OGH 8Ob115/63; 5Ob303/66; 1Ob251/68; 1Ob296/71; 1Ob11/72; 6Ob205/72; 5Ob10/74; 7Ob165/74; 1Ob22/75; 1Ob654/76; 5Ob519/77; 3Ob518/77; 1Ob12/80; 2Ob579/80; 5Ob628/81; 1Ob605/84; 6Ob643/85; 7Ob501/85; 2Ob532/85; 1Ob687/85; 1Ob606/86; 5Ob556/88; 2Ob586/88; 7Ob720/88; 1Ob674/90; 6Ob612/91; 1Ob591/92; 1Ob503/94; 4Ob506/95; 7Ob541/94; 10Ob2360/96y; 9Ob363/97s; 7Ob30/98g; 7Ob164/98p; 8Ob20/98v; 16Bkd2/99; 6Ob292/00k; 9Ob167/02b; 6Ob116/05k; 8Ob3/07k; 9Ob120/06x; 4Ob197/08m; 7Ob61/12i; 9Ob37/12z; 5Ob40/15s; 6Ob174/17g; 3Ob22/18h; 5Ob210/17v; 6Ob193/18b; 8Ob136/18k; 9Ob85/18t; 8Ob28/20f; 9Ob16/20y; 1Ob143/20s; 4Ob214/20d; 9Ob9/21w; 6Ob95/21w; 7Ob170/22h; 5Ob6/24d (RS0023526)

OGH8Ob115/63; 5Ob303/66; 1Ob251/68; 1Ob296/71; 1Ob11/72; 6Ob205/72; 5Ob10/74; 7Ob165/74; 1Ob22/75; 1Ob654/76; 5Ob519/77; 3Ob518/77; 1Ob12/80; 2Ob579/80; 5Ob628/81; 1Ob605/84; 6Ob643/85; 7Ob501/85; 2Ob532/85; 1Ob687/85; 1Ob606/86; 5Ob556/88; 2Ob586/88; 7Ob720/88; 1Ob674/90; 6Ob612/91; 1Ob591/92; 1Ob503/94; 4Ob506/95; 7Ob541/94; 10Ob2360/96y; 9Ob363/97s; 7Ob30/98g; 7Ob164/98p; 8Ob20/98v; 16Bkd2/99; 6Ob292/00k; 9Ob167/02b; 6Ob116/05k; 8Ob3/07k; 9Ob120/06x; 4Ob197/08m; 7Ob61/12i; 9Ob37/12z; 5Ob40/15s; 6Ob174/17g; 3Ob22/18h; 5Ob210/17v; 6Ob193/18b; 8Ob136/18k; 9Ob85/18t; 8Ob28/20f; 9Ob16/20y; 1Ob143/20s; 4Ob214/20d; 9Ob9/21w; 6Ob95/21w; 7Ob170/22h; 5Ob6/24d12.3.2024

Rechtssatz

Eine unzulängliche Rechtsbelehrung macht den sie erteilenden Rechtsanwalt schadenersatzpflichtig. Nur dann, wenn sich eine Spruchpraxis zu einer bestimmten Rechtsfrage noch nicht gebildet hat, kann dem Rechtsanwalt kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein von ihm eingenommener, an sich vertretbarer Rechtsstandpunkt in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt werden sollte.

RA

 

Normen

ABGB §1295 IIf2
ABGB §1299 C
RAO §9 Abs1

8 Ob 115/63OGH30.04.1963

Veröff: EvBl 1963/336 S 464

5 Ob 303/66OGH24.11.1966
1 Ob 251/68OGH31.10.1968
1 Ob 296/71OGH11.11.1971

Veröff: EvBl 1972/124 S 234

1 Ob 11/72OGH02.02.1972

Veröff: JBl 1972,426 = AnwBl 1973,74 = MietSlg 24194

6 Ob 205/72OGH18.01.1973
5 Ob 10/74OGH13.02.1974
7 Ob 165/74OGH10.10.1974
1 Ob 22/75OGH09.04.1975

Veröff: DRdA 1977,93 (Stöckl) = Arb 9363 = NZ 1989,187

1 Ob 654/76OGH01.12.1976
5 Ob 519/77OGH21.03.1977

Ähnlich; Veröff: EvBl 1977/238 S 552

3 Ob 518/77OGH04.04.1978

Auch

1 Ob 12/80OGH27.05.1980

Veröff: SZ 53/83

2 Ob 579/80OGH17.02.1981
5 Ob 628/81OGH23.06.1981

Auch; Beisatz: Ansicht des Rechtsanwaltes, eine mündliche vor dem Gerichtskommisär abgegebene Erbsentschlagung sei sofort, und nicht erst nach Unterfertigung des Protokolls unwiderruflich. (T1) Veröff: EvBl 1982/229 S 658 = NZ 1982,155 = SZ 54/98

