OGH 5Ob510/88; 7Ob520/89; 7Ob530/89; 8Ob1509/89; 7Ob566/90; 5Ob593/90; 8Ob560/92; 5Ob1011/93; 2Ob577/93; 9Ob503/95; 4Ob1566/95; 1Ob565/95; 4Ob520/95; 7Ob2067/96p; 4Ob2050/96s; 4Ob2190/96d; 1Ob2044/96m; 9ObA92/97p; 4Ob170/98y; 9Ob212/99p; 7Ob113/00v; 8Ob349/99b; 1Ob36/00a; 9Ob50/01w; 7Ob255/01b; 7Ob100/02k; 3Ob231/02w; 1Ob68/03m; 6Ob93/03z; 5Ob65/03z; 6Ob30/04m; 7Ob21/04w; 2Ob133/06g; 6Ob193/05h; 4Ob221/06p; 9Ob37/07t; 9ObA27/07x; 5Ob105/08i; 8Ob86/08t; 7Ob262/08t; 2Ob190/08t; 5Ob63/10s; 8Ob23/11g; 5Ob193/10h; 8Ob86/11x; 5Ob235/11m; 5Ob253/11h; 4Ob73/12g; 8ObA67/11b; 3Ob173/12f; 9ObA166/13x; 4Ob4/14p; 4Ob234/13k; 1Ob129/14y; 8Ob123/14t; 5Ob77/15g; 7Ob117/15d; 7Ob226/14g; 6Ob104/16m; 9ObA156/16f; 3Ob131/17m; 4Ob178/17f; 7Ob124/17m; 8Ob70/18d; 7Ob117/18h; 7Ob155/18x; 9Ob10/19i; 4Ob5/19t; 10Ob13/20i; 6Ob238/20y; 4Ob128/22k; 8Ob60/23s (RS0014420)

OGH5Ob510/88; 7Ob520/89; 7Ob530/89; 8Ob1509/89; 7Ob566/90; 5Ob593/90; 8Ob560/92; 5Ob1011/93; 2Ob577/93; 9Ob503/95; 4Ob1566/95; 1Ob565/95; 4Ob520/95; 7Ob2067/96p; 4Ob2050/96s; 4Ob2190/96d; 1Ob2044/96m; 9ObA92/97p; 4Ob170/98y; 9Ob212/99p; 7Ob113/00v; 8Ob349/99b; 1Ob36/00a; 9Ob50/01w; 7Ob255/01b; 7Ob100/02k; 3Ob231/02w; 1Ob68/03m; 6Ob93/03z; 5Ob65/03z; 6Ob30/04m; 7Ob21/04w; 2Ob133/06g; 6Ob193/05h; 4Ob221/06p; 9Ob37/07t; 9ObA27/07x; 5Ob105/08i; 8Ob86/08t; 7Ob262/08t; 2Ob190/08t; 5Ob63/10s; 8Ob23/11g; 5Ob193/10h; 8Ob86/11x; 5Ob235/11m; 5Ob253/11h; 4Ob73/12g; 8ObA67/11b; 3Ob173/12f; 9ObA166/13x; 4Ob4/14p; 4Ob234/13k; 1Ob129/14y; 8Ob123/14t; 5Ob77/15g; 7Ob117/15d; 7Ob226/14g; 6Ob104/16m; 9ObA156/16f; 3Ob131/17m; 4Ob178/17f; 7Ob124/17m; 8Ob70/18d; 7Ob117/18h; 7Ob155/18x; 9Ob10/19i; 4Ob5/19t; 10Ob13/20i; 6Ob238/20y; 4Ob128/22k; 8Ob60/23s3.8.2023

Rechtssatz

Bei Beurteilung der Frage, ob auf ein Recht stillschweigend verzichtet wurde, ist besondere Vorsicht geboten; ganz besonders aber gilt dies, wenn aus der Nichtgeltendmachung von Dauertatbeständen durch längere Zeit auf einen stillschweigenden Kündigungsverzicht geschlossen werden soll (hier: § 30 Abs 2 Z 7 MRG).

Schlüssigkeit

 

Normen

ABGB §863 FII
MRG §30 Abs1 C

5 Ob 510/88OGH23.02.1988

Veröff: SZ 61/42

7 Ob 520/89OGH23.02.1989

nur: Bei Beurteilung der Frage, ob auf ein Recht stillschweigend verzichtet wurde, ist besondere Vorsicht geboten. (T1)

7 Ob 530/89OGH09.03.1989

nur T1; Veröff: JBl 1989,649

8 Ob 1509/89OGH02.03.1989

Auch

7 Ob 566/90OGH05.04.1990
5 Ob 593/90OGH28.08.1990

Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Bemerkung zu Dritten aus Anlass eines Totenmahles. (T2)

8 Ob 560/92OGH21.05.1992

Beisatz: Auch der Umstand, dass sich die Vermieter eines anderen Kündigungsgrundes, nämlich jenes der Nichtbenützung der Wohnung gemäß § 30 Abs 2 Z 6 MRG allenfalls verschwiegen hatten, lässt nicht den Schluss zu, dass sie damit auch in die Überlassung der Wohnung an Dritte eingewilligt hätten. (T3) <br/>Veröff: WoBl 1993,105

