OGH 10ObS394/02t; 10ObS128/03a; 10ObS117/04k; 10ObS191/06w; 10ObS107/07v; 10ObS96/08b; 10ObS26/10m; 10ObS11/10f; 5Ob124/10m; 10ObS179/10m; 5Ob29/11t; 10ObS66/11w; 10ObS30/12b; 10ObS99/14b; 7Ob201/14f; 5Ob37/15z; 10ObS38/19i; 5Ob71/20g; 10ObS138/21y; 10ObS101/21g; 10ObS140/21t; 10ObS118/21g; 10ObS160/21h; 8ObA59/22t; 10ObS47/22t; 8ObA3/24k; 8ObA26/24t; 10ObS82/23s; 10Obs107/24v (RS0117654)

OGH10ObS394/02t; 10ObS128/03a; 10ObS117/04k; 10ObS191/06w; 10ObS107/07v; 10ObS96/08b; 10ObS26/10m; 10ObS11/10f; 5Ob124/10m; 10ObS179/10m; 5Ob29/11t; 10ObS66/11w; 10ObS30/12b; 10ObS99/14b; 7Ob201/14f; 5Ob37/15z; 10ObS38/19i; 5Ob71/20g; 10ObS138/21y; 10ObS101/21g; 10ObS140/21t; 10ObS118/21g; 10ObS160/21h; 8ObA59/22t; 10ObS47/22t; 8ObA3/24k; 8ObA26/24t; 10ObS82/23s; 10Obs107/24v8.10.2024

Rechtssatz

Dem Gesetzgeber steht ein Gestaltungsspielraum insofern zu, als er in seinen rechts- und wirtschaftspolitischen Zielsetzungen frei ist. Gerade im Sozialversicherungsbereich sind Stichtagsregelungen in Anpassung an die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten unvermeidlich, mögen sie auch in Einzelfällen Härten mit sich bringen. Eine zeitliche Differenzierung durch eine Stichtagsregelung verstößt nicht grundsätzlich gegen den verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz, weil es im Wesen einer Änderung materiell-rechtlicher Bestimmungen liegt, dass Rechtsfälle je nach dem für maßgeblich erklärten zeitlichen Sachverhaltselement unterschiedlich nach der alten oder neuen Rechtslage behandelt werden. Es steht daher grundsätzlich auch in der rechtspolitischen Freiheit des Gesetzgebers festzulegen, wann eine neue, den Versicherten begünstigende Bestimmung zu gelten hat.

Hier: § 2 Abs 2 Z 1 KGG in Verbindung mit § 2 Abs 6 KGG idF BGBl I Nr 103/2001.

Normen

ASVG §181b lita
ASVG §223 Abs2
ASVG §236 Abs1 Z1
ASVG idF SRÄG 1991 BGBl 1991/157 §253 Abs1
ASVG §269
ASVG §551 Abs10
ASVG §600 Abs1 Z3
ASVG §600 Abs9
B-VG Art7 Abs1
B-VG Art89
KGG §2 Abs2 Z1
KGG §2 Abs6

10 ObS 394/02tOGH17.06.2003
10 ObS 128/03aOGH27.05.2003
10 ObS 117/04kOGH14.09.2004

Beisatz: Hier: § 181b lit a ASVG in Verbindung mit § 600 Abs 1 Z 3 und Abs 9 ASVG idF BGBl I Nr. 140/2002 (60. ASVGNov). (T1)

10 ObS 191/06wOGH16.01.2007

Auch; Beisatz: Hier: § 269 ASVG in Verbindung mit § 223 Abs 2 ASVG idF BGBl Nr 17/1969. (T2)

10 ObS 107/07vOGH11.09.2007

Auch; Beisatz: Hier: § 236 Abs 1 Z 1 ASVG. (T3)

10 ObS 96/08bOGH24.07.2008

Vgl

10 ObS 26/10mOGH23.03.2010

Beisatz: Hier: § 637 Abs 2 ASVG idF BGBl I 2008/129 (T4)

