OGH 9Os120/68; 10Os5/71; 11Os11/72; 11Os185/72; 11Os190/72; 11Os14/73; 11Os156/74; 9Os153/76; 12Os11/77; 11Os49/77; 10Os33/78; 10Os122/78; 12Os104/79; 12Os134/79; 13Os41/80; 12Os17/81; 9Os112/81; 10Os96/81; 12Os172/81; 9Os7/83; 12Os4/83; 10Os71/83; 12Os121/83 (RS0100721)

OGH9Os120/68; 10Os5/71; 11Os11/72; 11Os185/72; 11Os190/72; 11Os14/73; 11Os156/74; 9Os153/76; 12Os11/77; 11Os49/77; 10Os33/78; 10Os122/78; 12Os104/79; 12Os134/79; 13Os41/80; 12Os17/81; 9Os112/81; 10Os96/81; 12Os172/81; 9Os7/83; 12Os4/83; 10Os71/83; 12Os121/8321.3.2024

Rechtssatz

Sogenannte deskriptive Tatmerkmale, die dem allgemeinen Sprachgebrauch entnommen und daher jedermann verständlich sind, bedürfen keiner Erläuterung in der Rechtsbelehrung.

Normen

StPO §281 Abs1 Z10
StPO §321 Abs2 A
StPO §345 Abs1 Z8

9 Os 120/68OGH27.10.1970

Veröff: SSt 41/61 = EvBl 1971/157 S 272

10 Os 5/71OGH09.03.1971
11 Os 11/72OGH01.03.1972

Beisatz: Hier: Belehrung über Begriff der rechtskräftigen Verurteilung (eines abgesondert verfolgten Mittäters) nicht erforderlich. (T1)

11 Os 185/72OGH12.01.1973
11 Os 190/72OGH19.02.1973

Beisatz: Keine Belehrung über den Ausdruck "Gewalt" im Sinne des § 190 StG. (T2) Veröff: RZ 1973/102 S 69

11 Os 14/73OGH27.04.1973

Beisatz: Keine Belehrung über die Worte "ohne dessen Einwilligung" und "Verbergen hinter falschem Schein". (T3)

11 Os 156/74OGH14.02.1975

Beisatz: "Gewalt" im Sinne des § 194 StG. (T4)

9 Os 153/76OGH10.11.1976

Beisatz: Hier: Die in § 70 StGB enthaltenen Ausdrücke. (T5)

12 Os 11/77OGH14.04.1977

Vgl; Beisatz: Die Vorsatzdefinition in § 5 StGB und jene der Fahrlässigkeit in § 6 StGB ist allgemein verständlich. (T6)

11 Os 49/77OGH07.06.1977

Auch; Beisatz: "Aufpasserdienste" beim Gesellschaftsdiebstahl. (T7)

10 Os 33/78OGH05.04.1978

Beisatz: Keine Belehrung über "mit seinem Wissen" (in § 129 Z 4 StGB). (T8)

10 Os 122/78OGH26.07.1978

Auch; Beisatz: Hier: "Besitz einer Waffe". (T9)

12 Os 104/79OGH13.09.1979

Beisatz: Hier: Feuerbrunst und Überschwemmung bei § 128 (1) 1 StGB. (T10)

12 Os 134/79OGH25.10.1979

Ähnlich; Beis wie T6

13 Os 41/80OGH26.06.1980

Beisatz: Hier: Vorsatz (an sich und in der Legaldefinition des § 5 Abs 1 StGB). (T11)

12 Os 17/81OGH19.03.1981

Ähnlich; Beisatz: Hier: "gegenwärtig" und "unmittelbar drohend" in § 3 Abs 1 StGB. (T12)

9 Os 112/81OGH20.10.1981

Vgl auch; Beisatz: Allgemein verständlicher Wortlaut des § 3 Abs 1 StGB. (T13)

