Rechtssatz
Grobe Fahrlässigkeit im Sinne des § 61 VersVG setzt ein Verhalten des Versicherungsnehmers voraus, von dem er wusste oder wissen musste, dass es geeignet ist, den Eintritt des Versicherungsfalles oder die Vergrößerung des Schadens zu fördern.
7 Ob 252/74 | OGH | 21.11.1974 |
Veröff: VersR 1975,1168 = ZVR 1975/225 S 311 |
7 Ob 182/75 | OGH | 16.10.1975 |
Beisatz: Riskantes Überholen bei Nebel. (T1) |
7 Ob 237/75 | OGH | 20.11.1975 |
Veröff: VersR 1977,171 = ZVR 1976/330 S 352 |
7 Ob 69/76 | OGH | 13.01.1977 |
Veröff: VersR 1977,972 = ZVR 1977/177 S 214 |
7 Ob 58/77 | OGH | 13.10.1977 |
Veröff: ZVR 1978/282 S 341 |
7 Ob 8/78 | OGH | 16.03.1978 |
Veröff: VersR 1979,71 = ZVR 1978/305 S 360 |
7 Ob 31/78 | OGH | 15.06.1978 |
Veröff: ZVR 1979/28 S 28 |
7 Ob 36/80 | OGH | 29.05.1980 |
Veröff: VersR 1980,48 |
7 Ob 2/82 | OGH | 11.02.1982 |
vgl; Beisatz: Die Vorhersehbarkeit der Gefahr des Eintrittes des Versicherungsfalles oder einer Vergrößerung der Gefahr ist als Tatbestandsmerkmal jeder Fahrlässigkeit nur eine von mehreren Voraussetzungen der groben Fahrlässigkeit (Klarstellung zu 7 Ob 252/74 ua). (T2)<br/>Anm: Veröff: VersR 1983,356 |
7 Ob 19/90 | OGH | 25.04.1990 |
Veröff: VersR 1991,127 = VersRdSch 1991,325 |
7 Ob 14/92 | OGH | 03.09.1992 |
Beisatz: Die Schadenswahrscheinlichkeit muss offenkundig so groß sein, dass es ohne weiters nahelag, zur Vermeidung des Versicherungsfalles ein anderes Verhalten als das tatsächlich geübte in Betracht zu ziehen. (T3); Veröff: VersRdSch 1993,139 = VersR 1994,79 = ZVR 1993/153 S 343 |
7 Ob 22/93 | OGH | 01.09.1993 |
Beisatz: Hier: Routinemäßige Handlung des Kassettenwechsels durch den Fahrer für sich allein noch keine grobe Fahrlässigkeit im Sinne des § 61 VersVG. (T4) |
7 Ob 21/94 | OGH | 11.05.1994 |
Veröff: VersR 1994,1092 = VersRdSch 1994,360 |
7 Ob 20/99p | OGH | 01.09.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Ein bloßer Verstoß gegen eine Bestimmung der StVO bewirkt noch keine grobe Fahrlässigkeit. (T5); Veröff: SZ 72/133 |
7 Ob 117/03m | OGH | 28.05.2003 |
Auch; Beisatz: Der Kläger hat eine nach Maßgabe der Umstände verständliche, reflexmäßig allenfalls überzogene Abwehr(Ausweich)handlung gesetzt, die ex post betrachtet - wohl - nicht notwendig gewesen wäre, ihm jedoch ex ante jedenfalls nicht als grobe Fahrlässigkeit anzulasten ist. (T6) |
7 Ob 130/06b | OGH | 21.06.2006 |
Beisatz: Keine grobe Fahrlässigkeit bei Entsorgung von noch zündfähiger Asche in einem Plastikeimer in einem Schuppen, weil Versicherungsnehmer nach ordentlicher Prüfung irrtümlich von der Ungefährlichkeit der Asche ausging. (T7) |
7 Ob 301/06z | OGH | 17.01.2007 |
Auch; Beisatz: Das (regelmäßige!) Entsorgen von Aschenbecherinhalten samt sonstigen Abfällen im Gastronomiebetrieb in einen im Schankbereich stehenden und mit einem Plastikmüllsack ausgekleideten Plastikmistkübel ohne Deckel ist grob fahrlässig. (T8); Beisatz: Hier: § 61 VersVG in Verbindung mit Art 12 Abs 1 ABS 1994. (T9) |
7 Ob 22/07x | OGH | 14.02.2007 |
Beisatz: Hier: Unterbrechung der versicherten Rückreise um mit einem Schmuckkoffer einen Copyshop aufzusuchen (§ 8 AÖTB 2001). (T10) |
7 Ob 215/07d | OGH | 16.11.2007 |
Beisatz: Es würde die Pflicht des Versicherungsnehmers, das Haus zu beaufsichtigen, überspannen, wollte man von ihm - ohne jede Anhaltspunkte, dass die Heizung ausfallen könnte - alle zwei Tage eine Kontrolle der Heizung verlangen. (T11); Beisatz: Hier: Art 8 ABEV (Wasserschaden nach Frost). (T12) |
2 Ob 170/20v | OGH | 21.10.2021 |
Vgl; Beis nur wie T3; Beisatz: Hier: Anwärmen eines PKW‑Motors mittels zwischen Motorhaube und Rahmen eingeklemmten Heizlüfters. (T13) |
7 Ob 106/23y | OGH | 24.10.2023 |
Beisatz: Hier: keine grobe Fahrlässigkeit bei Zusammenschau der Verhaltensweisen der Klägerin im Zuge eines Raubüberfalls in einem ihrer Geschäftsräume, wobei mehrere Gold- und Schmuckwaren geraubt wurden. (T14) |
Dokumentnummer
JJR_19741121_OGH0002_0070OB00252_7400000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)