OGH 2Ob252/71; 1Ob144/72; 4Ob520/73; 2Ob161/73; 8Ob250/73; 2Ob113/74 (RS0043168)

OGH2Ob252/71; 1Ob144/72; 4Ob520/73; 2Ob161/73; 8Ob250/73; 2Ob113/7419.3.2024

Rechtssatz

Die Würdigung der tatsächlichen Feststellungen des Gutachtens und der zur Gewinnung der Tatsachenfeststellungen vom Sachverständigen angewandten Regeln der Wissenschaft und Sachkunde, die ihrerseits Erfahrungssätze zur Gewinnung des Sachverhaltes darstellen, ist nicht unter dem Gesichtspunkt eines Verfahrensmangels anzufechten, sondern allenfalls unter dem der unrichtigen rechtlichen Beurteilung. Das ist aber nur unter der Voraussetzung möglich, dass der Sachverständige bei seinen Schlussfolgerungen gegen zwingende Denkgesetze oder gegen die objektiv überprüfbaren zwingenden Gesetze des sprachlichen Ausdruckes verstoßen hat (EvBl 1959/160, EvBl 1956/258, SZ 22/126 und anderes mehr).

Normen

ZPO §503 Z2 C3c
ZPO §503 Z4 E4c5

2 Ob 252/71OGH28.03.1972
1 Ob 144/72OGH30.08.1972

Ähnlich

4 Ob 520/73OGH10.04.1973
2 Ob 161/73OGH17.10.1973
8 Ob 250/73OGH18.12.1973
2 Ob 113/74OGH04.04.1974

Beisatz: Hier: Berechnung und Feststellung des Verdienstentgangs eines Rechtsanwaltes durch Sachverständigen. (T1)

5 Ob 123/74OGH29.05.1974

Vgl auch

3 Ob 111/74OGH28.05.1974
8 Ob 116/75OGH04.06.1975
5 Ob 644/76OGH21.09.1976
8 Ob 28/78OGH12.04.1978
2 Ob 175/78OGH09.11.1978
8 Ob 177/78OGH21.11.1978

Vgl

6 Ob 589/79OGH23.05.1979
1 Ob 706/79OGH12.11.1979

Ähnlich; nur: Das ist aber nur unter der Voraussetzung möglich, daß der Sachverständige bei seinen Schlußfolgerungen gegen zwingende Denkgesetze oder gegen die objektiv überprüfbaren zwingenden Gesetze des sprachlichen Ausdruckes verstoßen hat. (T2) <br/>Beisatz: Hier: Im Rekursverfahren. (T3)

8 Ob 240/79OGH22.11.1979
4 Ob 529/80OGH03.06.1980

nur T2

3 Ob 544/80OGH04.06.1980

Auch

1 Ob 743/80OGH18.03.1981

nur T2; Veröff: JBl 1982,491

6 Ob 515/81OGH13.07.1981
8 Ob 176/81OGH03.09.1981

nur T2

8 Ob 95/81OGH03.09.1981
2 Ob 170/81OGH17.11.1981
5 Ob 578/82OGH27.04.1982

nur T2

5 Ob 512/83OGH08.03.1983
2 Ob 569/84OGH05.06.1984

nur T2

8 Ob 564/84OGH13.12.1984

nur T2

2 Ob 546/85OGH23.04.1985

nur T2

2 Ob 3/85OGH02.07.1985

Beis wie T1 nur: Berechnung und Feststellung des Verdienstentgangs durch Sachverständigen. (T4)

8 Ob 629/86OGH18.09.1986

Auch

7 Ob 659/86OGH23.10.1986

Beisatz: § 232 Abs 2 AußStrG (T5)

2 Ob 689/86OGH18.11.1986
1 Ob 704/86OGH14.01.1987

nur T2

10 ObS 146/88OGH05.07.1988
10 ObS 197/88OGH20.09.1988

nur T2

10 ObS 178/88OGH20.09.1988

nur T2; Beisatz: Beschränkt sich der Sachverständige im Rahmen seiner Erkenntnisquelle und Schlußfolgerungen auf die Beurteilung der naturwissenschaftlichen, medizinischen Kausalität und legt das Gericht diese Schlußfolgerungen seinen tatsächlichen Feststellungen zugrunde, so stellt deren Bekämpfung den irrevisiblen Anfechtungsgrund der unrichtigen Tatsachenfeststellung und Beweiswürdigung dar. (T6)

2 Ob 545/89OGH28.02.1990

Veröff: JBl 1990,786

10 ObS 260/02mOGH27.08.2002

Auch; Beisatz: Oder erkennbar ist, dass der Sachverständige erheblichen Verhandlungsstoff außer Acht gelassen hat und dies die Unrichtigkeit des Gutachtens zur Folge hat. (T7)

