OGH 3Ob54/65; 8Ob313/65; 8Ob72/66; 8Ob132/66; 5Ob226/70; 5Ob147/71; 7Ob207/71; 8Ob145/74; 6Ob678/83; 3Ob167/83; 5Ob587/85; 3Ob74/87; 4Ob574/87; 6Ob547/88; 3Ob1019/88; 8Ob527/89; 3Ob571/90; 3Ob562/91 (RS0036385)

OGH3Ob54/65; 8Ob313/65; 8Ob72/66; 8Ob132/66; 5Ob226/70; 5Ob147/71; 7Ob207/71; 8Ob145/74; 6Ob678/83; 3Ob167/83; 5Ob587/85; 3Ob74/87; 4Ob574/87; 6Ob547/88; 3Ob1019/88; 8Ob527/89; 3Ob571/90; 3Ob562/9121.11.2023

Rechtssatz

Wenn der Rechtsmittelwerber trotz wiederholt gegebener Rechtsbelehrungen die Formvorschrift des § 467 Z 5 ZPO absichtlich verletzt (um Rechtsanwaltskosten zu sparen), dann steht in klarer und eindeutiger Weise fest, dass die Vorschriften der §§ 84, 85 ZPO nur missbraucht werden sollen. Das mangelhafte Rechtsmittel ist ohne Gewährung einer Frist gemäß § 85 Abs 2 ZPO zurückzuweisen.

Normen

AußStrG 2005 §6 Abs1
AußStrG 2005 §10 Abs4
AußStrG 2005 §65 Abs3 Z5
ZPO §84 I
ZPO §85
ZPO §467 Z5 D
ZPO §506 Abs1 Z4 A
ZPO §520 Abs1 E2

3 Ob 54/65OGH22.04.1965

Veröff: JBl 1965,475

8 Ob 313/65OGH26.10.1965
8 Ob 72/66OGH15.03.1966
8 Ob 132/66OGH03.05.1966

Veröff: EvBl 1966/406 S 521

5 Ob 226/70OGH18.11.1970

Veröff: EvBl 1971/139 S 240

5 Ob 147/71OGH23.06.1971
7 Ob 207/71OGH24.11.1971
8 Ob 145/74OGH09.07.1974
6 Ob 678/83OGH09.06.1983
3 Ob 167/83OGH30.11.1983

Auch

5 Ob 587/85OGH15.10.1985

Auch

3 Ob 74/87OGH13.05.1987
4 Ob 574/87OGH15.09.1987

Auch

6 Ob 547/88OGH24.03.1988

Vgl auch

3 Ob 1019/88OGH27.04.1988
8 Ob 527/89OGH23.02.1989

Ähnlich; Beisatz: Hier: Ablehnungssache (T1)

3 Ob 571/90OGH27.06.1990
3 Ob 562/91OGH13.11.1991

Auch

3 Ob 110/91OGH23.10.1991

Beisatz: Die Bestimmung der ZPO über die Möglichkeit der Verbesserung von Formgebrechen haben den Zweck, eine Partei von Nachteilen zu schützen, die versehentlich oder in Unkenntnis der Formvorschriften einen Formfehler begeht. Sie finden aber dort ihre Grenze, wo sie ausschließlich zur Verschleppung oder Verzögerung des Verfahrens benützt werden. (T2)

7 Ob 503/92OGH30.01.1992
7 Ob 502/92OGH30.01.1992
5 Ob 1586/92OGH13.10.1992
7 Ob 623/92OGH12.11.1992

nur: Steht in klarer und eindeutiger Weise fest, dass die Vorschriften der §§ 84, 85 ZPO nur missbraucht werden sollen. Das mangelhafte Rechtsmittel ist ohne Gewährung einer Frist gemäß § 85 Abs 2 ZPO zurückzuweisen. (T3); Beisatz: Hier: Berufung ohne Anfechtungserklärung, Anfechtungsgründe und Unterschrift eines Rechtsanwalts trotz entsprechender Belehnung. (T4)

8 Ob 1672/92OGH26.11.1992

Auch

8 Ob 1524/93OGH11.03.1993

Auch

7 Ob 1549/94OGH29.06.1994

Auch

8 Ob 528/94OGH10.11.1994

Auch; Beis wie T2

8 Ob 527/94OGH24.05.1995

Auch; Beis wie T2

1 Ob 589/95OGH27.07.1995

Vgl; nur T3; Beis wie T2

5 Ob 427/97yOGH25.11.1997

Vgl auch

10 ObS 376/98mOGH24.11.1998

Ähnlich

2 Ob 204/01sOGH06.09.2001

Vgl auch

7 Ob 198/01wOGH26.09.2001

Vgl auch; Beis wie T2

1 Ob 196/04mOGH12.10.2004

Vgl auch; Beisatz: Auch im Verfahren außer Streitsachen. (T5); Beisatz: Hier: "Leerer Rekurs". (T6); Beisatz: Ob ein Rechtsmissbrauch vorliegt, ist grundsätzlich nach den jeweiligen Umständen des Einzelfalls zu beurteilen. (T7)

