OGH 4Ob91/73 (RS0034986)

OGH4Ob91/7321.11.2023

Rechtssatz

Der keinesfalls ausdehnend auszulegende erste Anwendungsfall des Art XLII EGZPO begründet keinen neuen materiell - rechtlichen Anspruch auf Vermögensangabe, Rechnungslegung oder Auskunftserteilung; er setzt vielmehr voraus, dass eine solche Verpflichtung schon nach bürgerlichem Recht besteht.

Normen

EGZPO ArtXLII IA
EGZPO ArtXLII IDa

4 Ob 91/73OGH30.10.1973

Veröff: SZ 46/112 = EvBl 1974/70 S 160 = Arb 9164 = ÖBl 1974,5 = ZAS 1974,217 (Koppensteiner) = SozM IA/e,1074

4 Ob 31/74OGH09.07.1974

Veröff: SozM IA/e,1063

8 Ob 513/76OGH17.03.1976

Veröff: EvBl 1977/4 S 16

4 Ob 136/76OGH01.02.1977

Vgl auch

7 Ob 689/77OGH10.11.1977
1 Ob 712/78OGH15.12.1978

Vgl auch

1 Ob 722/78OGH06.12.1978
8 Ob 607/78OGH15.02.1979

Veröff: EvBl 1979/175 S 464 = JBl 1980,375

5 Ob 661/79OGH27.11.1979
5 Ob 706/79OGH15.01.1980
2 Ob 505/80OGH26.02.1980

Veröff: SZ 53/29 = JBl 1981,274

1 Ob 594/80OGH18.06.1980
3 Ob 588/80OGH17.09.1980
1 Ob 586/82OGH02.06.1982
7 Ob 775/81OGH01.07.1982
4 Ob 60/82OGH14.06.1983
5 Ob 47/82OGH29.11.1983
6 Ob 716/85OGH16.01.1986

Auch; Veröff: SZ 59/13 = GesRZ 1986,259

5 Ob 510/85OGH29.04.1986

Veröff: SZ 59/74 = RdW 1986,208 = JBl 1986,511 = ÖBA 1986,411 (Jabornegg)

8 Ob 518/87OGH12.02.1987

nur: Der erste Anwendungsfall des Art XLII EGZPO begründet keinen neuen materiell - rechtlichen Anspruch auf Vermögensangabe, Rechnungslegung oder Auskunftserteilung; er setzt vielmehr voraus, dass eine solche Verpflichtung schon nach bürgerlichem Recht besteht. (T1) <br/>Veröff: EFSlg XXIV/7

7 Ob 688/90OGH31.01.1991

Beisatz: Ein Informationsmangel des Noterben und das sich daraus ergebende Interesse an einer Manifestationsklage rechtfertigt keine Änderung der gegebenen Rechtslage durch die Rechtsprechung. (T2) <br/>Veröff: RZ 1993,98

9 ObA 93/92OGH13.05.1992

Auch; Veröff: ZAS 1993/14 S 181 (Klicka) = ÖBl 1992,231

10 Ob 531/94OGH08.11.1994

Auch; Veröff: SZ 67/195

7 Ob 610/95OGH15.05.1996

Auch; Veröff: SZ 69/119

6 Ob 2296/96gOGH21.11.1996

nur T1; Veröff: SZ 69/260

1 Ob 2370/96bOGH16.12.1996

Auch

5 Ob 30/01zOGH27.09.2001

Auch; Veröff: SZ 74/164

2 Ob 316/02pOGH30.01.2003

Auch; nur T1

6 Ob 261/03fOGH23.09.2004

Beisatz: Diese Verpflichtung kann sich entweder unmittelbar aus einer Norm des bürgerlichen Rechts oder aus einer privatrechtlichen Vereinbarung zwischen den Parteien ergeben. (T3)

2 Ob 217/04gOGH04.10.2004

Auch; Beisatz: Eine Stufenklage zur Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen ist im streitigen Verfahren zulässig. (T4)

1 Ob 239/05mOGH07.03.2006

Beisatz: Eine solche ist auch aus privatrechtlichen Vereinbarungen zwischen den Parteien ableitbar, wenn ein Vertragsteil in entschuldbarer Weise über das Bestehen oder den Umfang des Vermögens im Ungewissen und der andere unschwer in der Lage ist, Auskunft zu erteilen und die Auskunftserteilung nach den Grundsätzen von Treu und Glauben zumutbar ist. (T5)<br/>Beisatz: Die Begründetheit eines eingeklagten Auskunftsanspruchs ist unter Rückgriff auf das geltend gemachte materielle Aufklärungsrecht jeweils im Einzelfall zu ermitteln. (T6)<br/>Beisatz: Fehlt hingegen das - eine Erfolgsvoraussetzung bildende - erforderliche privatrechtliche Interesse an der Ermittlung des (hier: verglichenen) Vermögensstands oder Schuldenstands, ist eine Stufenklage mit Urteil abzuweisen. (T7)

