Rechtssatz
Ein Zeuge darf auf seinen Geisteszustand nur mit seiner Zustimmung untersucht werden; bei einem nahezu erwachsenen Zeugen müssen hiezu solche Bedenken gegen seine Fähigkeit, Wahrnehmungen zu machen und diese wiederzugeben, bestehen, die den Voraussetzungen des § 151 Z 3 StPO praktisch gleichkommen.
11 Os 169/78 | OGH | 28.11.1978 |
nur: Ein Zeuge darf auf seinen Geisteszustand nur mit seiner Zustimmung untersucht werden. (T1); Beisatz: Körperliche, psychiatrische und psychologische Untersuchung nur mit Zustimmung. (T2) |
13 Os 21/80 | OGH | 22.05.1980 |
nur T1 |
11 Os 125/80 | OGH | 13.08.1980 |
Ähnlich |
13 Os 50/81 | OGH | 09.04.1981 |
Vgl auch; nur T1 |
13 Os 70/81 | OGH | 08.10.1981 |
nur T1 |
10 Os 3/82 | OGH | 27.04.1982 |
Vgl auch; Veröff: EvBl 1983/18 S 51 |
10 Os 47/84 | OGH | 13.03.1984 |
nur T1 |
13 Os 194/83 | OGH | 16.02.1984 |
nur T1; Beisatz: Minderjährige Zeugen nur mit Zustimmung ihres gesetzlichen Vertreters (eventuell eines Kollisionskurators: § 271 ABGB). (T3) |
13 Os 121/84 | OGH | 23.08.1984 |
nur T1 |
11 Os 152/84 | OGH | 21.11.1984 |
nur T1; Beisatz: Die Abweisung eines darauf abzielenden relevanten Beweisantrages begründet Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 4 StPO unabhängig davon, ob der Zeuge im weiteren Verfahren seiner diesbezüglichen Untersuchung zustimmen wird oder nicht. (T4) |
12 Os 15/87 | OGH | 07.05.1987 |
Vgl auch; nur T1; Beis wie T3; Veröff: SSt 58/36 |
13 Os 162/88 | OGH | 22.12.1988 |
nur T1; Beis wie T3; Beisatz: Selbst wenn dieser dem Individualrechtsschutz des Zeugen dienende Grundsatz mißachtet worden wäre, könnte der Umstand, daß ein derartiges Gutachten - sachlich begründet - eingeholt und verwertet wurde, keinen den Angeklagten belastenden Verfahrensmangel darstellen (SSt 31/58). (T5) |
12 Os 80/90 | OGH | 30.08.1990 |
nur T1; Beisatz: Nur mit seiner bzw seines gesetzlichen Vertreters ausdrücklicher Zustimmung. (T6) |
13 Os 155/90 | OGH | 30.01.1991 |
nur T1; Beisatz: Weil sich die Zeugenpflicht nur auf das Erscheinen vor Gericht und auf das Ablegen des Zeugnisses erstreckt. (T7) |
12 Os 1/92 | OGH | 23.01.1992 |
Vgl auch; Beisatz: Erhebliche Bedenken gegen die allgemeine Wahrnehmungsfähigkeit oder Wiedergabefähigkeit des Zeugen rechtfertigen allein die Beiziehung eines Psychiaters. (T8) |
11 Os 157/98 | OGH | 18.01.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Nur dann, wenn objektive Momente seine Fähigkeit, Wahrnehmungen zu machen und diese gedächtnisgetreu wiederzugeben, in Frage stellten. Solche Zweifel müssen ganz erheblich sein und somit ihrem Gewicht und ihrer Art nach den in § 11 StGB erfaßten Geistesstörungen gleichkommen. (T9) |
12 Os 14/00 | OGH | 04.05.2000 |
Vgl auch; Beisatz: Bietet die Aktenlage keinerlei konkrete Bedenken gegen die Aussageehrlichkeit des (hier zum Zeitpunkt der letzten Tathandlungen bereits sechzehnjährigen) Unzuchtsopfers, ist dessen - keineswegs generell, sondern nur in besonders gelagerten Ausnahmsfällen gerechtfertigte-psychiatrische Untersuchung nicht zulässig. (T10) |
14 Os 51/02 | OGH | 28.05.2002 |
Vgl auch; nur T1; Beisatz: Hier: Begutachtung durch kinderpsychologischen Sachverständigen. (T11) |
12 Os 13/03 | OGH | 27.03.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Ein darauf abzielender Beweisantrag hat die Bereitschaft des Zeugen darzulegen, sich einer Befundaufnahme zu unterziehen. (T12) |
11 Os 80/03 | OGH | 05.08.2003 |
Vgl auch; nur T1; Beis wie T2 nur: Psychologische Untersuchung nur mit Zustimmung. (T13) |
15 Os 45/05i | OGH | 02.06.2005 |
Vgl; Beisatz: Ein Zeuge ist nicht verpflichtet, sich einer körperlichen Untersuchung zu unterziehen oder sonst an einer Befundaufnahme mitzuwirken. (T14) |
11 Os 33/23x | OGH | 13.06.2023 |
vgl; Beisatz wie T8; Beisatz wie T11 |
12 Os 68/23a | OGH | 07.09.2023 |
vgl; Beisatz wie T3; Beisatz wie T14 |
Dokumentnummer
JJR_19781025_OGH0002_0100OS00150_7800000_002
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