Rechtssatz
Die Auslegung gemäß dem § 914 ABGB hat überhaupt erst dann einzusetzen, wenn die behauptetermaßen vom klaren Wortlaut der Urkunde abweichende Parteienabsicht durch Aufnahme der hiefür angebotenen Beweismittel zu erforschen versucht und diesbezügliche Feststellungen getroffen wurden. Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Wege der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden.
6 Ob 509/81 | OGH | 01.07.1981 |
Auch; Beisatz: Die Abweichung des Wortlautes vom übereinstimmenden Parteiwillen muss behauptet und unter Beweis gestellt sein. (T1) |
7 Ob 613/82 | OGH | 29.07.1982 |
Auch; Beis wie T1 |
5 Ob 735/82 | OGH | 09.11.1982 |
nur: Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Wege der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden. (T2) |
6 Ob 599/83 | OGH | 07.04.1983 |
Beis wie T1 |
5 Ob 575/82 | OGH | 26.04.1983 |
Auch; Beis wie T1 |
6 Ob 584/83 | OGH | 30.06.1983 |
Vgl auch; Beis wie T1 |
5 Ob 693/83 | OGH | 15.11.1983 |
nur T2 |
2 Ob 551/83 | OGH | 30.10.1984 |
Vgl; Beis wie T1 |
8 Ob 504/92 | OGH | 06.02.1992 |
Veröff: SZ 65/17 = EvBl 1992/113 S 506 = WoBl 1992,119 |
9 Ob 122/01h | OGH | 23.05.2001 |
Vgl auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortsinn der Garantieurkunde hinausgehende übereinstimmende Parteiabsicht, kommt es nur auf den objektiven Erklärungswert der Urkunde, nicht aber darauf an, wie eine Partei diese subjektiv verstanden hat. (T4) |
8 ObA 7/04v | OGH | 23.01.2004 |
Auch; Beisatz: Der objektive Erklärungswert einer Willenserklärung ist dort nicht maßgeblich, wo eine übereinstimmende abweichende Parteienabsicht festgestellt wird. (T5) |
6 Ob 100/05g | OGH | 03.11.2005 |
Auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortlaut der Urkunde hinausgehende übereinstimmende Parteienabsicht, kommt es nur auf den subjektiven Erklärungswert der Urkunde an. Der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung kann dann nur im Weg der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden; Energieversorgungsvertrag nach ElWOG. (T6) |
9 Ob 8/07b | OGH | 07.05.2008 |
Auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortsinn der Vertragsurkunde hinausgehende übereinstimmende Parteiabsicht, kommt es nur auf den objektiven Erklärungswert der Urkunde, nicht aber darauf an, wie eine Partei diese subjektiv verstanden hat. (T7) |
9 Ob 70/20i | OGH | 27.01.2021 |
Vgl; Beis wie T4; Beisatz: Hier. Anzahlungsgarantie. (T8) |
Dokumentnummer
JJR_19791127_OGH0002_0040OB00546_7900000_002
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