OGH 6Ob218/97w; 6Ob153/97m; 6Ob2230/96a; 6Ob176/97v; 6Ob343/97b; 6Ob291/97f; 6Ob386/97a; 6Ob308/99h; 6Ob109/00y; 6Ob291/00p; 6Ob320/00b; 6Ob127/01x; 8ObA196/02k; 6Ob56/03h; 6Ob11/06w; 6Ob291/06x; 6Ob7/07h; 6Ob62/09z; 6Ob244/09i; 4Ob64/10f; 4Ob66/10z; 15Os106/10t (RS0107915)

OGH6Ob218/97w; 6Ob153/97m; 6Ob2230/96a; 6Ob176/97v; 6Ob343/97b; 6Ob291/97f; 6Ob386/97a; 6Ob308/99h; 6Ob109/00y; 6Ob291/00p; 6Ob320/00b; 6Ob127/01x; 8ObA196/02k; 6Ob56/03h; 6Ob11/06w; 6Ob291/06x; 6Ob7/07h; 6Ob62/09z; 6Ob244/09i; 4Ob64/10f; 4Ob66/10z; 15Os106/10t26.4.2024

Rechtssatz

Bei unwahren Tatsachenbehauptungen oder bei Werturteilen, basierend auf unwahren Tatsachenbehauptungen, gibt es kein Recht auf freie Meinungsäußerung.

Normen

ABGB §1330 BII
MRK Art10 Abs2 IV3b

6 Ob 218/97wOGH17.07.1997
6 Ob 153/97mOGH17.07.1997

Beisatz: Hier: "Schutzgeldforderung". (T1) Veröff SZ 70/150

6 Ob 2230/96aOGH24.07.1997

Beisatz: "Schwarzbau". (T2)

6 Ob 176/97vOGH16.10.1997
6 Ob 343/97bOGH24.11.1997
6 Ob 291/97fOGH15.01.1998

Beisatz: "Lügenmuseum" (T3)

6 Ob 386/97aOGH15.01.1998
6 Ob 308/99hOGH09.03.2000

Vgl auch; Beisatz: Hier: Vorwürfe des Beklagten, dass sich die Kläger eine gebotene Vorgangsweise durch ein gesetzwidriges Verhalten bewusst ersparen. (T4)

6 Ob 109/00yOGH23.11.2000

Veröff: SZ 73/181

6 Ob 291/00pOGH14.12.2000

Veröff: SZ 73/198

6 Ob 320/00bOGH17.01.2001

nur: Bei Werturteilen, basierend auf unwahren Tatsachenbehauptungen, gibt es kein Recht auf freie Meinungsäußerung. (T5); Beisatz: Die Bezeichnung einer Vorgangsweise als "Gaunerei" oder als "Gaunerstück" und "Gaunerkonsens" unterstellt ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten (so bereits 6 Ob 304/98v). (T6)

6 Ob 127/01xOGH27.09.2001
8 ObA 196/02kOGH17.10.2002
6 Ob 56/03hOGH20.03.2003
6 Ob 11/06wOGH16.02.2006
6 Ob 291/06xOGH21.12.2006

Beisatz: Die offenbar ohne jedes Tatsachensubstrat erhobene Behauptung der intensiven Verwicklung („mächtig involviert") des Klägers in die Bawag-Affäre kann auch nicht durch die Eigenschaft des Klägers als „public figure" gerechtfertigt werden. (T7)

6 Ob 7/07hOGH15.02.2007

Beisatz: Hier: Vorwurf von massiven Pflichtverletzungen in einem Leserbrief, die nicht den Tatsachen entsprachen. (T8)

6 Ob 62/09zOGH02.07.2009

Beisatz: Werturteile, die konkludente Tatsachenbehauptungen sind, dürfen nicht schrankenlos geäußert werden. Allerdings sind angesichts der heutigen Reizüberflutung selbst überspitzte Formulierungen unter Umständen hinzunehmen, soweit kein massiver Wertungsexzess vorliegt. (T9)

6 Ob 244/09iOGH19.03.2010

Vgl auch

4 Ob 64/10fOGH13.07.2010

Auch

4 Ob 66/10zOGH13.07.2010

Veröff: SZ 2010/82

15 Os 106/10tOGH29.06.2011

Vgl auch; Beisatz: Im Rahmen politischer Auseinandersetzungen und bei „Public Figures“ genügt bereits ein „dünnes Tatsachensubstrat“ für die Zulässigkeit einer Wertung, siehe RS0127027. (T10)

15 Os 175/10iOGH29.06.2011

Auch; Beisatz: Unwahre, diffamierende Tatsachenbehauptungen oder auf unwahren bzw nicht hinreichenden Tatsachenbehauptungen beruhende negative Werturteile oder Wertungsexzesse fallen nicht unter den Schutzbereich des Art 10 MRK. (T11)

14 Os 12/11pOGH30.08.2011

Auch

15 Os 92/11kOGH29.02.2012

Auch

6 Ob 162/12kOGH15.10.2012

Beis wie T9; Beisatz: Art 10 MRK schützt nicht nur stilistisch hochwertige, sachlich vorgebrachte und niveauvoll ausgeführte Bewertungen, sondern jedwedes Unwerturteil, dass nicht in einem Wertungsexzess gipfelt. (T12)<br/>Beisatz: Hier: „journalistischer Bettnässer“ (T13)

15 Os 39/12tOGH21.11.2012

Beis wie T11

4 Ob 181/12iOGH19.03.2013

Beis wie T9

15 Os 34/13hOGH26.06.2013
15 Os 52/12dEGMR11.12.2013

Auch

6 Ob 161/14sOGH19.03.2015

Beisatz: Eine unwahre Tatsachenbehauptung ist auch dann nicht gerechtfertigt, wenn die Grundrechtsberechtigte eine Oppositionspolitikerin ist und sich in einer Sache von allgemeinem Interesse äußert. (T14)<br/>

24 Os 6/15kOGH09.09.2015

Auch; Beisatz: Es verletzt Ehre und Ansehen des Standes, Justizangehörigen ohne sachliche Grundlage und ohne Not im Rahmen von Rechtsschutzeingaben – über die (zulässige) Behauptung von Gesetzesverletzungen hinaus – doloses Vorgehen aus unlauteren Motiven zu unterstellen. (T15)

15 Os 116/16xOGH15.02.2017

Auch

6 Ob 124/18fOGH25.10.2018
4 Ob 242/18vOGH29.01.2019
6 Ob 172/19sOGH27.11.2019

Beis wie T9

6 Ob 57/20fOGH15.09.2020
6 Ob 245/20bOGH18.02.2021
4 Ob 61/22gOGH22.04.2022
4 Ob 37/22bOGH24.05.2022
6 Ob 32/24kOGH26.04.2024

Dokumentnummer

JJR_19970717_OGH0002_0060OB00218_97W0000_001

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