1 Ob 605/84OGH19.09.1984

Auch; Veröff: RdW 1985,72 (mit Kommentar) = JBl 1985,625 (Iro) = SZ 57/140

6 Ob 643/85OGH17.10.1985

Vgl auch; Beisatz: Eine objektiv unrichtige Rechtsanwendung ist nicht stets auch unvertretbare Rechtsauffassung und damit schuldhaft. (T2)

7 Ob 501/85OGH07.11.1985

nur: Eine unzulängliche Rechtsbelehrung macht den sie erteilenden Rechtsanwalt schadenersatzpflichtig. (T3) Beisatz: Hier: Unzulängliche Rechtsbelehrung darüber, daß die Wahrung von verfahrensrechtlich zulässigen Rechtsmitteln empfehlenswert oder bei Bedachtnahme auf das Kostenrisiko oder sonstige Umstände ratsam ist. (T4) Veröff: SZ 58/165

2 Ob 532/85OGH17.12.1985

Auch; nur T3

1 Ob 687/85OGH19.02.1986

Beis wie T2; Veröff: SZ 59/35

1 Ob 606/86OGH03.09.1986

nur: Kann dem Rechtsanwalt kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein von ihm eingenommener, an sich vertretbarer Rechtsstandpunkt in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt werden sollte. (T5)

5 Ob 556/88OGH31.05.1988

Auch

2 Ob 586/88OGH07.02.1989

nur T5

7 Ob 720/88OGH02.02.1989

Veröff: VersR 1989,1180 = ecolex 1991,305

1 Ob 674/90OGH24.10.1990

Auch; Veröff: NZ 1992,107

6 Ob 612/91OGH12.12.1991

nur T5

1 Ob 591/92OGH22.10.1992

Auch; nur T3

1 Ob 503/94OGH30.05.1994

Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Eine unrichtige aber vertretbare Rechtsansicht führt, auch wenn sie in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt wird, nicht zur Haftung wegen Verschuldens. (T6)

4 Ob 506/95OGH31.01.1995

nur T5; Beis wie T6

7 Ob 541/94OGH15.05.1996

Auch

10 Ob 2360/96yOGH07.05.1997

nur T3; Beisatz: Schadenersatzpflicht des Rechtsanwaltes, wenn er seine eigene und richtige mit der Gesetzeslage übereinstimmende Rechtsansicht, daß mit der Aufnahme der Bedingung des § 53 Abs 1 letzter Satz GBG 1955 eine doppelte Gebührenpflicht vermieden hätte werden können nicht durchsetzt bzw nicht einmal mit den Beteiligten erörtert. (T7) Veröff: SZ 70/90

9 Ob 363/97sOGH11.02.1998

Beis wie T6

7 Ob 30/98gOGH23.06.1998

Auch; nur T5; Beisatz: Judikaturwandel zum Beginn der Verjährung von Schadenersatzansprüchen. (T8)

7 Ob 164/98pOGH23.12.1998

Auch; nur T5; Beisatz: Handeln unter Zugrundelegung einer vertretbaren Rechtsansicht ist jedoch auch bei der Unrichtigkeit an sich keine Verletzung der gebotenen Sorgfalt. (T9)

8 Ob 20/98vOGH26.11.1998

Auch; Beis wie T6; Beisatz: Hier: Haftung des Rechtsanwaltes, der über Unzuständigkeitseinrede des beklagten Sozialversicherungsträgers die Überweisung der Sozialrechtssache an das allgemeine Zivilgericht beantragte, für die dadurch - infolge Nichtanwendung des § 77 ASGG durch 1. und 2. Instanz - ausgelöste Kostenersatzpflicht der unterliegenden Klägerin. Adäquanz dieses Schadens ist auch dann anzunehmen, wenn der Oberste Gerichtshof in dieser Sache - erstmals - aussprach, dass auch bei Behandlung einer Sozialrechtssache durch ein allgemeines Zivilgericht § 77 ASGG anzuwenden sei. (T10)

