OGH 11Os137/98; 13Os60/04; 12Os105/05s; 13Os41/06p; 15Os96/06s; 12Os48/07m; 15Os83/07f; 15Os70/07v; 11Os152/07y; 12Os150/07m; 13Os144/08p; 14Os131/08h; 12Os83/08k (RS0111350)

OGH11Os137/98; 13Os60/04; 12Os105/05s; 13Os41/06p; 15Os96/06s; 12Os48/07m; 15Os83/07f; 15Os70/07v; 11Os152/07y; 12Os150/07m; 13Os144/08p; 14Os131/08h; 12Os83/08k4.10.2023

Rechtssatz

Im Hinblick auf den notorisch häufigen Vertrieb "gestreckten" Suchtgifts sind Konstatierungen über den Reinheitsgehalt zur Beurteilung des Vorliegens einer "großen Menge" - deren Untergrenze nach § 28 Abs 6 SMG in Verbindung mit § 1 der Suchtgift-Grenzmengenverordnung/Anhang I bei Heroin mit 5 Gramm und bei Kokain mit 15 Gramm Reinsubstanz festgesetzt wurde - unerlässlich.

fünf Gramm — fünfzehn Gramm

 

Normen

SGMV §1
SMG §28 Abs6 A
SMG §28a Abs4 Z3

11 Os 137/98OGH15.12.1998
13 Os 60/04OGH16.06.2004

Vgl auch

12 Os 105/05sOGH17.11.2005

Ähnlich; Beisatz: Ausgehend von einem (gerichtsnotorischen) THC-Gehalt der Droge Marihuana von 0,25% bis 8% kann nämlich aufgrund fehlender Feststellungen zum Wirkstoffgehalt nicht beurteilt werden, ob die Grenzmenge (§ 28 Abs 6 SMG) in concreto erreicht ist. (T1)

13 Os 41/06pOGH14.06.2006

Auch; Beisatz: Hier: Die bloße Nennung der Menge im Urteilsspruch unter Hinzufügung der Bezeichnung „große Menge" ohne jegliche Feststellung über die Beschaffenheit dieses Suchtmittels erlaubt keine verlässliche Beurteilung, ob durch die vom Schuldspruch erfasste Weitergabe tatsächlich eine große Menge im Sinn des § 28 Abs 6 SMG in Verbindung mit § 1 der SuchtgiftgrenzmengenVO (BGBl II 1997/377 idgF), die bei 20g THC liegt, in Verkehr gesetzt wurde. (T2)

15 Os 96/06sOGH05.10.2006

Auch; nur: Feststellungen über den Reinheitsgehalt sind zur Beurteilung des Vorliegens einer großen Menge unerlässlich. (T3)

12 Os 48/07mOGH31.05.2007

Auch; nur T3

15 Os 83/07fOGH08.08.2007

Beis wie T2 nur: Die bloße Nennung der Menge im Urteilsspruch unter Hinzufügung der Bezeichnung „große Menge" ohne jegliche Feststellung über die Beschaffenheit dieses Suchtmittels erlaubt keine verlässliche Beurteilung, ob durch die vom Schuldspruch erfasste Weitergabe tatsächlich eine große Menge im Sinn des § 28 Abs 6 SMG in Verkehr gesetzt wurde. (T4)

15 Os 70/07vOGH04.10.2007

Auch; Beis ähnlich wie T2; nur T3

11 Os 152/07yOGH29.01.2008

Auch; Beis ähnlich wie T4

12 Os 150/07mOGH13.12.2007
13 Os 144/08pOGH05.11.2008

Auch

14 Os 131/08hOGH16.12.2008

Vgl; nur T3; Beisatz: Die Feststellung der Bruttomengen des laut Schuldspruchtatverfangenen Suchtgifts mit dem Beifügen, dass der Angeklagte durch das wiederkehrende Inverkehrsetzen verschiedener Suchtgifte insgesamt mehr als die Grenzmenge der verschiedenen Wirkstoffe anderen überlassen wollte, reicht nicht. (T5)

12 Os 83/08kOGH22.08.2008

Beisatz: Über den Reinheitsgehalt zur Beurteilung des Vorliegens einer die Grenzmenge übersteigenden Menge (deren Untergrenze nach § 28b iVm Anhang 1 der Suchtgift-Grenzmengenverordnung BGBl II 1997/377 idF BGBl II 2006/228 bei Heroin mit 3 Gramm Reinsubstanz festgesetzt wurde) sind für die Subsumtion unter den Tatbestand des § 28a SMG (bzw bei mehrfacher Überschreitung der Grenzmenge: unter die Tatbestände) unerlässlich. (T6)<br/>Beisatz: Die im Urteilsspruch angegebene Nettomenge Heroin vermag fehlende Feststellungen nicht zu ersetzen. (T7)

