Rechtssatz
Die Ungewöhnlichkeit eines Inhaltes ist nach dem Gesetzestext objektiv zu verstehen. Die Subsumtion hat sich an der Verkehrsüblichkeit beim betreffenden Geschäftstyp zu orientieren. Ein Abstellen auf die subjektive Erkennbarkeit gerade für den anderen Teil ist daher ausgeschlossen.
7 Ob 33/90 | OGH | 15.11.1990 |
Beisatz: Erweiterung: eine Klausel gilt auch dann nicht, wenn sie im konkreten Zusammenhang für diesen Vertragspartner überraschend sein musste. Bei genügend deutlicher Erklärung können auch ungewöhnliche, nachteilige Bestimmungen zum Vertragsinhalt werden, wenn der andere Teil die Klauseln zur Kenntnis genommen und akzeptiert hat. (T1) <br/>Veröff: SZ 63/203 = VersRdSch 1991,103 = VersR 1991,905 |
7 Ob 1/95 | OGH | 14.06.1995 |
Auch; Beis wie T1 nur: Erweiterung: eine Klausel gilt auch dann nicht, wenn sie im konkreten Zusammenhang für diesen Vertragspartner überraschend sein musste. (T2) |
4 Ob 5/08a | OGH | 11.03.2008 |
nur: Die Ungewöhnlichkeit hat sich an der Verkehrsüblichkeit beim betreffenden Geschäftstyp zu orientieren. (T3)<br/>Beisatz: Hier: Abrechnung nach Takten durch Mobiltelefonanbieter als nicht ungewöhnlich angesehen. (T4) |
3 Ob 12/09z | OGH | 19.05.2009 |
Beisatz: Hier: Klauseln in AGB in Finanzierungsleasingverträgen. (T5) |
6 Ob 57/08p | OGH | 02.07.2009 |
Auch; Beisatz: Bei der Beurteilung der „Ungewöhnlichkeit" im Sinn des § 864a ABGB ist ein objektiver Maßstab anzulegen. Es geht dabei darum, ob die Klausel von den Erwartungen des Vertragspartners deutlich abweicht, sodass er nach den Umständen vernünftigerweise mit einer solchen Klausel nicht zu rechnen braucht, wobei insbesondere bei Rechtsgeschäften mit einem bloß eingeschränkten Adressatenkreis auf die Branchen- bzw Verkehrsüblichkeit und den Erwartungshorizont der angesprochenen Kreise abgestellt wird. (T6) |
7 Ob 201/12b | OGH | 23.01.2013 |
Beisatz: Hier: Allgemeine Versicherungsbedingungen ARB 2010. (T8)<br/>Veröff: SZ 2013/5 |
7 Ob 70/14s | OGH | 09.07.2014 |
Auch; Beisatz: Serienschadenklauseln sind grundsätzlich nicht ungewöhnlich. (T9)<br/>Veröff: SZ 2014/65<br/> |
7 Ob 190/14p | OGH | 26.11.2014 |
Beisatz: Hier: Art 9.6.6. ARB 2010. (T10) |
7 Ob 84/16b | OGH | 25.05.2016 |
Beisatz: Hier: Art 13.1 MKRB 2010 bewirkt keinen Überrumpelungseffekt bei paritätischem Kündigungsrecht im Schadensfall. (T11) |
7 Ob 86/17y | OGH | 05.07.2017 |
Beisatz: Art C.2.5 UVB 2009 ist nicht überraschend (Bandscheibenvorfälle). (T12) |
6 Ob 124/20h | OGH | 15.09.2020 |
Vgl; Beisatz: Hier: Befristung eines Mietvertrags. (T13) |
7 Ob 156/20x | OGH | 25.11.2020 |
vgl; Beisatz: Hier: Art 19.3 AUVB 2013 (Reduktion der Versicherungssumme ab dem vollendeten 70. Lebensjahr). (T14)<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/106 |
7 Ob 70/21a | OGH | 28.04.2021 |
nur: Die Ungewöhnlichkeit eines Inhaltes ist nach dem Gesetzestext objektiv zu verstehen. Die Subsumtion hat sich an der Verkehrsüblichkeit beim betreffenden Geschäftstyp zu orientieren. (T15) |
7 Ob 148/21x | OGH | 24.11.2021 |
Beisatz: Hier: Verbandsklage. (T16) |
9 Ob 46/21m | OGH | 27.01.2022 |
Beisatz: Hier: Klauseln in AGB eines Energieversorgungsunternehmens. (T17) |
10 Ob 13/22t | OGH | 24.05.2022 |
Vgl; nur T3; nur T15; Beisatz: Hier: Ohne Hervorhebung zwischen Gewährleistungsregeln enthaltene Klauseln zur Haftungsbeschränkung. (T18) |
7 OB 92/24s | OGH | 19.06.2024 |
Beisatz: Hier: Art 19 AUVB 2010 "Unversicherbare Sportarten" und Art 20.10 AUVB "Ausschlüsse" sind nicht ungewöhnlich. (T19) |
Dokumentnummer
JJR_19900607_OGH0002_0070OB00012_9000000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)