Rechtssatz
§ 3 DSt 1990 ist § 42 StGB nachgebildet. Für die Annahme geringer Schuld im Sinne des § 42 Z 1 StGB genügt nach Lehre und Rechtsprechung nicht, dass den Täter bloß kein schweres Verschulden im Sinne des § 88 Abs 2 StGB trifft; es muss vielmehr ein Sorgfaltsverstoß vorliegen, dessen Gewicht im Vergleich zu den Durchschnittsfällen der Deliktsverwirklichung deutlich abfällt.
4 Bkd 6/94 | OGH | 16.01.1995 |
Vgl auch |
1 Bkd 6/97 | OGH | 02.12.1998 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Anwendbarkeit des § 3 DSt 1990 nicht ausgeschlossen, weil diesbezüglich dieselben Grundsätze maßgebend sind, die von der Rechtsprechung der Strafgerichte zu § 42 StGB entwickelt worden sind. (T1) |
1 Bkd 2/01 | OGH | 30.09.2002 |
Auch |
9 Bkd 1/03 | OGH | 24.03.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Es ist derselbe Maßstab anzulegen, wie bei der Beurteilung der mangelnden Strafwürdigkeit nach § 42 StGB. (T2) |
6 Bkd 4/02 | OGH | 07.04.2003 |
nur: Es muss ein Sorgfaltsverstoß vorliegen, dessen Gewicht im Vergleich zu den Durchschnittsfällen der Deliktsverwirklichung deutlich abfällt. (T3) |
11 Bkd 8/02 | OGH | 30.06.2003 |
Auch; nur T3 |
16 Bkd 6/03 | OGH | 13.10.2003 |
nur T3 |
4 Bkd 1/04 | OGH | 23.08.2004 |
nur T3 |
10 Bkd 1/05 | OGH | 23.01.2006 |
Auch |
10 Bkd 6/05 | OGH | 23.01.2006 |
Auch |
15 Bkd 2/05 | OGH | 08.05.2006 |
Auch; nur T3 |
14 Bkd 10/11 | OGH | 19.03.2012 |
Auch |
16 Bkd 3/12 | OGH | 06.05.2013 |
nur: Für die Annahme eines geringfügigen Verschuldens genügt nicht, dass den Täter bloß kein schweres Verschulden trifft, es muss vielmehr ein Sorgfaltsverstoß vorliegen, dessen Gewicht im Vergleich zu den Durchschnittsfällen der Deliktsverwirklichung deutlich abfällt. (T4) |
Dokumentnummer
JJR_19921123_OGH0002_010BKD00003_9200000_004
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