OGH 4Ob546/79 (RS0017783)

OGH4Ob546/7927.11.1979

Rechtssatz

Die Auslegung gemäß dem § 914 ABGB hat überhaupt erst dann einzusetzen, wenn die behauptetermaßen vom klaren Wortlaut der Urkunde abweichende Parteienabsicht durch Aufnahme der hiefür angebotenen Beweismittel zu erforschen versucht und diesbezügliche Feststellungen getroffen wurden. Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Wege der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden.

Normen

ABGB §914 I
ZPO §503 Z4 E4c2

4 Ob 546/79OGH27.11.1979
6 Ob 509/81OGH01.07.1981

Auch; Beisatz: Die Abweichung des Wortlautes vom übereinstimmenden Parteiwillen muss behauptet und unter Beweis gestellt sein. (T1)

7 Ob 613/82OGH29.07.1982

Auch; Beis wie T1

5 Ob 735/82OGH09.11.1982

nur: Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Wege der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden. (T2)

6 Ob 599/83OGH07.04.1983

Beis wie T1

5 Ob 575/82OGH26.04.1983

Auch; Beis wie T1

6 Ob 504/83OGH19.05.1983

nur T2

6 Ob 584/83OGH30.06.1983

Vgl auch; Beis wie T1

5 Ob 693/83OGH15.11.1983

nur T2

5 Ob 681/83OGH22.11.1983
2 Ob 551/83OGH30.10.1984

Vgl; Beis wie T1

3 Ob 530/85OGH24.04.1985

Auch; Beis wie T1

9 ObA 64/90OGH14.03.1990

Auch; Beis wie T1

8 Ob 513/89OGH29.03.1990
8 Ob 504/92OGH06.02.1992

Veröff: SZ 65/17 = EvBl 1992/113 S 506 = WoBl 1992,119

8 Ob 1661/92OGH26.11.1992

nur T2

9 ObA 107/93OGH28.04.1993

Auch; nur T2

9 ObA 40/94OGH16.03.1994

nur T2

9 ObA 803/94OGH11.01.1995

Auch

8 ObA 261/95OGH24.10.1995

Auch; nur T2; Beisatz: § 48 ASGG. (T3)

7 Ob 2034/96kOGH15.05.1996

Auch; Beis wie T1

9 Ob 2258/96sOGH16.10.1996

Auch; nur T2

7 Ob 116/98dOGH11.11.1998
3 Ob 2/98kOGH25.08.1999
8 ObS 191/00xOGH07.09.2000

nur T2

9 Ob 122/01hOGH23.05.2001

Vgl auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortsinn der Garantieurkunde hinausgehende übereinstimmende Parteiabsicht, kommt es nur auf den objektiven Erklärungswert der Urkunde, nicht aber darauf an, wie eine Partei diese subjektiv verstanden hat. (T4)

2 Ob 142/02zOGH27.06.2002

Auch; Beis wie T1

8 ObA 192/02xOGH19.09.2002

Auch

8 Ob 29/03bOGH20.03.2003

Auch

8 ObA 7/04vOGH23.01.2004

Auch; Beisatz: Der objektive Erklärungswert einer Willenserklärung ist dort nicht maßgeblich, wo eine übereinstimmende abweichende Parteienabsicht festgestellt wird. (T5)

6 Ob 100/05gOGH03.11.2005

Auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortlaut der Urkunde hinausgehende übereinstimmende Parteienabsicht, kommt es nur auf den subjektiven Erklärungswert der Urkunde an. Der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung kann dann nur im Weg der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden; Energieversorgungsvertrag nach ElWOG. (T6)

8 Ob 138/07pOGH16.01.2008

nur T2

9 Ob 8/07bOGH07.05.2008

Auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortsinn der Vertragsurkunde hinausgehende übereinstimmende Parteiabsicht, kommt es nur auf den objektiven Erklärungswert der Urkunde, nicht aber darauf an, wie eine Partei diese subjektiv verstanden hat. (T7)

4 Ob 229/07sOGH20.05.2008

nur T2; Veröff: SZ 2008/65

8 Ob 144/09yOGH22.09.2010

Auch

6 Ob 142/10sOGH17.12.2010

Vgl auch

3 Ob 121/11gOGH06.07.2011

Vgl auch

1 Ob 126/14gOGH22.10.2014

Auch

4 Ob 73/16pOGH30.08.2016
2 Ob 30/19dOGH29.04.2019

nur T2

2 Ob 156/19hOGH22.10.2019

Vgl

3 Ob 97/20sOGH02.09.2020

Vgl; Beis wie T4

9 Ob 70/20iOGH27.01.2021

Vgl; Beis wie T4; Beisatz: Hier. Anzahlungsgarantie. (T8)

Dokumentnummer

JJR_19791127_OGH0002_0040OB00546_7900000_002

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)