OGH 7Ob328/55; 3Ob533/55; 2Ob67/50; 1Ob390/49; 3Ob139/55; 3Ob316/54 (RS0042617)

OGH7Ob328/55; 3Ob533/55; 2Ob67/50; 1Ob390/49; 3Ob139/55; 3Ob316/5421.2.2024

Rechtssatz

§ 500 Abs 2 ZPO verlangt zwar die sinngemäße Anwendung der §§ 54 - 60 JN, sagt aber nicht, dass das Berufungsgericht an die Bewertung des Klägers gebunden ist.

Normen

JN §59
ZPO §500 Abs2 IIC

7 Ob 328/55OGH09.09.1955
3 Ob 533/55OGH09.11.1955
2 Ob 67/50OGH08.02.1950

Vgl; Beisatz: Das Revisionsgericht ist jedoch dann an die Bewertung gebunden, selbst wenn sie entgegen der Absicht des Gesetzgebers in Wahrheit nur die Revision zulässig machen soll (SZ 13/271; ZBl 1931/66; SZ 9/189; RZ 1936,18) (T1)

1 Ob 390/49OGH20.09.1950

Vgl aber; Veröff: JBl 1951,89

3 Ob 139/55OGH09.03.1955
3 Ob 316/54OGH16.06.1954

Veröff: EvBl 1954/316 S 457 = ÖBl 1954,58

2 Ob 392/55OGH06.07.1955
1 Ob 659/33OGH14.09.1933

Beisatz: Gegenteilig: Keine Bindung des OGH an die Bewertung nach § 500 Abs 2 ZPO (Anfechtungsklage). (T2) Veröff: SZ 15/181

1 Ob 40/31OGH03.02.1931

Beisatz: Gegenteilig zur vorhergehenden Entscheidung (also nicht überprüfbar) (T3) Veröff: SZ 13/27

1 Ob 296/46OGH16.11.1946

Beisatz: Teilweise einschränkend (Anfechtbarkeit bei Verletzung der gesetzlichen Bewertungsvorschriften). (T4) Veröff: JBl 1947,174

1 Ob 364/55OGH03.06.1955
1 Ob 263/50OGH03.01.1951

Beisatz: Bindung des Revisionsgerichtes an offenbar übermäßige Bewertung. (T5)

2 Ob 108/55OGH16.02.1955
4 Ob 27/65OGH23.03.1965

Veröff: Arb 8035

1 Ob 52/67OGH30.03.1967

Veröff: JBl 1967,578

4 Ob 94/70OGH10.11.1970

Veröff: Arb 8825 = SozM IIIA,122

6 Ob 295/71OGH10.12.1971
5 Ob 223/72OGH21.11.1972
1 Ob 271/72OGH31.01.1973

Veröff: EvBl 1973/159 S 353 = MietSlg 25546

8 Ob 12/75OGH26.02.1975

Vgl aber; Beisatz: Bei Teileinklagung ist der Berufungsgegenstand, nicht der volle Forderungsbetrag maßgebend. (T6) Veröff: JBl 1975,493

4 Ob 535/75OGH10.06.1975

Beisatz: Hier: § 59 JN (T7)

8 Ob 106/79OGH13.09.1979
2 Ob 40/80OGH25.03.1980

Auch

7 Ob 47/80OGH28.08.1980

Beisatz: Das Berufungsgericht kann seinen Ausspruch nach § 500 Abs 2 Satz 1, Halbsatz 1 ZPO unabhängig davon vornehmen, welcher Wert des Streitgegenstandes vom Kläger, wenn auch von dem Beklagten unwidersprochen gemäß § 56 Abs 2 JN angegeben wurde und dem erstinstanzlichen sowie zweitinstanzlichen Verfahren mangels einer Herabsetzung durch das Erstgericht nach § 60 JN zugrundezulegen war. (T8)

3 Ob 689/82OGH01.12.1982

Auch; Beisatz: In jenen Fällen, in denen der Kläger ein freies Bewertungsrecht hat (§ 56 Abs 2, § 59 JN ist das Berufungsgericht nicht gebunden. (T9) Veröff: SZ 55/186