10 ObS 280/02bOGH26.11.2002

Auch; nur T2

10 ObS 274/03xOGH16.12.2003

Auch; Beis wie T6; Beis wie T7

10 Ob 324/02yOGH18.05.2004
16 Ok 1/05OGH14.02.2005

Auch

16 Ok 46/05OGH27.02.2006

Beisatz: Eine Anfechtung der Ergebnisse von Sachverständigengutachten, die Tatsacheninstanzen ihren Entscheidungen zu Grunde legten, wegen unrichtiger rechtlicher Beurteilung ist nach ständiger Rechtsprechung nur insoweit möglich, als dabei dem Sachverständigen bei seinen Schlussfolgerungen ein Verstoß gegen zwingende Denkgesetze oder gegen objektiv überprüfbare Gesetze sprachlichen Ausdrucks unterlaufen ist. (T8)

3 Ob 15/09sOGH25.02.2009

Beisatz: Dass das Berufungsgericht das mit der Berufung des Beklagten vorgelegte Privatgutachten nicht berücksichtigt hat, begründet keinen Mangel des Berufungsverfahrens. (T9)<br/>Beisatz: Ein Sachverständigengutachten kann im Revisionsverfahren nur bei einem Verstoß gegen zwingende Denkgesetze angefochten werden. (T10)

7 Ob 81/10bOGH26.05.2010

Auch; Beis wie T8

5 Ob 206/10wOGH08.03.2011

Auch; Beis wie T2

8 Ob 75/11dOGH29.09.2011

Auch

5 Ob 65/11mOGH14.09.2011

Vgl; Beis auch wie T10

16 Ok 8/10OGH12.12.2011

Auch; Beis wie T8; Beisatz: Die Frage der Tauglichkeit einer bestimmten wissenschaftlichen Untersuchungsmethode kann vor dem Obersten Gerichtshof releviert werden, siehe RS0127336. (T11)<br/>Beisatz: Hier: Kartellverfahren. (T12)<br/>Veröff: SZ 2011/148

7 Ob 85/12vOGH30.05.2012

Auch

7 Ob 145/12tOGH19.12.2012

Auch

6 Ob 25/12pOGH27.02.2013

Vgl

10 ObS 54/13hOGH16.04.2013
10 ObS 61/13pOGH28.05.2013

Beisatz: Eine Anfechtung der Ergebnisse von Sachverständigengutachten, welche die Tatsacheninstanzen ihren Entscheidungen zugrunde legten, kann unter dem Gesichtspunkt eines Verfahrensmangels somit gar nicht erfolgen. (T13)

10 ObS 95/13pOGH23.07.2013

Auch; Beis wie T8; Beis wie T13

10 ObS 90/13bOGH23.07.2013

Beis wie T8; Beis wie T13

16 Ok 6/12OGH02.12.2013

Vgl auch; nur T2; Beis wie T12

10 ObS 164/13kOGH19.11.2013

Beis wie T8

7 Ob 215/13pOGH11.12.2013

Auch; Beis wie T13; Beisatz: Mit Rechtsrüge wären die Gutachtensergebnisse nur bekämpfbar, wenn dabei ein Verstoß gegen zwingende Denkgesetze, (sonstige) Erfahrungssätze oder zwingende Gesetze des sprachlichen Ausdrucks unterlaufen wäre. (T14)

10 ObS 65/14bOGH17.06.2014

Vgl; Beis wie T6

10 ObS 81/14fOGH26.08.2014

Auch; Beis wie T10

10 ObS 138/14pOGH25.11.2014

Auch; Beis wie T14

1 Ob 135/14fOGH22.10.2014

Auch

10 Ob 46/15kOGH30.06.2015

Auch; Beis wie T14

10 ObS 65/15dOGH30.07.2015

Vgl auch; Beis wie T8

4 Ob 125/15hOGH17.11.2015

Auch; Beis wie T4; Beis wie T14

3 Ob 141/16fOGH26.01.2017

Auch; Beis wie T7

2 Ob 208/20gOGH25.02.2021

Vgl; Beisatz: Diese Grundsätze gelten nur für das Verfahren vor dem OGH. Hingegen haben das Erst- als auch das Berufungsgericht den Beweiswert eines Sachverständigengutachtens nach allgemeinen Grundsätzen zu würdigen. (T15)<br/>Anm.: vgl RS0040632 (T16)

1 Ob 16/22tOGH21.02.2022

Auch

10 ObS 49/22mOGH20.04.2022

Beis wie T8

16 Ok 3/22kOGH23.06.2022

Vgl; nur T2

4 Ob 163/22gOGH23.09.2022

Vgl; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Ob im Provisorialverfahren aufgrund zweier einander widersprechender Privatgutachten eine Tatsache (zur Frage der Einordnung des Nasensprays als Arzneimittel oder Medizinprodukt) als bescheinigt angenommen werden kann, ist eine Frage der Beweiswürdigung. Das Rekursgericht hat die gutachterlichen Stellungnahmen vertretbar nicht berücksichtigt. (T17)

6 Ob 214/22xOGH21.12.2022
2 Ob 13/23kOGH21.02.2023

Vgl

4 Ob 195/23iOGH25.01.2024
4 Ob 183/23zOGH20.02.2024

vgl

4 Ob 126/23tOGH19.03.2024

Dokumentnummer

JJR_19720328_OGH0002_0020OB00252_7100000_001

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