10 ObS 11/10fOGH13.04.2010

Beis wie T4

5 Ob 124/10mOGH23.09.2010

Vgl; Beisatz: Dem einfachen Gesetzgeber steht ein Gestaltungsspielraum verfassungsrechtlich insofern zu, als er in seinen rechtspolitischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen frei ist, sofern keine unsachliche Ungleichbehandlung vorliegt. (T5)<br/>Beisatz: Hier: Keine verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Überwälzbarkeit der Grundsteuer auf die Mieter gemäß § 21 Abs 2 MRG. (T6)

10 ObS 179/10mOGH01.02.2011

Auch; Veröff: SZ 2011/13

5 Ob 29/11tOGH29.03.2011

Auch; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Keine unsachliche Ungleichbehandlung durch § 16 Abs 7 MRG, weil der Gesetzgeber im Interesse des Mieters auf Ausgleich der Nachteile durch eine Befristung eine Regelung schafft, die dem Vermieter einen Anreiz dafür bieten soll, unbefristet zu vermieten. (T7)<br/>Bem: So auch 5 Ob 240/10w. (T8)

10 ObS 66/11wOGH21.07.2011

Auch

10 ObS 30/12bOGH13.03.2012

Vgl auch; Beisatz: Hier: § 269 ASVG. (T9)

10 ObS 99/14bOGH16.12.2014

Auch; Beisatz: Hier: Keine Bedenken an der Verfassungsmäßigkeit der Stichtagsregelung des Art 15 Abs 1 des Abkommens zwischen der Republik Österreich und der UNIDO, BGBl III 2010/111 („UNIDO-Abkommen neu“). (T10)

7 Ob 201/14fOGH26.11.2014

nur: Dem Gesetzgeber steht ein Gestaltungsspielraum insofern zu, als er in seinen rechts- und wirtschaftspolitischen Zielsetzungen frei ist. (T11)

5 Ob 37/15zOGH25.08.2015

nur T11; Beisatz: Hier: § 10 MRG. (T12)

10 ObS 38/19iOGH30.07.2019

Vgl; Beis wie T5

5 Ob 71/20gOGH19.11.2020

Vgl; Beisatz: Hier: Stichtagsbegrenzte Überprüfungsmöglichkeit von Vorschreibungen nach § 14d WGG. (T13)

10 ObS 138/21yOGH19.10.2021

Beis wie T5; Beisatz: Hier: Anwendbarkeit des § 236 Abs 4b ASVG lediglich auf Pensionsanträge ab dem Stichtag 1.1.2020 nicht gleichheitswidrig. (T14)

10 ObS 101/21gOGH19.10.2021

Vgl

10 ObS 140/21tOGH16.11.2021

Beis wie T5; Beis wie T14

10 ObS 118/21gOGH16.11.2021

Beis wie T5; Beis wie T14

10 ObS 160/21hOGH16.11.2021

Beis wie T5; Beis wie T14

8 ObA 59/22tOGH30.08.2022

Vgl; Beisatz: Hier: § 238 DO.B. (T15)

10 ObS 47/22tOGH13.09.2022

Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Keine verfassungsrechtlichen Bedenken gegen § 253 Abs 1 ASVG idF SRÄG 1991, BGBl 1991/157, iVm § 551 Abs 10 ASVG. (T16)

8 ObA 3/24kOGH22.03.2024

vgl; Beisatz: Hier: keine Zweifel an der Verfassungskonformität von § 15f Abs 1 iVm § 40 Abs 29 MuttSchG idF BGBl I 2019/68 (T17)

8 ObA 26/24tOGH26.06.2024

vgl; Beisatz: Hier: Wr. VBO 1995 (T18)

10 ObS 82/23sOGH09.07.2024

vgl

10 Obs 107/24vOGH08.10.2024

nur: Eine zeitliche Differenzierung durch eine Stichtagsregelung verstößt nicht grundsätzlich gegen den verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz, weil es im Wesen einer Änderung materiell-rechtlicher Bestimmungen liegt, dass Rechtsfälle je nach dem für maßgeblich erklärten zeitlichen Sachverhaltselement unterschiedlich nach der alten oder neuen Rechtslage behandelt werden. Es steht daher grundsätzlich auch in der rechtspolitischen Freiheit des Gesetzgebers festzulegen, wann eine neue, den Versicherten begünstigende Bestimmung zu gelten hat. (T19)

Dokumentnummer

JJR_20030617_OGH0002_010OBS00394_02T0000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)