10 Os 96/81OGH22.12.1981

Vgl auch; Beis wie T6

12 Os 172/81OGH18.02.1982
9 Os 7/83OGH15.03.1983

Vgl auch; Beis wie T11

12 Os 4/83OGH07.04.1983

Vgl auch; Beisatz: Nur solche Rechtsbegriffe, die im täglichen Leben vorkommen und daher auch für juristische Laien eindeutig verständlich sind, bedürfen keiner näheren Erläuterung (SSt 32/77). (T14)

10 Os 71/83OGH28.06.1983

Vgl auch; Beis wie T6

12 Os 121/83OGH10.11.1983
13 Os 212/83OGH12.01.1984

Vgl auch; Beis wie T11

12 Os 120/84OGH13.09.1984

Vgl auch; Beis wie T11

13 Os 135/85OGH26.09.1985

Beis wie T11

9 Os 132/85OGH25.06.1986

Vgl; Beisatz: Schon aus der Vorsatzdefinition des § 5 Abs 1 StGB geht hervor, daß ein Tatbildirrtum - wozu auch der Irrtum über ein normatives Tatbildmerkmal gehört, den Vorsatz ausschließt. (T15) Veröff: SSt 57/40

13 Os 96/86OGH18.09.1986

Vgl auch; Beis wie T6; Beis wie T11

13 Os 22/87OGH19.03.1987

Beisatz: Die Legaldefinitionen des Vorsatzes in § 5 Abs 1 StGB und der Fahrlässigkeit in § 6 StGB sind deskriptiver Natur. Eine sich daran haltende Rechtsbelehrung ist damit nicht nur richtig, sondern auch ausreichend. (T16)

13 Os 27/87OGH30.03.1987

Vgl auch; Beisatz: Deskriptive Tatbestandsrequisiten bedürfen auch keiner näheren Individualisierung im Urteilsspruch (§ 260 Abs 1 Z 1 StPO). (T17)

10 Os 11/87OGH28.04.1987

Vgl auch; Beis wie T6

13 Os 113/87OGH15.10.1987

Beisatz: Hier: Deskriptives Qualifikationsmerkmal (§ 143 zweiter Satz StGB "durch die ausgeübte Gewalt"). (T18)

15 Os 71/88OGH28.06.1988

Vgl auch; Beisatz: Legaldefinition des § 5 Abs 2 StGB (Absicht). (T19)

11 Os 18/89OGH22.03.1989

Beisatz: "Abnötigen" im Sinne des § 142 Abs 1 StGB. (T20)

14 Os 95/89OGH06.09.1989

Beisatz: "Zum Kampf ausrüsten" im § 280 Abs 1 StGB. (T21)

13 Os 85/89OGH21.12.1989

Beisatz: Einbruchsdiebstahl. (T22)

14 Os 179/89OGH20.02.1990

Vgl auch; Beisatz: Die Tragweite des Gesetzeswortlautes des § 11 StGB ist ohne nähere Erläuterung allgemein verständlich. (T23)

15 Os 9/92OGH19.03.1992

Vgl auch; Beis wie T11

15 Os 131/91OGH15.05.1992

Vgl auch; Beisatz: Fahrlässigkeit: die Wiedergabe der allgemein verständlichen gesetzlichen Umschreibung im § 6 StGB reicht aus. (T24)

12 Os 31/93OGH06.05.1993

Beisatz: Dies gilt auch für die Begriffe der "auffallenden Verunstaltung" (§ 85 Z 2 StGB) sowie der "Berufsunfähigkeit" und des "schweren Leidens" (§ 85 Z 3 StGB). (T25)

11 Os 153/93OGH18.01.1994

Vgl auch; Beisatz: "Kampf" in § 280 Abs 1 StGB. (T26)

13 Os 4/94OGH21.06.1994

Beisatz: Dagegen bedürfen normative Tatbildmerkmale regelmäßig einer besonderen Explikation. (T27)

