Rechtssatz
Der Begriff der Tatsachenbehauptung ist nach Lehre und ständiger Rechtsprechung weit auszulegen; selbst Urteile, die nur auf entsprechende Tatsachen schließen lassen, gelten als Tatsachenmitteilung ("konkludente Tatsachenbehauptung").
4 Ob 82/92 | EGMR | 24.11.1992 |
Veröff: EvBl 1993/134 S 554 = ÖBl 1993,84 = MR 1993,17 |
4 Ob 168/93 | OGH | 25.01.1994 |
Veröff: SZ 67/10 = EvBl 1994/97 S 505 |
6 Ob 17/94 | OGH | 13.07.1994 |
nur: Selbst Urteile, die nur auf entsprechende Tatsachen schließen lassen, gelten als Tatsachenmitteilung ("konkludente Tatsachenbehauptung"). (T1) |
4 Ob 302/98k | OGH | 24.11.1998 |
Vgl; Beisatz: Eine konkludente Tatsachenbehauptung liegt immer dann vor, wenn der Äußerung entnommen werden kann, dass sie von bestimmten Tatsachen ausgeht, ihr Inhalt demnach objektiv auf seine Richtigkeit überprüft werden kann. (T2) |
4 Ob 204/98x | OGH | 04.02.1999 |
Auch |
6 Ob 127/01x | OGH | 27.09.2001 |
Vgl auch; Beisatz: Auch wertende Äußerungen können unter § 1330 Abs 2 ABGB fallen, wenn sie als sogenannte "konkludente" Tatsachenbehauptungen auf entsprechende Tatsachen schließen lassen, somit dem eine rein subjektive Auffassung wiedergebenden Werturteil entnommen werden kann, dass es von bestimmten Tatsachen ausgeht. (T3) |
6 Ob 265/03v | OGH | 19.02.2004 |
Beisatz: Es mag sein, dass (im Sinne Zöchbauers [MR 2002, 152], der empfiehlt, den Begriff der Tatsachenbehauptung enger und den Begriff der Meinung weiter zu verstehen), die bisher in der oberstgerichtlichen Rechtsprechung vertretene Auffassung einer weiten Auslegung der sogenannten "konkludenten Tatsachenbehauptungen" im Lichte der Judikatur des EGMR neu zu überdenken ist. (T4) |
4 Ob 16/06s | OGH | 14.02.2006 |
Auch; Beisatz: Auch wertende Äußerungen können eine Tatsachenmitteilung sein, wenn sie als sogenannte „konkludente" Tatsachenbehauptungen auf entsprechende Tatsachen schließen lassen, greifbare, einem Beweis zugängliche Vorgänge zum Gegenstand haben und von einem nicht unerheblichen Teil der angesprochenen Empfänger in diesem Sinn aufgefasst werden. (T5) |
4 Ob 127/08t | OGH | 23.09.2008 |
Vgl aber; Beisatz: Kein Wahrheitsbeweis bei diffuser Pauschalabwertung. (T6)<br/>Beisatz: Hier: Zur Rechtslage vor und nach der UWG-Novelle 2007. (T7)<br/>Veröff: SZ 2008/132 |
6 Ob 5/10v | OGH | 19.03.2010 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T5; Beisatz: Tatsachen iSd § 1330 Abs 2 ABGB sind Umstände, die ihrer allgemeinen Natur nach objektiv überprüfbar sind. (T8) |
17 Ob 18/09k | OGH | 23.03.2010 |
Beisatz: Hier: Schutzrechtsverwarnung. (T9) |
Dokumentnummer
JJR_19921124_OGH0002_0040OB00082_9200000_002
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