11 Os 141/09hOGH22.09.2009

Vgl auch; Beisatz: Fehlen dem angefochtenen Urteil Tatsachenfeststellungen zu den Reinsubstanzen der tatverfangenen Suchtgifte völlig, so leidet die Subsumtion an einem Rechtsfehler mangels Feststellungen. (T8)

11 Os 102/09yOGH08.09.2009

Auch; Beisatz: Hier: § 28a Abs 4 Z 3 SMG. (T9)

14 Os 2/10sOGH02.03.2010

Vgl auch; Beisatz: Hier: Die Nennung der Bruttomengen mit dem Beifügen, es handle sich hiebei um eine „die Grenzmenge jedenfalls 25-fach übersteigende“ oder „mehrfach überschreitende“ Quantität reicht zur Beurteilung einer tatverfangenen Suchtgiftmenge als groß (§ 28b SMG) oder übergroß (§ 28a Abs 4 Z 3 SMG) nicht aus. (T10)

11 Os 62/10tOGH22.06.2010

Auch

14 Os 133/11gOGH08.11.2011

Vgl auch; Beis auch wie T6

12 Os 143/11pOGH18.10.2011

Vgl auch; Beisatz: Aufgrund fehlender Feststellungen zum Wirkstoffgehalt kann nicht beurteilt werden, ob die vom Schuldspruch erfasste Weitergabe tatsächlich eine die Grenzmenge der § 28b SMG übersteigende Menge von 20 Gramm reinem THC betraf. (T11)

15 Os 150/11iOGH20.12.2011

Vgl auch; Beis wie T8

15 Os 147/11yOGH25.01.2012

Beis ähnlich wie T1 ähnlich nur: (gerichtsnotorischen) THC-Gehalt der Droge Marihuana von 0,25 % bis 8 %. (T12)<br/>Beisatz: Canabis enthält jedenfalls auch THC. (T13)

14 Os 42/12aOGH15.05.2012

Vgl; Beis wie T10

11 Os 62/12wOGH06.06.2012

Auch

15 Os 17/12gOGH28.03.2012

Vgl auch; Ähnlich Beis wie T2

12 Os 148/12zOGH13.12.2012

Vgl auch

14 Os 33/13dOGH09.04.2013

Vgl; Beisatz: Die Wirkstoffkonzentration liegt nach allgemeiner Gerichtserfahrung bei Cannabiskraut (Delta -9-THC) ohne nähere Qualitätsabstufung im Bereich von 0,25 % bis 8 % und durchschnittlich ohne Weiteres bei 4 %. (T14)

15 Os 22/13vOGH26.06.2013

Auch; Beis ähnlich wie T10

13 Os 60/13tOGH02.07.2013

Vgl auch

15 Os 3/14aOGH23.04.2014

Vgl; Beis wie T1; Beis wie T12; Beis wie T14

15 Os 7/14iOGH23.04.2014

Auch

15 Os 105/14aOGH01.10.2014

Vgl; Beisatz: Die Qualifikation nach § 22a Abs 5 zweiter Fall ADBG 2007 setzt die (bereits nach § 22a Abs 4 leg cit qualifizierte) Tatbegehung in Bezug auf Anabolika, Hormone oder verwandte Verbindungen, Hormon-Antagonisten oder Modulatoren in einer die Grenzmenge (Abs 7 leg cit) übersteigenden Menge voraus, weshalb Feststellungen zu Menge und Reinsubstanzgehalt der verbotenen Wirkstoffe, der zur Beurteilung des Vorliegens einer die Grenzmenge (§ 22a Abs 7 ADBG 2007 iVm der Anti-Doping-Grenzmengenverordnung [ADGMV]) übersteigenden Menge erforderlich ist, unerlässlich sind. (T15)

12 Os 87/15hOGH24.07.2015

Vgl

13 Os 117/15bOGH18.12.2015

Auch

12 Os 17/16sOGH03.03.2016

Auch; Beis ähnlich wie T11

12 Os 130/17kOGH14.12.2017

Vgl; Beis wie T12; Beis wie T14

12 Os 78/18iOGH23.08.2018

Auch

12 Os 20/23tOGH06.03.2023

vgl

15 Os 73/23hOGH05.07.2023

vgl; Beisatz: Das gilt auch dann, wenn ein Oberlandesgericht im Rahmen einer Beschwerdeentscheidung (§ 87 Abs 1 StPO) die Untersuchungshaft fortsetzt. (T16)

15 Os 93/23zOGH04.10.2023

vgl; Beisatz wie T15

Dokumentnummer

JJR_19981215_OGH0002_0110OS00137_9800000_001

Stichworte