OGH 3Ob545/82; 5Ob521/82; 5Ob557/81; 3Ob562/84; 6Ob683/84; 3Ob645/86; 1Ob713/88; 8Ob535/89; 1Ob651/90; 8Ob620/91; 8Ob628/92; 6Ob629/92; 4Ob505/96; 10Ob2350/96b; 3Ob123/99f; 8Ob33/01p; 7Ob233/00s; 8Ob103/01g; 3Ob130/01s; 7Ob223/03z; 7Ob15/04p; 8Ob140/06f; 7Ob21/07z; 4Ob87/08k; 5Ob290/08w; 6Ob122/07w; 5Ob9/11a; 7Ob64/11d; 1Ob9/11x; 1Ob215/11s; 7Ob228/11x; 9Ob52/12f; 2Ob43/12f; 4Ob241/12p; 3Ob94/14s; 6Ob214/14k; 10Ob40/15b; 1Ob138/16z; 9Ob49/17x; 9Ob72/17d; 5Ob75/18t; 5Ob179/19p; 5Ob28/21k; 5Ob11/22m; 2Ob123/23m; 9Ob23/24h; 9Ob62/24v (RS0026499)

OGH3Ob545/82; 5Ob521/82; 5Ob557/81; 3Ob562/84; 6Ob683/84; 3Ob645/86; 1Ob713/88; 8Ob535/89; 1Ob651/90; 8Ob620/91; 8Ob628/92; 6Ob629/92; 4Ob505/96; 10Ob2350/96b; 3Ob123/99f; 8Ob33/01p; 7Ob233/00s; 8Ob103/01g; 3Ob130/01s; 7Ob223/03z; 7Ob15/04p; 8Ob140/06f; 7Ob21/07z; 4Ob87/08k; 5Ob290/08w; 6Ob122/07w; 5Ob9/11a; 7Ob64/11d; 1Ob9/11x; 1Ob215/11s; 7Ob228/11x; 9Ob52/12f; 2Ob43/12f; 4Ob241/12p; 3Ob94/14s; 6Ob214/14k; 10Ob40/15b; 1Ob138/16z; 9Ob49/17x; 9Ob72/17d; 5Ob75/18t; 5Ob179/19p; 5Ob28/21k; 5Ob11/22m; 2Ob123/23m; 9Ob23/24h; 9Ob62/24v23.10.2024

Rechtssatz

Eine Einwilligung kann vom Patienten nur dann wirksam abgegeben werden, wenn er über die Bedeutung des vorgesehenen ärztlichen Eingriffes und seine möglichen Folgen hinreichend aufgeklärt wurde (so schon EvBl 1965/217 ua).

Normen

ABGB §1299 B

3 Ob 545/82OGH23.06.1982

Veröff: SZ 55/114 = VersR 1983,744 = JBl 1983,373 (Holzer)

5 Ob 521/82OGH13.07.1982
5 Ob 557/81OGH15.02.1983
3 Ob 562/84OGH19.12.1984

Vgl auch; Beisatz: Wenn gar kein Gespräch geführt wurde, sondern sich der Chirurg mit der rein im bürokratischen Weg eingeholten nackten Zustimmungserklärung der Eltern des minderjährigen Patienten begnügt, dann ist nicht der Beweis erbracht, dass den Arzt trotz Unterlassung jeglicher Aufklärung kein Verschulden trifft. (T1) <br/>Veröff: SZ 57/207 = EvBl 1985/85 S 450 = RdW 1985,272 = JBl 1985,548

6 Ob 683/84OGH23.01.1986

Auch; Veröff: SZ 59/18 = EvBl 1987/31 S 145

3 Ob 645/86OGH01.04.1987

Beisatz: Auf die typischen Risiken einer Operation ist besonders hinzuweisen, wobei es auf eine in Prozenten auszudrückende (geringe) Wahrscheinlichkeit nicht ankommt. (T2)

1 Ob 713/88OGH07.02.1989

Veröff: SZ 62/18

8 Ob 535/89OGH21.09.1989

Auch; Beis wie T2; Veröff: SZ 62/154 = JBl 1990,459 = VersR 1990,879

1 Ob 651/90OGH12.09.1990

Veröff: SZ 63/152 = JBl 1991,455

8 Ob 620/91OGH18.10.1991

Auch; Beis wie T2

8 Ob 628/92OGH12.11.1992

Veröff: RdM 1994,28 (Kopetzki)

6 Ob 629/92OGH25.02.1993

Auch

4 Ob 505/96OGH30.01.1996

Beis wie T2; Beisatz: Zur Erfüllung der ärztlichen Aufklärungspflicht genügt es nicht, im bürokratischen Weg eine Zustimmungserklärung zum operativen Eingriff einzuholen; vielmehr kann das unmittelbare persönliche ärztliche Aufklärungsgespräch durch nichts ersetzt werden. (T3)

