Rechtssatz
Die von einem Sachverständigen (zum Beispiel bei der Ermittlung des Wertes enteigneter Grundstücke) zur Gewinnung von Tatsachenfeststellungen anzuwendenden Regeln der Wissenschaft, Sachkunde und Kunstfertigkeit sind Erfahrungsgrundsätze zur Gewinnung des Sachverhaltes; ihre Anfechtung betrifft die rechtliche Beurteilung nur insoweit, als dabei ein Verstoß gegen zwingende Denkgesetze und zwingende Gesetze des sprachlichen Ausdrucks unterlaufen ist.
8 Ob 231/82 | OGH | 18.11.1982 |
Beisatz: Soweit ein solcher Verstoß die Unrichtigkeit des Gutachtens zur Folge haben muss. (T1) |
7 Ob 629/87 | OGH | 29.10.1987 |
nur: Die von einem Sachverständigen (zum Beispiel bei der Ermittlung des Wertes enteigneter Grundstücke) zur Gewinnung von Tatsachenfeststellungen anzuwendenden Regeln der Wissenschaft, Sachkunde und Kunstfertigkeit sind Erfahrungsgrundsätze zur Gewinnung des Sachverhaltes. (T2)<br/>Beisatz: Bleibt der Sachverständige im Tatsachenbereich, können seine Schlussfolgerungen und Erkenntnisquellen nur im Rahmen unrichtiger Beweiswürdigung beziehungsweise unrichtiger Tatsachenfeststellung überprüft werden. (T3) |
7 Ob 674/87 | OGH | 10.12.1987 |
Auch; Beisatz: Hier: Die Ermittlung des Verkehrswertes der von der Wertminderung betroffenen Grundstücke gehört dem Tatsachenbereich. (T4) <br/>Veröff: SZ 60/269 |
10 ObS 146/88 | OGH | 05.07.1988 |
nur T2; Beis wie T3; Veröff: SSV - NF 2/74 |
10 ObS 197/88 | OGH | 20.09.1988 |
nur: Ihre Anfechtung betrifft die rechtliche Beurteilung nur insoweit, als dabei ein Verstoß gegen zwingende Denkgesetze und zwingende Gesetze des sprachlichen Ausdrucks unterlaufen ist. (T5) |
1 Ob 21/95 | OGH | 05.12.1995 |
Vgl; Beisatz: Die Ermittlung der Vermögensnachteile des Enteigneten gehört dem Tatsachenbereich an (hier: Vermögensnachteile des mit einem Mitbenutzungsrecht nach § 19 Abs 1 WRG Belasteten). (T6) |
1 Ob 2245/96w | OGH | 28.01.1997 |
Auch; Beis wie T4 nur: Die Ermittlung des Verkehrswertes gehört dem Tatsachenbereich an. (T7) |
2 Ob 334/98a | OGH | 25.11.1999 |
Vgl auch; Beis wie T6 nur: Die Ermittlung der Vermögensnachteile des Enteigneten gehört dem Tatsachenbereich an. (T8) |
1 Ob 254/99f | OGH | 23.11.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Für die richterliche Urteilsbildung bleibt die fachliche Wertungsfrage des Sachverständigen nach der Wirksamkeit und der Zweckmäßigkeit einzelner fachbezogener Maßnahmen beziehungsweise ob diese dem Stand des ärztlichen Wissens und Könnens entsprachen Tatfrage; die Frage nach der Überzeugungskraft der Darlegungen des Sachverständigen ist eine Beweisfrage. (T9)<br/>Veröff: SZ 72/183 |
10 ObS 260/02m | OGH | 27.08.2002 |
Auch; Beisatz: Oder erkennbar ist, dass der Sachverständige erheblichen Verhandlungsstoff außer Acht gelassen hat und dies die Unrichtigkeit des Gutachtens zur Folge hat. (T10) |
5 Ob 30/08k | OGH | 09.09.2008 |
Auch; Beisatz: Die Ermittlung des Verkehrswerts von Liegenschaften gehört dem Tatsachenbereich an. (T11)<br/>Beisatz: Bei der Ermittlung des Verkehrswerts geht es um die Ermittlung von Durchschnittspreisen, nicht aber um fallweise gezahlte Höchstpreise bei Nachbarliegenschaften. (T12)<br/>Bem: Verkehrswert von rückgewidmeten Liegenschaften; Entschädigung nach § 27 VlbG RaumplanungsG 1996. (T13) |
9 Ob 82/10i | OGH | 24.11.2010 |
Auch; Beis wie T7; Beis wie T11 |
1 Ob 91/11f | OGH | 21.06.2011 |
Auch; Beis wie T8; Beis wie T11 |
3 Ob 46/11b | OGH | 06.07.2011 |
Auch; Beis wie T4; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T11 |
16 Ok 8/10 | OGH | 12.12.2011 |
Auch; Beisatz: Die Frage der Tauglichkeit einer bestimmten wissenschaftlichen Untersuchungsmethode kann vor dem Obersten Gerichtshof releviert werden, siehe RS0127336. (T14)<br/>Beisatz: Hier: Kartellverfahren. (T15)<br/>Veröff: SZ 2011/148 |
7 Ob 158/15h | OGH | 16.10.2015 |
Beis wie T4; Beis wie T6; Beis wie T11 |
1 Ob 31/17s | OGH | 16.03.2017 |
Beis wie T4; Beis wie T6; Beis wie T8; Beis wie T11 |
5 Ob 170/18p | OGH | 06.11.2018 |
Beis wie T7; Beis wie T11; Beis wie T12 |
5 Ob 167/22b | OGH | 24.11.2022 |
Vgl; Beis wie T7; Beis wie T11; Beisatz: Ermittelt der Sachverständige aufgrund einer unzutreffenden Rechtsansicht oder eines zu wenig konkretisierten Gutachtensauftrags nicht die rechtserheblichen Tatsachen, kann daraus ein sekundärer Feststellungsmangel resultieren. (T16) |
4 Ob 126/23t | OGH | 19.03.2024 |
Beisatz wie T4; Beisatz wie T6; Beisatz wie T8; Beisatz wie T11 |
Dokumentnummer
JJR_19720215_OGH0002_0050OB00321_7100000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)