4 Ob 394/82OGH11.01.1983

Beis wie T1

3 Ob 691/82OGH26.01.1983
3 Ob 601/83OGH22.02.1984

Auch

4 Ob 314/85OGH27.02.1985

Beisatz: Die Meinung, dass diese Bestimmung nur dort gelte, wo der Kläger gemäß § 56 Abs 2 JN "den Wert eines nicht in einem Geldbetrag bestehenden vermögensrechtlichen Streitgegenstandes" in der Klage anzugeben hat, nicht aber für ein auf Unterlassung gerichtetes Klagebegehren, bei welchem gemäß § 59 JN "die vom Kläger angegebene Höhe seines Interesses als Wert des Streitgegenstandes anzusehen" ist, findet im Gesetz keine Stütze. (T10) Veröff: ÖBl 1985,166

4 Ob 1309/85OGH10.09.1985
4 Ob 1313/85OGH01.10.1985

Auch; Beis wie T10

3 Ob 599/85OGH30.10.1985
3 Ob 87/85OGH18.12.1985

Beisatz: Hat das Berufungsgericht bei seinem Ausspruch, dass der von der Bestätigung betroffene Wert des Streitgegenstandes S 60.000,-- nicht aber S 300.000,-- übersteigt, keine gesetzliche Bewertungsvorschrift verletzt, so ist der OGH an diesen Ausspruch gebunden (Umkehrschluss aus § 508a Abs 1 ZPO). (T11)

3 Ob 106/85OGH18.12.1985

Beis wie T11

7 Ob 1537/85OGH16.01.1986
3 Ob 120/86OGH17.12.1986

Vgl aber; Beis wie T1; Veröff: EvBl 1987/110 S 401

4 Ob 315/87OGH10.03.1987

Veröff: ÖBl 1987,63

4 Ob 1303/87OGH05.05.1987

Beisatz: Hier: Im Wettbewerbsprozess begehrte Unterlassung und Urteilsveröffentlichung. (T12)

4 Ob 1304/87OGH16.06.1987

Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T12 nur: Im Wettbewerbsprozess begehrte Urteilsveröffentlichung. (T13)

9 ObA 151/90OGH27.06.1990

Beisatz: Diese Bewertung durch den Kläger bleibt unter anderem als Bemessungsgrundlage gemäß den §§ 3 f RATG weiterhin beachtlich. (T14) Veröff: SZ 63/119 = Arb 10874

2 Ob 504/91OGH30.01.1991
4 Ob 2380/96wOGH28.01.1997

Auch; Beis wie T8

9 ObA 147/98bOGH20.05.1998

Vgl auch; Beisatz: Hier: Bewertung eines Feststellungsbegehrens - keine Bindung. (T15)

6 Ob 158/98yOGH16.07.1998

Auch

4 Ob 214/98vOGH28.09.1998

Auch; Beis wie T4

6 Ob 307/98kOGH28.01.1999

Auch

6 Ob 118/99tOGH28.05.1999

Vgl auch; Beisatz: Hier: Bewertung eines Zwischen-Feststellungsbegehrens - keine Bindung. (T16)

3 Ob 53/00sOGH22.03.2000

Auch

1 Ob 214/01dOGH30.04.2002
3 Ob 250/03sOGH26.11.2003

Vgl auch; Beis wie T9; Beis wie T11

4 Ob 61/04fOGH30.03.2004

Auch; Beisatz: Das Berufungsgericht kann den Wert des Entscheidungsgegenstands aber auch nicht willkürlich festsetzen, sondern ihm steht, soweit die Bewertung nicht ohnehin zwingend vorgegeben ist, ein Ermessensspielraum offen, innerhalb dessen es den Wert des Entscheidungsgegenstands festzusetzen hat. (T17)

