OGH 11Os5/96; 12Os78/02; 14Os93/04; 11Os12/06h; 13Os87/06b; 15Os56/06h; 11Os21/07h; 15Os46/07i; 11Os112/08t (RS0102147)

OGH11Os5/96; 12Os78/02; 14Os93/04; 11Os12/06h; 13Os87/06b; 15Os56/06h; 11Os21/07h; 15Os46/07i; 11Os112/08t15.5.2024

Rechtssatz

Gegenstand der Anklage, an den das erkennende Gericht gebunden ist, ist die konkret bestimmte Tat, also das gesamte Verhalten der Angeklagten, wie es sich aus der Anklagebegründung ergibt, nicht aber ihre vom Ankläger (oder vom Oberlandesgericht in seiner gemäß § 214 StPO ergangenen Einspruchsentscheidung) vorgenommene rechtliche Beurteilung.

Normen

DSt §28
StPO §262 B
StPO §281 Abs1 Z7
StPO §281 Abs1 Z8 A
StPO §281 Abs1 Z10

11 Os 5/96OGH04.06.1996
12 Os 78/02OGH12.09.2002

nur: Gegenstand der Anklage ist das gesamte Verhalten der Angeklagten, wie es sich aus der Anklagebegründung ergibt. (T1)

14 Os 93/04OGH10.08.2004

Auch; nur T1; Beisatz: Anklage und Urteil müssen denselben Lebenssachverhalt betreffen. Dieser ergibt sich aus dem Anklagetenor und der Anklagebegründung. (T2)

11 Os 12/06hOGH28.03.2006

Auch; Beis wie T2

13 Os 87/06bOGH08.11.2006

Auch; nur T1; Beis wie T2

15 Os 56/06hOGH12.12.2006

Vgl auch; Beis wie T2 nur: Anklage und Urteil müssen denselben Lebenssachverhalt betreffen. (T3)

11 Os 21/07hOGH24.04.2007

Auch; nur T1; Beis wie T2; Beisatz: Spricht das Urteil über einen Teil des von der Anklage umfassten Lebenssachverhaltes nicht ab, ist insoweit nicht ein Subsumtionsfehler (Z10), sondern die (teilweise) Nichterledigung der Anklage nichtigkeitsbegründend. (T4)

15 Os 46/07iOGH08.08.2007

Auch

11 Os 112/08tOGH21.10.2008

Beisatz: Prozessgegenstand ist ausschließlich der angeklagte Lebenssachverhalt. (T5)

12 Os 152/09hOGH11.03.2010

Vgl

15 Os 1/13fOGH22.05.2013

Auch; Beis wie T2

13 Os 46/15mOGH30.06.2015

Vgl

14 Os 59/15fOGH17.11.2015

Beisatz: Es kommt darauf an, welchen Sachverhalt der Ankläger dem Gericht zur Klärung und rechtlichen Beurteilung überlassen hat („Anklagewille“). (T6)

11 Os 106/15wOGH19.05.2016
28 Os 1/16fOGH01.12.2016

Vgl auch; Beisatz: Hier: Disziplinarverfahren gegen einen Rechtsanwalt. (T7)<br/>Beisatz: Nicht der Antrag des Kammeranwaltes, sondern der Einleitungsbeschluss stellt den Bezugspunkt für die Beurteilung der Frage dar, ob der Rahmen der vom Disziplinarverfahren umfassten Taten überschritten wurde (vgl § 28 Abs 2 sowie § 36 Abs 1 und 2 DSt). (T8)

15 Os 13/17aOGH24.05.2017

Auch; Beis wie T6; Beisatz: Bei der ‑ anhand des Anklagetenors und der Anklagebegründung vorzunehmenden ‑ Beurteilung der Frage, welchen Sachverhalt der Ankläger anklagen, also dem Gericht zur tatsächlichen Klärung und rechtlichen Beurteilung anheim stellen wollte, schlagen Zweifel an der Erkennbarkeit des Prozessgegenstands zu Lasten des Anklägers aus. (T9)

15 Os 145/17pOGH14.03.2018

Auch; Beis wie T6; Beis wie T9

15 Os 37/18gOGH23.05.2018

Auch

13 Os 22/18mOGH12.09.2018

Auch; Beisatz: Eine Verletzung der – durch § 345 Abs 1 Z 7 StPO (allein) geschützten – Vorschrift des § 267 StPO kommt im Fall der Idealkonkurrenz (Tateinheit) nicht in Betracht. (T10)

12 Os 85/18vOGH13.09.2018

Auch

12 Os 148/17gOGH21.06.2018

Auch; Beis wie T9

11 Os 8/19iOGH02.04.2019
14 Os 40/19tOGH07.10.2019

Vgl; Beis wie T2

14 Os 48/20wOGH09.06.2020

Vgl

15 Os 47/21gOGH10.06.2021

Vgl

20 Ds 5/21xOGH09.09.2021

Vgl; Beis wie T8

14 Os 82/21xOGH16.11.2021

Vgl

13 Os 90/21sOGH12.01.2022

Vgl; Beis wie T6; Beisatz: Zur Bestimmung des Anklagesachverhalts sind Anklagetenor und Anklagebegründung in ihrer Gesamtheit zu betrachten. (T11)

13 Os 14/23tOGH31.05.2023

vgl; Beisatz wie T2

15 Os 37/24sOGH15.05.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_19960604_OGH0002_0110OS00005_9600000_002

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)