10 Ob 2350/96bOGH03.09.1996

Auch; Beis wie T2; Veröff: SZ 69/199

3 Ob 123/99fOGH15.09.1999

Auch; Beisatz: Bei Fehlen eines Aufklärungsgespräches tritt (daher) eine umfassende Haftung für die negativen Behandlungsfolgen ein, auch wenn im Tatsachenbereich weiter Zweifel bestehen, ob über das besonders seltene Risiko, das sich im konkreten Fall verwirklicht hatte, überhaupt Aufklärung erforderlich gewesen wäre. (T4)

8 Ob 33/01pOGH08.03.2001
7 Ob 233/00sOGH28.02.2001

Beis ähnlich wie T1; Beis wie T3

8 Ob 103/01gOGH10.05.2001
3 Ob 130/01sOGH09.10.2001

Auch; Beisatz: Eine vom Kranken auf Grund unrichtiger oder unvollständiger Belehrung durch den Arzt erteilte Einwilligung ist unwirksam. (T5)

7 Ob 223/03zOGH15.10.2003
7 Ob 15/04pOGH13.02.2004
8 Ob 140/06fOGH22.02.2007

Auch; Beisatz: Die wesentliche Bedeutung der ärztlichen Aufklärung liegt darin, den Patienten in die Lage zu versetzen, die Tragweite seiner Erklärung abzuschätzen. (T6)

7 Ob 21/07zOGH28.03.2007

Beisatz: Hier: Verletzung der Aufklärungspflicht des Arztes über Risken, die nur im Falle einer körperlichen Anomalie eintreten und die Anomalie weder präoperativ noch während der Operation rechtzeitig erkannt werden kann, bejaht, da die Operation nicht dringend geboten war. (T7)

4 Ob 87/08kOGH10.06.2008

Auch; Beis wie T6; Beisatz: Damit die ärztliche Aufklärung ihren Zweck erreichen kann, muss sich deren Umfang nach den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Aufklärungsadressaten richten. (T8)<br/>Veröff: SZ 2008/82

5 Ob 290/08wOGH27.01.2009

Beis wie T6; Beisatz: Nach dem Zweck der Aufklärungspflicht versteht sich von selbst, dass sie auch die Darstellung der Schwere des Risikos umfasst, was gleichbedeutend ist mit einer Darstellung der Art der Gesundheitsbeeinträchtigung, die aus dem verwirklichten Risiko resultieren kann. (T9)

6 Ob 122/07wOGH27.02.2009
5 Ob 9/11aOGH09.02.2011
7 Ob 64/11dOGH27.04.2011
1 Ob 9/11xOGH31.03.2011

Auch; Beis wie T6

1 Ob 215/11sOGH24.11.2011
7 Ob 228/11xOGH25.01.2012

Auch; Beisatz: Wollte man nicht nur die Aufklärung über typische Operationsrisiken, deren Wahrscheinlichkeit nur bei 0,05 % bis 0,1 % liegt, verlangen, sondern jeweils auch Hinweise auf typische Komplikationen bei Verwirklichung solcher Risiken fordern, würde dies die Aufklärungspflicht in unvertretbarer Weise ausdehnen. Den Patienten müsste oftmals eine derartige Fülle von Informationen gegeben werden, dass ihnen eine Einschätzung der Lage nicht ermöglicht, sondern erschwert würde. (T10)

9 Ob 52/12fOGH17.12.2012

Vgl auch; Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht hinsichtlich prophylaktischer Maßnahmen zur Vermeidung oder Senkung eines Operationsrisikos. (T11)

2 Ob 43/12fOGH29.11.2012
4 Ob 241/12pOGH12.02.2013

Vgl auch; Beis wie T6

3 Ob 94/14sOGH25.06.2014

Beisatz: Der Patient wurde darüber aufgeklärt, dass es bei der in Aussicht genommenen Operation zu einer Milzverletzung, allenfalls auch zu einem Totalverlust der Milz kommen könne. Eine weitere Aufklärungspflicht darüber, welche Folgen die Entfernung der Milz nach sich ziehen könne, wurde hier verneint. (T12)<br/>

6 Ob 214/14kOGH29.01.2015

Auch; Beis wie T6

10 Ob 40/15bOGH30.06.2015
1 Ob 138/16zOGH23.11.2016

Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht über das bei der „ Spirale “ behandlungstypische Risiko ihres „ Abwanderns “. (T13)

9 Ob 49/17xOGH27.09.2017

Beis ähnlich wie T6; Beisatz: Hier: Nichtarzt. (T14); Veröff: SZ 2017/108

9 Ob 72/17dOGH18.12.2017
5 Ob 75/18tOGH18.07.2018

Auch; Beis wie T3

5 Ob 179/19pOGH18.12.2019
5 Ob 28/21kOGH27.05.2021
5 Ob 11/22mOGH19.05.2022
2 Ob 123/23mOGH25.07.2023
9 Ob 23/24hOGH18.03.2024

Beisatz wie T6

9 Ob 62/24vOGH23.10.2024

Dokumentnummer

JJR_19820623_OGH0002_0030OB00545_8200000_005

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