6 Ob 63/05sOGH25.08.2005

Beisatz: Das Berufungsgericht hat über den Wert des Entscheidungsgegenstands abzusprechen. Es ist dabei nicht an die Bewertung des Klägers gebunden. Diese Bewertung ist grundsätzlich unanfechtbar und für den Obersten Gerichtshof bindend, es sei denn, das Berufungsgericht hätte zwingende gesetzliche Bewertungsvorschriften verletzt oder den ihm vom Gesetzgeber eingeräumten Ermessensspielraum überschritten; Hier: Rechtsstreit über die Löschung oder Aufrechterhaltung einer Wegeservitut. (T18)

3 Ob 38/06vOGH30.05.2006

Auch; Beis wie T18 nur: Das Berufungsgericht ist dabei nicht an die Bewertung des Klägers gebunden. Diese Bewertung ist grundsätzlich unanfechtbar und für den Obersten Gerichtshof bindend, es sei denn, das Berufungsgericht hätte zwingende gesetzliche Bewertungsvorschriften verletzt oder den ihm vom Gesetzgeber eingeräumten Ermessensspielraum überschritten. (T19)

10 Ob 33/04gOGH24.10.2006

Vgl auch; Beis ähnlich wie T19

2 Ob 103/07xOGH14.06.2007

Auch; Beis wie T19

5 Ob 150/08gOGH26.08.2008

Beis ähnlich wie T18; Beis ähnlich wie T19

1 Ob 234/08fOGH16.12.2008

Vgl auch; Beis wie T18 nur: Das Berufungsgericht hat über den Wert des Entscheidungsgegenstands abzusprechen. Es ist dabei nicht an die Bewertung des Klägers gebunden. Diese Bewertung ist grundsätzlich unanfechtbar und für den Obersten Gerichtshof bindend, es sei denn, das Berufungsgericht hätte zwingende gesetzliche Bewertungsvorschriften verletzt oder den ihm vom Gesetzgeber eingeräumten Ermessensspielraum überschritten. (T20); Beisatz: Hier: Klage auf Feststellung des Nichtbestehens einer Dienstbarkeit des Wasserbezugs. (T21)

2 Ob 267/08sOGH17.12.2008

Auch

6 Ob 46/08wOGH13.03.2008
6 Ob 164/09zOGH18.09.2009

Vgl; Beis ähnlich wie T20; Beisatz: Eine gesetzliche Bewertungsvorschrift für auf §1330ABGB gestützte Unterlassungsansprüche existiert nicht. Es kann auch keine Rede von einer offenkundig willkürlichen Bewertung des Entscheidungsgegenstands durch das Berufungsgericht sein, wenn es der auf §56Abs 2JN beruhenden Bewertung der klagenden Parteien nicht folgte. (T22)

2 Ob 248/09yOGH17.02.2010

Auch; Beis wie T19

2 Ob 124/10iOGH24.08.2010

Auch; Beis wie T20

2 Ob 64/11tOGH05.05.2011

Auch; Beis wie T20

1 Ob 75/11bOGH21.06.2011

Vgl auch

1 Ob 68/12zOGH26.04.2012

Auch; Beis wie T20 nur: Das Berufungsgericht hat über den Wert des Entscheidungsgegenstands abzusprechen. Diese Bewertung ist grundsätzlich für den Obersten Gerichtshof bindend, es sei denn, das Berufungsgericht hätte zwingende gesetzliche Bewertungsvorschriften verletzt oder den ihm vom Gesetzgeber eingeräumten Ermessensspielraum überschritten. (T23)

6 Ob 8/16vOGH23.02.2016

Beis wie T19

4 Ob 66/17kOGH26.09.2017

Auch; Beis wie T18; Beis wie T20

6 Ob 203/19zOGH23.04.2020

nur T14; Beisatz: Hier: Die Beklagte rügte die Unzulässigkeit des streitigen Rechtsweges erst in der Revision. (T24)

6 Ob 152/20aOGH16.09.2020

Beis wie T19

6 Ob 22/24iOGH21.02.2024

Dokumentnummer

JJR_19550909_OGH0002_0070OB00328_5500000_001