7 Ob 147/06bOGH29.11.2006

Auch; Beisatz: Nach der festgestellten Vereinbarung zwischen dem Erblasser und dem Beklagten hatte dieser das Sparbuch nur zu verwahren und über sein Ersuchen die von ihm genannten Beträge zu beheben, nicht jedoch dieses zu verwalten und die Gelder im Namen und auf Rechnung des Erblassers ohne dessen Zutun anzulegen oder für ihn zu verwenden. Damit ist im vorliegenden Einzelfall ein über die Vorlage des Sparbuches und Offenlegung der Kontobewegungen hinausgehender Rechnungslegungsanspruch nicht gegeben. (T8)

6 Ob 234/06iOGH30.11.2006

Auch

10 Ob 47/07wOGH11.05.2007

Beisatz: Das Zivilrecht enthält aber keine generelle beziehungsweise einheitliche Regelung, unter welchen Voraussetzungen, worüber und in welcher Weise jemand einem anderen eine Aufklärung schuldig ist. Vielmehr sind die Offenlegungspflichten auf zahlreiche Bestimmungen zerstreut. Diese sind weder in ihren Voraussetzungen für die Offenlegung noch in deren Inhalt und Umfang einheitlich. Durchwegs sind viele Fragen vom Gesetzeswortlaut offengelassen und müssen durch Auslegung oder anhand der Umstände und Erfordernisse des Einzelfalls ermittelt werden. Ob die vom Kläger verlangte Aufklärung vom Beklagten überhaupt sowie in der begehrten Weise geschuldet wird, muss daher das Gericht im Einzelfall anhand der für den jeweils geltend gemachten Auskunftsanspruch einschlägigen zivilrechtlichen Bestimmung ermitteln. (T9)<br/>Veröff: SZ 2007/72

6 Ob 58/07hOGH25.05.2007

Auxch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beisatz: Hier: Kreditverhältnis. (T10)

2 Ob 155/08wOGH14.08.2008

nur T1

17 Ob 21/09aOGH16.12.2009

Auch; Beisatz: Hier: UWG und Immaterialgüterrecht. (T11)

2 Ob 186/10gOGH29.09.2011

Auch; Veröff: SZ 2011/122

9 Ob 39/11tOGH21.12.2011

Auch

1 Ob 17/12zOGH22.06.2012

nur T1; Beis wie T5 nur: Eine solche ist auch aus privatrechtlichen Vereinbarungen zwischen den Parteien ableitbar. (T12)

7 Ob 48/12bOGH17.10.2012
9 ObA 20/13aOGH25.06.2013

Beis wie T3

5 Ob 225/12tOGH16.07.2013
5 Ob 94/13dOGH28.08.2013

Auch

7 Ob 110/13xOGH04.09.2013

Auch; Beisatz: Hier: Begehren auf Auskunft über die Haftpflichtversicherung des Sachverständigen gestützt auf § 2a SDG. - Rechnungslegungsanspruch verneint. (T13)

7 Ob 123/13hOGH13.11.2013

Auch

3 Ob 197/13mOGH22.01.2014

Vgl auch; Beisatz: Hier: Auskunftsanspruch des Überwachten gegenüber der Detektei auf Bekanntgabe der Daten ihres Auftraggebers verneint. (T14)

1 Ob 34/15dOGH19.03.2015

Vgl; Beis wie T6

7 Ob 19/16vOGH16.03.2016

Beis wie T3; Beis wie T9

2 Ob 105/15bOGH28.06.2016
3 Ob 249/16pOGH22.02.2017

Beis wie T5

8 Ob 86/16dOGH30.05.2017

Auch; Beis wie T5

7 Ob 181/17vOGH26.09.2018

Auch

6 Ob 40/19dOGH29.08.2019

Beis wie T3

2 Ob 142/19zOGH29.06.2020

Vgl

4 Ob 171/20fOGH26.11.2020

Vgl; Beisatz: Bei Bestehen einer gesetzlichen Sonderregelung oder aufgrund des jeweiligen konkreten Vertragsverhältnisses kommt ein Rechnungslegungsanspruch ausnahmsweise auch zur Geltendmachung von Herausgabe‑ oder Schadenersatzansprüchen in Betracht. (T15)

4 Ob 33/21pOGH15.03.2021
9 ObA 20/21pOGH29.04.2021

nur T1

4 Ob 114/21zOGH22.09.2021

Beisatz: Hier: Verletzung des UWG. (T16)

4 Ob 97/22aOGH30.06.2022
2 Ob 136/22xOGH06.09.2022

Beisatz: Hier: Rechnungslegungspflicht des Vermögensverwalter gegenüber den Erben – vgl RS0025120. (T17)

3 Ob 141/22iOGH29.09.2022
10 Ob 43/23fOGH21.11.2023

Beisatz: Hier: Vertraglicher Auskunftsanspruch des Kunden gegenüber der Bank hinsichtlich Kleinbetragssparbüchern. (T18)

Dokumentnummer

JJR_19731030_OGH0002_0040OB00091_7300000_005

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)