4

10 ObS 96/03wOGH08.04.2003

Auch

10 ObS 419/02vOGH13.01.2004
4 Ob 110/06iOGH09.08.2006
10 Ob 57/07sOGH05.06.2007

Auch

2 Ob 108/07gOGH29.11.2007

Veröff: SZ 2007/190

2 Ob 250/07iOGH24.01.2008

nur T1; Beis wie T2 nur: Der Anscheinsbeweis wird in Fällen als sachgerecht empfunden, in denen konkrete Beweise von Beweispflichtigen billigerweise nicht erwartet werden können. (T6)

9 ObA 177/07fOGH09.07.2008

Veröff: SZ 2008/101

2 Ob 127/08bOGH17.12.2008

Beis wie T6

7 Ob 24/09vOGH30.03.2009

Veröff: SZ 2009/42

10 ObS 5/10yOGH09.02.2010

Beis wie T5

8 ObA 20/10iOGH22.07.2010
2 Ob 111/10bOGH08.07.2010
9 Ob 59/10gOGH27.04.2011
1 Ob 227/10dOGH23.02.2011

nur T4

4 Ob 36/12sOGH27.03.2012

Vgl auch; Beisatz: Hier: Typisches Vorliegen einer Anspruchsgefährdung iSd § 381 EO bei bloßem Bestreiten des Zustandekommens eines Kaufvertrags verneint. (T7)

7 Ob 94/12tOGH04.07.2012
2 Ob 67/12kOGH30.08.2012

Beis wie T2

7 Ob 26/13vOGH27.03.2013
10 Ob 13/13dOGH16.04.2013

Beisatz: Der Erfahrungssatz muss sich aus einem gleichmäßigen, sich immer wiederholenden Hergang ergeben („typischer Geschehensablauf“), dem neuesten Stand der Erfahrungen entsprechen sowie eindeutig und in jederzeit überprüfbarer Weise formuliert werden können. (T8)

2 Ob 227/12iOGH14.03.2013

Auch; nur T4; Auch Beis wie T3; Beis wie T5

7 Ob 237/12xOGH27.03.2013
1 Ob 218/13kOGH19.12.2013

Vgl auch

8 Ob 18/14aOGH24.03.2014
2 Ob 213/13gOGH28.03.2014
8 Ob 53/14yOGH26.06.2014

Beis wie T6

4 Ob 132/14mOGH17.09.2014

Vgl auch; nur T1

4 Ob 18/15yOGH22.04.2015

Auch

2 Ob 1/15hOGH09.09.2015
8 Ob 117/15mOGH25.11.2015
10 ObS 62/16iOGH07.06.2016

Beisatz: Hier: Anspruch auf Unfallrente gemäß § 79 StVG. (T9)

3 Ob 139/16mOGH18.10.2016

Auch; Beisatz: Kein Erfahrungssatz zum Zusammenhang zwischen einer Verwendung von Tampons und dem Eintritt eines menstruellen toxischen Schocksyndroms (TSS). (T10)

3 Ob 84/17zOGH07.06.2017
1 Ob 97/17xOGH28.06.2017

Auch; Beisatz: Hier: Die Revisionswerberin ist aber nicht in der Lage, nachvollziehbar darzulegen, von welchen (von den Tatsacheninstanzen festgestellten) Sachverhaltselementen sie im Sinne eines typischen Geschehnisablaufs auf einen bestimmten Kausalverlauf schließen will. (T11)

4 Ob 121/17yOGH24.10.2017

Veröff: SZ 2017/119

4 Ob 232/17xOGH29.05.2018

Auch

7 Ob 99/18mOGH20.06.2018
8 Ob 92/18iOGH19.07.2018
7 Ob 186/17dOGH24.05.2018

Beisatz: Eine typische formelhafte Verknüpfung (Anscheinsbeweis) dahin, dass dem Versicherer ein Gutachten, das in einem von einem anderen Versicherer beauftragten Gutachten erwähnt wird, dauerhaft zur Verfügung steht, besteht nicht. Die Möglichkeit, dass sich der Versicherer ein solches Gutachten allenfalls beschaffen könnte, reicht für die Verpflichtung zur Einsichtsgewährung nicht aus. Der klagende Versicherungsnehmer ist grundsätzlich dafür beweispflichtig, dass der Versicherer über ein solches Gutachten verfügt, das eingesehen werden soll. (T12)<br/>Veröff: SZ 2018/45

2 Ob 95/19pOGH29.06.2020
2 Ob 78/20iOGH06.08.2020
6 Ob 173/22tOGH17.10.2022

Vgl; Beis nur wie T5; Beisatz: Hier: Angebliche Umsatzrückgänge können auf vielerlei Ursachen zurückgehen. (T13)

1 Ob 189/23kOGH23.01.2024

Beisatz wie T5

1 Ob 39/24bOGH27.05.2024

Beisatz: Vorausgesetzt ist, dass ein Geschehensablauf vorliegt, der nach der Lebenserfahrung für einen bestimmten Kausalzusammenhang typisch ist und deshalb auf die Kausalität der zu beweisenden Tatsache hinweist. (T14)

9 Ob 47/24pOGH26.06.2024

Beisatz wie T5

Dokumentnummer

JJR_19880518_OGH0002_0030OB00045_8800000_001

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