Rechtssatz
Rechtswidrigkeitsausschluß verlangt zunächst einen sachlichen Zusammenhang im Sinne einer Mittel-Zweck-Beziehung zwischen dem Übel und dem geforderten Verhalten.
10 Os 169/77 | OGH | 30.11.1977 |
|
10 Os 58/78 | OGH | 24.05.1978 |
Beisatz: Innerer Zusammenhang zwischen der verlangten Leistung und dem Mittel. (T1) |
11 Os 120/84 | OGH | 31.10.1984 |
Vgl; Beisatz: Die Prüfung der Rechtfertigung nach dem § 105 Abs 2 StGB kann sich nur daran orientieren, ob die Mittel-Zweck-Beziehung zwischen dem erstrebten Erfolg und dem angewendeten Mittel als sittenwidrig zu beurteilen ist. (T2) <br/>Veröff: EvBl 1985/55 S 245 = SSt 56/23 = JBl 1985,432 = RZ 1985/30 S 91 |
11 Os 93/86 | OGH | 02.09.1986 |
Vgl; Beisatz: Kein Rechtswidrigkeitsausschluß, wenn eine derartige Verknüpfung von Mittel und Zweck nach dem spezifischen Rechtswidrigkeitsregulativ des § 144 Abs 2 StGB unter Zugrundelegung eines streng objektiven Maßstabes als sozial unerträglich gegen die guten Sitten verstößt. (T3) <br/>Veröff: SSt 57/60 |
11 Os 122/89 | OGH | 21.02.1990 |
Vgl auch; Veröff: EvBl 1990/106 S 478 = RZ 1990/104 S 236 |
9 Bkd 1/03 | OGH | 24.03.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Die Androhung einer Strafanzeige ist dann nicht unsachlich, noch stellt es die Ausübung ungerechtfertigten Druckes dar, wenn eine mit der Straftat in Zusammenhang stehende Ersatzforderung durchgesetzt werden soll. (T4) |
14 Os 48/15p | OGH | 17.11.2015 |
Auch; Beisatz: Sittenwidrig ist hingegen die Drohung mit einer Strafanzeige, um einen nicht zustehenden Geldbetrag abzunötigen. (T5) |
Dokumentnummer
JJR_19771130_OGH0002_0100OS00169_7700000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)