11 Os 97/94OGH04.08.1994

Vgl auch; Beisatz: Vorsatz - Wiedergabe des Gesetzestextes reicht aus. (T28)

12 Os 135/94OGH15.12.1994

vgl auch; Beis wie T6

11 Os 163/94OGH14.02.1995

Vgl auch

11 Os 46/95OGH30.05.1995

Beis wie T6

15 Os 58/95OGH22.06.1995

Vgl auch; Beis wie T6

14 Os 114/95OGH03.10.1995

Vgl auch; Beisatz: "Anderes berauschendes Mittel" in § 11 StGB. (T29)

11 Os 177/96OGH14.01.1997

Vgl; Beis wie T6

13 Os 188/96OGH26.03.1997

Vgl auch

15 Os 85/97OGH28.08.1997

Beisatz: Hier: Belehrung über die Bedeutung der Begriffe "Unrechtmäßigkeit" und "Rechtswidrigkeit" nicht erforderlich. (T30)

15 Os 72/97OGH03.07.1997

Vgl auch; Beisatz: Hier: Keine Belehnung über die Begriffe der Schenkung einer beweglichen Sache, des mit deren Übergabe verbundenen Eigentumsüberganges und damit einer "fremden Sache" erforderlich. (T31)

13 Os 148/99OGH12.01.2000

Vgl; Beis wie T6

13 Os 48/00OGH07.06.2000

Beisatz: Der hier unter dem Gesichtspunkt der Qualifikation nach § 106 Abs 1 Z 1 dritter Fall StGB aktuelle Begriff der "auffallenden Verunstaltung" bedarf keiner besonderen Erklärung, weil es sich dabei um eine Umschreibung handelt, deren gesetzliche Bezeichnung sich mit dem durch allgemeinen Sprachgebrauch vermittelten Begriffsverständnis deckt. (T32)

15 Os 157/02OGH13.02.2003

Vgl auch; Beis wie T11

12 Os 12/06sOGH11.05.2006

Auch; Beisatz: Die Rechtsbelehrung hat grundsätzlich die in den gestellten Fragen aufscheinenden Rechtsbegriffe zu erklären. Dabei bedürfen allgemein verständliche Ausdrücke keiner Erläuterung. Die Begriffe „Angriff" und „unmittelbar drohender Angriff" gehören dem allgemeinen Sprachgebrauch an und bedürfen daher grundsätzlich keiner weiteren Erörterung. (T33)

12 Os 78/06xOGH21.09.2006

Auch; nur: Sogenannte deskriptive Tatmerkmale, die dem allgemeinen Sprachgebrauch entnommen und daher jedermann verständlich sind, bedürfen keiner Erläuterung. (T34); Beisatz: Da die Nichtigkeitsbeschwerde Anhaltspunkte dafür, dass das Erstgericht dem Begriff Einbruch einen vom Alltagsgebrauch abweichenden Inhalt zugeordnet haben könnte, nicht darlegt, ist sie in diesem Punkt nicht gesetzmäßig ausgeführt. (T35)

12 Os 108/15xOGH22.10.2015

Beis wie T11; Beis wie T19; Beis wie T28

14 Os 88/16xOGH29.11.2016

Auch; Beis wie T11; Beis wie T16; Beis wie T28

12 Os 93/17vOGH12.10.2017

Vgl; Beisatz: Umschreibung des asthenischen Affekts mit den Begriffen „Bestürzung“, „Furcht“ und „Schrecken“. (T36)

15 Os 38/19fOGH29.05.2019

Vgl; Beisatz: Hier: Zur Vorhersehbarkeit des Eintritts einer fahrlässig herbeigeführten Erfolgsqualifikation. (T37)

12 Os 140/23iOGH21.03.2024

vgl; Beisatz wie T27

Dokumentnummer

JJR_19701027_OGH0002_0090OS00120_6800000_007

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)