Rechtssatz
Neue Tatsachen, die erst nach der Entscheidung der ersten Instanz eingetreten sind, können bei Entscheidung über den (ordentlichen) Revisionsrekurs nicht berücksichtigt werden.
Neuerungsverbot — Zulässigkeit von Neuerungen — nova producta
Normen
AußStrG §10 B
AußStrG 2005 §49 A
AußStrG 2005 §49 C
6 Ob 288/60 | OGH | 03.08.1960 |
Veröff: JBl 1961,367 |
5 Ob 262/61 | OGH | 30.08.1961 |
Beisatz: Die Rekursinstanzen können die Gesetzmäßigkeit der angefochtenen Entscheidung nur auf Grund der Sachlage und Rechtslage im Zeipunkt ihrer Erlassung überprüfen. (T1) |
7 Ob 14/69 | OGH | 19.02.1969 |
Beisatz: Sofern nicht Interessen Pflegebefohlener auf dem Spiele stehen. (T2) Veröff: EFSlg 12667 |
1 Ob 248/70 | OGH | 29.10.1970 |
Beisatz: § 26 JWG (T3) |
5 Ob 137/72 | OGH | 11.07.1972 |
Beis wie T2 |
5 Ob 16/73 | OGH | 06.06.1973 |
Beisatz: Aufhebung des Enteignungsbescheides durch Erkenntnis des VerfGH. (T4) |
6 Ob 27/75 | OGH | 13.03.1975 |
Veröff: NZ 1977,89 |
6 Ob 126/75 | OGH | 30.10.1975 |
Veröff: EvBl 1976/156 S 299 = NZ 1977,43 |
6 Ob 170/75 | OGH | 18.12.1975 |
Beis wie T1; Beis wie T2 |
7 Ob 663/76 | OGH | 16.09.1976 |
Veröff: EFSlg 28344 |
7 Ob 671/76 | OGH | 14.10.1976 |
Beis wie T2 |
6 Ob 721/76 | OGH | 16.12.1976 |
Beis wie T1 |
3 Ob 664/77 | OGH | 10.01.1978 |
Beis wie T2 |
6 Ob 762/78 | OGH | 16.11.1978 |
Beis wie T2 |
6 Ob 785/78 | OGH | 17.01.1979 |
Vgl; Beis wie T2; Veröff: EFSlg 34969 |
5 Ob 262/61 | OGH | 14.10.1980 |
Auch; Beis wie T1 |
1 Ob 701/80 | OGH | 12.11.1980 |
Beis wie T2 |
5 Ob 545/91 | OGH | 22.10.1991 |
Vgl auch; Veröff: EvBl 1992/54 S 236 = ÖA 1992,58 |
1 Ob 610/94 | OGH | 11.10.1994 |
Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Das im Rekursverfahren grundsätzlich herrschende Neuerungsverbot gilt jedenfalls dann nicht, wenn Neuerungen wegen geänderter Verhältnisse im Interesse des Kindes zu beachten sind; im Interesse des Kindeswohles ist auf Änderungen selbst dann Rücksicht zu nehmen, wenn sich diese erst nach der Beschlußfassung ergeben haben. (T5) |
6 Ob 106/00g | OGH | 17.05.2000 |
Beisatz: Auf neue Sachanträge erstreckt sich somit die Neuerungserlaubnis nicht. (T6) |
1 Ob 154/00d | OGH | 21.06.2000 |
Beisatz: Die Neuerungserlaubnis im außerstreitigen Antragsverfahren bezieht sich nur auf Tatsachen, die bereits vor Beschlussfassung in erster Instanz entstanden sind. (T7) |
1 Ob 16/02p | OGH | 29.01.2002 |
Beis wie T2; Beis wie T7; Beisatz: Außer das Verfahren tritt auf Grund der Aufhebung der erstinstanzlichen Entscheidung wieder in das Stadium vor Fassung des Beschlusses durch das Erstgericht zurück. (T8) |
6 Ob 148/05s | OGH | 03.11.2005 |
Vgl auch; Beisatz: Der Rechtsmittelwerber hat die Zulässigkeit der Neuerungen zu behaupten und schlüssig darzulegen, dass es sich bei der Verspätung (Unterlassung) des Vorbringens um eine entschuldbare Fehlleistung handelt. Hier: „Schlichtes Vergessen" und eine fehlende Anleitung durch das Erstgericht sind kein entschuldbaren Fehlleistungen. (T9) |
1 Ob 169/18m | OGH | 20.12.2018 |
Vgl auch; Beisatz: Daher müssen auch allenfalls zulässige Neuerungen, die weder im Rekurs noch in dessen Beantwortung vorgetragen wurden, unbeachtlich bleiben (mwN). (T10)<br/>Beisatz: § 49 Abs 1 AußStrG verstößt nicht gegen das Bestimmtheitsgebot des Art 18 B-VG. <br/>Die vom Gesetzgeber in zeitlicher Hinsicht gezogene Grenze für die Zulässigkeit von Neuerungen ist auch nicht gleichheitswidrig oder willkürlich (im Sinn des Art 7 Abs 1 B‑VG; Art 2 StGG), sondern entspricht dem Beschleunigungsgedanken und dem Gedanken der Mitwirkungspflicht, der Wahrheits‑ und der Vollständigkeitspflicht der Parteien. Durch die grundsätzliche Beschränkung der zulässigerweise vorgebrachten Neuerungen auf den Rekurs und die Rekursbeantwortung kann das rechtliche Gehör der anderen Partei so gewahrt werden, dass damit eine Verfahrensverzögerung oder ‑verschleppung nicht einhergeht. (T11) |
1 Ob 107/19w | OGH | 25.09.2019 |
Beisatz: Fassung des erstinstanzlichen Beschlusses als für die Beurteilung der Voraussetzungen des (laufenden) Unterhaltsanspruchs in dritter Instanz relevanten Zeitpunkts. (T12) |
6 Ob 47/22p | OGH | 18.03.2022 |
Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Das bezieht sich aber nur auf unstrittige und aktenkundige Umstände, nicht aber auf Umstände, die erst noch durch ein Beweisverfahren zu klären wären. (T13)<br/> |
2 Ob 4/23m | OGH | 21.02.2023 |
Beisatz wie T5; Beisatz wie T13 |
Dokumentnummer
JJR_19540929_OGH0002_0030OB00580_5400000_001
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