16 Bkd 2/99OGH27.03.2000

nur: Nur dann, wenn sich eine Spruchpraxis zu einer bestimmten Rechtsfrage noch nicht gebildet hat, kann dem Rechtsanwalt kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein von ihm eingenommener, an sich vertretbarer Rechtsstandpunkt in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt werden sollte. (T11)

6 Ob 292/00kOGH22.02.2001

nur T3

9 Ob 167/02bOGH04.09.2002

Auch; Beis wie T6

6 Ob 116/05kOGH30.11.2006

Vgl auch; Beis wie T6; Beisatz: Haftung bejaht - ausdrückliche Stellungnahme in der höchstgerichtlichen Rechtsprechung fehlte; das Schrifttum sprach gegen den vertretenen Standpunkt. (T12); Veröff: SZ 2006/180

8 Ob 3/07kOGH18.04.2007

Vgl auch; Veröff: SZ 2007/58

9 Ob 120/06xOGH28.03.2007

nur T3; Beis wie T6

4 Ob 197/08mOGH15.12.2008

Auch; nur T5; Beisatz: Im Rahmen der Kautelarjurisprudenz ist jedoch nach Möglichkeit der gefahrlosere Weg zu gehen und nicht eine risikoreiche Rechtskonstruktion zu wählen, sofern die Parteien nicht trotz Belehrung auf einem bestimmten Vorgang beharren. (T13); Beisatz: Hier: Verpflichtung eines Rechtsanwalts, der einen Schenkungsvertrag errichtet, die Vertragsparteien auf die bei Fehlen einer wirklichen Übergabe bestehende Notariatsaktpflicht hinzuweisen. (T14)

7 Ob 61/12iOGH30.05.2012

Beisatz: Hier: unbedingter Unterhaltsvergleich (T15)

9 Ob 37/12zOGH26.11.2012

nur T3; Beisatz: Ob ein Rechtsanwalt im Einzelfall die gebotene Sorgfalt eingehalten hat, kann nur nach den Umständen des Einzelfalls geprüft werden und stellt regelmäßig keine Frage von erheblicher Bedeutung iSd § 502 Abs 1 ZPO dar. (T16)

5 Ob 40/15sOGH24.02.2015

Vgl auch; Beis ähnlich wie T16

6 Ob 174/17gOGH21.11.2017

Auch; Beis wie T16

3 Ob 22/18hOGH25.04.2018

Auch; nur T16

5 Ob 210/17vOGH15.05.2018
6 Ob 193/18bOGH25.10.2018

Beis wie T9

8 Ob 136/18kOGH26.11.2018

Beis wie T16

9 Ob 85/18tOGH24.01.2019

Auch; Beis wie T16

8 Ob 28/20fOGH27.05.2020

Beis wie T6; nur T11;Beisatz: Hier: Vertretbarkeit der Rechtsauffassung eines Rechtsanwalts, dass bloße Ab- und Zuschreibungen unter Mitübertragung eines Pfandrechts ohne Änderung des Pfandgegenstands keinen Pfandrechtserwerb nach TP 9 lit b Z 4 GGG darstellen und daher keine Gebührenpflicht nach dieser Bestimmung auslösen. (T17); <br/>Beis wie T16

9 Ob 16/20yOGH25.06.2020

Vgl; Beis wie T16

1 Ob 143/20sOGH23.09.2020

Beis wie T16

4 Ob 214/20dOGH26.01.2021

Vgl; Beis wie T16; Beisatz: Diese Rechtsprechung ist nicht auf die Haftung von Rechtsanwälten beschränkt. (T18)<br/>Beisatz: Hier: Software für Hausverwaltungen. (T19)

9 Ob 9/21wOGH27.05.2021

nur T5

6 Ob 95/21wOGH23.06.2021

Beis wie T9

7 Ob 170/22hOGH13.12.2022

Beisatz: Hier: Unterbliebene Beratung (Aufklärung) über besondere Bestimmungen des ÄrzteG und der Satzung des Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer Steiermark. (T20)

5 Ob 6/24dOGH12.03.2024

Dokumentnummer

JJR_19630430_OGH0002_0080OB00115_6300000_001

Stichworte