OGH 9ObS4/90; 3Ob44/93; 4Ob38/95; 5Ob36/02h; 8ObS4/03a; 6Ob254/05d; 9ObA38/06p; 9ObA60/06y; 4Ob146/07k; 5Ob148/07m; 9ObA161/07b; 9ObA109/09h; 6Ob233/09x; 5Ob153/09z; 5Ob124/10m; 5Ob5/11p; 10ObS63/12f; 1Ob157/13i; 10ObS85/13t; 10ObS177/13x; 1Ob73/14p; 9Ob27/14g; 10Ob58/14y; 10ObS50/15y; 8Ob87/15z; 10ObS158/15f; 6Ob144/17w; 4Ob124/18s; 5Ob204/18p; 8Ob50/19i; 2Ob167/19a; 5Ob164/19g; 5Ob58/21x; 1Ob62/21f; 2Ob76/21x; 5Ob5/22d; 7Ob52/22f; 8ObA60/22i; 8ObA58/22w; 9ObA11/22s; 2Ob59/23z; 2Ob169/23a; 10ObS39/23t; 10ObS110/23h; 4Ob155/23g (RS0008979)

OGH9ObS4/90; 3Ob44/93; 4Ob38/95; 5Ob36/02h; 8ObS4/03a; 6Ob254/05d; 9ObA38/06p; 9ObA60/06y; 4Ob146/07k; 5Ob148/07m; 9ObA161/07b; 9ObA109/09h; 6Ob233/09x; 5Ob153/09z; 5Ob124/10m; 5Ob5/11p; 10ObS63/12f; 1Ob157/13i; 10ObS85/13t; 10ObS177/13x; 1Ob73/14p; 9Ob27/14g; 10Ob58/14y; 10ObS50/15y; 8Ob87/15z; 10ObS158/15f; 6Ob144/17w; 4Ob124/18s; 5Ob204/18p; 8Ob50/19i; 2Ob167/19a; 5Ob164/19g; 5Ob58/21x; 1Ob62/21f; 2Ob76/21x; 5Ob5/22d; 7Ob52/22f; 8ObA60/22i; 8ObA58/22w; 9ObA11/22s; 2Ob59/23z; 2Ob169/23a; 10ObS39/23t; 10ObS110/23h; 4Ob155/23g20.2.2024

Rechtssatz

Die teleologische Reduktion verschafft der ratio legis nicht gegen einen zu engen, sondern gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. Die (verdeckte) Lücke besteht im Fehlen einer nach der ratio notwendigen Ausnahme. Vorausgesetzt ist stets der Nachweis, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den "eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. Es ist jedoch nicht zulässig, durch teleologische Reduktion eine gesetzliche Vorschrift zur Gänze ihres Inhaltes zu entkleiden.

Normen

ABGB §7

9 ObS 4/90OGH14.03.1990

Veröff: WBl 1990/271 ff (Liebeg 261) = ZAS 1991/11 S 65

3 Ob 44/93OGH30.06.1993

nur: Die teleologische Reduktion verschafft der ratio legis nicht gegen einen zu engen, sondern gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. (T1)<br/>Beisatz: Die Ungleichbehandlung muss geradezu willkürlich erscheinen, ein schwerwiegender Wertungswiderspruch oder eine offenbare Ungerechtfertigkeit könnten sonst nicht vermieden werden. (T2)

4 Ob 38/95OGH25.04.1995

nur: Die teleologische Reduktion verschafft der ratio legis nicht gegen einen zu engen, sondern gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. Die (verdeckte) Lücke besteht im Fehlen einer nach der ratio notwendigen Ausnahme. Vorausgesetzt ist stets der Nachweis, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den "eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. (T3)

5 Ob 36/02hOGH26.02.2002

nur T3

8 ObS 4/03aOGH07.08.2003

Auch

6 Ob 254/05dOGH01.12.2005

Beisatz: Die teleologische Reduktion verschafft der „ratio legis" gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. Die (verdeckte) Lücke besteht hier im Fehlen einer nach der „ratio legis" notwendigen Ausnahmeregel. (T4)<br/>Beisatz: Hier: § 245 Abs 1 HGB. (T5)<br/>Veröff: SZ 2005/177

9 ObA 38/06pOGH12.07.2006

Beisatz: Eine teleologische Reduktion würde den klaren Nachweis voraussetzen, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den „eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. (T6)<br/>Veröff: SZ 2006/109

9 ObA 60/06yOGH12.07.2006

Beis wie T6

4 Ob 146/07kOGH04.09.2007

Auch; Beis wie T6<br/>Veröff: SZ 2007/140

5 Ob 148/07mOGH11.12.2007

Ähnlich; Beisatz: Besonders bei ethisch und weltanschaulich umstrittenen Fragen muss eine von den bestehenden (allgemeinen) Regeln des Rechts - hier: des Schadenersatzrechts - abweichende Bewertung dem Gesetzgeber vorbehalten bleiben. (T7)<br/>Beisatz: Hier: Frage nach Schadenersatz im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes (wrongful birth, wrongful life). (T8)

