Rechtssatz
Die Vorschrift des § 365 Abs 2 StPO, dass der Beschuldigte zu den privatrechtlichen Ansprüchen zu vernehmen sei, ist eine wesentliche formelle Voraussetzung eines Anschlusserkenntnisses, deren Fehlen im Rechtsmittelverfahren grundsätzlich die Verweisung des Privatbeteiligten mit seinen Ansprüchen auf den Zivilrechtsweg gemäß dem § 366 Abs 2 StPO zur Folge haben muss.
11 Os 76/69 | OGH | 01.12.1969 |
Veröff: SSt 40/62 |
13 Os 154/73 | OGH | 20.12.1973 |
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9 Os 130/78 | OGH | 14.11.1978 |
Vgl aber; Beisatz: Aufhebung und Rückverweisung nur im Umfang des Privatbeteiligtenzuspruchs. (T1) |
10 Os 176/79 | OGH | 18.03.1980 |
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10 Os 134/81 | OGH | 11.09.1981 |
Vgl auch; Veröff: SSt 52/46 |
13 Os 70/81 | OGH | 08.10.1981 |
Vgl auch |
10 Os 8/82 | OGH | 15.06.1982 |
Vgl auch; Beisatz: Unabdingbare Voraussetzung. Dass die Berufung diesen Verstoß nicht (ausdrücklich) geltend macht, steht ihrer Stattgebung aus diesem Grund nicht entgegen. (T2) |
13 Os 121/82 | OGH | 09.09.1982 |
Vgl auch |
11 Os 151/82 | OGH | 03.11.1982 |
Vgl auch |
10 Os 14/85 | OGH | 15.04.1986 |
Beis wie T2 |
12 Os 21/87 | OGH | 19.02.1987 |
nur: Die Vorschrift des § 365 Abs 2 StPO, dass der Beschuldigte zu den privatrechtlichen Ansprüchen zu vernehmen sei, ist eine wesentliche formelle Voraussetzung eines Anschlusserkenntnisses. (T3); Beisatz: Zwingendes, dem Grundsatz des beiderseitigen Gehörs Rechnung tragendes Gebot. (T4) |
12 Os 104/95 | OGH | 14.12.1995 |
Vgl aber; Beisatz: Durch die im Gerichtstag nachgeholte Befragung (Mayerhofer - Rieder StPO 3.Auflage § 365 E 21 b) ist dem Gesetz (§ 365 Abs 2 StPO) nunmehr Genüge getan. (T5) |
11 Os 15/96 | OGH | 06.08.1996 |
Beisatz: Ein das rechtliche Gehör betreffender Verfahrensmangel steht jedenfalls einer meritorischen Entscheidung entgegen. (T6) |
11 Os 96/98 | OGH | 15.12.1998 |
Auch; Beisatz: Die Tatsache, dass dem Verteidiger und/oder dem Angeklagten gemäß § 255 Abs 3 StPO das Recht auf einen Schlussvortrag eingeräumt wurde, vermag für sich allein die nach § 365 Abs 2 StPO zwingende Vernehmung zu den privatrechtlichen Ansprüchen - ohne einer (von der Judikatur als ausreichend erachteten) ausdrücklichen Aufforderung zu einer solchen Stellungnahme - nicht zu ersetzen. (T7) |
15 Os 86/99 | OGH | 12.08.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Einer derartigen vom Gesetz geforderten Prozesserklärung ist jedoch nur entweder eine vom Gericht - allenfalls über Anregung des Privatbeteiligten(vertreters) veranlasste - an den Beschuldigten (Angeklagten) beziehungsweise an dessen Verteidiger gerichtete ausdrückliche Aufforderung zu einer diesbezüglichen Stellungnahme oder die zumindest explizit eingeräumte Möglichkeit zur Abgabe einer solchen Äußerung gleichzuhalten. (T8) |
11 Os 81/08h | OGH | 24.06.2008 |
Vgl auch; Beisatz: Dabei handelt es sich um ein zwingendes, dem Grundsatz des beiderseitigen Gehörs Rechnung tragendes Gebot (WK-StPO § 365 Rz 28), sodass der ohne Anhörung erfolgte Zuspruch unzulässig war. (T9) |
15 Os 39/11s | OGH | 04.05.2011 |
Auch; nur ähnlich T3; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T9 |
12 Os 8/17v | OGH | 18.05.2017 |
Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T4 |
Dokumentnummer
JJR_19691201_OGH0002_0110OS00076_6900000_001
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