10 Ob 66/05mOGH28.06.2005

Vgl auch; Beisatz: Nur dann, wenn eine Partei prozessuale Formvorschriften absichtlich und rechtsmissbräuchlich verletzt, ist ihr die Möglichkeit der Verbesserung zu versagen. (T8)

3 Ob 304/05kOGH21.12.2005

Auch

3 Ob 185/06mOGH13.09.2006

nur T3; Beis ähnlich wie T8; Beisatz: Hier: Anwaltspflicht musste wegen bisherigen, wiederholt erteilten Verbesserungsaufträgen ebenso bekannt sein wie der Umstand, dass neue Verfahrenshilfeanträge nur bei geänderten Verhältnissen Erfolg haben können. (T9)

6 Ob 67/07gOGH19.04.2007

nur T3

1 Ob 94/09vOGH26.05.2009

Vgl auch; Beisatz: Hier: Verletzung der Formvorschrift des § 520 Abs 1 ZPO. (T10); Beisatz: Auch wenn einer Partei regelmäßig gemäß §§ 84 f ZPO die Möglichkeit einzuräumen ist, Formmängel einer Prozesshandlung - zu denen auch die fehlende anwaltliche Vertretung gehört - innerhalb einer vom Gericht zu setzenden Frist zu beheben, gilt dies doch in jenen Fällen nicht, wo die Partei ihre Eingabe im Bewusstsein ihrer Fehlerhaftigkeit eingebracht hat. (T11)

3 Ob 185/09sOGH30.09.2009

Beis wie T8; Beis wie T11

8 Ob 104/09sOGH29.09.2009

Auch; Beis ähnlich wie T11

1 Ob 211/09zOGH17.11.2009
9 ObA 118/09gOGH29.10.2009

Vgl auch; Beis wie T11

8 Ob 35/10wOGH22.04.2010

Auch; Beis wie T11

1 Ob 167/10fOGH20.10.2010

Auch; Beis wie T10

3 Ob 11/11fOGH23.02.2011

Auch; Beis wie T2; Beis wie T7

8 Ob 36/11vOGH26.04.2011

Auch; Beis wie T2

1 Ob 78/11vOGH28.04.2011

Auch; Beis wie T1

1 Ob 50/11aOGH31.03.2011

Auch; Beis wie T9

8 Ob 49/11fOGH29.06.2011

Auch

3 Ob 137/11kOGH24.08.2011

Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie 11

1 Ob 197/11vOGH13.10.2011

Auch; Beis wie T1; Beis wie T10

8 Ob 90/11kOGH29.09.2011

Auch

1 Ob 28/12tOGH01.03.2012

Auch; Beis wie T10

2 Ob 201/15wOGH19.11.2015

Beis wie T11

8 Nc 36/16kOGH16.01.2017

Auch; Beis wie T2; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Handschriftliche, weitgehend unleserliche Eingabe mit beleidigenden Äußerungen. (T12)

7 Ob 50/17dOGH29.03.2017

Auch; Beis wie T11; Beisatz: Hier: Rechtsmittelwerber vertritt im Revisionsrekurs ausdrücklich und trotz Kenntnis der Rechtslage aus Vorentscheidungen die Ansicht, keine Anwaltsfertigung zu benötigen. (T13)

1 Ob 193/17iOGH15.11.2017

Auch; Beis wie T5; Beis wie T11; Beis wie T13

5 Ob 129/18hOGH28.08.2018

Vgl auch; Beis wie T11

3 Ob 26/19yOGH20.02.2019

Vgl; Beis wie T11; Beisatz: Hier: Unzweifelhafte Kenntnis vom Verbesserungserfordernis (Originalunterschrift fehlte auch bei den weiteren Rekursen offenbar absichtlich). (T14)

3 Ob 14/20kOGH26.02.2020

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T11

6 Ob 181/20sOGH25.11.2020

Vgl; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T11

5 Ob 51/21tOGH13.04.2021

Vgl

10 ObS 126/23mOGH21.11.2023

vgl; Beisatz wie T11

Dokumentnummer

JJR_19650422_OGH0002_0030OB00054_6500000_001

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