9 ObA 161/07bOGH07.02.2008

nur T1

9 ObA 109/09hOGH16.11.2009

Auch; Beisatz: Die teleologische Reduktion stellt bei zu weit geratenen gesetzlichen Tatbeständen das Gegenstück zur Analogie dar. Sie verschafft der ratio legis gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung, indem sich die (letztlich den Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung am Gesetzeszweck orientiert. (T9)<br/>Beisatz: Hier: § 4 Z 1 lit a ASGG. (T10)<br/>Veröff: SZ 2009/150

6 Ob 233/09xOGH17.12.2009

Vgl; Beis wie T6; Bem: Hier: § 17 Abs 5 PSG. (T11)

5 Ob 153/09zOGH24.11.2009

nur T3; Bem: Hier: Teleologische Reduktion von § 13 AnfO abgelehnt. (T12)<br/>Veröff: SZ 2009/155

5 Ob 124/10mOGH23.09.2010

Vgl; Beisatz: Es ist nicht zulässig, durch teleologische Reduktion eine gesetzliche Vorschrift (beinahe) zur Gänze ihres Inhalts zu entkleiden. (T13)

5 Ob 5/11pOGH26.05.2011

Auch; Beis wie T10; Beis ähnlich wie T13

10 ObS 63/12fOGH24.07.2012

Vgl; Beis wie T9; Veröff: SZ 2012/74

1 Ob 157/13iOGH21.11.2013

Vgl; Veröff: SZ 2013/109

10 ObS 85/13tOGH17.12.2013

nur T1; Beisatz: Hier: § 5 Abs 4 KBGG. (T14)

10 ObS 177/13xOGH25.02.2014

nur T1; Beis wie T14; Beisatz: Hier: Geburt des zweiten Kindes um 6 Tage früher als erwartet und daher 2‑Monatsfrist des § 5 Abs 4 KBGG nicht erfüllt. (T15)

1 Ob 73/14pOGH22.05.2014

Auch

9 Ob 27/14gOGH25.06.2014
10 Ob 58/14yOGH24.02.2015

Auch; nur T1; Veröff: SZ 2015/10

10 ObS 50/15yOGH02.09.2015

Auch

8 Ob 87/15zOGH29.09.2015

Auch; nur T1

10 ObS 158/15fOGH19.01.2016

Auch

6 Ob 144/17wOGH17.01.2018

Auch; Veröff: SZ 2018/1

4 Ob 124/18sOGH23.08.2018

Auch; Veröff: SZ 2018/62

5 Ob 204/18pOGH20.03.2019

Auch; Beis wie T9; Beisatz: Hier: § 362 ABGB im Hinblick auf die unzulässige Dereliktion von (bloßen) Miteigentumsanteilen. (T16)

8 Ob 50/19iOGH24.05.2019

nur T3; Veröff: SZ 2019/43

2 Ob 167/19aOGH30.01.2020

Beisatz ähnlich wie T6<br/>Beisatz: Hier: § 1503 Abs 7 Z 9 ABGB; keine teleologische Reduktion. (T17)<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/11

5 Ob 164/19gOGH22.04.2020

nur T3<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/31

5 Ob 58/21xOGH20.04.2021

Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: § 20 lit c StarkstromwegeG. (T18)

1 Ob 62/21fOGH21.04.2021

Vgl; Beis wie T3; Beis wie T18

2 Ob 76/21xOGH05.08.2021

Anm: Veröff: SZ 2021/76

5 Ob 5/22dOGH21.04.2022
7 Ob 52/22fOGH29.06.2022

Beisatz: Hier: Betreffend § 33 Abs 2 VersVG. (T19)

8 ObA 60/22iOGH27.09.2022

Vgl; nur T3; Beisatz: Hier: Betreffend Art XVI Abs 5 iVm Art XII Abs 1 des Kollektivvertrags für pharmazeutische Fachkräfte in öffentlichen Apotheken und Anstaltsapotheken Österreichs: keine teleologische Reduktion. (T20)

8 ObA 58/22wOGH21.11.2022

Beisatz. Hier: Befristete Dienstverhältnisse nach dem Theaterarbeitsgesetz (TAG) – keine teleologische Reduktion. (T21)

9 ObA 11/22sOGH24.11.2022

Beis wie T21

2 Ob 59/23zOGH16.05.2023

vgl; Beisatz: Hier: § 1503 Abs 7 Z 5 ABGB. (T22)

2 Ob 169/23aOGH25.10.2023
10 ObS 39/23tOGH21.11.2023

vgl; Beisatz: Hier: Nr 38 der Anlage 1 zum ASVG. (T23)

10 ObS 110/23hOGH21.11.2023

vgl; Beisatz: Hier: § 5 Abs 3 APG. (T24)

4 Ob 155/23gOGH20.02.2024

Dokumentnummer

JJR_19900314_OGH0002_009OBS00004_9000000_001