OGH 12Os122/77 (RS0089998)

OGH12Os122/7722.9.1977

Rechtssatz

Folgen einer Tat sind nicht nur die unmittelbaren Tatfolgen (= der tatbildmäßige Erfolg), sondern darüber hinaus alle Auswirkungen der Tat.

SW: Auto

 

Normen

StGB §21
StGB §22
StGB §23
StGB §42
StPO §180 Abs2 Z3

12 Os 122/77OGH22.09.1977
11 Os 154/78OGH31.10.1978

Beisatz: Unbefugter Gebrauch von Lastkraftwagen mit schwersten Unfallfolgen. (T1)

12 Os 48/79OGH31.05.1979

Beisatz: Hier: Potentielle Rechtsgefährdung mit einem nicht haftpflichtversicherten Kraftfahrzeug. (T2) Veröff: ZVR 1980/108 S 118 (mit Anmerkung von Liebscher)

9 Os 121/79OGH15.01.1980

Beisatz: Hier: In Ansehung einer Nötigung, welche die Voraussetzung für eine anschließende brutale Mißhandlung des Opfers gewesen ist. (T3)

13 Os 29/80OGH24.04.1980

Veröff: ZVR 1980/243 S 229 = SSt 51/21

10 Os 107/80OGH02.09.1980
9 Os 53/81OGH19.05.1981

Vgl auch

10 Os 75/81OGH08.09.1981

Ähnlich; Beisatz: Entscheidend ist das Gesamtgewicht aller konkreten Auswirkungen der Taten in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, also Art, Ausmaß und Wichtigkeit aller effektiver Nachteile sowohl für die betroffenen Einzelpersonen (Opfer) als auch für die Gesellschaft im Ganzen (hier zu § 21 StGB). (T4)

12 Os 37/83OGH26.05.1983
12 Os 25/84OGH29.03.1984

Vgl auch; Beis wie T4

13 Os 120/84OGH13.09.1984

Vgl auch; Beisatz: Gebrauchsunfähigkeit eines Kraftfahrzeuges (Motorfahrrads) nach Diebstahl eines Rads (durch Demontage). (T5)

11 Os 112/84OGH31.10.1984

Vgl auch; Beisatz: Diebstahl von zur Absicherung einer Baustelle verwendeten Blinklampen. (T6)

10 Os 198/84OGH15.01.1985

Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Dazu noch ohne Lenkerberechtigung. (T7)

11 Os 39/85OGH26.03.1985

Vgl; Beis wie T2; Beis wie T7

12 Os 65/85OGH12.12.1985

Beisatz: In der sozialen Wirklichkeit, sofern sie nur unmittelbar auf die Tat zurückzuführen sind. (T8) Veröff: EvBl 1986/107 S 377 = SSt 56/99 = ZVR 1986/22 S 86 (kritisch Kienapfel) = RZ 1986/27 S 66 (zustimmend Pallin)

13 Os 116/87OGH17.09.1987

Beisatz: Sofern sie in irgendeiner Weise vom Täter verschuldet sind (ÖJZ-LSK 1981/117). Zu den "Folgen der Tat" (hier: § 83 Abs 2 StGB) gehört (hier) auch die nachhaltige Verängstigung von Kindern. (T9)

14 Os 186/93OGH21.12.1993

Vgl auch; Beisatz: Der Begriff der "schweren Folgen" im § 180 Abs 2 Z 3 lit a StPO ist mit jenem der §§ 21 und 23 StGB ident; er umfaßt nicht nur die tatbestandsmäßigen Folgen, sondern darüber hinaus alle konkreten Tatauswirkungen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit. (T10) Veröff: EvBl 1994/71 S 318

12 Os 64/94OGH05.05.1994

Vgl auch

1 Ob 10/95OGH22.11.1995

Auch; Beis wie T4 nur: Entscheidend ist das Gesamtgewicht aller konkreten Auswirkungen der Taten in der gesellschaftlichen Wirklichkeit. (T11)

15 Os 158/96OGH24.10.1996

Ähnlich

13 Os 97/00OGH13.09.2000

Auch; Beisatz: Schweren Folgen müssen nicht strafrechtlicher Art sein, sondern können auch sozialer Art sein. Dass der Tod eines Menschen - wenn auch fahrlässig herbeigeführt - immer eine schwere Folge darstellt, ist wohl nicht zu bezweifeln. (T12)

15 Os 131/01OGH20.09.2001

Vgl auch

13 Os 88/06zOGH13.09.2006

Beis wie T4; Beisatz: Bei Zugrundelegung dieser Kriterien kann mit Blick auf den sozialen Störwert von Taten gemäß § 207a Abs 3 StGB, der sich auch in den gegen die Verbreitung von Kinderpornographie ergriffenen gesellschaftlichen Abwehrmaßnahmen dokumentiert, die Tatbegehungsgefahr begründende Qualität der in Rede stehenden Prognosetaten nicht bezweifelt werden. (T13)

Dokumentnummer

JJR_19770922_OGH0002_0120OS00122_7700000_001

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