Rechtssatz
Die Übertretung von Dienstnehmerschutzbestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften muss an sich noch kein grobes Verschulden begründen.
Arbeitnehmerschutzbestimmungen
2 Ob 466/58 | OGH | 10.12.1958 |
Veröff: JBl 1959,211 |
2 Ob 399/61 | OGH | 13.10.1961 |
Veröff: EvBl 1962/15 S 21 |
2 Ob 118/63 | OGH | 15.05.1963 |
Veröff: RZ 1963,178 |
2 Ob 104/67 | OGH | 21.04.1967 |
Beisatz: ......wohl aber deren Nichtbeachtung trotz wiederholter Beanstandung (so schon 2 Ob 14/63 = EvBl 1963/209)! (T1) <br/>Veröff: SZ 40/55 = EvBl 1968/94 S 159 = ZVR 1968/53 S 103 = LWBetr 1968,125 |
2 Ob 174/71 | OGH | 29.06.1972 |
Beisatz: Auch die Übertretung mehrerer Vorschriften muss noch kein grobes Verschulden begründen. (T2) |
8 Ob 172/79 | OGH | 18.10.1979 |
Beisatz: Unfallverhütungsvorschriften (T3) |
2 Ob 149/79 | OGH | 04.12.1979 |
Beis wie T3; Veröff: Arb 9835 |
8 Ob 127/80 | OGH | 02.10.1980 |
nur: Die Übertretung von Unfallverhütungsvorschriften muss an sich noch kein grobes Verschulden begründen. (T4) |
8 Ob 95/81 | OGH | 03.09.1981 |
nur T4; Beisatz: Landeunfall eines Sportflugzeuges. (T5) Veröff: ZVR 1982/330 S 278 |
8 Ob 151/81 | OGH | 15.10.1981 |
nur T4 |
8 Ob 285/81 | OGH | 17.06.1982 |
nur T4; Veröff: Arb 10087 |
2 Ob 142/82 | OGH | 21.08.1982 |
nur T4 |
2 Ob 202/81 | OGH | 12.10.1982 |
nur T4; Beis wie T2 |
2 Ob 126/82 | OGH | 31.01.1984 |
Beisatz: § 35 Abs 7 ADNSchV. (T6) Veröff: ZVR 1984/32 S 347 |
10 ObS 115/03i | OGH | 08.04.2003 |
Auch; Beisatz: Entscheidende Kriterien für die Beurteilung des Fahrlässigkeitsgrades sind nicht die Zahl der übertretenen Vorschriften, sondern die Schwere der Sorgfaltsverstöße und die für den Arbeitgeber erkennbare Wahrscheinlichkeit des Schadenseintrittes. Im Wesentlichen ist zu prüfen, ob der Arbeitgeber als Adressat der Arbeitnehmerschutzvorschriften nach objektiver Betrachtungsweise ganz einfache und naheliegende Überlegungen nicht angestellt hat. (T7) |
10 ObS 145/07g | OGH | 04.03.2008 |
Vgl auch; nur T4; Beisatz: Grobe Fahrlässigkeit wird von der Rechtsprechung im Wesentlichen dann bejaht, wenn der Arbeitgeber als Adressat der Arbeitnehmerschutzvorschriften nach objektiver Betrachtungsweise ex ante ganz einfache und naheliegende Überlegungen nicht angestellt hat. (T8)<br/>Beisatz: Aus dem Umstand, dass in der bisherigen Judikatur die mehrfache reaktionslos gebliebene Beanstandung einer Gefahrensituation durch das Arbeitsinspektorat als grob schuldhaft qualifiziert wurde, kann nicht der Umkehrschluss gezogen werden, dass das Fehlen einer Beanstandung die grobe Fahrlässigkeit des Arbeitgebers ausschlösse. (T9)<br/>Beisatz: Hier: Arbeitsunfall an einer Fräseinrichtung - grob fahrlässige Außerachtlassung von Arbeitnehmerschutzvorschriften bejaht. (T10) |
2 Ob 92/08f | OGH | 27.11.2008 |
Vgl auch; Beis wie T7 nur: Arbeitgeber als Adressat der Arbeitnehmerschutzvorschriften. (T11) |
9 ObA 102/11g | OGH | 20.06.2012 |
Auch; Beisatz: Wegen ihrer Einzelfallbezogenheit kann die Beurteilung des Verschuldensgrades regelmäßig nicht als erhebliche Rechtsfrage iSd § 502 Abs 1 ZPO gewertet werden. (T12) |
9 ObA 102/22y | OGH | 19.12.2022 |
Vgl; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T11 |
Dokumentnummer
JJR_19581210_OGH0002_0020OB00466_5800000_001
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