5 Ob 1011/93OGH23.03.1993

Auch; Beisatz: Maßgeblich können insoweit immer nur die Umstände des konkreten Falles sein. (T4)

2 Ob 577/93OGH30.09.1993
9 Ob 503/95OGH22.02.1995
4 Ob 1566/95OGH09.05.1995

Vgl auch; Beisatz: Bei Dauertatbeständen kann im Zuwarten mit der Kündigung ein Verzicht auf die Geltendmachung des Kündigungsgrundes nicht erblickt werden (MietSlg 31369; 34410; 36399 ua). (Hier: § 30 Abs 2 Z 3 1.Fall MRG). (T5)

1 Ob 565/95OGH29.05.1995

Auch

4 Ob 520/95OGH25.04.1995
7 Ob 2067/96pOGH27.03.1996

Auch; Beis wie T5

4 Ob 2050/96sOGH16.04.1996

nur T1; Beisatz: Und ein strenger Maßstab anzulegen. (T6)

4 Ob 2190/96dOGH17.09.1996

nur T1; Beis wie T4; Beisatz: Bei Annahme eines stillschweigenden Verzichts auf die Geltendmachung der Räumung wegen titelloser Benützung ist besondere Vorsicht geboten. (T7)

1 Ob 2044/96mOGH28.01.1997

Veröff: SZ 70/7

9 ObA 92/97pOGH01.10.1997

nur T1; Beis wie T6

4 Ob 170/98yOGH30.06.1998

Auch

9 Ob 212/99pOGH01.09.1999

Beis wie T5; Beis wie T6

7 Ob 113/00vOGH29.05.2000

Vgl; Beis wie T4; Beis wie T6; Beisatz: Hier § 30 Abs 2 Z 3 2. Fall MRG. (T8)

8 Ob 349/99bOGH13.07.2000

Beis wie T6

1 Ob 36/00aOGH06.10.2000

Vgl auch; Beis wie T5 nur: Bei Dauertatbeständen kann im Zuwarten mit der Kündigung ein Verzicht auf die Geltendmachung des Kündigungsgrundes nicht erblickt werden. (T9)<br/>Beisatz: Hier: Kündigungsgrund des § 30 Abs 2 Z 4 erster Fall und Z 6 MRG. (T10)

9 Ob 50/01wOGH14.03.2001

Beis wie T4; Beis wie T6

7 Ob 255/01bOGH29.10.2001
7 Ob 100/02kOGH22.05.2002

nur T1; Beisatz: Hier: Konkludenter Verzicht auf die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen anlässlich eines Vertragsrücktritts. (T11)

3 Ob 231/02wOGH18.12.2002

Auch

1 Ob 68/03mOGH25.03.2003

nur T1; Beis wie T4; Beisatz: Ein Verzicht auf die Geltendmachung eines Kündigungsgrunds darf nur angenommen werden, wenn der Vermieter die Kündigung trotz Kenntnis des rechtsbegründenden Sachverhalts ohne die Säumnis erklärende Gründe während längerer Zeit unterließ. (T12)<br/>Beisatz: Für die vertretbare Annahme eines konkludenten Kündigungsverzichts genügt das Bewusstsein der Vertragspartner, eine Auflösung des bestehenden Rechtsverhältnisses werde jedenfalls nicht wegen des durch die berufliche Abwesenheit des Beklagten eingeschränkten Wohnungsgebrauchs erfolgen. (T13)

6 Ob 93/03zOGH21.05.2003

Beis wie T6

5 Ob 65/03zOGH08.04.2003

Vgl auch; nur T1; Beisatz: Gerade bei Ansprüchen zur Wahrung der Freiheit des Eigentums sind iSd § 863 ABGB strenge Anforderungen an die Annahme eines konkludenten Verzichts zu stellen. Diesbezügliche Unklarheiten gehen zum Nachteil dessen, dem der Verzicht zum Vorteil gereichen würde. (T14)<br/>Veröff: SZ 2003/36

6 Ob 30/04mOGH04.03.2004

nur T1; Beis wie T6; Beisatz: Hier: § 30 Abs 2 Z 3 MRG. (T15)

7 Ob 21/04wOGH26.05.2004

nur T1; Beis wie T14

2 Ob 133/06gOGH13.07.2006

Auch; Beis wie T6; Beis wie T9

6 Ob 193/05hOGH12.10.2006

Vgl auch; Beisatz: Für das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer rechtsgeschäftlichen Willenserklärung durch schlüssiges Verhalten lassen sich allgemein gültige Aussagen nicht treffen, die als Lösungsschablone für eine Vielzahl von Einzelfällen tauglich wären, beruht doch die Lösung jedes Falls auf singulären Sachverhaltselementen. Die Beantwortung der Frage nach einem schlüssigen rechtsgeschäftlichen Verhalten entbehrt daher regelmäßig einer über den Einzelfall hinausgehenden Bedeutung. (T16)

