OGH 15Os16/95; 12Os54/95; 15Os181/95; 14Os53/97; 12Os98/97; 15Os154/97 (RS0091375)

OGH15Os16/95; 12Os54/95; 15Os181/95; 14Os53/97; 12Os98/97; 15Os154/9720.9.2023

Rechtssatz

Eine Tatwiederholung, mag sie auch bei gewerbsmäßig handelnden Tätern die Regel sein, gehört nicht zu den begrifflichen Voraussetzungen dieser Qualifikation und kann daher bei der Gewichtung der Strafzumessungsgründe nicht außer Betracht bleiben, mag auch das Gewicht dieses Erschwerungsgrundes je nach Fallgestaltung gering sein. Die Berücksichtigung dieses Erschwerungsgrundes verstößt deshalb auch bei Annahme gewerbsmäßiger Tatbegehung nicht gegen das Doppelverwertungsverbot.

Normen

StGB §33 Z1
StGB §70
StPO §281 Abs1 Z11

15 Os 16/95OGH09.03.1995
12 Os 54/95OGH27.04.1995

Vgl auch

15 Os 181/95OGH28.11.1996

Vgl auch

14 Os 53/97OGH30.04.1997

Vgl auch

12 Os 98/97OGH28.08.1997

Vgl auch

15 Os 154/97OGH27.11.1997
15 Os 155/98OGH01.10.1998
11 Os 65/99OGH21.10.1999
11 Os 121/01OGH14.12.2001

Auch

12 Os 24/03OGH08.05.2003

Auch

11 Os 157/03OGH10.02.2004

Auch

13 Os 66/05pOGH27.07.2005

Auch

11 Os 127/05vOGH31.01.2006

Auch

11 Os 156/07mOGH29.01.2008

Vgl auch; Beisatz: Neben Tatbestandsmerkmalen sind deliktstypische oder mit der Deliktsverwirklichung notwendig verbundene Umstände für die Strafzumessung verbraucht, wenn sie dem Tatbestand unausgesprochen zugrunde liegen, somit bei Festsetzung der Strafdrohung mitberücksichtigt wurden und diese daher mitbestimmten. Für gewerbsmäßige Begehung sind das Vorliegen einschlägiger Vorstrafen und die Tatwiederholung weder Voraussetzung des Tatbestands noch deliktstypisch oder notwendig verbunden. Nach gefestigter Rechtsprechung schließt daher Gewerbsmäßigkeit weder Tatwiederholung noch einschlägige Vorstrafen als Erschwerungsgrund aus (WK-StGB - 2 § 32 Rz 61, 68). (T1)

13 Os 153/07kOGH16.01.2008

Vgl auch

11 Os 145/07vOGH29.01.2008

Vgl auch; Beis wie T1

11 Os 96/08iOGH19.08.2008

Auch

15 Os 11/09wOGH18.02.2009
12 Os 81/09tOGH02.07.2009
15 Os 111/10bOGH15.09.2010

Ähnlich; nur: Eine Tatwiederholung, mag sie auch bei gewerbsmäßig handelnden Tätern die Regel sein, gehört nicht zu den begrifflichen Voraussetzungen dieser Qualifikation. (T2)

11 Os 43/11zOGH19.05.2011

Vgl auch

13 Os 51/11sOGH14.07.2011

Auch

12 Os 69/11fOGH05.07.2011

Auch

13 Os 122/12hOGH20.12.2012

Auch

12 Os 85/13mOGH05.09.2013

Vgl auch; Beisatz: Nach § 70 StGB kommt es nur auf eine Wiederholungstendenz, nicht aber auf tatsächlich mehrfache Tatbegehung an. (T3)

14 Os 163/13xOGH17.12.2013

Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: Eine entsprechende Absicht des Angeklagten bei Begehung jeder einzelnen Tat ist für die rechtliche Annahme von - nicht einmal Tatwiederholung voraussetzender - Gewerbsmäßigkeit nicht erforderlich. (T4)

13 Os 72/14hOGH09.10.2014

Auch; Beisatz: Das Doppelverwertungsverbot wird durch die Annahme des Erschwerungsgrundes der Tatwiederholung (§ 33 Abs 1 Z 1 StGB) bei gleichzeitiger Verurteilung wegen gewerbsmäßiger Begehung (hier § 148 StGB) nicht verletzt, weil diese jene nicht voraussetzt. (T5)

13 Os 117/17fOGH06.12.2017

Auch; Beisatz: Da § 70 Abs 1 Z 3 erster Fall StGB bloß drei solcher Taten voraussetzt, verstößt die aggravierende Wertung der „Tatwiederholung im Rahmen der Gewerbsmäßigkeit“ dann nicht gegen das Doppelverwertungsverbot (§ 32 Abs 2 erster Satz StGB), wenn der Schuldspruch zumindest vier solcher Taten umfasst. (T6)

12 Os 79/20iOGH10.09.2020

Vgl; Beis wie T6

14 Os 1/21kOGH23.03.2021

Vgl; Beis wie T6

12 Os 141/20gOGH27.05.2021

Vgl

15 Os 94/21vOGH20.10.2021

Vgl; Beis wie T6

14 Os 128/21mOGH30.03.2022

Vgl; Beis wie T6

12 Os 70/22vOGH18.08.2022

Vgl; Beis wie T6

11 Os 91/22zOGH15.11.2022

Vgl; Beis wie T6

12 Os 138/22vOGH23.02.2023

vgl

14 Os 67/23vOGH01.08.2023

vgl; Beisatz wie T6

13 Os 65/23tOGH20.09.2023

vgl; Beisatz wie T6

Dokumentnummer

JJR_19950309_OGH0002_0150OS00016_9500000_001

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