OGH 11Os102/72; 12Os118/74; 13Os86/78; 10Os115/78; 10Os102/80; 13Os93/81; 12Os136/82; 12Os113/83; 13Os82/84; 9Os201/84; 11Os33/85; 11Os78/85; 9Os6/86; 12Os186/85; 15Os111/87; 14Os150/88; 12Os66/89; 12Os32/89; 13Os30/90 (RS0098487)

OGH11Os102/72; 12Os118/74; 13Os86/78; 10Os115/78; 10Os102/80; 13Os93/81; 12Os136/82; 12Os113/83; 13Os82/84; 9Os201/84; 11Os33/85; 11Os78/85; 9Os6/86; 12Os186/85; 15Os111/87; 14Os150/88; 12Os66/89; 12Os32/89; 13Os30/9028.6.2023

Rechtssatz

Gegenstand einer Anklage ist immer nur ein historisches Ereignis, nämlich die Beziehung eines Menschen zu einem bestimmten Geschehen, das nach der Ansicht des Anklägers einen bestimmten strafgesetzwidrigen Erfolg herbeiführen sollte; nur diesbezüglich besteht das Verbot der Anklageüberschreitung (Gebert - Pallin - Pfeiffer III 2 Nr 1 ff zu §§ 262, 267 StPO). Hinsichtlich der Modalitäten dieses Geschehens wie überhaupt hinsichtlich der konkreten Umstände der in der Anklage individualisierten Straftat ist aber das Gericht an die Ansicht des Anklägers nicht gebunden (aaO Nr 18 ff).

Normen

StPO §262 Ba
StPO §267 A
StPO §281 Z8 D

11 Os 102/72OGH23.10.1972
12 Os 118/74OGH29.10.1974

Vgl auch

13 Os 86/78OGH29.06.1978

Ähnlich; Beisatz: Modifikation bei der genauen Waffenbezeichnung. (T1)

10 Os 115/78OGH06.09.1978

Ähnlich; Beisatz: Betrachtung auf den gesamten Geschehenskomplex, wie er als zusammenhängender Tatablauf in der Anklage geschildert ist. (T2)

10 Os 102/80OGH14.10.1980

Vgl auch

13 Os 93/81OGH21.08.1981

Vgl auch; Beisatz: Keine Bindung an das vom Ankläger zugrundegelegte Entwicklungsstadium des Delikts. (T3)

12 Os 136/82OGH03.03.1983

Vgl auch; Beis wie T2

12 Os 113/83OGH13.10.1983

Vgl; Beis wie T2

13 Os 82/84OGH14.06.1984

Vgl auch

9 Os 201/84OGH06.03.1985

Vgl auch; Veröff: ZVR 1985/148 S 279

11 Os 33/85OGH30.04.1985

Ähnlich; nur: Gegenstand einer Anklage ist immer nur ein historisches Ereignis, nämlich die Beziehung eines Menschen zu einem bestimmten Geschehen, das nach der Ansicht des Anklägers einen bestimmten strafgesetzwidrigen Erfolg herbeiführen sollte; nur diesbezüglich besteht das Verbot der Anklageüberschreitung. (T4)

11 Os 78/85OGH25.06.1985

Vgl auch; Beisatz: Tatzeitraum (T5)

9 Os 6/86OGH22.01.1986

Vgl auch

12 Os 186/85OGH20.03.1986

Vgl auch

15 Os 111/87OGH24.07.1987

Vgl auch; nur T4; Beisatz: Tatzeit (T6)

14 Os 150/88OGH01.03.1989

Vgl auch; nur T4

12 Os 66/89OGH29.06.1989

Vgl auch

12 Os 32/89OGH29.06.1989

Vgl auch; nur T4

13 Os 30/90OGH19.04.1990

Vgl auch

11 Os 47/90OGH13.06.1990

Vgl auch

11 Os 137/90OGH16.01.1991

Vgl auch; nur T4; Beis wie T3

12 Os 152/91OGH19.12.1991

Vgl auch; nur T4; Beisatz: Nach ständiger Rechtsprechung liegt eine Überschreitung der Anklage nur dann vor, wenn die Urteilstat nicht in dem unter Anklage gestellten historischen Sachverhalt enthalten ist. (T7)

14 Os 56/92OGH01.09.1992

Vgl auch; Beis wie T6

14 Os 11/93OGH23.03.1993

nur T4

13 Os 86/93OGH14.07.1993

Vgl auch

15 Os 100/92OGH27.05.1993

vgl auch

14 Os 64/94OGH17.05.1994

Vgl auch

12 Os 36/94OGH05.05.1994

Vgl auch

15 Os 6/95OGH09.03.1995

Vgl auch; nur T4

14 Os 47/96OGH04.04.1996

Vgl auch

15 Os 147/96OGH12.09.1996

Ähnlich

14 Os 90/00OGH12.09.2000

Auch; Beisatz: Der in der Anklageschrift angelastete historische Sachverhalt muss dem Tatsachensubstrat des Schuldspruchs entsprechen, das Gericht ist an die rechtliche Bezeichnung der Tat durch die Anklagebehörde nicht gebunden. (T8)

15 Os 80/01OGH28.06.2001

Vgl auch

12 Os 5/02OGH26.06.2002

Vgl auch

15 Os 107/07kOGH11.10.2007

Vgl auch; Beis wie T6; Beis ähnlich wie T8; Beisatz: Eine Anklageüberschreitung (Z 8) liegt nicht vor, wenn der Angeklagte der in der (in der Hauptverhandlung modifizierten) Anklage übereinstimmend mit dem Urteil individualisierten Tat schuldig erkannt wird. (T9)

12 Os 133/09iOGH29.10.2009

Vgl

12 Os 28/10zOGH08.04.2010

Vgl auch

11 Os 110/10aOGH28.09.2010

Vgl auch

14 Os 45/13mOGH27.08.2013

Vgl auch

15 Os 19/15fOGH25.03.2015

Auch; Beisatz: Modifikation des angenommenen Wirkstoffgehalts von Suchtgift. (T10)

14 Os 132/16tOGH04.04.2017

Auch; Beis wie T10

15 Os 13/17aOGH24.05.2017

Auch; Beisatz: Bei der ‑ anhand des Anklagetenors und der Anklagebegründung vorzunehmenden ‑ Beurteilung der Frage, welchen Sachverhalt der Ankläger anklagen, also dem Gericht zur tatsächlichen Klärung und rechtlichen Beurteilung anheim stellen wollte, schlagen Zweifel an der Erkennbarkeit des Prozessgegenstands zu Lasten des Anklägers aus. (T11)

11 Os 55/17yOGH04.07.2017

Vgl; Beis ähnlich wie T10

12 Os 85/18vOGH13.09.2018

Auch

15 Os 151/18xOGH12.12.2018

Vgl

14 Os 40/19tOGH07.10.2019
14 Os 48/20wOGH09.06.2020

Vgl

12 Os 71/20pOGH15.10.2020

Vgl

14 Ns 78/20mOGH14.01.2021

Vgl

14 Os 45/21fOGH01.06.2021

Vgl

11 Os 120/22iOGH31.01.2023

Vgl; Beisatz: Hier: Annahme einer gegenüber der Anklageschrift erhöhten tatverfangenen Suchtgiftmenge. (T12)

13 Os 42/23kOGH28.06.2023

vgl; Beisatz wie T12

Dokumentnummer

JJR_19721023_OGH0002_0110OS00102_7200000_004

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