Rechtssatz
"Heimtückisch" verlangt eine heimlich oder überraschend, das heißt unter einem verwerflichen Vertrauensbruch, begangene Tat.
13 Os 2/79 | OGH | 29.03.1979 |
Beisatz: Raub eines Kunden an einer Prostituierten. (T1) |
11 Os 14/82 | OGH | 15.03.1982 |
Vgl auch; Beisatz: Ausnützung des familiären Vertrauens. (T2) |
9 Os 76/85 | OGH | 02.07.1986 |
Beisatz: Ohne dass der Täter darüber hinaus auch brutal vorgegangen sein müsste. (T3) Veröff: SSt 57/47 |
13 Os 111/87 | OGH | 17.09.1987 |
Vgl aber; Beisatz: Heimtücke setzt, anders als ein Vertrauensbruch, keineswegs eine besondere, mit einer oft verständlichen Fehleinschätzung der Täterpersönlichkeit verbundene Beziehung des Opfers zum Täter voraus. (T4) |
15 Os 59/91 | OGH | 29.08.1991 |
Beisatz: Oder ohne Chance des Opfers auf Gegenwehr (hier: "Rohypnol"). (T5) |
11 Os 138/93 | OGH | 12.10.1993 |
Vgl auch; Beisatz: Ein Mordanschlag auf ein schlafendes Opfer (Angehöriger!) ist heimtückisch im Sinne des § 33 Z 6 StGB. (T6) |
15 Os 104/95 | OGH | 31.08.1995 |
Vgl auch; Beisatz: Heimtücke im Sinne des § 33 Z 6 StGB setzt den Bruch eines Vertrauensverhältnisses voraus. (T7) |
15 Os 101/99 | OGH | 04.11.1999 |
Beis wie T5 nur: Oder ohne Chance des Opfers auf Gegenwehr. (T8) |
13 Os 151/08t | OGH | 19.03.2009 |
Auch; Beisatz: Hier: Heimtücke bejaht: Der Angeklagte täuschte durch den Inhalt der Karte, nämlich zwei aufgemalte, mit dem Text „Du bist für mich etwas ganz Besonderes!" versehene Herzen, ein spezielles Naheverhältnis der schenkenden Person zum Opfer vor, um es zum Verzehr der vergifteten Praline zu bewegen. (T9) |
Dokumentnummer
JJR_19770621_OGH0002_0090OS00068_7700000_003
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