4 Ob 221/06pOGH20.03.2007

Auch; nur T1

9 Ob 37/07tOGH30.05.2007

nur T1

9 ObA 27/07xOGH22.10.2007

nur T1

5 Ob 105/08iOGH03.06.2008

Vgl; nur T1; Beis ähnlich wie T4; Bem: Hier: Verzicht auf die Wiederherstellungspflicht des Bestandgebers nach § 7 MRG. (T17)

8 Ob 86/08tOGH14.10.2008

Auch; Beisatz: Ob auf ein Recht iSd § 863 ABGB stillschweigend verzichtet wurde, ist unter Anlegung eines strengen Maßstabs zu prüfen. (T18)<br/>Beisatz: Hält sich der Mieter nicht an die „Vereinbarung" mit dem Vermieter, dass er (der Mieter) die Wohnung entrümpeln und das vorhandene Ungeziefer beseitigen werde, so kann dem Vermieter nicht unterstellt werden, er hätte durch diese „Vereinbarung" auf die Einbringung der Aufkündigung wegen erheblich nachteiligen Gebrauchs (§ 30 Abs 2 Z 3 erster Fall MRG) trotz Weiterbestehens des Unrats in der Wohnung verzichtet). (T19)

7 Ob 262/08tOGH18.12.2008

Auch; Beis wie T5; Beis wie T10

2 Ob 190/08tOGH05.03.2009

nur T1; Vgl Beis wie T18

5 Ob 63/10sOGH31.08.2010

Auch; Beisatz: Allein aus dem Umstand, dass von einem Exekutionstitel über mehrere Jahre nicht Gebrauch gemacht wurde, kann ein Anspruchsverzicht oder ein Exekutionsverzicht nicht abgeleitet werden. (T20)<br/>Veröff: SZ 2010/104

8 Ob 23/11gOGH22.03.2011

Beis wie T4

5 Ob 193/10hOGH09.02.2011

Vgl auch; nur ähnlich T1

8 Ob 86/11xOGH29.09.2011

Vgl auch; Beis auch wie T16

5 Ob 235/11mOGH20.03.2012

Auch; Beisatz: Aus einer Vereinbarung über die Verlängerung eines bestehenden Mietverhältnisses ist ohne Hinzutreten sonstiger Umstände kein Verzicht auf die Geltendmachung der Unwirksamkeit der seinerzeitigen Hauptmietzinsvereinbarung abzuleiten. (T21)

5 Ob 253/11hOGH16.05.2012

Auch; nur T1

4 Ob 73/12gOGH12.06.2012

Auch; Beisatz: Hier: KFZ-Händler- und Servicevertrag. (T22)

8 ObA 67/11bOGH26.07.2012

nur T1

3 Ob 173/12fOGH17.10.2012

Auch; Beis wie T20

9 ObA 166/13xOGH29.01.2014

Auch; nur T1

4 Ob 4/14pOGH17.02.2014

Vgl auch; nur T1

4 Ob 234/13kOGH17.02.2014

Auch

1 Ob 129/14yOGH24.07.2014

Vgl; nur T1

8 Ob 123/14tOGH19.12.2014

Auch; nur T1; Beisatz: Auch bei unleidlichem Verhalten ist ein stillschweigender Verzicht auf die Geltendmachung eines bereits verwirklichten Kündigungsgrundes nicht ausgeschlossen. Ein solcher Verzicht gilt aber nicht für zukünftiges vertragswidriges Verhalten. (T23)<br/>

5 Ob 77/15gOGH19.06.2015

Auch

7 Ob 117/15dOGH16.10.2015
7 Ob 226/14gOGH02.09.2015

Auch

6 Ob 104/16mOGH24.10.2016

Auch; Beis wie T6; Beis ähnlich wie T16

9 ObA 156/16fOGH26.01.2017

Auch; nur T1; Beis wie T6; Beis wie T16

3 Ob 131/17mOGH30.08.2017

Auch; Beisatz: Hier: Schlüssiger Verzicht durch Vergleichsabschluss in früherem Kündigungsverfahren. (T24)

4 Ob 178/17fOGH21.12.2017

Auch

7 Ob 124/17mOGH21.03.2018

Auch

8 Ob 70/18dOGH29.05.2018

nur T1

7 Ob 117/18hOGH29.08.2018

Vgl

7 Ob 155/18xOGH26.09.2018

Auch

9 Ob 10/19iOGH27.02.2019

Vgl auch; Beis wie T4

4 Ob 5/19tOGH26.03.2019
10 Ob 13/20iOGH29.04.2020

Beis wie T18; Beisatz: Hier: Allein aus der Untätigkeit der Beklagten über den Zeitraum der „unentgeltlichen“ Nichtausübung der Option hinaus kann nicht der Schluss gezogen werden, sie würden auf das Recht der Anfechtung des Optionsvertrags wegen Irrtums verzichten. (T25)<br/>

6 Ob 238/20yOGH15.03.2021

Beis wie T16

4 Ob 128/22kOGH23.09.2022

Vgl; nur T1

8 Ob 60/23sOGH03.08.2023

Dokumentnummer

JJR_19880223_OGH0002_0050OB00510_8800000_001

Stichworte